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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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Februar (Nr. 15 - 26)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0065

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Wocheukkalt
für die Bezirke
Schwetzingen und PhiLippsbnrg.
^jg. Iß. Picnstng. Lcrnitt'.r 1867.

ZW- Erscheint Tienstag, Tonn e r st a a und S a m st a g. - Preis : Viertels« h r > i ch 43 kr., unter Vorauszahlung.
An -, eigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Pctitzcile mit 4 kr. berechnet.
Man abonnirt sich in S ch wetzi n g c n bei der Ervedition dieses Blattes, in H o et e n h e i m bei Herrn P. Drechsct und in Philip p sbnr
bei Herrn Anto n R c i ch c r t. Beide Herren sind bereit, Anzeigen für das Wochenblatt zu befördern.
Tie Boten haben für das Ueberbringcn des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechcn.

N eue ft e a ch richte

Berlin, 1. Februar. lieber die ist rund lasten der Frank-
furter Gemeindevcrfassung hört die „Kreuzzeitung": Tie Skadt-
verordnetenwahlen sollen nicht nach dem Treiklassensysteni, son-
dern aus Grund des allgemeinen Stimmrechts in einer gehei-
men Abstimmung erfolgen. Der erste Bürgermeister wird nicht
gewählt, sondern vom Könige ernannt; der Magistrat behalt
den Namen Senat, die Wahl desselben auf Lebenszeit fällt weg.
Newport', 23. Januar. Zwischen New-Granada und
den Bereinigten Staaten sind Streitigkeiten ausgebrochen; der
Gesandte der Union hat seine Pässe gefordert. --Kaiser Maxi-
milian ist entschlossen abzudankcn, falls der Nationalcongreß
seine Unterstützung verweigert. Juarez hält die Hmwtstraßen
besetzt. Starke Militäraushebungen haben in der ^Hauptstadt ^
stattgefunden. l
*s Schwetzingen, 5. Febr. Gestern wurde den hie-
sigen Biertrinkern ein recht genußreicher Abend bereitet, es hatte
sich nämlich in der Bierbrauerei zum Ritter ein Mannheimer
Münnerguartett Ungesunden, das durch feine vortrefflichen Lei-
stungen in Auswahl der Stücke und Schönheit des Gesangs
die sehr zahlreiche Versammlung, vertreten durch Mitglieder aller
Gesellschaften, bis zur letzten Stunde zu fesseln wußte. Das
ausgezeichnete Bier erheiterte die Zuhörer noch mehr, so daß
manche Stimme laut wurden, es möchte doch ein so genuß-
reicher Abend in unserm trauten Schwetzingen recht oft wie-
derkehren.
Aus Bavcri, 1. Februar. Die badischen Eisenbahnen
hatten im vorigen Jahre, im Verhältnisse zum Jahre 1865, l
eine Mindereinnahme von 184,387 fl., und zwar aus dem !
Personenverkehr; die Einnahmen aus dem Gepäckverkehr blie-
ben 33,543 fl., und die aus dem Equipagentransport mit
3yl3 fl. hinter dem Vorjahr zurück. Diese Mindereinnahmen
fallen hauptsächlich dem 3. Quartal zur Last, wo iu Folge
der Kriegsercignisse der Verkehr sehr gelähmt war. In-
dessen hat sich später noch der Gütertransport in solch' reich-
lichem Maße vermehrt, daß (der Viehtransport inbegriffen) in
letzterer Beziehung eine Mehreinnahme von 1,137,066 fl. sich
ergab. , ^ ^ (Fr. Z.)
l) Nusjloch, 3. Februar. Sicheren! Vernehmen nach
soll in den letzten Tagen hier auf dein Berge eine Erdölquelle
entdeckt worden sein.

München, 1. Februar. Sicherem Vernehmen nach ist
der Abgeordnete Umbscheiden znm Ministerialrat!) ernannt wor-
den. In der heutigen Sitzung des Reichsrahts wnrde der Be-
schluß gefaßt, die Vertagung des Landtags habe auf 6 Wochen
zu erfolgen, um die Gesetze über Gewerbewesen und Heeresor-
ganisation vollendet vorznlegen.

Wien, 31. Januar. Die „Wiener Abendpost" meldet:
Nachdem die Verhandlung über den Handelsvertrag zwischen
Oestreich und Preußen bis zu einem bestimmten Punkte gedie-
hen find, hat sieh der Ministerialdirektor Delbrück nach Berlin
begeben, wo seine Anwesenheit bei den Vorarbeiten zur Orgm
niflrung des Norddeutschen Bundes dringend erforderlich ist:
.Herr v. Philipsborn wird bis zur Entscheidung über die nocb
obschwebenden Verhandlungen in Wien bleiben.
In den Torfmooren des Jura hat man kleine Eisen-
schmelzöfen in einer Tiefe gefunden, welche auf ein Alter von
6000 Jahren schließen läßt, und die Bronze-Periode geht der
Eisenperiodc noch voran. Daher ist die Bereitung des Erzes
im Laude geschehen, und wenn die Kenntnis; dieser Fabrikation,
wie wahrscheinlich von außen eingeführt ist, so geschah dies
durch ein Volk, welches vor den Phöniziern existirte.
Aus dem Haag, 30. Jan. Nach statistischen Berech-
nungen hat die Eholera im vorigen Jahr vom 21. April, wo
sie anfing, bis zum 1. Dezember, wo sie aufgehört, 14,490
Opfer gefordert, während 3l,655 Krankheitsfälle zur amtli-
chen Kenntnis; gebracht sind. (Köln. Ztg.)

Frankreich. Der kaiserliche Eisenbahnzug besteht aus
zwölf Fahrzeugen: Lokomotive, ein Packwagen, ein Dienstwa-
gen, die Küche, der Speisesaal, die Terrasse, der Salon, der
Schlafwagen, ein zweiter Dienstwagen, noch ein zweiter Pack-
wagen, und endlich zwei Wagen für die Personen, welche, ohne
zum persönlichen Dienst des Kaisers zu gehören, das Recht
haben, denselben auf der Reise zu begleiten. Alle diese Wagen
sind durch fliegende Brücken untereinander verbunden, die ziem-
lich breit und bequem über den Kuppelungen überschreitbar und
von hohen Geländern umgeben sind. Die Pack- und Dienst-
wagen sind sehr bequem und praktisch eingerichtet, so daß die
verschiedenen Funktionen des zahlreichen kaiserl. Dienstpersonals
mit der größten Ordnung und Regelmäßigkeit ausgeübt wer-
den können. Die Küche ist mit zwei Oefen zur Bereitung des
Kassee's rc. versehen. Am untern Ende der Küche ist ein ziem-
lich großer Raum freigelassen, in welchem zwölf Lakaien aus
bequemen lederbezogenen Sitzen Platz nehmen können; in die-
sem Raum sind außerdem noch Etageren und Kredenztische an-
gebracht, auf welchen sehr wohlassortirte Weinvorräthe, sowie
alles nöthige Glaswerk und Tafelgeschirre symmetrisch geord-
net aufgestellt sind. Der Speisesaal verdient seiner reizenden
Möbel und seiner meisterhaft geordneten Holzschnitzereien wegen
besondere Erwähnung. Früher waren in diesem Raume nur
ein Tisch, sechs Stühle und vier Lehnsessel von grünem Saf-
fian, aufgestellt, der Kaiser aber hatte die Möbel zu schwer
und unbequem gesunden; sie sind durch Rohrstuhle ersetzt wor-
den, die sehr leicht sind und ganz wunderzierliche Formen ha-
ben. Die Tafel ist lang, etwas schmal und mit tiefen Ein-
schnitten versehen, damit die Flaschen, Gläser und Teller dem
 
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