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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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Juni (Nr. 66 - 77)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0329

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für die Bezirke

Schwetzingen und


No. 76.

Donnerstag, 27. Juni

Erscheint Dienstag, D o n n e r st a g und Samstag. — Preis: vierteljährlich 45 kr., unter Vorauszahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Pctitzcile mit 4 kr. berechnet.
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Baden

Officieren nach Ludwigsburg commandirt werden, damit diesel-

Karlsruhe, 24. Juni. II. KK. HH. der Großherzog
und die Frau Großherzogin sind gestern Abend von Paris ab-
gereist und heute früh 10 Uhr nach Baden zurückgekehrt; Se.
Großherzogl. Hoheit der Prinz Karl, welcher die Höchsten Herr-
schaften auf der Reise in die französische Hauptstadt begleitet
hatte, ist heute Vormittag 10 Uhr 33 Min. dahier angekom-
men. Seine Königliche Hoheit der Großherzog gedenkt heute
Abend in Karlsruhe einzutreffen. '
— 24. Juni. Bei den Berathungen der zu Paris ta-
genden internationalen Münzconferenz hat sich, wie wir erfah-
ren, eine erfreuliche Übereinstimmung der Vertreter der ver-
schiedenen Staaten (auch von England und Nordamerika) für
den Uebergang zur Goldwährung und für die Zugrundelegung
der jetzigen französischen Goldmünzen bei der Bestimmung der
internationalen Goldmünzen ergeben. Es ist dabei die einst-
weilige Beibehaltung einer gleichzeitigen Silberwährung in den-
jenigen Staaten, welche derselben zu bedürfen glauben, in Aus-
sicht genommen.
— 22. Juni.»- Se^-K. H. der Großherzog haben unterm
1. Juni die Ratification des Vertrages zwischen den Zollver-
einsstaaten zur Einführung einer gemeinschaftlichen Salzsteuer
vom 8. Mai d. I. vollzogen. — Es soll in diesen Tagen ein
Commando der großh. Infanterie, bestehend aus 1 Stabsoffi-
cier, 4 Hauptmännern und 12 Unterofficieren von hier abge-
hen, um bei der in Ludwigsburg aufzustellenden Lehrabtheilung
der kgl. württ. Infanterie zur Instruction in der Handhabung
des Zündnadelgewehrs verwendet zu werden. Tie,Dauer die-
ses Commandos wird etwa 14 Tage währen.
— 23. Juni. Die Vertretung Badens bei den Zollcon-
ferenzen wird der Director der Zolldirection, Schmidt, überneh-
men, eine Autorität des Faches. Uebrigens soll, wie man hört,
auch Staatsminister Mathy im Laufe der nächsten Woche sich
auf einige Tage nach Berlin begeben. — Die Grundlagen des
neuen Militärgesetzes hofft man mit den Ständen rasch verein-
baren zu können. Es wäre dieß von Wichtigkeit für den Voll-
zug des gänzlich veränderten Verfahrens bei der Aushebung
und Einstellung der Mannschaft.
— 25. Juni. Se. Exc. der Hr. Staatsminister Mathy
hat sich heute Mittag zu der Zollvereins-Conferenz, die morgen
in Berlin eröffnet wird, begeben. Sollten, wie nicht unwahr-
scheinlich ist, die hiesigen Staatsgeschüfte eine Rückkehr des Hrn.
Ministers vor Schluß der Confereuz wünschenswert) machen,
so wird ihm Hr. Zolldirector Schmidt als Vertreter Badens
auf derselben Nachfolgen.
Deutschland.
Stuttgart, 22. Juni. Nachdem in den nächsten Tagen
badische Jnstructoren zum Unterricht in der Handhabung des
Zündnadelgewehres in Ludwigsburg eingetroffen sein werden,
so sollen zunächst von jedem Infanterieregimente vier Feldwebel
und sechs Obermänner neben -Mer entsprechenden Anzahl von !

ben, sobald sie mit der Handhabung der neuen Feuerwaffe ver-
traut sind, als Lehrer in den einzelnen Regimentern verwendet
werden können.
Halle, 20. Juni. Die philosophische Facultät der Uni-
versität hat den Grafen Bismarck, den Kriegsminister v. Roon,
den General v. Moltke und den Unterrichtsminister v. Mühler
zu Ehren Doctoren ernannt. (Preuß. Bl.)
AUS Schleswig, 19. Juni. Manchem von unseren
„Vicaren" möchte ich jetzt wünschen, er könnte dänisch predigen,
und sich um eine Pfarre in Nordschleswig bewerben; unter den
nun ausgeschriebenen Stellen befinden sich eine Reihe von Pa-
storaten von 1600 bis 2400 preußische Thaler. Wo dänische
Kirchen- und Schulsprache ist, wird sie selbstverständlich erhal-
ten, bis die Gemeinde selbst eine Aendcrung wünscht.
Luxemburg, 20. Juni. Die Stündeversammlung hat
heute mit 17 gegen 2 Stimmen die Regierungsvorlage in Be-
treff der Kosten für die Schleifung der Festung genehmigt,
worauf die Session wieder geschlossen worden ist. Der Andrse-
sche Antrag, Limburg zu den Kosten heranzuziehen, wurde auf
die nächste ordentliche Session verschoben (d. h. abgelehnt).
Oesterreichische Monarchie.
Wien. 21. Juni. Hiesige Blätter schreiben : Schon wie-
der ein Verbrennungsfall, welcher mit dem der Erzherzogin
Mathilde die größte Aehnlichkeit hat. Ans Schloß Bleiburg
im Jaunthal wird berichtet, daß am 16. d. M. die junge
Gräfin Gabriele von Thurn, geborene Gräfin von Palffy, als
sie einen Brief siegelte, das dabei gebrauchte, noch brennende
Wachszüudhölzchen auf den Boden warf, wo es fortbrannte und
ihre Kleider entzündete. Um Hülfe rufend lief sie in das
zweitnächste Zimmer, wo ihr Gemahl sich befand, der nun die
Flamme dadurch erstickte, daß er die Gräfin zu Boden warf
und mit einem Teppich bedeckte, wobei er sich auch bedeutend
im Gesicht und an den Händen verbrannte. Die tiefsten und
schlimmsten Brandwunden der Gräfin sind im Rücken; die Aerzte
sollen wenig Hoffnung geben.
Frankreich.
Paris, 22. Juni. Die französische Regierung wünscht
nicht, daß die Ankunft des Sultans einseitig nur in London
gefeiert werde; sie will der in England beabsichtigten Kundge-
bung im vornherein die Spitze abbrechcn. Der Sultan wird
am 30. Juni, dem Tage vor der großen Preisvertheilung, hier
anlangen und überaus glänzend empfangen werden. Man läßt
aus dem Museum zu Trianon deßhalb die alten vergoldeten
Staatskarossen Ludwigs XIV. kommen, deren Geschirr aus
rothem Maroquin ist. Zwei Wagen mit je 8 Pferden werden
den Sultan und den Kaiser tragen. Je sechs Pferde werden
sechs andere Wagen mit den verschiedenen Fürsten des Mor-
gen- und Abendlandes ziehen. Bereiter in großer Anzahl, mit
prächtigen Galauniformen bekleidet, werden die Wagen umge-
ben. Von den Tuilerien bis zum Lyoner Bahnhof werden
 
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