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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (7): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1896

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No. 51 - No. 60 (9. Mai - 6. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42841#0227

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erfte Leſung. Ein Antrag auf die Vertagung der
Kommiſſion bis zum Herbfte wuͤrde mit allen gegen
eine Stimme abgelehnt und die zweite Leſung auf den
2. Juni feſtgeſetzt.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 22. Mai. Das Mainzer Schöffen-


heim und den Max Mannheimer aus Gräfenhaͤuſen,
welche dort eine Weinhandlung betreiben, wegen Ver-
gehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz und gegen das
Weingeſetz von 1892 zu je 50 M. Geldbuße. Be-
antragt waren je 300 M. Die Angeklagten haben
eingeſtandenermaßen aus 11 Stück Moſt und 1 Stück
Trubwein durch Zuſatz von Waſſer, Zucker und Sprit
dreißig Stück „Wein“ bereitet und in den Handel ge-
bracht So erfährt man, was man trinkt.
Heidelberg, 22. Mai.
ungen jüdiſcher Staatsbürger nehmen ihren gelaffenen
Fortgang, trotz Götze und Joſephſon. Das „Mannh.


hat ſeinen Vornamen in Heinrich umgeändert.“

— &Mannfeim, 21. Mai. Der Bürgerausſchuß ge-
nehmigte einſtimmig und ohne Debatte die Einver-
Teibung Käferthals.


Landwirt Michael Happ gelegtzzu haben.

Xretten, 21. Mai. Bei der geſtern dahier ſtatt-
gehabten Wahl eines evangeliſchen Stadtpfarrers der
oberen Pfarrei wurde Herr Dekaͤn Specht von Unter-
öbwisheim gewählt.

Neuſtadt, 19. Mai. Unter den Bewohnern der
Weißtannenhöhle bei Breitnau und in der nächſten
Umgebung herrſcht große Aufregung. Aus dem Simons-
wälder Thal flüchtete ein wild gewordener Stier, und
noch gelang es nicht, denſelben einzufangen oder zu
erlegen. Ausgänge zu machen, wird in verſchiedenen
Orten als lebensgefährlich betrachtet. Konnte ſich doch
E




an mein Ende mit glühendem Haſſe zu verfolgen.
Vernimm jetzt mein Bekenntnis.“ Er machte eine
Pauſe, um tief Atem zu ſchöpfen, denn feine Kräfte
begannen ſchon merklich zu ſchwinden. Dann fuhr er


Geld zurückfordernd, mir den Schuldſchein vorzeigteſt,
auf den nicht ein Punkt geſchrieben war? Gedenkſt


ſchrieben, die bald darauf verlöſchte, Dein Geld aber
ſollſt Du nie wieder erhaͤlten, das habe ich wohl ver-
graben an einem Orte wo es niemand ſucht; es ſoll-
das Geheimnis, wo es liegt, mit mir zu Grunde
gehen. Doch nicht das allein iſt's, was ich Dir zu
jagen habe. Erinnerſt Du Dich noch des Tages, da
Du Dein treues Weib durch einen Meuchelmörder ver-
lorſt? Wohlan, jetzt, da Du mir nicht mehr ſchaden
kannſt, ſollſt Du erfahren, daß ich es war, der ſie er-
ſchoß. Durfte ich nicht glücklich werden mit Deiner
Schweſter, da ſollteſt auch Du keine heitere Stunde
mehr haben auf Erden. Nun, Xaver, ſprich — . ..
wie habe ich... meinen Racheſchwur . .. .
ge . .. halten? Er ſank zurück und verſchied. Xaver


zuſammen.

Als er wieder zu ſich kam, zeigte ſich-
daß er irrſinnig geworden war.

Man brachte ihn in


Worten verſchied: „Behalte Du das Geld, Levi, nur
löſche das Feuer, ich will zu meinen Lieben.“




in voriger Woche ein Mann nur durch Beſteigen eines
Baumes, ein Bauer von Josthal nur durch ſchleunigſte
Flucht vor dem Thiere reiten. Auch auf heim-


allgemeiner Wunſch iſt es, daß die Behoͤrden bald


Vermiſchtes.

Anſtandzregeln aus dem 2. Jahrhundert
u. Chr. Der Schriftſteller Klemens von Alexrandria
ſchreibt über den Anſtand beim Mahle: „Das Pfeifen,


Zeichen für die Dienſtboten, iſt nicht paffend. Meiden
muß man auch Zas ewige Ausſpucken, das heftige
Räufpern und Schnäuzen. Man muß ja auch etwaͤs
Rückſicht nehmen auf die Tiſchgenoſſen. Wenn einem
das Nieſen ankommt, ſo darf man nicht dem Nachbar


Auch muß das Lärmen beim Nieſen vermieden
werden, indem man die Naſenöffnungen leicht zu-
ſammendrückt; auf dieſe Weiſe uͤnterdrückt man am


jenigen, die zwiſchen den Zähnen ſtochern, find ſich
ſelbſt und den Nachbarn zuwider. Das Kratzen an
den Ohren und das Kitzeln der Naſe ſind dorſtige
Angewohnheiten, die mit zügelloſer Ungezogenheit zu-
ſammenhängen.“ Sehr gut!


bens halten ſich in ihrer großen Mehrheit bekanntlich
für eine ganz beſonders bevorzugte Kaͤſte und glauben,
daß alle anderen Völker der Erde nur ihretwegen da


die Herren Judenſchützer vollſtändig hineingelebt haben,


heben aber ein großes Geſchrei, wenn man ihnen die
Wahrheit ſagt. Herr Weigt, ein ehemalige? chriſt-
licher Pfarrer, jetziger Judenſchützer in Hannover, hat
ſich in dieſe ſemitiſche Vorſtellung auch ſchon voliſtän-
dig bineingelebt. Unzählige Male hat er in ſeinem
Judenſchußblatte und in feinen Vorträgen gegen die


und verdächtigt. Als endlich aber der der Abg.
Liebermann v. Sonnenberg in einer mit feinem
Namen unterzeichneten Erklärung in der „Hanno-


erteilte, klagte dieſer ſofort wegen Beleidigung. Der
Abg. Liebermann v. Sonnenberg erhob die Widerklage.
Auf vielen Umwegen kam die Sache endlich vor dem
Schöffengericht in Hannover am 6. d. M. zur Ent-
ſcheidung. Herr Weigt wurde mit ſeiner Klage


Liebermann von Sonnenberg erhobenen Widerklage
aber zu 50 M. Geldſtrafe verurteilt.

Letzte Nachrichten.
— NMen-Yuppin, 22. Mai. Bei der Reichstags-




3392 und Schueckerk (Antif.) 2099 Stimmen. Es


ſinnigen erforderlich.


des Kaiſers mit für die Trauerkundgebung anläßlich





des Ablebens des Erzherzogs Karl Ludwig. — Zum
erſten Viee-Bürgermeiſter wurde Lueger mit 95 gegen
41 Stimmen gewählt. Die Liberalen ſtimmten für
Vogler, mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde
Neumayer zum zweiten Vieebürgermeiſter ge-
wählt. Beide wurden durch den Vertreter der Re-
gierung von Freibeis vereidigt. Lueger legte in ſeiner
Antrittsrede das Hauptgewicht auf die Finanzfrage
und betonte die Notwendigkeit einer Reviſton des


die gänzliche Aufhebung der Gemeinde⸗Autonomie er-
mögliche, ferner wies Lueger auf die Notwendigkeit


daß dieſelbe alle Bevölkerungskreiſe umfaſſe, und ſagte
eine objektive und parteiloſe Leitung der Verhandlungen
und der Behandlung der Beamten zu. — Die Rede


der deutſch-nationalen Erziehung der chriſtlichen Jus


lichen Standes. — ——
Vordeaux, 22 Mai. Auf der hieſigen Präfee-
tur traf geſtern Nachmittag der Befehl zur Ausliefer-


angeblich jede Nahrungsannahme.

Luſtige Ecke.

— * Im Eiſenbahukoupee. Moſesſohn (zu ſeiner
Frax, die beſtändig am Fenſter liegt): „Seß’ der auf
die Polſter; wenn de immer liegſt am Fenfter, brauchfte
nicht zu fahren 2. Klaſſe!“ 4

Aichtig plazirt. Weinhändler Cohn in der
Annoncen⸗Expedition: „Ich möchte gern meine Weine




mir raten?“ Expedient: „Am richtigſten unter Ver
miſchtes“. *

Juden · Schwindet Sie: Gott, wenn man ſteht
hier runter in Thal, gleich könnt man kriegen den
Schwindel! Er: Was redſt De von Schwindel ?


zum Vergnügen reiſen, nicht an's Geſchäft erinnern.“

Briefkaſten.

Berrn &. © Öier. Die Angabe der Quelle (Deutſche

DHeitung) bei dem letzten Leit Artikel Auf der Suche nach
den Maſchen des Geſetzes“ in letzter Kummer ift aus Vers
ſeben weggeblieben, der andere don Ihnen erwähnte Ar-
tifel ijt mit Quellenangabe verfehen, was Ihuen an-






räuchliche Unſitte mitzumachen und Artifel
anderer Zeitungen ahne Angabe der Yuelle abzudrucken.
Unjere Original Artikel ſind übrigens in der Regel durch
beſondere Korreſpondenz Zeichen kenntlich gemacht. D.Gruß.
ZFreihurg. Gewünſchtes erhalten Sie nach den Feier-


her damit fertig würden. — Feiertage! *
ZAaden Zaden Gut gebrüllt, Löwe, aber leider —
weil zu ſcharf — nicht verwendbar. Deutfchen Gruß!






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