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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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März (Nr. 27 - 39)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0157

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Wochenblatt
für die Bezirke

Schwetzingen und Philipps-mg.

ko. 37. Dienstag. 26. Mir? 1867.
SU- Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag. — Preis: vierteljährlich 45 kr., unter Vorauszahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Petitzeile mit 4 kr. berechnet.
Alle Postanstalten nehmen Bestellungen an. -

Einladung zum Abonnement.
Mit dem 1. April d. I. beginnt ein neues Quartal auf das
„Wochenblatt für Schwetzingen und Philippsburg."
Wir werden uns angelegen sein lassen, unserm Leserkreise stets das Neueste und Wissensmertheste der Tagesbegebenheiten, wenn
auch nicht in erschöpfenden Leitartikeln, so doch in gedrängter Kürze und klarer Form mitzutheilen. Wir werden belehrende
und anregende landwirthschastliche Aufsätze aus sachkundigen Federn bringen, namentlich auch unfern städtischen und
Bezirks-Angelegenheiten eine besondere Aufmerksamkeit schenken, und durch lehrreiche Mitthcilungen, Gedichte und gediegene Erzäh-
lungen unfern geschätzten Lesern eine entsprechende Unterhaltung zu bieten suchen.
DE" Anzeigen, Geschäftsempfehlungen w., welche unser Blatt bringt, finden in den Bezirken Schwetzingen
und Philippsburg eine täglich zunehmende Verbreitung. Wir laden daher zur Zeichnung aus unser Blatt für das bevorstehende
zweite Quartal auf's freundlichste ein und hoffen, daß ein verehrliches Publikum durch recht zahlreiche Betheiligung unser Unter-
nehmen festigen und kräftigen werde.
Schwetzingen, im März 1867.
IUe Expedition
des „Wochenblattes für Schwetzingen und Philippsbürg."

Badem
Karlsruhe, 23. März. Zur Feier des Geburtstages
Sr. Mas. des Königs von Preußen hat gestern im Gast-
hof zum römischen Kaiser ein Festmahl des Offizierkorps des
großh. 2. Infanterieregiments, dessen Inhaber Se. Majestät
ist, stattgefunden. Den Toast auf den königlichen Regiments-
inhaber hielt Herr Major Müller. — Gegenüber den vielen
Schrecknissen, welche man an der neuen Militärorganisation
theils herausfindet theils andichtet, dürfte doch auch ein wesent-
licher Vorzug hervorzuheben sein. Wird nämlich die unmittel-
bare aktive Dienstzeit verkürzt, so kann auch ferner nicht wohl
das gesetzliche Heirathsverbot für die sechs Dienstjahre des der-
maligen Konfkriptionsgesetzes aufrecht erhalten werden.
Deutschland.
Berlin, 22. März. Zum Geburtstag des Königs sind
Glückwunsch-Telegramme von den meisten europäischen Höfen,
darunter von Paris und Petersburg, eingelaufen.
Frankfurt, 22. Mürz. Die beiden Majore des hie-
sigen Löschbataillons, Hartmann und Prösler, sind gestern bei
der Regierung nm die Enthebung ihrer Funktionen einge-
kommen.
Braunfchlveig, 20. März. Die Regierung hat den
Antrag der Landesversammlung, den Reichtagsabgeordneten
Diäten zu bewilligen, angenommen und die letzteren auf 4
Thlr. festgestellt. Der Beschluß wurde iu der Landesversamm-
lung mit großem Beifall begrüßt.
Stuttgart, 23. Mürz. Der „Württemb. Staatsanzei-
ger" veröffentlicht den Schutz- und Trutzbündniß-Vertrag zwi-
schen Preußen und Württemberg. Derselbe ist identisch mit
den Verträgen Preußens mit Baden und Bayern.
Herrenberg, 22. März. In Oeschelbronn hat sich
jüngst folgender tragische Fall ereignet. Um die Mitte des

Januar d. I. schlachtete ein Bürger des Orts ein Paar ge-
sunde Schweine. Die aus deren Leber rc. bereiteten Würste
legte er nach dem Verwällen in eine ungeheizte Kammer und
hängte er Tags darauf zur Räucherung in das Kamin, wo sie
bis zum 12. d. M. verblieben. An diesem Tage genaß er
mit seiner Familie, die Ehefrau ausgenommen, zu gebrannter
Suppe von den inzwischen etwas sauer gewordenen Würsten.
Auf diese Weise stellten sich bei der 36 I. alten Tochter und
2 gleichfalls erwachsenen Söhnen die Erscheinungen der Wurst-
vergiftung ein. Bei den männlichen Erkrankten ist die Ge-
fahr vorüber, das Mädchen aber, bisher gesund und kräftig,
mußte den Genuß mit dem Leben bezahlen.
München 22. März. Die Kammer der Abgeordneten
hat heute nach fünfstündigen Verhandlungen den Antrag des
Ausschusses auf Vorlage eines Gesezes über Abschaffung der
Todesstrafe mit 87 gegen 44 Stimmen angenommen.
Prag, 21. März. Der Waffensabrikant Lebeda ist tele-
graphisch vom Kriegsminister nach Wien berufen worden, um
sofort die Lieferung von 50,000 Hinterladungsgewehrcn (Sy-
stem Wenzel) zu übernehmen.
Wien, 22. Mürz. Die offiziöse Wiener Abendpost hält
die Bemerkung nicht für unwichtig, daß die preußische Re-
gierung dem Wiener Kabinet von dem geheimen Vertrag Preu-
ßens mit Bayern und Baden durch den hiesigen preußischen
Gesandten bereits am 15. Mürz vertrauliche Mittheilung ma-
chen ließ mit dem Beifügen, daß der Vertrag in rein defensi-
vem Sinn zu verstehen sei.
Frankreich.
In Algier ist das Elend sehr groß, da das Land wie-
der von unabsehbaren Heuschreckenschwärmen heimgesucht wird.
Amerika.
Newpork, 22. März. Kaiser Maximilian hat 2500
Dissidenten bei Calalmaquay geschlagen. — General Butler
 
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