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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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März (Nr. 27 - 39)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0167

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Wochenblatt

für die Bezirke

Schwetzingen und Philipps-nrg.

^io. 39.

Samstags 30. Man

1867.

DE» Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag. — Preis: vierteljährlich 45 kr., unter Vorauszahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Pctitzeile mit 4 kr. berechnet.
Alle Postanstaltcn nehmen Bestellungen an.

Baden.
Karlsruhe, 25. März. Tie in Ladenburg aufgefun-
dcnen römischen Inschriftensteine sind mit Genehmigung des
großh. Ministeriums des Innern für die Landes-Alterthümer-
sammlung dahier von dem großh. Konservator der Kunstdenk-
male und Alterthümcr käuflich erworben worden und haben
bereits in der Alterthümcrhalle, Kuppelbau des großh. Oran-
geriegebäudes, ihre Ausstellung erhalten.
Deutschland.
Berlin, 27. März. Ter König von Preußen wird bis
Ende Mai zur Ausstellung in Paris erwartet. — Graf
Launny bleibt Gesandter in Berlin.
Frankfurt, 26. Mürz. Es bestätigt sich die Nachricht,
wonach Frankfurt a. M. der Sitz einer Oberpostdirektion bleiben
soll, welche auch das ehemalige Herzogthum Nassau umfassen
wird. In Kassel wird gleichfalls eine Oberpostdirektion für das
ehemalige Kurfürstenthum Hessen errichtet.
Bremerhafen, 21. Mürz. (Wes.-Z.) Nach hier ein-
getroffener Ordre sollen die sämmtlichen preußischen Kriegsschiffe,
welche im Gerstemüuder Hafen überwintert haben, bis 1. April
fertig gemacht werden, um in See zu gehen, mit Ausnahme
jedoch des Panzerschiffes „Prinz Adalbert". Es betrifft dies
namentlich die „Loreley", die „Nymphe" und drei Kanonen-
boote. Zur Fertigstellung der Maschinen ist eine Anzahl Ar-
beiter aus Bremen beordert. Wie es heißt, sollen die Schiffe
sich mit anderen zu einer Uebungskahrt vereinigen; doch ist
nichts Bestimmtes bekannt.
Tuttlingen, 22. März. Gegenwärtig befindet sich der
Landeskonservator hier, beziehungsweise in dem nahen Wurm-
lingen. Unmittelbar an dem letztem Ort wird nämlich auf
die Länge von etwa 200 Fuß eine Gräberreihe von der im
Bau begriffenen Eisenbahnlinie durchschnitten. Die Lage der
Gräber, die Art der Bestattung, die Beschaffenheit der Grabes-
beigaben sind genau dieselben, wie die auf den großem ale-
mannischen Todtenfelöern, z. B. in Nordendorf und auf dem
Bahnhof in Ulm, und Unter den bisher zu Tage geförderten
Gegenständen sind einige nicht ohne Interesse, namentlich wegen
ihrer Beweiskraft, z. B. mehrere Thongefäße, wenn zum Theil
auch nur in Scherben, ein sehr gut erhaltenes großes eisernes
Schwert, ein Paar Gewandnadeln von Bronze; auch ein bei-
nahe vollständig erhaltener Schädel hat sich vorgefunden.
Augsburg, 24. Mürz. Bei einem gestern Nachts nach
11 Uhr in der Nähe des mittleren Grabens ausgebrvchenen
Brand wurden durch Einsturz eines Kamins fünf in der Nähe
stehende Feuerwehrmänner verletzt, und einer davon, Herr
Kupferschmiedmeister Jetzt jun., mußte todt vom Platze wegge-
tragen werden. Die Verletzung der Uebrigen sollen glücklicher-
weise nicht von Bedeutung sein. Das Bedauern über dieses
traurige Ereigniß, durch welches der sich bei jeder Gelegenheit
kundgebende Opfermuth unserer freiwilligen Feuerwehr auf eine

so schmerzliche Probe gestellt wurde, ist in unserer Stadt ein
allgemeines und tief empfundenes.

Wien, 24. März. Im ungarischen Parlament zeigt
man große Eile, das Gesetz über die gemeinsamen Angelegen-
heiten zu Eude zu bringen. Man scheint dort die Krönungs-
feierlichkeit so schnell als möglich eintreten lassen zu wollen.
Die nöthige Revision der 1848er Verfassung dürfte erst nach
derselben vorgenommen werden. Der soeben erfolgte Ankauf
der großen Herrschaft Gödöllö, vier Wegestundcn von Pesth,
für Se. Majestät den Kaiser, läßt auf einen alljährlichen
längeren Aufenthalt des Monarchen in Ungarn's Hauptstädten
schließen. Das prachtvolle Schloß sammt Park in Gödöllö
dürste dann als Sommer-Tuskulum des Hofes dienen.

Man darf den Luxemburger Handel noch keineswegs
als eine entschiedene Sache betrachten, in die man sich mit
Resignation zu ergeben Hütte. Insbesondere scheint Preußen
nicht im Mindesten geneigt, mir nichts dir nichts sich aus einer
wichtigen Stellung hinauskomplimentiren zu lassen, die cs kraft
eines Rechts einnimmt. Nach dem, was heute verlautet, ist
jedenfalls die Sache noch nicht in ein entscheidendes Stadium
gelangt. — Wie man vernimmt, sollen in verschiedenen Ta-
baksgegenden die Preise des Tabaks wegen der nach obigen
Aussichten einzutretenden Regie sehr im Steigen sein.
Fraukrei ch.
Paris, 24. März. Die Deutschen in Paris rüsten
sich auch zu einem Feldzüge, aber ganz friedlicher Art, gegen
die mittel- und kleinstaatliche Diplomatie. Man will bei den
betreffenden Regierungen petitioniren, daß nun, nach der Eini-
gung des großen Vaterlandes, die verschiedenen Gesandschaften
für jedes der kleinen Vaterländchen aufgehoben und die Ge-
schäfte einer großen einheitlichen Gesandtschaft übergeben werden.
Hoffentlich wird man dem Wunsche der Bittsteller Nachkommen,
da dieselben, als die zunächst Betheiligten, jedenfalls den rich-
tigsten Maßstab für die Abschätzung des Wertstes oder Un-
.werthes der bisherigen Einrichtungen haben werden.
Marseille, 22. März. Laut Nachrichten aus Monte-
video vom 14. Februar hätte der Gesandte der Vereinigten
Staaten bei der Republik Uruguay erklärt, daß derjenige der
Kriegführenden, der sich weigern werde, seine Vermittlung an-
zunehmen, zum Frieden werde gezwungen werden.
Italien.
Rom, 24. März. Alle disponibeln Wohnrüume in den
Klöstern sollen zur Verfügung der Bischöfe aus allen Ländern
gestellt werden, die zu den Festen, die Ende Juni in Rom
stattfinden sollen, erwartet werden. Kardinal Antonelli und
mehrere römische Fürsten haben ihre Palläste dem heil. Vater
angeboten. Die Künstler betreiben eifrig die für diese Feste
bestellten Dekorationsarbeiten. Die Gefängnisse sind von Bri-
 
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