—
7. Zahrgaug.
Der — — er-
ſcheint zmal wöchentlich 4—
tag, Donnerstag und Samstag).
; Verlag und Leitung:
geideibee Vahuhof ſtraſte 9.
Telegramni⸗Adreſſe:
; Yolksbote Heidelberg,
Anzeigenpreis:
Die 2— 4— 10 Pfg.
Yreis nwvleiulyrhdj
durch den Briefträger frei in's
Haus — MF, 1.25, duxch
unſere Boten in Geidelberg 1 M.
Am Poſtſchalter oder von unjerer
Expedition abgeholt 80 Pig.
Poß-Zeitungs-Preislifte —
Ar. 755, ' ;
Zer Zukuufroſaat
der Sozinldemokratie — ein **
* Von 8 Frizdrich Stehlich.
*
38a5 [idj der Arbeiter von dem pzialiſtiſcheu 2
kunftsſtaate verſpricht Grundgedanke des ſoge-
nannten „edernen Cohngeſetzes. Der Anter-
nehmergewiun und der voͤlle Ertrag der Arbeit.
— Warum der Sozialiſteuſtaat letzteren dem Arbeiter
nnicht gewaͤhren kann Eine Enttäuſchung.
wänden zum Trotz jener gewallige Uebergaͤng von der
heutigen Geſellſchaft zu der des Sozialiftenftaate8 ſich
vollzog, daß demnach das ſiegreiche Proletaxiat die
wenigen Milliarden⸗ und Latifundienbeſitzer enteignete,
niittlerer Exiftenzen ihre Rieſenvermögen errichteten;
kratiſche Volksrepublik wäre gegründet und in ihr ar-
beitete die vielgeſtaltige Staatsarbeitsmaſchine mit
jener uhrwerkartigen Genauigkeit, deren Möglichkeit
wir aus guten Gründen angezweife:t , haben. Es
fragt ſich nun, ob in folch einem Staaté, der als
kraft des 19. Jahrhunderts angetreten hätte,
unter dem Druck des „ehernen Lohngeſetzes“ fauzende
Dieſe letzteren gipfeln in folgenden beiden Punkten:
I. Gewährleiſtung des vollen Ertrages der
Arbeit.
2. Ein größeres 8
Oleichheit.
Was iſt zunächſt das —— Lohngefeh“, deſſen
von *
die Höhe des Ärbeitslohnes regelt,
Nachfrage nach ſolchen ſteht.
maßen zu.
Dies geht folgender-
Nachfrage vorhanden iſt.
hinausgehen. Andererſeits können ſie aber auch nicht
dauernd unter eine gewiſſe Grenzlinie fallen, denn
— müjffen und aller Gewerbebetrieb ins Stocken geraten.
Die Grenzlinie, über oder unter welcher die Löhne
puntt am Loͤhnlhernionicler, iſt das ſogenannte Exiſtenz-
mimimum, der Hungerlohn, der den Arbeiter eben
nur die notwendigſten Lebensbedürfniſſe befriedigen
läßt. —
Der Sozialiſten; ſtaat hofft durch ſeine Arbeits-
verfaſſung das eherne Lohngeſetz zu überwinden, weil
er mit Äbſchaffung des Privaͤtbetriebs den Unter-
—— des privaten Arbeitgebers beſeitigt hat.
m Sozialiſtenſtaat ſoll ſich der Arbeiter als Mit-
—— der über das ganze Reich ausgedehnten
Staatshetriebsgenoſſenſchaft anſehen und ſoll darum
als ſolcher nicht nur ein Anrecht haben auf den
Hungerlohn des ehernen Lohngeſetzes, ſondern auf den
ganzen Anteil des verhältnismäßig auf ſeine. Perſon
kommenden Unternehmergewinns.
Das ſtellen ſich die ſozialiſtiſchen
ſchaftler etwa ſo vor: Sie ſagen ſich, daß der Wert
einer gelieferten Arbeit ſich aus folgenden drei Ele-
für Benutzung des Arbeitsraumes, der Maſchinen, der
Werkzeuge u. ſ. w., b) Gewinn des Unternehmers,
e) Arbeitslohn. Obwohl ſie nun nicht darauf rechnen,
das Element a zu beſeitigen, ſo hoffen ſie doch, daß
durch die wirtſchaftliche Geſtaltung ihres Staats-
weſens die — von b möglich ſei, demnach
der Lohn des Arbeiters ſich, wie bereits geſagt, um
den Gewinn des Unternehmers vermehren werde.
Dieſen vollen Ertrag feiner Arbeit, nämlich Arbeits-
meint man, je nach Bedarf in Form einer ſchrift-
lichen Aieifunt eines Arbeitschecks, ausgezahlt be-
— in —
geſtrichen wird. Gegen VBorzeigung dieſes Checks er-
bei den
auf dem Check hezeichnete Wert beträgt.
Das klingt nun zwar recht ſchön, aber der
Sozialiſtenſtaat kann dem Arbeiter gar nicht den
auf den Unternehmergewinn zu
verzichten.
uneigennützigſten Arbeitgeber, der ein Vater ſeiner
Arbeiter ſein will, die zu Afüllenden Pflichten unmög-
lich, den ganzen Reinertrag ſeinen Leuten zu über-
geber Sorialiſtenſtaat ſehr weitgehende Pflichten ob,
vergleichen ſind.
Maſchinen, und ohne Beamten kann ja auch der
Eedialdemokratiſche Zukunftsftaat nicht
Trotz jenes Gtzeters uͤber die
verſtand die Beamten bezeichnet, wird der Sozialiſten-
ſtaat von der Thätigkeit jener nicht „unproduktiven“,
in Anſpruch ninimt, entgeht aber dem vollen Ertrag
Alſo keine Steuern, kein Schulgeld,
Gerichts⸗ und Anwaltskoſten, unter Umftänden keine
Briefmarken, keine Eiſenbahnfahrkarten im Sozialiften-
ſtaate mehr. Aber jene Vorteile kann annähernd ſchon
nicht erſt auf den Sozialiſtenſtaat zu warten, um ſie
Aufgehoben ſind die uiiletfteni Steuer-
den Freiſchulen Aufnahme;
Leute aus armer Familie finden ſich auch heute Mittel,
und Geſellſchaft zu ebnen.
Eerichtlolten und Anwaltsgebühren kann nur noch
eine Frage der Zeit ſein und Unbemittelten werden
Die Herabminderung des
kommt ja auch dem Arbeiter zu Gute. Da könnte es
leicht kommen, daß ſich der Arbeiter in ſeinen Hoff-
nungen auf ſöhete Einnahmen im Volksſtaate bitter
getäuſcht fühlen würde. Höchſtens würde ihm dieſer
ein anſtändiges Auskommen in beſcheidenen Grenzen
verbürgen können. Bei geſunden — — Zu-
ſtänden ſollte das aber auch ſchon heute möglich ſein.
Daß es nicht voll und ganz der Fall ift, beweiſt
Zuſtände, nicht aber, daß der heutige Staat und die
erzeugung beruhende — an und für ſich ver-
werflich ſeicn.
Mit dem Privatbeſitz, deffen möglichſte Beſeitigung
Mißbrauchs anſtreht, verhält es ſich wie mit dem
Wahnwißiger vüichen wird. Wie .
demoͤkratie in der Frage des Pripatbeſitzes. das Kind
mit dem Bade ausſchüttet, ſo zeigt auch ihre ganze
Auffaſſung der „ſozialen Frage“ eine vollſtändige Ein-
Es iſt — die ſoyiale Frage nur * *
„Arbeiterfrage? im engſten Sinne aufzufaſſen. Sie
iſl vielmehr auch Handwerker- und —— ſie
Arbeit und der Ausdehnung des Abſatzgebietes fuͤr
unſere vaterländiſchen Erzeuguiſſe, wodurch ſie ſi zur
Colonialfrage erweitert, ohne daß hierwit der Inhalt
Löfung jener Einzelfragen wird e& möglich werden,
dem Arbeiter“ durch dauernde Arbeitsgelegenheit ein
EEU
zu verbürgen.
Zagesfragen.
dermaßen: „Meine Herren, das Wohlwollen der Nach-
dem lutheriſchen Katechismus ein Bedürfnis, und ich
bin ſehr erfreut, daß ich mich des Wohlwollens meiner
Hamburgiſchen Nachbarn ſeit ſo langer Zeit unentwegt
wie ſo manches andere
Wohlwollen, verloren zu haben. Ich freue mich, daß
Sie durch Ihre heutige Begrüßung die Fortdauer
dieſes nachhaliche Wohlwolleus mir gegenuͤber be-
thätigen. Ich ſehe darin einmal eine Anerkennung
ſchmeichelheſt und wohlthuend iſt, dann aber auch macht -
es mir als deutſchem Staatsbürger eine befondere
Freude, daß die Hauptſtadt nuſers Reichsanteils hier,-
ſo kenn ich Hamburg doch wohl nennen, gedelbt und
blüht, und ich ſehe in dem Geflihle, daß e$ ſo iſt,
auch innern Anlaß zu der Begrüßung, die Sie 2*
weiſen.
burg gut geht, fo geht es dem ganzen Elbgebiete
wenigſtens nicht ſchlecht. Geiterkeit, Bravoh. Es iſt
das auch einigermaßen gegenſeitig;
proſperiert am beſten, wenn ihr Hinterland reich
wie eine ſolche, die wie Hamburg ein großes reiches
Hintexland hinter ſich hal, und von dieſer Neberzeug»
ung fomme ich zu der Gewißheit, daß die Trennung
Preſſe und Parteikämpfen üblich iſt, unbexechtigt ift,
Wir arbeiten alle in derſelben Richtung:“
der Kaufmann, der Induſtrielle, der Land-
wir t.
alle,
alle und fühlen uns alle behaglich, und nun kann ein
Land nicht vorwärt® gehen, bei dem ein ſehr großer
Anteil der Bevölkerung rückwärts geht in fjeiner.
Wohlhabenheit und ſeinem Behagen. Das
ganze Elbgebiet, aber das Gedeihen des ganzen Elb-
gebiets, auch des Landwirt ſchaftlichen und indu-
ſtriellen, wirft auch wiederum fördernd auf Hamburg,
und Hamburg, ſo groß wie es iſt — auf dem Konti-
nent ja das größte Empoxium — mürde doch auch
deshaͤlb fage ich nicht bloß aus nachbarlicher Liebe
und Dankbaͤrkeit für alles Wohlwollen, was mir von
Hamburgiſcher Seite, ſeit ich hier dauernd wohne, ſtets
bezeigt worden iſt, ledizüch aus materiellen 8
und gedeihen, ſo daß es die fruchtbringenden Strahlen
ſeines eigenen Wohlſeins auch auf das Hinterland aus-
übt, und möge es auch dem Hinterland beiſtehen nach
anßen hin, ſich ſelbſt zu erhalten und zu fördern. Da
kommt bei mir der Landwixt zur Sprache, ohne daß
ich gerade ein leidenſchaftlicher Agrarier wäre (Heiter-
feit), aber ohne Berechtigung ſind die Leute
Ich bitte Sie alſo o, nachdem Sie mich hier
begrüßt zaben mit mir meinem nachbarlichen Woͤhl-
Regenten, fie leben Hoch!“
— Gegen däs Anweſen der gewerbswäßigen
Heiratsvermittelung richtet ſich ein Beſchluß, den
7. Zahrgaug.
Der — — er-
ſcheint zmal wöchentlich 4—
tag, Donnerstag und Samstag).
; Verlag und Leitung:
geideibee Vahuhof ſtraſte 9.
Telegramni⸗Adreſſe:
; Yolksbote Heidelberg,
Anzeigenpreis:
Die 2— 4— 10 Pfg.
Yreis nwvleiulyrhdj
durch den Briefträger frei in's
Haus — MF, 1.25, duxch
unſere Boten in Geidelberg 1 M.
Am Poſtſchalter oder von unjerer
Expedition abgeholt 80 Pig.
Poß-Zeitungs-Preislifte —
Ar. 755, ' ;
Zer Zukuufroſaat
der Sozinldemokratie — ein **
* Von 8 Frizdrich Stehlich.
*
38a5 [idj der Arbeiter von dem pzialiſtiſcheu 2
kunftsſtaate verſpricht Grundgedanke des ſoge-
nannten „edernen Cohngeſetzes. Der Anter-
nehmergewiun und der voͤlle Ertrag der Arbeit.
— Warum der Sozialiſteuſtaat letzteren dem Arbeiter
nnicht gewaͤhren kann Eine Enttäuſchung.
wänden zum Trotz jener gewallige Uebergaͤng von der
heutigen Geſellſchaft zu der des Sozialiftenftaate8 ſich
vollzog, daß demnach das ſiegreiche Proletaxiat die
wenigen Milliarden⸗ und Latifundienbeſitzer enteignete,
niittlerer Exiftenzen ihre Rieſenvermögen errichteten;
kratiſche Volksrepublik wäre gegründet und in ihr ar-
beitete die vielgeſtaltige Staatsarbeitsmaſchine mit
jener uhrwerkartigen Genauigkeit, deren Möglichkeit
wir aus guten Gründen angezweife:t , haben. Es
fragt ſich nun, ob in folch einem Staaté, der als
kraft des 19. Jahrhunderts angetreten hätte,
unter dem Druck des „ehernen Lohngeſetzes“ fauzende
Dieſe letzteren gipfeln in folgenden beiden Punkten:
I. Gewährleiſtung des vollen Ertrages der
Arbeit.
2. Ein größeres 8
Oleichheit.
Was iſt zunächſt das —— Lohngefeh“, deſſen
von *
die Höhe des Ärbeitslohnes regelt,
Nachfrage nach ſolchen ſteht.
maßen zu.
Dies geht folgender-
Nachfrage vorhanden iſt.
hinausgehen. Andererſeits können ſie aber auch nicht
dauernd unter eine gewiſſe Grenzlinie fallen, denn
— müjffen und aller Gewerbebetrieb ins Stocken geraten.
Die Grenzlinie, über oder unter welcher die Löhne
puntt am Loͤhnlhernionicler, iſt das ſogenannte Exiſtenz-
mimimum, der Hungerlohn, der den Arbeiter eben
nur die notwendigſten Lebensbedürfniſſe befriedigen
läßt. —
Der Sozialiſten; ſtaat hofft durch ſeine Arbeits-
verfaſſung das eherne Lohngeſetz zu überwinden, weil
er mit Äbſchaffung des Privaͤtbetriebs den Unter-
—— des privaten Arbeitgebers beſeitigt hat.
m Sozialiſtenſtaat ſoll ſich der Arbeiter als Mit-
—— der über das ganze Reich ausgedehnten
Staatshetriebsgenoſſenſchaft anſehen und ſoll darum
als ſolcher nicht nur ein Anrecht haben auf den
Hungerlohn des ehernen Lohngeſetzes, ſondern auf den
ganzen Anteil des verhältnismäßig auf ſeine. Perſon
kommenden Unternehmergewinns.
Das ſtellen ſich die ſozialiſtiſchen
ſchaftler etwa ſo vor: Sie ſagen ſich, daß der Wert
einer gelieferten Arbeit ſich aus folgenden drei Ele-
für Benutzung des Arbeitsraumes, der Maſchinen, der
Werkzeuge u. ſ. w., b) Gewinn des Unternehmers,
e) Arbeitslohn. Obwohl ſie nun nicht darauf rechnen,
das Element a zu beſeitigen, ſo hoffen ſie doch, daß
durch die wirtſchaftliche Geſtaltung ihres Staats-
weſens die — von b möglich ſei, demnach
der Lohn des Arbeiters ſich, wie bereits geſagt, um
den Gewinn des Unternehmers vermehren werde.
Dieſen vollen Ertrag feiner Arbeit, nämlich Arbeits-
meint man, je nach Bedarf in Form einer ſchrift-
lichen Aieifunt eines Arbeitschecks, ausgezahlt be-
— in —
geſtrichen wird. Gegen VBorzeigung dieſes Checks er-
bei den
auf dem Check hezeichnete Wert beträgt.
Das klingt nun zwar recht ſchön, aber der
Sozialiſtenſtaat kann dem Arbeiter gar nicht den
auf den Unternehmergewinn zu
verzichten.
uneigennützigſten Arbeitgeber, der ein Vater ſeiner
Arbeiter ſein will, die zu Afüllenden Pflichten unmög-
lich, den ganzen Reinertrag ſeinen Leuten zu über-
geber Sorialiſtenſtaat ſehr weitgehende Pflichten ob,
vergleichen ſind.
Maſchinen, und ohne Beamten kann ja auch der
Eedialdemokratiſche Zukunftsftaat nicht
Trotz jenes Gtzeters uͤber die
verſtand die Beamten bezeichnet, wird der Sozialiſten-
ſtaat von der Thätigkeit jener nicht „unproduktiven“,
in Anſpruch ninimt, entgeht aber dem vollen Ertrag
Alſo keine Steuern, kein Schulgeld,
Gerichts⸗ und Anwaltskoſten, unter Umftänden keine
Briefmarken, keine Eiſenbahnfahrkarten im Sozialiften-
ſtaate mehr. Aber jene Vorteile kann annähernd ſchon
nicht erſt auf den Sozialiſtenſtaat zu warten, um ſie
Aufgehoben ſind die uiiletfteni Steuer-
den Freiſchulen Aufnahme;
Leute aus armer Familie finden ſich auch heute Mittel,
und Geſellſchaft zu ebnen.
Eerichtlolten und Anwaltsgebühren kann nur noch
eine Frage der Zeit ſein und Unbemittelten werden
Die Herabminderung des
kommt ja auch dem Arbeiter zu Gute. Da könnte es
leicht kommen, daß ſich der Arbeiter in ſeinen Hoff-
nungen auf ſöhete Einnahmen im Volksſtaate bitter
getäuſcht fühlen würde. Höchſtens würde ihm dieſer
ein anſtändiges Auskommen in beſcheidenen Grenzen
verbürgen können. Bei geſunden — — Zu-
ſtänden ſollte das aber auch ſchon heute möglich ſein.
Daß es nicht voll und ganz der Fall ift, beweiſt
Zuſtände, nicht aber, daß der heutige Staat und die
erzeugung beruhende — an und für ſich ver-
werflich ſeicn.
Mit dem Privatbeſitz, deffen möglichſte Beſeitigung
Mißbrauchs anſtreht, verhält es ſich wie mit dem
Wahnwißiger vüichen wird. Wie .
demoͤkratie in der Frage des Pripatbeſitzes. das Kind
mit dem Bade ausſchüttet, ſo zeigt auch ihre ganze
Auffaſſung der „ſozialen Frage“ eine vollſtändige Ein-
Es iſt — die ſoyiale Frage nur * *
„Arbeiterfrage? im engſten Sinne aufzufaſſen. Sie
iſl vielmehr auch Handwerker- und —— ſie
Arbeit und der Ausdehnung des Abſatzgebietes fuͤr
unſere vaterländiſchen Erzeuguiſſe, wodurch ſie ſi zur
Colonialfrage erweitert, ohne daß hierwit der Inhalt
Löfung jener Einzelfragen wird e& möglich werden,
dem Arbeiter“ durch dauernde Arbeitsgelegenheit ein
EEU
zu verbürgen.
Zagesfragen.
dermaßen: „Meine Herren, das Wohlwollen der Nach-
dem lutheriſchen Katechismus ein Bedürfnis, und ich
bin ſehr erfreut, daß ich mich des Wohlwollens meiner
Hamburgiſchen Nachbarn ſeit ſo langer Zeit unentwegt
wie ſo manches andere
Wohlwollen, verloren zu haben. Ich freue mich, daß
Sie durch Ihre heutige Begrüßung die Fortdauer
dieſes nachhaliche Wohlwolleus mir gegenuͤber be-
thätigen. Ich ſehe darin einmal eine Anerkennung
ſchmeichelheſt und wohlthuend iſt, dann aber auch macht -
es mir als deutſchem Staatsbürger eine befondere
Freude, daß die Hauptſtadt nuſers Reichsanteils hier,-
ſo kenn ich Hamburg doch wohl nennen, gedelbt und
blüht, und ich ſehe in dem Geflihle, daß e$ ſo iſt,
auch innern Anlaß zu der Begrüßung, die Sie 2*
weiſen.
burg gut geht, fo geht es dem ganzen Elbgebiete
wenigſtens nicht ſchlecht. Geiterkeit, Bravoh. Es iſt
das auch einigermaßen gegenſeitig;
proſperiert am beſten, wenn ihr Hinterland reich
wie eine ſolche, die wie Hamburg ein großes reiches
Hintexland hinter ſich hal, und von dieſer Neberzeug»
ung fomme ich zu der Gewißheit, daß die Trennung
Preſſe und Parteikämpfen üblich iſt, unbexechtigt ift,
Wir arbeiten alle in derſelben Richtung:“
der Kaufmann, der Induſtrielle, der Land-
wir t.
alle,
alle und fühlen uns alle behaglich, und nun kann ein
Land nicht vorwärt® gehen, bei dem ein ſehr großer
Anteil der Bevölkerung rückwärts geht in fjeiner.
Wohlhabenheit und ſeinem Behagen. Das
ganze Elbgebiet, aber das Gedeihen des ganzen Elb-
gebiets, auch des Landwirt ſchaftlichen und indu-
ſtriellen, wirft auch wiederum fördernd auf Hamburg,
und Hamburg, ſo groß wie es iſt — auf dem Konti-
nent ja das größte Empoxium — mürde doch auch
deshaͤlb fage ich nicht bloß aus nachbarlicher Liebe
und Dankbaͤrkeit für alles Wohlwollen, was mir von
Hamburgiſcher Seite, ſeit ich hier dauernd wohne, ſtets
bezeigt worden iſt, ledizüch aus materiellen 8
und gedeihen, ſo daß es die fruchtbringenden Strahlen
ſeines eigenen Wohlſeins auch auf das Hinterland aus-
übt, und möge es auch dem Hinterland beiſtehen nach
anßen hin, ſich ſelbſt zu erhalten und zu fördern. Da
kommt bei mir der Landwixt zur Sprache, ohne daß
ich gerade ein leidenſchaftlicher Agrarier wäre (Heiter-
feit), aber ohne Berechtigung ſind die Leute
Ich bitte Sie alſo o, nachdem Sie mich hier
begrüßt zaben mit mir meinem nachbarlichen Woͤhl-
Regenten, fie leben Hoch!“
— Gegen däs Anweſen der gewerbswäßigen
Heiratsvermittelung richtet ſich ein Beſchluß, den