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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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Februar (Nr. 15 - 26)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0077

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für die Bezirke


f^v. 19. Dimllag, 12. Icbrunr 1867.

ZS- Erscheint Dienstag, Donner st a g und S a m st a g. — Preis : vierteljährlich 45 kr., unter Vorauszahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Petitzeile mit 4 kr. berechnet.
M»n abormirt sich in Schwetzingen bei der Expedition dieses Blattes, in Hockenhcim bei Herrn P. Drechsel und in Philipp 8 burg
bei Herrn Anton Reichert. Beide Herren sind bereit, Anzeigen für das Wochenblatt zu befördern.
Tie Boten haben für das Ueberbringcn des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

Baden.
Karlsruhe, 8. Febr. Se. Königl. Hoheit der Groß-
herzog haben auf den unterthänigsten Vortrag des großh.
Ministeriums des Handels gnädigst zu genehmigen geruht, daß
bei der nach dem Gesetz vom 27. Juli 1862 festgestellten
Eisenbahn von Hausach nach Villingen auf der Strecke Horn-
berg-St.-Georgen mit dem Bau an den schwierigsten Stellen
(bei den projektirten längsten Tunnels) begonnen werde.
Mannheim, 8. Februar. Für die mit dem diesjährigen
Main-Pferdemarkt stattsindende Verloosung von Pferden, Wa-
gen re., zu welcher 4400 Loose ausgegeben werden, sind, statt
wie voriges Jahr drei, fünf Hauptgewinnste bestimmt, deren
Gcsammtwerth den der erstern bedeutend übersteigt. Der erste
Gewinn besteht aus einem eleganten Landauer mit zwei schönen
Pferden und feinen Geschirren, Werth 3500 sl.; der zweite aus
einer eleganten Berlins (oder Clarenc-) mit 2 Pferden und
Geschirr, Werth 2500 sl.; der dritte aus einem Coupee mit
Pferd und Geschirr, Werth 1800 sl.; der vierte und fünfte
aus zwei feinen Reitpferden mit elegantem Sattel- und Zaum-
zeug, Werth 1400 und 1200 fl. Die weitern Preise, 35
Wagen-, Reit- und Arbeitspferde, 7 .Gefährte, Chaisen, Ber-
ner Wägelchen und Bauerwagen, 183 Gewinne von Sätteln,
Geschirren, Pferdedecken re., endlich 210 diverse Gegenstände,
deren durchschnittlicher Werth 14 sl. beträgt, animiren lebhaft
zur Betheiligung an dieser Verloosung.
Aus Baden, 9. Februar. In einem in Freiburg er-
scheinend. B!. werden „Bad-Fiestel-Loose" angMndigt. Diese
Verloosung beruht, wie wiederholt mitgetheilt worden ist, auf
einem groben Schwindel, und die Unternehmer derselben im
Hannoverschen werden deshalb gerichtlich verfolgt.
Deutschland.
Berlin, 7. Februar. Die diesseitigen Bevollmächtigten
zu den Zollkonferenzen in Wien sind zurückgekehrt, ohne Laß
der beabsichtigte revidirte Handelsvertrag zwischen Preußen und
Oestreich zum Abschluß gekommen ist. Die Verhandlungen
sind jedoch über alle Punkte zum Abschluß reif, außer denen
in Betreff der Weinzölle, über welche zwar zwischen Preußen
und Oestreich keine Verschiedenheit der Ansichten mehr besteht,
vor deren schließlicher Erledigung aber eine Konzession von
Frankreich erlangt werden muß, welche zu erwirken die jetzige,,
einzig noch übrige Aufgabe der beiden kontrahircnden Regie-
rungen ist. Durch die neue Vereinbarung nämlich erwachsen
für Frankreich nicht unbedeutende Vortheile, für welche man
von der französischen Regierung die Gegenkonzession erwartet,
daß sie die mecklenburgische Regierung von der Verpflichtung
entbindet, welche diese bisher Frankreich gegenüber hat, die
Zölle binnen zwölf Jahren nicht zu erhöhen. Sobald diese
Konzession erlangt ist, kann und wird der Abschluß des Han-
delsvertrages mit Oestreich erfolgen. Es bedurfte also nicht

mehr der Anwesenheit der preußischen Bevollmächtigten in
Wien, da die noch übrigen Formalitäten u. s. w. ebenso gut
auf schriftlichem Wege erledigt werden können. — An Ver-
wundeten sind nach den neuesten Berichten noch 273 in den La-
zarethen und. 97 in Privatpflege. 50 Verwundete gehören
noch den Armeen Oestreichs und Süddeutfchlands an.
Frankfurt, 7. Febr. Vom Finanzminister v. d. Heydt
in Berlin ist folgendes Schreiben vom 2. d. M. an Herrn
Friedrich Moriz Gontard und Genossen dahier angelangt:
„Den Herren Unterzeichnern der an das k. Staatsministerium
gerichteten Vorstellung vom 20. v. M.. welche zur weitern
Veranlassung an mich abgegeben worden ist, erwiedere ich, daß
die von der Stadt Frankfurt a. M. baar eingezahlte Kriegs-
kontribution von 5,747,008bP Gulden ihre definitive Ver-
wendung nach Maßgabe des Gesetzes vom 28. Septemb. v. I.
bereits gefunden hat und eine Zurückzahlung desselben ebenso
wenig, wie die außerdem beantragte SchaGosigkeit in Aussicht
gestellt werden kann. Nach der von dem Herrn Ministerpräsi-
denten und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen
v. Bismarck, bei dessen Anwesenheit in Brünn dem Senator
. Dr. Müller gemachten Eröffnung würde es lediglich von der
Entschließung der Stadt Frankfurt abgehangen haben, durch
ihren freiwilligen Anschluß an Preußen nicht nur jede Kriegs-
auflage von sich abzuwenden, sondern sich auch im Wege des
Vertrages eine Ausnahmestellung unter den Städten der
Monarchie mit wichtigen Privilegien gesichert zu sehen. Nach-
dem die Stadt Frankfurt hierauf nicht eingegangen ist, hat
dieselbe die eingetretenen Verluste als unvermeidliche Kriegs-
folge lediglich ihrer frei gewühlten Haltung zuzuschreiben. Dem
Anträge: „„die baar bezahlten Kriegskontributionen der Stadt
für die sonstigen Naturallieferungen und Leistungen in dem
Maße zu entschädigen, daß Frankfurt keine höheren Kriegs-
leistungen angerechnet werden, als im Verhältnis) die andern
preußischen Städte zu tragen hatten,"" kann unter diesen'Um-
stünden, ganz abgesehen davon, daß die Herren Unterzeichner
der Vorstellung vom 20. v. M. Anliegen der Stadt Frankfurt
zu vertreten nicht legitimirt sind, keine entsprechende Folge ge-
geben werden." (F. Z.)
*) Hamburg, den 7. Febr. Bei uns herrscht hier eine
etwas aufgeregte Stimmung über die mit der Entscheidung
immer näher rückenden Frage, ob wir mit Stadt und Gebiet
dem Zollverein beitreten sollten, oder in unserer Freihafenstel-
luug bleiben; es gibt natürlich zwei sich entschieden gegenüber-
stehende Parteien, die jede die Ansicht hegen, daß wenn die
Wünsche der Gegenpartei in Erfüllung gehen sollten, Hamburg
verloren sei. Nach der „Köln. Ztg." stellte die Partei für den
Anschluß an den Zollverein in ihrer heutigen Versammlung den
Parlamentskanditaten Kaufmann Wormann und Professor
Aegidi auf. — Der dreifache Mörder Paulino Corio ist am
30. Januar enthauptet worden.
 
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