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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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Februar (Nr. 15 - 26)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0081

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für die Bezirke


Hg. ZI. DsMrftag, 14. Kbniar !867.

^ Erscheint Dienstag, Donnerstag und L a m st a g. — Preis : vierteljährlich 4iZ kr., unter Vorauszahlung. -
Anzeigen werden di: einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Pctitzeile mit -1- kr. berechnet,
absnnirr sich in Schwetzingen bei der Expedition dieses Blattes, in H ockenhei m bei Herrn P. D r e ch s e l und in Philip p -> b u r g
bei Herrn A nton Reicher t. Beide Herren sind bereit, Anzeigen für das Wochenblatt zu befördern.
Tie Boten haben für das Ueberbringen des Blattes m o n a tlich 2 kr. anzusprechen.

N § L st c N a ch richte n.
Wien, 12. Februar. Die Presse erfährt, das; diesen
Augenblick wichtige Konferenzen am Hofe von Hannover in
Hitzing, die finanzielle Auseinandersetzung mit Preußen betref-
fend. zwischen dein hannoverschen Minister Grafen Platen und
dem gestern von Berlin einaetroffeuen preußischen Bevollmäch-
ügten stattfinden, welchen nach seiner Ankunft König Georg
sofort empfangen hat.
München, 12. Februar. Der sechste Kammerausschuß
beantragt, die Kammer solle den Kvnig um eine Gesetzesoor-
tage, betreffend die Abschaffung der Todesstrafe, die Aufhebung
der Zinsbeschräukung und di? Neuregelung der Erhebung des
M alza nsschlugs, ersnchen.

Bads N.
Aus Bndcn, 8. Februar. Der 117 der edang.
Kirchenversassung bestimmt, daß die allgemeinen Kirchenaus-
ausgaben, so weit sie nicht gedeckt find, von den einzelnen
Gemeinden, und zwar vorläufig in der Weise aufgebracht werden,
daß dieselben nach der Zahl der Stimmberechtigten auf die einzel-
nen Kirchengemeinden vertheilt und von diesen dann wie die
kirchlichen Ortslasten aufgebracht werden. Dieses kirchliche
Steuerrecht wird von doppelter Wichtigkeit, wenn der Staat
die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kirche auch in dem
Sinne auffaßt, daß bisher gewohnte staatliche Beisteuern unter-
bleiben. Das Uebergangsstadium kann unter Umstünden große
tneoretische wie praktische Schwierigkeiten bereiten, zumal wenn
in einer Generalsynode die lange bestehenden Gegensätze zum
Ausdruck gelangen.
KonstMLZ, 8 Februar. (Konst. Ztg.) Die furchtbaren
Stürme, welche uns seit einigen Tagen umtoben, haben bis
setzt zwar Gottlob kein Unglück angerichtet, aber in die Fahrten
der Dampfschiffe keine geringe Verwirrung gebracht. Das am
Mittwoch Morgen von Lindau über Friedrichshasen nach Kon-
stanz gehende Schiff konnte nicht nach Friedrichshafen hinein,
und mußte direkt nach Konstanz gehen; dagegen konnte Abends
das von Friedrichshafen nach Meesburg-Ueberlingen bestimmte !
Schiff nicht auslaufen, und wurde daher ein Extraschiff von
Konstanz nach Meersburg geschickt. welches die Passagiere nach
Konstanz holte, während man das von Ucberlingen gekommene
schiff zurückgehen ließ. Die Kajüte der .Mainau" war durch
das Herüberschlagen der Wellen förmlich unter Wasser gesetzt.
- Die von der Karlsr. Z. verkündete Freigebung des
Verkehrs aus dem Ueberlinger See (für welchen bisher die
bad. Dampfschifffahrt ein Privileg hakte) wird von der Be-
völkerung der Uferpläzc zwar freudig begrüßt, bei den Einnah-
men der bad. Dampfschiffe aber schmerzlich genug empfunden
werden. Baden bringt hier ein um so erheblicheres Opfer,
als der Staat in mehreren. Hasenpläzen die früher von den

Gemeinden erhobenen Abfahrtsgelder abgelöst hatte. Sebr zu
hoffen ist, daß die von der Karlsr. Ztg. anSgedrückte Erwärmung
aus Zustandekommen einer gemeinsamen Schifssahrts- und Hascn-
ordnung aut dem Bodensee nicht getäuscht werde: dieselbe ist
ein entschiedenes Bedürfnis;, wie erst der neulich? Zusammenstoß
bewiesen.
Deutschland.
Frankfurt, 8. Februar. Dieser Tage hat die Ban-
des-Liquidationskommission beschlossen, die Anträge, welche der
zur Regierung des hier befindlichen beweglichen Bundeseigen-
thums niedergesetzte besondere Ausschuß gestellt, den Regierun-
gen zur Annahme zu empfehlen. Das bewegliche Bundeseigen-
thum besteht aus Zimmergerüthen, aus den Bibliotheken der
Bundesversammlung und der Militärkommission mit vielen
werthvollen Werken; aus dem Archive, worin sich auch die
Papiere der Nationalversammlung von 1848, der Reichsmini-
stericn u. s. w. und außerdem Gegenstände denn historischem
Interesse (z. B. Gerüthschasten aus der Paulskirchc w.) befin-
den. Das Mobiliar soll, mit Ausnahme der Gegenstände von
geschichtlichem Interesse, wegen deren sich der Ausschuß mit dem
Germanischen Museum in Nürnberg in Verhandlung setzen
wird, verkauft werden. Die Bibliothek soll unter gewissen Be-
dingungen (z. B. ungctrennte Ausstellung der vollständigen
Sammlung deutscher Gesetze und der Sammlung der von der
Mainzer Kommission eingescndeten politischen Flugschriften) der
Frankfurter Stadtbibliothek übergeben werden. Die Regierun-
gen können die von ihnen der Militärkommission zugesandten
.Karten, Plane u. s. w. zurückverlangen. Die allgemeinen Akten
der Marinekommission, sowie die aus Marine und Küstenschutz
bezüglichen Arten werden Preußen unter der Voraussetzung an-
gcboten, daß jeder einzelnen Regierung das Recht der Benutzung
zustehe. Originalurkunden, welche Privatpersonen angehören,
sollen an diese zurückgeschickt werden. Das gestimmte ehemalige
Bundesarchiv mit Einschluß des Archivs der Nationalversamm-
lung. wird unter der Bedingung der gesonderten Ausstellung,
guter Verwahrung und der Benutzung an Ort und Stelle durch
die früheren Bundesregierungen der Frankfurter Stadtbibliothek
überlassen. Die sehr großen Makulaturdorrüthe werden zur
Einstampfung an eine Papierfabrik verkauft.
Mierr, 9 Februar. Die Ernennung Hasners zum llnter-
richtsmimster ist zuverlässig. Bezüglich der Besetzung des
Ministeriums des Innern wird noch immer verhandelt, ueue-
stens mit dem Grafen Taafse und dem Frhrn. v. Mecsery.
Das Polizeiministerium wird nicht mehr besetzt, sondern wird
thcils dem Ressort des Innern, theils der Ministerpräsident-
schaft zngeschlagen werden. Auch die Preßleitung wird an das
Ministerpräsidium übergehen. (Allg. Z.) .
Dänemark.
Kopenhagen, 6. Februar. Der wegen Hochverraths
anaeklagte Redakteur Bille ist heute in letzter Instanz fretge-
 
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