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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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April (Nr. 40 - 52)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0201

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Schwetzingen und Philippsburg.

^0. 46. Dienstag, 16. April 1867.
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Baden.
Karlsruhe, den 12. April. Auch die bisher noch am
meisten zweifelvollen Blätter, d. h. jene, welche den Haß gegen
Preußen am Längsten nicht unterdrücken konnten, haben Ange-
sichts der französischen Drohungen ihre rescrvirte Haltung auf-
gegeben. Ein leichter Angriff würde alle Parteien geeinigt finden.
Karlsruhe, 12. April. Von den Verwaltungsberich-
tcn für das Jahr 1866 liegen gegenwärtig diejenigen für die
drei nördlichen Kreise des Großherzogthums vor. lieber den
Preis der Liegenschaften ergiebt sich aus den 1866 abgeschlos-
senen Kaufverträgen, daß bezahlt wurden per Morgen Acker
in den Amtsbezirken: Mannheim durchschnittlich 1255 fl.,
Schwetzingen 877 fl., Weinheim 1208 fl., Eppingen 644 fl.,
Heidelberg 683 fl., Sinsheim 526 fl., Wiesloch 776 fl.,
Ädelsheim 279 fl., Boxberg 281 fl., Buchen 148 fl., Eber-
bach 314 fl., Mosbach 425 fl., Tauberbischofsheim 385 fl.,
Walldürn 200 fs., Wertheim 371 fl. Für Wiesen: Mann-
heim 2797 fl., Schwetzingen 546 fl., Weinheim 934 fl., Ep-
pingen 720 fl., Heidelberg 763 fl., Sinsheim 635 fl., Wies-
loch 733 fl., Adelsheim 542 fl., Boxberg 559 fl., Buchen
325 fl., Eberbach 520 fl., Mosbach 599 fl., Tauberbischofs-
heim 696 fl., Walldürn 486 fl., Wertheim 637 fl. Reben:
Mannheim 1525 fl., Schwetzingen 50 fff, Weinheim 1221 fl.,
Eppingen 561 fl., Heidelberg 1075 fl., Sinsheim 498 st.,
Wiesloch 743 fl., Adelsheim 250 fl., Boxberg 163 fl., Bu-
chen — fl., Eberbach — fl., Mosbach 480 fl., Tauberbischofs-
heim 267 fl., Walldürn 106 fl., Wertheim 301 fl. Wald:
Mannheim — fl., Schwetzingen 267 fl., Weinheim 350 fl.,
Eppingen 675 fl., Heidelberg 177 fl., Sinsheim 300 fl.,
Wiesloch 680 fl., Adelsheim 108 fl., Boxberg 153 ff- fl.,
Buchen 65 fl., Eberbach 71 fl., Mosbach 114 fl., Tauber-
bischofsheim 183 fl., Walldürn 61 fl., Wertheini 161 fl.
Im Jahr 1866 wurden gezahlt an Taglöhne (ohne Kost):
Mannheim durchschnittlich 49 kr., Schwetzingen 48 kr., Wein-
heim 35 kr., Eppingen 40 kr., Heidelberg 55 kr., Sinsheim
41 kr., Wiesloch 38 kr., Adelsheim 49 kr., Boxberg 54 kr.,
Buchen 38 kr., Eberbach 38 kr., Mosdach 44 kr., Tauber-
bischofsheim 55 kr., Walldürn 45 kr., Wertheim 44 kr.
(Karlsr. Z.) > (Fortsetzung folgt.)
Aus Baden. 12. April. Die Ausfuhr von Hafer über
die badischen Zollstellen an der französischen Grenze hat betragen:
In dem Jahr 1863 . . 445 Malter
„ „ „ 1864 . . 1,143 ff-
. „ „ 1865 . . 10,327
Dagegen hob sich diese Ausfuhr in den sechs Wochen vom
15. Nov. bis 31. Dez. 1866 aus . 42,484 Malter
In den drei ersten Monaten 1867 . 60,208 „
Also in den letzten 4ffs Monaten . 102,692 Malter.
(*) Friedrichsfeld, 18. April. Gestern Abend ereig-
nete sich beim hiesigen Bahnhofe ein trauriger Unglücksfall.
Ein Knecht von Seckenheim war beim Laden in Eisenbahnwä-

gcn beschäftigt, und wollte nach Beendigung derselben unter
den Wägen dnrchschlupsen, um über die Bahn zu kommen,
gerade in dem Augenblicke, als der Zug vorgeschoben wurde,
und ist der Unglückliche über Körper und Glieder Zerquetscht
worden. Nur ein Krachen und Schrei waren vernehmbar und
ein verstümmelteriLeichnam wurde weggeschafft. — Wie wir aus
der „Karls. Z." ersehen, sind gestern früh einem Eisenbahn-
arbeiter aus Weingarten bei Grötzingen, der auf einen Wagen
des Zuges 63 während dem Fahren steigen wollte, und das
Unglück hatte auszugleiten, beide Füße abgerissen worden.
Aus der Pfalz, 12. April. Ein Artikel im „Mannh.
Journal" vom 11. d. M. kommt darauf zu sprechen, daß in
verschiedenen Blättern Anerbietungen gemacht werden, um
brave Bauernfamilien unter theilweisem Vorschuß der Reise-
kosten für die Kolonie „Sao Laurence, in der Provinz San
Petro do Rio gründe do Sul" anzunehmen, indem er angiebt,
daß früher schon solche Geschäftsabschlüsse gemacht worden seien,
die die gräßliche Enttäuschung der verkauften Familien nach
sich führten, indem letztere durch Vorempfang einer gewissen
Summe Geldes die Verpflichtung übernähmen, während einer
Reihe von Jahren in den brasilianischen Urwäldern zu arbei-
ten, welch sclavenartiges Verweilen bei schlechter Kost und un-
gesundem Aufenthalt, Klima rc. die Ansiedler die Beendigung
der vorgeschriebenen Jahre ihres dortigen Aufenthaltes nicht
erleben lasten. Von Unterricht und Gottesdienst soll gar keine
Rede sein, auch sei den dortigen Bewohnern, den rauhen In-
dianern, die jeden Deutschen und Weißen hassen, jede indu-
strielle Lebensweise fremd, daher das Volk, das sich nur
von Viehzucht ernährt, jedes nothwendige Bedürfnis; entbehrt.
Jene Kolonie, die sich auf Deutsch: „Heiliger Peter des gro-
ßen südlichen Flusses" nennt, soll die südlichste im brasiliani-
schen Kaiserreich sein. Vor den Auswanderungen in diese Ge-
genden und unter besagten Verhältnissen wird also gewarnt,
und möge der Taglöhner sich eher nach Nordamerika wenden,
wo zwar durch die neuesten Ereignisse auch kein Mangel mehr
ist. Jene Anerbietungen sollen übrigens nur Privatspekula-
tionen von Kaufleuten sein.
Deutschland.
Mainz, 11. April. Gestern wurden die wegen des
Frankfurter Auftritts zu Festungsstrafe verurtheilten Land-
wehrmänner ärztlich untersucht, um sie demnächst auf die für
sie bestimmte Festung zu transportiren. Unter denselben be-
finden sich 9, welche lebenslänglich, und 3, welche zu 6 Jah-
ren Festung verurtheilt sind. (M. Z.)
Stuttgart, 13. April. Im neuen Kriegsdienstgesetz
sind Bestimmungen vorgesehen, wonach in jede Oberamtsstadt
kleine Garnisonen, etwa 80—100 Mann, verlegt werden sol-
len, die das Uebungswesen der Landwehr und der Mann-
schaft, welche in der zweiten Hälfte ihrer ersten Dienstperiode
stehen, leiten. Geeignete Räumlichkeiten haben sich dem Ver-
nehmen nach fast in jeder Stadt gefunden.
 
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