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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (7): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1896

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No. 121 - No. 130 (27. Oktober - 18. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42841#0499

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dex — voiuevote⸗ er-
fchent dreimal woͤchentlich.
Verlag und Leitung:
Telegramm⸗Adreſſe:

Auzei⸗ genpreis:



Yreis vierteljährlich
durch den Briefträger frei ins
Haus gebracht Mh 1.25, am Poſt-
ſchalter oder durch 44 Boten

in Heidelberg 1 M., von 44
* aboeholl 80 P
voſt dentung Preisline
Ar. 771.



NM —


* —







oder Wiinderj mehr verkauft werden kann, ohne die Ver-




Dils muß jeder, der die dortigen

gegeben hat.
Angaben zu danken.
Schon im Jahre 1847 vies der bekannt Theologe


hin. Er ſchrleb damals woͤrtlich:


des — zr8. Mehr als Fuͤnfſechſtel aller Bır
uiteilangen wegen Wüches fallen dort auf die Juden,
die ſich zur chriſtlichen
halten.
Schutze der Ehriſten das deepotiſche Mittet ergriffen,
von 70 Mılionen Franken Schuldforderungen det


den Bweis, daͤß der volle Betrag von ihnen bezahlt
worden, 44 beizubringen vermochten.

laufen ſich auch jetzt (nach 40 Jahren) wieder die


— Rechaung auf 70 Millionen Franken.
Beteiis iſt ihnen mehr als die Haͤlfte der Erbg üfer
des Landes t‚n)po;betan[d; verpfaͤndet, und ſo zierilich
ddieſelben Mittel und Kaaſte, deten Wirkung in
Boyern wir nur allzu rohl fennen, dienen ihnen aͤuch


Ruin zu verflricken.“
In aͤhnlicher Weiſe aͤußerte ſich Farſt Bismarck in
bem[tlbm Jahre Lber das Elſaß:


Chriſten liegt. Ich kenne eine Gegend,
es Bauern giebt die nichts ihr Eigentum nennen auf
ihrem garzen Grundſtuͤc; von dem Bette bis zur Ofer-
gabel gehört alles — ar dem Juden, das Vich im
Stalle gehoͤrt dem Juden und der Bauer zahlt für jedes

einzelne Stüd ſeine tägliche Miete.

Felde und In der Scheune gehoͤrt dem Juden und der

Jude vakauft dem Bauern das Brot , Saat- und Futter-
kern metzenweik. Von einem — chriſtlichen
Wucher habe ich noch nie gehöit.“

Daß es ſchon damals im Elſaß ſeht ſclimm ſtand,

beweiſt der ſchreckliche Judenktawall, der im Jahre 1848

hier ausbrach. Das Elſaß war alſo ſeit vielen Jahr-


geworden iſt.
Wenn wir vom Elſah ceven, ſo muͤſſen 4 —


oder eingewanberte Altdeutſche uͤbers „Bächli“ hinuͤber
fährt, kann er ſich darauf gefaßt nachen, daß ihm auf
Schritt und Tritt die Frage entgegengchallen wird:
„Wie ſtehrs, ſind Sie immer noch franzoͤſiſch?“ Werfen
42* alfo audy in Betreff der Judenfrage zuert einen

Blick *— über die Vogeſen. Vor dem letzten Kriege


allein aber deren 40000. Die Verhaͤltniſſe haben ſich
nun derart verſchoben, daß in Fraztreich über 100000
Juden find, waͤhrend ihre Zahl im Elſaß nur wenig zu-
genommen hat. Es iſt ſehr bemerkenswert, daß die


Auswanderung nach Frankreich, in den letzten 25 Jahren
ſich nicht vermindert hat, eher um etwas geſttegen iſt.
Die ausgenanderten elfaͤfſiſchen Juden ſind in Frankerich
mit feltenen Ausnahmen, erchthare Deuiſchenfriſet. Sie
haben's auch in der That faſt vurchweg in Fran kreid
ſehr weit gebracht. Winn ein „bedeutender' Jude in
dtanlrei ch 4 iſt er in der Regel vom Elſaß ein-








gewandert. So * * 8 — 8
„Der Eheſ unläͤngſt:
„Droben in Hegenheim (Ob.: (_SIFap) hieß ein Jude
Iſask 48 Ja Fraukreich 8* er jetzt Jote Barllant
— g-nannt.
einnehmer mit 80000 Fr. Gehalt.
in Paris Direktor der Geheimpolizei. Dieſer Iſei:
Vaillant war auch ein dicker Freund der „Gebraͤder
— Schwob“, die einen Diamanthandel (ein großartiges
Geſchaͤft“) in Paris gegrändet hatten. Es kam, wie
geröhnlich, zu einem Prozeß in dieſem Laden. Ifaak
Wel ſuchte * Richter für die Schwob zu *—
Der Staateanwalt hieß Seligmann. Weil,
Senann, lauter von unſere betuͤchte Qait 11“
Nach einer anderen ungabe des ſoehen angefuͤhrten


Minißerium der oͤffentlichen Arbeiten, 35 im Unterrichts-
miniſterium, 10 am Appellhof in Paris, 8 8 General-


Staate rat. —

wie ſchon hervorgehojen, vielfach von den Juden aus, die
ſich, ſoweit ſie mit der elſaͤſſiſchen Bevölkerung zu thun


andere Heimat haben alg Frankreid. —
Wie bekannt, kat ſich in den ** Jahren in

welche alle proteſtleriichen Eiemente in ſich zu vereinigen
ſucht. Das Haupt dieſer neugegruͤndeten Partri iſt ein
gew ſfer Dani I Blumenthal. Derſelbe hat in letztet Zeit


Echließlich tellt ſich
aber heraue daß Hetr Blumenthal, der uͤbrigens im Eifatz

gekoren iſt, vor kaum 15 Jahren noch ruſſiſcher (h Staats-
war. Sein Vater war als juͤdiſcher Pollake im
Eifaß eingewandert.

Voltepartei nicht einmal gluͤckte,
Kolmar einen Gemeinderatofttz zu erlangen, lleßz ſich der-


wieder zurüg, Das ganze Manbver war nur aus der
Sucht ſa manches Stammeßgenoffen Blumenthals zu er-


Sollte es Hırn Blumenthal je im Elſaß nicht gelingen,


um ſo ſicherer in Fraukteich erlangen.


die Sache ſo darſtellen wollten,
Elſaß Protenler waͤren.
in Straßburg, wo ſo viele kaufkraͤftige Altdeutſche
leben, reckt viele, die ihr Deutſchtum ebenfo ſtark zu be-


Ftankreich ſchwaͤrmen.
Art der Kundſchaft an.
ſchen Makler und Viehhaͤndler findet wan uͤbrigens hier


kehren. So erzaͤhlt der Verbandkanwalt Muͤller von einem



— mais davantage pretendre!“
Inmer nchmen, niemalo 3uxüct„ebm aber ſtets mehr


meiſten jüdiſchen Mitbuͤrger-
kennzeichnet.
— —⏑

* Inr hetze gegen den kürſten Dismarık,
Auf die „Berichtigung“ der bekannten Enthuͤllungen,
welche ſich in dem nichtamtlichen Teile des Reichsan-
zeiger“ befand, antworteten die „Hamb. Nadır.“ in einem
Leitartikel, betitelt: „Vom ruſſiſchen Vertrage.“ Darin
wird u. a. ſoieudes ausgefuͤhrt:
ganzen Beſprechung dieſer aaltuifft außer anderen

hier zu Lande trefflich ge-
ESchluß folgt.)








außerlich nur durch die fortgeſetzte Geſchichtsfaͤlſchung ver-
anlaßt worden, die von dır klerikalen-liberalen Preſſe nicht
ohne Beihuͤlfe der offiz'öſen in der Richtung betrieben















fuͤr alle Uebel verantwortlich zu machen,
uͤber die j Bl nach verſchiedenen Seiten hin geklagt wird,
reme tlich abet für den Ahbruch der fruͤheren nflige
Beziehungen zu Rußland, der die europaͤiſche Stellung
des deulſcher Reiches ſicher nicht beſſert?.
Unterdeſten dauert die Hetze gegen den vern uteten


Ganz beſoͤnders ſind deren auch

nationalliberale Blaͤtter beleiligt, die doch ſonſt im-


reklamieren. Dieſe ehrenwerten Politiker glauben halt,
daß mehr fuͤr ſie hetausſpringt, wenn ſie ſich als die
Allen

ſchen Reptilientroge ſchlecken durfte! Nun wird Ten alten
Löwen der Eeletritt verſetzt, aker das verflxte „Y-a“ wird
das Koͤlniſche Tierlein trotzdem nicht los. Fet. Jude
aiſiſtiert
der Koͤlnerin eifeig. Er läßt ebenfalls einen 4 —
los und kompeomiltlert damit die — Regierung, denn
offizielles Regierungs= -

ſie im ietenlnhen Teile ſtehen — nicht im Einvtr-



quittiert ſovohl der „Köln. Ztg.,

Daß veryſohn und gatz, Ullſtein und Cehn 7*
mehr oder winder übelriechenden Geſcheſſe gegea den ge-
Auch das
Gebaren der „Köln. Zio. und ihrer „Fteundinnen iſt
leichi erklaͤrlic. &8 fann niemand auß feiner Haut


und Nuſdern von einer Salondame abgeguckt hat. Daß



u ent-

Die genannten und die uͤbrigen — * 2
Hetze gegen den groͤßten Deutſchen wit moͤglichſt Ge-
haͤfftgkeit betreiben, werden ſogat durch die Preſſe *
Auslandes beſchäcit. So ſchreibt die „Züricher Zig.:

„Eine der widerlichſten Erſcheinungen bei der —
Pteßpolemik uͤber die Hamburger Enthuͤllungen ſind die
teils effenen, teils verſteckten Drohungen mit dem Staate-
anwalte, deiche die liberalen und radikalen Blaͤtter gegen
Ditjenigen, welche noch et vas Be-
ſinnung behielten, wollen wenigſtens den alien Biomaͤrck
perſoͤnlich nicht weiter gerichtlich verfolgt wiſſen. Dafuͤr


Strafe aus dem Referve⸗Offiziersſtande ausgeſtoßen und
wegen Landeeverrates verfolgt werden koͤnnie, falls die
Enihuͤllung von Staatsgeheimniſſen, d. h. in's einfachere
Deutſch übertragen, die ruͤckſichtstoſe und unbeq teme Kritik
dır Ktone und der Regierung aus dem Bismarck'ſchen
Lager nicht aufhoͤre. Zur Beſchwichtigung des liberalen


wird in dieſen
liberalen Blaͤttern darauf hingewieſen, wie erbarmungslos


machen. Zugegeben, daß jene Prozeſſe, bei denen es
Biemarck übrigens mehr auf die Hintetmäͤnner der An-
geklagten als auf dieſe ſelbſt ankam, grauſam und unrecht
waren, wie kann dann aber ein liberaler Menſch, der
dies Bismarckſche Verfahren unanfärdig und unerlaubt


wenn das berale Grunſaäͤtzeſind, dann kraucht
ſich auch die Sorte Parteipoliticker nicht zu verwundern,
wenn Achtung und Gefolgſchaft ſich bei ſelchem Liberalis-
mus mit doppeltem Boden lichtet.

Die „Seuche des utttouue⸗ creiſt jetzt
auch fchon in der nationalliberalen reſ immer
weiter um ſich. So zetert die „Frankf. Ztg.“ uͤber einen
Attikel der „Wormſer Ztg.“ In der Sonntagsbeilage
beſchaͤftigt ſich dieſelbe naͤmlich auch mit der Frauenfrage
im Sinne der Laura Marholm, die die Männerwelt als
vom Materialismus beherrſcht und im Spekulantentum
aufgehend hinſtellt. Es heißt in dem angezogenen
 
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