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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (7): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1896

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No. 51 - No. 60 (9. Mai - 6. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42841#0229

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7, Zahrgang -





Der Vadiſche Yolksbote“ er
ſcheint 3mal wöchentlich (Diens-
tag, Donnerstag und Samstag).
Verlag und Leitung:
Heidelberg Bahuhof ſtraße 9.
Telegramm⸗Adreſſe:



Anzeigenpreis:
Die 5gefpaltene Petitzeile 10 Pfg.






— Preis vierteljahrlich
durch den Briefträger frei ins
Haus gebracht Mk. 1.25, am Poſt-
ſchalter oder durch unfere Boten
in Heidelberg 1 M., von unſerer

Erpedition abgeholt 80 Pfg.



Mit der nächſten Nummer be-



über „Das neue bürgerliche Geſetzbuch“.


wolleu wir nicht verfehlen, bei der hohen
Wichtigkeit, die das Geſetzbuch für die


ganz beſonders darauf aufmerffam zu






B. Natianal.


Völkchen der Portugieſen, Bulgaren, Serben u. ſ. w.


ſo ſchnell und ſo gründlich wie möglich zu beſeitigen.
Daß das nur auf dem antiſemitiſchen Wege

ſchen, magyariſchen und italieniſchen Gegner eine

deutſchnationale, antiſemitiſche Volksbewegung manche
ſchönen Erfolge ſchon zu verzeichnen hat und den
baldigen ganzen Sieg verſpricht. Wahrhaft herz-


dritte Bürgermeiſter von Wien, der Deutſch-nationale




läuterte, das deutſche Weſen zu reinigen und rein
zu erhalten von allem Fremden und das deutſche


Allerdings iſt ein ſolches

Aber doch haben wir —
Gott ſeis geklagt! — auch im jungen deutſchen Reiche
ſo manche Stadt, der ein Dr. Neumayr vorſtehen

Deutſchznational“muß die Loſung werden
im deutſchen Reiche — heute heißt ſie noch „fremde
liebend“, „weltbürgerlichü, und zwar gleichmäßig bei

Von der Regierung erwarten wir, daß ſie ihre






jahrzehntelanger, mühevoller Arbeit den deutſch-


Bahn zu lenken wußte, der auch nach der Wieder-


Die beiden wichtigſten Thaten des großen



ginn einer umfangreichen

Bismarck ging, und ſein Nachfolger, der in jeder

Lebenswerl ſeines Vorgängers in verhängnisvoller
Weiſe. Für den Schutz der deutſchen Arbeit gegen


ſtänden abweichen muß, wenn nicht bis dahin ſchon
die Zerſetzung unſeres wichtigſten Berufsſtandes, der
Landwirtfchaft, ſoweit vorgeſchritten ſein wird, daß
eine Aenderung der total verfehlten Caprivi'ſchen
Politik zu [pät kommt! — Und ebenſo ging ihm


nicht nach den finanziellen Geſichtspunkten allein ge-
leiteten Kolonialpolitit jegliches Verſtändnis
ab. Er, der Zwerg nach dem Rieſen Bismarck,


jüdiſchen, freiſinnig-demokratiſchen und ſozialdemo-







Gatt ſei Dank! — von diefer Politik iſt die

auch nicht zu behauxten vermoͤgen, daß ſie ihre oben
ſtizzierte Aufgabe begreife und erfülle! das Volk im
nationalen Geiſte zu erziehen. Ein Glück für uns,
daß der Kaiſer wenigſtens vom nationalen Gedanken
durchglüht iſt. Sein Telegramm an den Präſidentea

gen Widerhall fand, war ein ſprechender Beweis da-


Sehnen und Hoffen — daß bald, recht bald dem


in deutſchnationalem Sinne ihm die rechten Berater
ſind und eine Regierung bilden, unter welcher deut-
ſches Weſen, deutſche Art eine ſichere Heimſtätte finden,
unſer Volk mit deutſchen Geſetzen nach deutſcher Art

Erdenrund mit Achtung genannt wird.
Das Wichtigſte aber iſt: daß uaſer

Nur dann, wenn Volk und Regierung gleichgeſinnt
dem gemeinſamen Ziele entgegenarbeiten/ läßzt ſich das
Ziel erreichen. Leider, leider müſſen wir aber be-
kennen, daß unſer Volk Heute noch gar nicht reif

kens in der äußeren und inneren Politik.

Noch ſteht viel zu feſt und mächtig die Stellung
des exbittertſten und gefährlichſten Feindes ſolcher Politit
des Zudentums! Noch herrſcht das Judentum im

ſchwören viel zu viel Männer auf die Lehren, die
ihnen tagtäglich von den Tintenjuden in ihren „Leib-
blättern“ vorgeſetzt werden Noch laufen ſie, die „Auf»
geffärten“, hinter dem Triumphwagen des „auser-
wählten Volkes“ her, das es verftanden hat, das
deutſche Volk ſich felber untreu zu machen.

fach undeutſche Gebräuche; unredliches, verlogenes

Volksgenoſſen übergegangen und macht
für die Löſung der großen Zeitaufgaben.
Noch herrſcht in unſerm Volke eine geradezu er-
ſchreckende Stumpfheit und Gleichgültigkeit in allen
Fragen, die über Eſſen, Trinken und Vergnügen
hinausgehen. * *—

Noch äfft der Deutſche gedankenlos fremdes
Weſen nach, verhunzt unſere wundervolle deutſche
Sprache durch den Gebrauch einer Unzahl Fremdwörter
aus allen möglichen Sprachen, folgt den Moden, die
in Paris und Wien aufkommen und zieht ſo häufig
fremdländiſche Erzeugniſſe den deutſchen vor. Noch
duldet der Deutſche, daß deutſche Geſchäfte im deut-
ſchen Reiche ihre Rundſchreiben in franzöſiſcher Sprache
herausgeben, daß deutſche Gaſthöfe ſich „Hotel8”
nennen und ihre „Menus“ ganz in fremden Sprachen
zuſammenſtellen. — — ;

Das Alles muß gründlich anders werden!
Wenn der Deutſche ſelbſt ſeinen Namen, ſein Weſen,
ſeine Sprache ſo gering ſchätzt, woher ſoll dann die
Achtung bei Andern kommen? Darum gilt es, dem

nationalen Vollkommenheit und Reinheit fehlt, ohne
die ſein Beſtehen auf die Dauer nicht möglich iſt.
„Durch Reinheit zur Einheit“ — ein
wahres Wort, das vor Allem von der judengegneriſchen
Preſſe nicht oft genug betont werden kann und —

und überall betont wird. Auch der „Badiſche Volks-
bote“ war von Anfang an beſtrebt, eine rein deutſche
Geſinnung zu vertreten und ſie bei ſeinen Leſern zu
wecken und zu pflegen, und ſo an ſeinem Teil dazu
beizutragen, das deutſche Volk dem Deutſchtum wieder-
zugewinnen.

Seine Arbeit allein aber thut's nicht, wenn nicht
die treue Mitarbeit ſeiner Freunde hinzukommt, die
Arbeit an ſich ſelbſt und an Bekannten. Hier fehlt
noch viel, ſehr viel! Hier muß noch manches beſſer
werden. Vor allen Dingen notwendig aber iſt die
Verbreitung unſeres Blattes in immer weiteren Kreiſen,
die Gewinnung neuer Abonnenten, die wir allen



unſeren Freunden wieder dringend ans Herz legen.

















es jetzt ſchon anzufangen mit der Agitation für den
„Bad. Volksboten! der den deutſchtnationalen Ge-
danken am entſchiedenſten von allen badiſchen
Zeitungen vertritt. Jeder neue Abonnent iſt ein


Vaterlandes ſteht und fällt.
unſere Leſer aufs neue. —
Tagesfragen. *
— Laib Stern, der in Kiſſingen wegen flegen-

Daran erinnern wir


mit Zickenfellen hauſterte, gewiß nicht träumen laffen,


Die amerikaniſche Geſellſchaft rümpft trotz ſonftiger
Vorurteilsloſigkeit zwar über Stern die Nafe, der dei


erſchienen iſt, beweiſt der jetzt in der Magdeb. Ztg.“


Staatsſekretär und dem deutſchen Botſchafter in Waſ
hington. Die Korreſpondenz beginnt mit einer vom


die das Verfahren gegen Stern als willkürlich (!), die


teilung Sterns zu erniedrigender Gefängnishaft, als un-


deutſche Regierung nicht verweigern ſollte. Zwar
würden die guten Beziehungen zwiſchen beiden Läudern
vermutlich in keinem Falle unterbrochen werden, aber
es müſſe zugeſtanden werden, daß Entfrewdungen
zwiſchen Nationen haͤufig kleinen Anfängen entſprungen


zu Gunſten Sterns keinen Erfolg haben ſollte, würden


Gerechtigkeit finden zu können und rückſichtsvolle Be-
handlung ſeitens der kaiſerlichen Regierung“. Freiherr
v. Thielmann, der ſich damals in Lenox, Maſſ., befand,
beantwortete die unerhörte Sprache Olneys, die doch .


Regierung würdiger Weiſe: „Lenox, Maſſ, 1. Oktober


lenz Kritik des von dem Kiſſinger Gericht gegen Herrn


rechtfertigt zurückweiſe. Beſonders muß ich ablehnen,

die Juſtizpflege in einem deutſchen Bundesſtaate und
das Begnadigungsrecht der deutſchen Bundesfürſten zu
diskutieren und in der Form eines diplomatiſchen Au-
ſpruches behandelt zu ſehen. Sollte die Vereinigte
Staaten⸗Regierung die Regierung Sr. Majeſtät des
deutſchen Kaiſers in dieſer Angelegenheit anzugehen


durch den amerikaniſchen Botſchafter in Berlin zu thun.“
Letzteres iſt dann auch, allerdings erfolglos, geſchehea.
Es fehlte blos noch die Mobilmachung, um die Koſt-
barkeit des Herrn Stern ins rechte Licht zu ſetzen.
— Der Lernſteiuprozeß. Der Bernſteinwaren-
fabrikant Weſtphal, deſſen Arbeiterzahl durch das
Gebahren des Heren Geh. Kommerzienrats Becker von
150 auf 6 herabgeſunken war, hatte voll gerechter
Entrüſtung eine Denkſchrift an das preußiſche Abge-
ordnetenhaus eingereicht über „den gänzlichen Ruin
der Bernſteininduſtrie, herbeigeführt durch die Firma
Stantien u. Becker in Königoͤberg.“ Er beſchuldigte
mehrere Regierungsbeamte, ihre Pflichten vernach-
läſfigt und von dem Geh. Konimerzienxat Becter Be-
ftechungen angenommen zu haben. Dieſe Beamten
verklagien wegen dieſer Beſchuldigung den Fabrikanten
Weſtphal. Derſelbe wurde aber vom Gericht freige-


Becker war vor 35 Jahren ein armer jüdiſcher
Handelsmann, iſt aber jetzt im Beſitz vieler Millionen.
Daß er ein ſolches Geſchäftsgenie iſt, ſcheint dem
Einſender nicht die Hauptſache, die dabei ins Auge zu
faſſen iſt, ſondern die grenzenloſe Unverfrorenheit,
mit welcher dieſer Jude in Oſtpreußen herrſchte.
Herr Oberregierungsrat Knispel ſagt: „Ich habe den
 
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