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Heidelberger Zeitung — 1900 (Juli bis Dezember)

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Nr. 255-280 (01. November 1900 - 30. November 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37614#0465

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^ dem auch Nichtmitglieder gegen Eintrittskarten Zutritt haben.
Ureunde der lieblichen Zithermusik werden diese Gelegenheit gerne
»enützen. Näheres im Anzeigentheil.
> 0 Kaiser-Panorama. Die hochinteressante Besichtigung der
Ar großen Ocean-Dampfer mit Einblick in ihre reizenden Ge-
macher, Einschiffung der Auswanderer und Abfahren der Ocean-
Ampfer ist nur noch bis einschließlich morgen, Samstag, aus-
Wellt. Mit Sonntag beginnt eine hochinteressante Wanderung
Mch die Schweiz, Schaffhausen bis Geufer-See, Fahrt auf den
Pilatus u. s. w.
> ** Vrandfall. Vergangene Nacht kurz vor 1 Uhr brach in
Mem Hintergebäude des Hauses Bergheimerstraße 45, dem
ffiMmermeister Alois Veth gehörend, Feuer aus, und zwar in
,, Ä beim Eintritt durch das Vordergebäude in den Hof zur
»akeri Hand stehenden Werkstättegebäude im 2. Stock unweit des
^ffelhauses. In den unteren Räumen dieses Gebäudes standen,
N»er einer Dampf- und Dynamomaschine, Hobel-, Bohr- und
Eismaschinen, Bandsägen rc., im zweiten Stock war eine
?chreinerwerkstätte mit ca. 20 Hobelbänken. Dieses Gebäude
Annte mit dem Inhalt bis auf den Grund nieder. Der Hof
Ar mit Stammholz und Bretterwaaren angefüllt. Die vor
°ch Werkstättegebäude lagernden Holzwaaren fingen auch Feuer
>A die hoch ewporlodernden Flammen beleuchteten in unheim-
Aer Weise die Umgebung, durch ihren Schein das Firmament
A weithin sichtbar rothfärbend. Zur rechten Seite beim Ein-
Ag durch das Thor stehen zwei aneinanderstoßende. in den
Aken Stockwerken zu Wohnungen dienende Gebäulichkeiten.
Asch die ungeheure Gluth des Feuers gerieth das hinterste dieser
L« Gebäude auch in Brand. Briefträger Rupp im 2. Stockwerk,
Aerdebahnschaffner Gotlmann im 8. Stockwerk und Tüncher-
Ailfe Stumpf in den Gauben wohnhaft, hatten kaum Zeit, in
A ollernothwendigste Kleidung zu schlüpfen und so sich und den
ßAgen das Leben zu retten. In allen drei Stockwerken ist das
Mzwerk der Fenster vollständig verkohlt. Die Leute wären,
,Aen sie nicht schleunigst ihre Wohnungen verlassen, unfehlbar
A>ckt. Was das Feuer vom Mobiliar nicht zerstörte, wurde
das zum Löschen verwendete Wasser ruintrt. Kurz nach
Ahr wurde die energisch und angestrengt arbeitende Feuerwehr
Ar des Feuers, das einen Materialschaden von etwa 20 000
Aursacht haben dürfte. Ueber die Ursache des Brandes konnte
Eder nichts ermittelt werden.
Selbstmord. Friseur Jos. Miller, der Inhaber des
Alleurgeschästes Hauptstraße 42. stürzte sich gestern Nachmittag
A Uhr, von der sogen. »Kanzel" beim Rtesenstein herunter und
A sofort todt. Miller soll gemüthskrank gewesen sein und
^ That in diesem Zustand ausgcführt haben.
* Verhaftet wurde ein in Schlierbach wohnender verhetratheter
blosser wegen Vergehens gegen 8 176 Ziff. 3 R.St.G.B.
L A Polizeibericht. Verhaftet wurden ein Taglöhner wegen
d, 'Uns und ein Kutscher wegen Beleidigung. Eine Person kam
AN Unfugs und eine wegen Körperverletzung zur Anzeige.
». A Ans dem Amtsbezirk Heidelberg, 2. Nov. Ein in Neckar-
lAUlid in der Lehre stehender, aus Reichartshausen gebürtiger
j iahriger Metzgerlehrling wurde gestern verhaftet; derselbe steht
fu.V'rdacht, einem im Geschäfte seines Lehrmeisters thätigen
Ater 16 »«. entwendet zu haben.
inA" Heiligkreuzsteinach, 1. Nov. Der gestrige Tag hat für
^.evangelische Gemeinde Heiligkreuzsteinach ein schönes Fest
-Aacht. Zu dem schon im Rohbau serkigen Kirchthurm hat
^ Glockengießerei von Hamm in Frankenthal drei neue
hAcken geliefert, von denen die eine durch die
AAn jungen Leute der Gemeinde gestiftet wurde. Dieselben
Aden in einem festlichen Zug, an dem sich fast alle Ein-
A"cr des großen Kirchspiels berheiligten, unter Musikbeglei-
Und Gesang abgebolt. Als die Glocken Schönau passirten,
h,Aten alle Glocken und aus dem Marktplatz fand eine er-
A?de Begrüßungsfeier statt, zu der sich fast die ganze
ijAtgemeinde eingefunden hatte. Besonders erhebend waren
i^Gesänge des Schönauer Kirckenckors und die von Herzen
id.Aenden schönen Worte des Kirchenältesten, der den ab-
Aüden Ortsgeistlichcn vertrat. Bei dem Betreten des
"wrtes Allneudorf wurden die Glocken durch den OrtS-
lchen Pir- Zipse im Namen der Gemeinde Heiligkreuz-
kch willkommen geheißen. Der große Zug setzie sich dann
HA ernsten, feierlichen Klängen nach Heiligkreuzsteinach in
dAegung, wo vor dem veugebauten Thurm die Glockenweihe
tzAknommen wurde. Jeder, der dieser Feier anwohnle.
A°e t,es ergriffen. In den Augen von Vielen standen
Anen. Allen, Einheimischen wie Auswärtigen, hat die
einen riefen Eindruck hinterlassen. Die eigentliche kirchl-
, soll erst im nächsten Frühjahr staitfinden.
Mannheim, 1. Nov. Eine schwere Ausschreitung
Ach der Schiffer Otto Decker aus Siegelbach zu Schulden
.».An. Er suchte einen Gefangenen zu befreien und griff dabei
Hh's Schutzmann mit dem Messer an. Derselbe überwältigte
Angreifer, der blind auf ihn einslach, durch mehrere Säbel-
. und brachte ibn zur Wache.
i>, Karlsruhe. 3t. Oct. Die seit 1870 hier bestehende Herberge
A,., H eimalh enthält nach mehrmaliger baulicher Erweiterung
für 100 Schlafgäste. Der lebhafte Zuspruch stellte den
^Altungsrath vor die Frage einer abermaligen Vergrößerung.
V'cht die Ueberstchtltchkeit und den Geist des Hauses zu ge»
'lAu. entschloß sich der Verwaltungsrath zu dem Neubau einer
>Audigen Herberge zur Heimalh in dem Stadttheil Mühl-
V', der eine zahlreiche Arbeiterbevölkerung enthält und durch
^^vorstehende Eröffnung des Hafens noch mehr Zuwachs

M.stn wird. Das neue, vierstöckige Gebäude, das heute er-
^ "kde, enthält Schlafraum für 60—70 Gäste, und zwar
s Durchreistnde wie auf Wohngäste, auf schlichte Arbeiter,
'.'Auf Bessergestellte (junge Kommis u. s. w.) Rücksicht ge-
Dazu kommen die nöthigen Wirthschaftsräume, endlich
AAr die Vereine. Der Eröffnung wohnten Prinz Max und
-Ad in bei; die übrigen Milglieder des Äroßh. Hauses sind
AAch z. Zt. von hier abwesend. Die Festpredtgt hielt
'Pfarrer Mühlhäuser, die Weiherede Dekan Ebert von Mühl-
st Schle-
Bei der

tA. Der Vorsitzende des Verwaltungsraths, Stadtralh
'Abrach über die Entstehungsgeschichte des Hauses, !
H ,' folgenden Besichtigung machten die einfach, aber gediegen
>i °U>eckmäßig gestalteten Räume den vortheilhaftesten Eindruck,
muß der Opferwilligkett derer, die dieses nützliche, soziale

^schaffen, warme Anerkennung zollen.

' A- Karlsruhe. 1. Novbr. Angesichts des Zusammengehens
H>Awnal-liveralen Partei mit dem Centrum bet den städt.
kth.rn in Konstanz haben die dortigen Demokraten
As'enth altu ng beschlossen. Auch eine Anregung, sich mit
Auzialdemokraten zu verbünden, fand nicht die Zu-
AAg der Mitgliederversammlung des Volksoereins.
Ae Karlsruhe, 1- Nov Der ursprünglich auf 1. Januar
> dAüesetzte Termin für die Einreichung der neuen Entwürfe
h"r zu errichtende Bismarckdenkmal wurde auf
AE der Pieisgekrönten Künstler vom Comttee bis zum
stAkz 1901 verlängert. — Auf dem Kretstuintag des
^Ankreises, der dieser Tage in Hagenau stattfand, hat
eA"^ Kreisturnrath mit Ausnahme des stellvertretenden
Alters infolge der gegen ihn erhobenen Angriffe sein
° strg-legt. In fünf Wochen soll ein neuer Kreistag in


Karlsruhe stattfinden, um die abgebrochenen Berathungen fort-
zusetzen und die Neuwahlen vorzunehmen. Die ausgetretenen
4 Gaue werden wohl jetzt wieder zu ihren Genossen und damit
zum deutschen Turnerbund zurückkehren.
8.1s. Karlsruhe, 2. Nov. Die Frage der Abführung der
Fäkalien in den Rhein soll wissenschaftlich noch näher studirt
werden. Die hessische Regierung hat sich bereit erklärt, die Hälfte
der auf etwa 8000 »Al veranschlagten Kosten zu übernehmen.
Die Studien sollen unter Mitwirkung eines Vertreters des
Reichsgesundheitsamtes im Rheinstrom unternommen werden.
Kehl, 30. Oct. Gestern Vormittag fand, der Kehler Ztg. zu-
folge, auf dem Rathhause in Dorf Kehl auf Veranlassung des
Herrn Landeskommissärs Dr. Reinhard eine nochmalige Besprech-
ung über die Vereinigung der beiden Gemeinden Stadt
und Dorf Kehl statt. Zu einer Abstimmung konnte schon des-
halb nicht geschritten werden, weil die Besprechung einen lediglich
informatorischen Charakter trug; indessen konnte aus dem Ver-
lauf der Verhandlungen ersehen werden, daß eine Geneigtheit zur
Vereinigung der beiden Gemeinden in Dorf Kehl dermalen
nicht vorbanden ist.
Aus Baden. Der verheirathete Zuckerbäcker Emil Kugel von
Staufenberg hat sich mit einem Rasirmesser die Kehle durch-
schnitten. Kugel vollbrachte die That im Anfalle von Ver-
folgungswahnsinn. der wohl bet ihm erblich ist, da Kugels Vater
in der Irrenanstalt zu Pforzheim gestorben ist.
Theater- und Kunst-Nachrichten.
Heidelberg, 1. Nov. Im Stadttheater gelangt am nächsten
Sonntag wiederholt die romantische Oper »Der fliegende Hol-
länder", deren Erstaufführung auch in dieser Saison mit ein-
stimmigem Beifall ausgenommen wurde, in der bekannten Be-
setzung der Hauptpartieen durch unsere ersten Opernkräfte zur
Darstellung. Die Vorstellung findet außer Abonnement statt;
den Abonnenten der geraden Tour werden ihre Plätze morgen,
Samstag, zwischen 11—12 Uhr, zum Vorkaufe reservirt gehalten.
Dutzendbillets haben Gültigkeit.
Heidelberg, 2. Nov. Zweites Symphonie-Konzert.
Aus dem reichhaltigen Programm des am Dienstag, den
6. November, im Saalbau unter Mitwirkung des Fräuleins
Lina Meyer, Lehrerin am Hoch'schen Konservatorium in Frank-
furt a. M., stattfindenden Konzertes ist die Ouvertüre 1812
»Der Brand von Moskau" von P. Tschaikowsky besonders
hervorzuheben. Mit der bekannten Geschicklichkeit desselben
instrumentirt, illustrirt das Tongemälde den Einzug der Fran-
zosen unter den Klängen der Marseillaise in den Kreml, den
Beginn des Brandes, dessen Ueberhandnehmcn, das Knistern der
Flammen und die Flucht der Franzosen. Die Ouvertüre schließt
mit der russischen Siegeshymne. Das hier noch nicht gehörte
bedeutende Werk wird gewiß auf die Hörer mächtig einwirken.
Die kleine Bizet'sche Suite „Kinderspiele" zeigt schon in ihrem
Titel deren Inhalt an. Anmuthig, liebenswürdig und voll der
bei Bizet gewohnten reizenden musikalischen Pikanterie, versetzt
sie den Hörer in die schönste Zeit der Jugend. Das aus drei
Sätzen bestehende Schumann'sche Klavierkonzert op. 54 ist auch
in früheren Jahren öfters hier gespielt worden. Als Schülerin
der verewigten Frau Klara Schumann und auf den besonderen
Wunsch hiesiger Musikfreunde hat die mitwirkende Künstlerin,
Fräulein Lina Meyer, dieses Konzert gewählt. Man darf ruhig
erwarten, daß dieses herrliche Konzert im Geiste des leider nur
zu früh aus dem Leben geschiedenen Komponisten von ihr zur
Geltung gebracht werden wird. Erwähnt sei aus dem Programm
dann noch Goldmark's „Ländliche Hochzeit", ein vornebmes
Unterhaltungsstück und auch in früheren Zeiten unter Direktor
Boch's Leitung häufig gespielt. Die bewährten Musikfreunde in
unserer Stadt seien hiermit auf das vielversprechende Konzert
noch besonders hingewiesen.
Mannheim. lGroßh. Hof- und Nationaltheater.) Samstag,
3. Nov. (Außer. Ab.): Gastspiel des Fräulein Emma Navarra
vom Opernhausc in Frankfurt a. M.: „Opheus in der Unter-
welt". Eurydice: Fräulein Emma Navarra. Sonntag, 4. Nov.,
Nachmittags 3 Uhr (Außer Ab.): »Im weißen Röß'l". Abends
Vs7 Uhr (Ab. L): Asvalloria rnstioans". Hierauf: „Pagliacci".
Handel und Berkehr.
Frankfurt. 1. Nov. Effektensocietät. Abends 6'/« Uhr.
Oesterr. Creditaktien 206.50-80 b. Diskonto-Kommandit 175.60
b. Deutsche Bank 192.80 b. Dresdener Bank 146.70 b. National-
bank 132.20 b. ult. u. cpt. Bauque Ottomane 107.60 b. Berliner
Handelsgesellschaft 147.90 b. Oesterr. Staatsbahn 140.70 b. Lom-
barden 26.10 b. ult. 26.20 b. cpt. Gotthard 144.60 b. G. Central
151.90 B. 80 G. Nordost 91.70 b. G. Union 85.60-70 b. G.
Jura-Simplon 92.60—40 b. Mittelmeer 99.70 b. Henri 110.40 b.
Nllrnbcrg-Fürther Straßenbahn 157.80 B. 70 G. Hamburg-
Amerik. Packet 127.50 b. G. ult. u. cpt. Nordd. Lloyd 114 80 B.
70 G. 3pCt. Mexikaner 25.80 b. bpCt. amort. Mexikaner 42.20 B.
10 G. 4pCt. Spanier 66.80 b. Türk. Loose 108.60 b. 4pCt.
Ungar. Goldrente 96.70 b. G. Eschweiler 218.50 b. G. Eoncordia
272 b. Bochumer 178.80—179.20 b. Gelsenkirchen 186.70 b.
Harpener 178.80 b. Hideruia 191.90 b. Laura 200.50—201.50 b.
Oberschles. Eisen 124.50 b. Allgemeine Elektr.-Ges. 219.70 b.
Schlickert Elektr.-Ges. 191 b. G. Elektr.-Ges. Lahmeyer 138.50
d. G. Alkali Westeregeln 218.50 b. G.
6V<—6V« Uhr: Kreditaktien 206.90. Harpener 178.80.
Bei lebhaftem Verkehr herrschte auf allen Gebieten recht feste
Haltung.
Berlin, 1. Novbr. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellschaft 146.50 g.
Lchiffsnachrichten Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agenkur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
getommen ist folgender Dampfer: „Oldenburg" am 30. Octbr.
in Hongkong.
Wasserstar,Ssuachrichren.

Neckar.
Heidelberg, 2.. 1.59. gef. 0,21m
Heilbronn, 1., 0.74, gef. 0.06 m
Mannheim, 1.2,94, gest. 0 59 m

Rhein.
Lauterburg, 31.. 2 86. gest. 0,16 w
Maxau, 31., 2,90. gest. 0,12w
Mannheim, 31., 2.27, gest. 0.20 w

Llrrlovsungen.
Braunschweiger 20 Thlc. Loose vom Jahre 1868.
Ziehung am 1. November 1900. Gezogene Serien: Nr. 138
159 449 692 707 908 1090 1157 1243 1492 1530 1672 1835
1865 2054 2088 2230 2380 2579 2786 2806 3036 3256 3373
3508 3570 3619 3833 3851 8865 3961 4036 4341 4418 4517
4649 5L32 5476 5547 5648 5819 5918 5980 6202 6369 6517
6564 6566 6604 6d24 6827 6921 7106 8044 8176 8226 8476
8495 8730 8959 9207 9651 9847.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 1. Novbr. Die Nationalzlg. meldet nunmehr,
das Prinz Prosper Arenberg zu 15 (nicht 18) Jahren
Gefängniß verurtheill ist.
Berlin, 1. Nov. Ueber die im Reichsamt des Innern
geplanten neuen Vorschriften über die Einrichtung und

den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien
wird der Voss. Ztg. mitgetheilt:
In Zukunft darf der Fußboden einer Bäckerei nicht Kiefer als
1-2 Meter unter dem Erdboden liegen. Die Backstubenräume
müssen 3 Meter hoch und mit Fenstern versehen sein, welche ge-
nügen, um für alle Theile der Räume ausreichend Luft und Licht
zu gewähren. In Bäckereien, in welchen regelmäßig mehr als
zwei Gehilfen und Lehrlinge beschäftigt werden, müssen ferner
für das Backhaus und die Backstube getrennte Räume vorhanden
sein. Die Zahl der in jedem Arbeitsraum beschäftigten Personen
muß so bemessen sein, daß auf jede wenigstens 15 Kubikmeter
Luftraum entfallen. Die Temperatur in den Arbeitsräumen darf
35 Gr. Celsius nicht übersteigen, und endlich sollen auch noch be»
sondere Ankleidc- und Waschräume vorhanden sein, die von den
Arbeitsräumen zugfrei zu erreichen und heizbar sind. In Fällen,
wo diesen Anforderungen nicht ohne Neu- oder Umbauten ent-
sprochen werden kann, soll während der ersten zehn Jahre
lediglich die Beseitigung erheblicher Mißstände, die ohne bedeutende
Aufwendungen möglich sind, verlangt werden. Zur Zeit werden
die Bäckerozeister über diese Vorschläge gehört.
Berlin, 1. Nov. W. T. B. meldet aus Peking vom
31. October: Eine kleine deutsche Expedition nach
Jangtsun-Takmantun-Hsianghohsie-Hohsiwu und eine japa-
nische Expedition nach Jangtsun-Pautishien-Hohsiwu trafen
weder Boxer noch Truppen.
Hamburg, 1. Nov. Die Königin von Holland
ist in Begleitung ihres Verlobten, des Herzogs Heinrich
von Mecklenburg, und der Königin-Mutter heute Nachmittag
aus dem Venloer Bahnhofe eingetroffen. Nach kurzem Auf-
enthalt erfolgte die Weiterreise nach Lensohn.
Hamburg, 1. Nov. Ueber die Beschlagnahme der
von Südafrika an Bord des Dampfers »Bundesrath"
hier emgetroffeneli Goldbarren theilt die Hamb. Börsenhalle
Folgendes mit: Bekanntlich verwandte die Regierung der
südafrikanischen Republik während des Krieges die Aus-
beute der Goldminen für ihre Zwecke und stellte dafür den
Besitzern der Minen Bons aus. Da nun der Ausgang des
Krieges die Einlösung der Bons in Frage stellt, ist auf
Anhalten eines internationalen Konsortiums von Betheiligien
die Beschlagnahme von 30 Kisten bewirkt worden. Zum
Zwecke der Beschlagnahme begaben sich mehrere Beamte
des hiesigen Gerichtsvollziehcramts nach Cuxhaven, wo sie
die Ankunft des „Bundesrath" erwarteten. Sämmtliche
30 Kisten wurden bei der Ankunst des „Bundesrath" im
hiesigen Hafen geöffnet und ihr Inhalt durch Sach-
verständige geprüft. Der Gesammtwerlh der Sendung
wird auf etwa 3 Millionen Mark geschätzt. Die 30 Kisten
wurden vom Hafen nach der Norddeutschen Bank gefahren
und vorläufig dort untcrgebracht.
Amsterdam, 1. Nov. Das Handelsblad meldet, die
Vermählung der Königin würde in der letzten Hälfte
des Februar 1901 stattfinden. Nach Erkundigungen im
Haag ist der Tag noch nicht festgesetzt.
Paris. 2. Nov. (Franks. Ztg.) Zu einer Londoner Nachricht
aus Hongkong, wonach einTaisun Annam verwüstete und
1500 Menschen tödtete, liegt im Kolonialministerium keine
Bestätigung vor, doch in man beuniuhigt, weil thalsächlich die
telegraphische Verbindung mit Cochinchina seit dem 28. October
in Folge der Stürme abgeschnitten ist.
Christiania. 1. Nov (Franks. Ztg) Wie verlautet, schlug die
Unioersilät den Professor G o l d s ch m i d t - Heidelberg für die
vakante Professur der Chemie vor.
Madrid, 1. Nov. Aus Saragossa wird die Abreise
des Cariistenführers Cabrera gemeldet. Sein Reiseziel
ist unbekannt. Die militärischen Behörden von Valencia
haben Vorsichtsmaßregeln getroffen. In Navara und
Biscaya herrscht vollkommene Ruhe. Die Regierung
steht der carlistischen Bewegung optimistisch gegenüber.
Madrid, 1. Nov. Der Kriegsminister erklärt, nach
amtlichen Depeschen seien die Karlistcn in Katalonien
gering an Zahl. Zu ihrer völligen Vernichtung werden
neue Streitkräfte abgesandt.
Walsfts Sklegraphendurrau.
Eschwege, 2. Nov. Der Lokalanzeiger berichtet: In
der letzien Nacht brannte die mechanische Weberei von
Alexander Bah nieder. 300 Arbeiter sind brodlos.
Wien, 2. Nov. (Berl. Tageül.) In der letzten Nacht
ereignete sich ein schwerer Unfall durch die Oberleitung
der neu eröffnten elektrischen Tramway. Ein gerissener
Telephondraht fiel auf die Oberleitung und sodann auf
die Straße, wobei 4 Personen schwer verletzt
wurden.
Budapest, 2. Nov. Zwischen den Stationen Erd und
Vromontor stieß ein Perjonenzug mit einem Lastzug zu-
sammen. 9 Waggons wurden zertrümmert, 2 Personen
getödtet, mehrere verwundet.
Für die Redaction verantwortlich: F. Montua in Heidelberg.
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