Leite 8.
Januar-Heft.
Zllustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für „Znnen-Dekoration".
Musschmttckung der Wand
und dih
erweildurlg dev
ie Verwendung der Tapete, sowie auch die Einthcilung der wand ist oft-
mals eine so fehlerhafte und verkehrte, daß nicht genug hierüber zur
Aufklärung gesagt und geschrieben werden kann und sei deßhalb hierüber Fol-
gendes auf Grund eines von dem englischen Schriftsteller Rodgrave verfaßten
Berichtes über Tapeten und Wandbekleidungen zur Beherzigung und Aufklärung
mitgetheilt: „Wenn man den Zweck solcher Stoffe berücksichtigt, wird die passende
Dekoration für sie sofort hervortreten, da sie dieselbe Beziehung zu den durch sie
umschlossenen Gegenständen haben müssen, die der Hintergrund zu einer gemalten
Gruppe hat. In der Malerei hat der Hintergrund, wenn gut angeordnet, seine
eigenen entschieden hervortretenden Lineamente, aber diese sind insoweit unterzu-
ordnen und zu dämpfen, als sie nicht zu
besonderer Aufmerksamkeit ausfordern
dürfen, während das Ganze nur allein
dazu dienen soll, die Hauptfiguren, näm-
lich den Gegenstand des Bildes, zu tragen
und besser hervorzuheben. Die Dekora-
tion einer wand hat dieselbe Bestim-
mung und erfüllt sie, wenn sie nach rich-
tigen Grundsätzen ausgeführt ist. Sie
ist-ein Hintergrund für die Möbel, die
Kunstgegenstände und die den Wohn-
raum belebenden Personen. Sie mag
den Hauptesfekt bereichern und die Pracht
vermehren, sie darf so angeordnet werden,
daß sie den Karakter des Raumes be-
stimme, daß sie ihn heiter oder düster
erscheinen lasse, sie mag scheinbar die
Hitze des Raumes kühlen oder das Ge-
fühl der Wärme und Gemüthlichkeit im
Winter erwecken, sie kann so berechnet
werden, daß die beschränkte Räumlichkeit
eines Saales größer erscheine oder eine
Studierstube, eine Bibliothek sich als eng
umschlossen und abgesondert darlege —
alles dieses kann bei passender Anwen-
dung der farbigen Ornamente leicht er-
reicht werden. Aber gleich jenem Hinter-
gründe, mit welchem die Dekoration schon
verglichen wurde, muß sie, obschon sie
einen der genannten Zwecke gemäß ihren
Karakter entschieden ausspricht, in ge-
dämpftem Tone auftreten und die Kon-
traste in Licht- und Schattenpartien ver--
meiden. Streng genommen sollte sie sich
nur inslachen und konventionellen deko-
rativen Farben bewegen und sollte den
,Grund durchschneidende Linien oder For-
men möglichst vermeiden, ausgenommen,
wo es der nöthige Ausdruck und die
Deutlichkeit der Ornamente erheischt, daß
eine derartige Unterbrechung stattfinde.
Naturgetreue Sujets sind dem dekorativen
Prinzips entgegen, weil sie den Begriff
des Flachen aufheben, weil sie zugleich
in ihrer detaillirten und täuschenden Dar-
stellung das Auge zu sehr in Anspruch
nehmen und wegen ihres anspruchsvollen
Hervortretens die Ruhe des Gesammt-
bildes stören.
Einige der besten Proben solcher
Wanddekorationen in Seide, Sammt,
Papier und anderen Stoffen sind mono-
chrome Behandlungen textiler Muster —
wobei das Ornament selbstverständlich
flach sein muß und den allgemeinen Eindruck nicht unterbrechen darf. Bei geringster
Aufmerksamkeit auf die Wahl der Muster kann eine solche monochrome Flächen-
dekoration, wobei die Technik gleichsam die Muster angibt, kaum schlecht ausfallen,
während oft sehr große Eleganz und Schönheit aus diesem Prinzips hervorging.
In diesen vortrefflichen Worten ist knapp und kurz ausgedrückt, welchen
Karakter eine Wanddekoration haben muß, und sollen die folgenden Zeilen dies
noch etwas ausführlicher behandeln:
Zunächst ist festzuhalten, daß der Dekoratör, ganz gleich ob Maler oder Tape-
zierer, bei seiner wandschmückenden Thätigkeit den Karakter, sowie die bauliche
Bestimmung der Wand im Auge behalten und dies auch in seiner Arbeit zum
Ausdruck bringen muß. Die erste Funktion derselben ist aber die des Raum-
abschlicßens und Schützens (vergl. die verwandten Worte: „Wand", „Gewand")
und muß deshalb in ihrer Dekoration das Grundmotiv dieses Zweckes, die schützende
und umhüllende Decke, zur Geltung kommen. Hervorstechender Karakter der Decke
ist aber wiederum die Fläche, also muß — wie obiges Zitat schon verlangt —
diesem Umstand im Wandschmuck auch Rechnung getragen werden.
Durch die Metamorphose, welche die Wand von der raumabschließenden, schützend
! herabhängenden oder ausgespannten Decke oder Portiere — deren erste Verhärtung,
wenn der Ausdruck erlaubt ist, sich in der spanischen oder Scheerwand zeigt — bis
zum architektonischen, d.h. stutzenden, das Gebälk und die nach oben abschließende
Decke tragenden Glieder durchgemacht hat, ist aber nun noch eine zweite Funktion
hinzugekommen, die nicht minder Beachtung verdient wie die erstgenannte, wird
! also ihr abschließender Karakter in der Dekoration durch strenges Festhalten an der
! Flächenbehandlung gewahrt, so die des Tragens in der Karakterisirung von Unten
und Oben. Alles Tragende strebt ja selbstverständlich nach Oben, um der Gegen-
wirkung der auf ihr ruhenden Last zu begegnen, respektive die nöthige Kraft ent-
gegensetzen zu können. Diese tragende
oder aufstrebende Eigenschaft prägt man
nnn derart aus, daß das „Unten" sich
stets durch schwerere Formen oder dunklere
und ernstere Farben auszeichnet, wäh-
rend das „Oben" die leichteren und ge-
fälligeren Formen, wie auch hellere und
glänzendere Farben beansprucht. Die
Mitte bildet in Form und Farbe den
Uebergang zwischen beiden. Bei der
Wand besteht diese Dreitheilung in Sockel,
wand und Fries mit Gesims, bei der
Säule in Basis, Schaft und Kaxitäl.
Aber das „Unten" und „Oben" er-
fordert noch mehr Ausdruck im Wand-
schmuck. Line quadratische Formel und
farbig glatte Wandfläche würde diese
Eigenschaften nicht zeigen, folglich auch
nicht die tragende und stützende Be-
stimmung; sie ist in Bezug auf „Oben"
und „Unten" vollständig indifferent für
uns. Erst die größere Höhe im verhält-
niß zur Breite prägt ihre aufrechte Stel-
lung aus, und dem Dekoratör fällt die
Aufgabe zu, wandfiächen, die in der
Wirklichkeit die quadratische Form be-
sitzen, diese letztere scheinbar zu beseitigen
und die Wand durch ihren Schmuck der-
artig zu gestalten, daß sie für uns in
der Illusion die vorgenannten, unser
künstlerisches Gefühl befriedigenden Funk-
tionen ausspricht. Abgesehen von der
angeführten Dreitheilung wird schon ein
in seinen Formen aufstrebendes Wand-
muster dazu beitragen. Größere auf-
rechtstehende Gliederungen, wie auch
Pilaster und Friese, Lintheilung in Fül-
lungen, die im Verhältniß zur Höhe be-
deutend schmäler sind — besonders bei
unverhältnißmäß längeren als hohen
Wänden, welche mehr den liegenden
Karakter zeigen. Schmuck durch aufstre-
bendes Rankenwerk ü. dergl. werden vol-
lends dem schönen Schein Genüge thun.
Nimmt man hinzu, daß der dekori-
rende Maler und Tapezierer bei alledem
noch auf die an die wand zu stellenden
Möbel, die Bilder und den sonstigen
Zimmerschmuck in Bezug auf Form und
Farbe Rücksicht zu nehmen hat, so wird
man das Schwierige, aber auch das Schöne
seiner Aufgabe begreifen, selbst wenn
man ganz von den Detailarbeiten, den
Zeichnungen und Farben absieht. Hierin
liegen Aufgaben, die oftmals recht schwierig zu lösen sind.
Richtig erfaßt wurde die Bedeutung der wand als Dekorationsobjekt im Alter-
thum und zwar namentlich von den Griechen, wie dies Angesichts der hohen Ent-
wickelung ihrer Kunst gar nicht anders zu erwarten war. Was sie in diesem speziellen
Falle zu leisten im Stande waren, zeigen uns die in Pompeji ausgegrabenen Werke.
Wird man auch Manches darunter vorfinden, das unserem heutigen Geschmacke nicht
mehr entspricht, das Wesen der Wand wird man doch immer in diesen Dekorationen
ausgeprägt sehen und insofern werden diese Vorbilder nach dauernden Werth besitzen.
Das Aufrechtstehen der Wand, wie dies durch den Schmuck derselben ausgedrückt
werden soll, ist vorzugsweise in den pompejanischen Wandmalereien berücksichtigt und
karakterisirt worden. Die im Eingang dieses Artikels erwähnte horizontale Drei-
theilung in Sockel, Wandfläche und Fries war überall angewandt und bewirkte, da
man dieselbe auch in der Färbung glücklich durchführte, d. h. zum untersten Glieds
tiefe, womöglich schwarze Farbe wählte, die Wand aber in helleren freundlicheren
Tönen bemalte, während der Fries oben die hellsten und lebhaftesten Farben zeigte,
daß der Raum hell, frei und wohnlich erschien. (Schluß folgt.)
' Abbildung Nr. 287. AgchtlirlHIländrr in Bronce und Glas.
Januar-Heft.
Zllustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für „Znnen-Dekoration".
Musschmttckung der Wand
und dih
erweildurlg dev
ie Verwendung der Tapete, sowie auch die Einthcilung der wand ist oft-
mals eine so fehlerhafte und verkehrte, daß nicht genug hierüber zur
Aufklärung gesagt und geschrieben werden kann und sei deßhalb hierüber Fol-
gendes auf Grund eines von dem englischen Schriftsteller Rodgrave verfaßten
Berichtes über Tapeten und Wandbekleidungen zur Beherzigung und Aufklärung
mitgetheilt: „Wenn man den Zweck solcher Stoffe berücksichtigt, wird die passende
Dekoration für sie sofort hervortreten, da sie dieselbe Beziehung zu den durch sie
umschlossenen Gegenständen haben müssen, die der Hintergrund zu einer gemalten
Gruppe hat. In der Malerei hat der Hintergrund, wenn gut angeordnet, seine
eigenen entschieden hervortretenden Lineamente, aber diese sind insoweit unterzu-
ordnen und zu dämpfen, als sie nicht zu
besonderer Aufmerksamkeit ausfordern
dürfen, während das Ganze nur allein
dazu dienen soll, die Hauptfiguren, näm-
lich den Gegenstand des Bildes, zu tragen
und besser hervorzuheben. Die Dekora-
tion einer wand hat dieselbe Bestim-
mung und erfüllt sie, wenn sie nach rich-
tigen Grundsätzen ausgeführt ist. Sie
ist-ein Hintergrund für die Möbel, die
Kunstgegenstände und die den Wohn-
raum belebenden Personen. Sie mag
den Hauptesfekt bereichern und die Pracht
vermehren, sie darf so angeordnet werden,
daß sie den Karakter des Raumes be-
stimme, daß sie ihn heiter oder düster
erscheinen lasse, sie mag scheinbar die
Hitze des Raumes kühlen oder das Ge-
fühl der Wärme und Gemüthlichkeit im
Winter erwecken, sie kann so berechnet
werden, daß die beschränkte Räumlichkeit
eines Saales größer erscheine oder eine
Studierstube, eine Bibliothek sich als eng
umschlossen und abgesondert darlege —
alles dieses kann bei passender Anwen-
dung der farbigen Ornamente leicht er-
reicht werden. Aber gleich jenem Hinter-
gründe, mit welchem die Dekoration schon
verglichen wurde, muß sie, obschon sie
einen der genannten Zwecke gemäß ihren
Karakter entschieden ausspricht, in ge-
dämpftem Tone auftreten und die Kon-
traste in Licht- und Schattenpartien ver--
meiden. Streng genommen sollte sie sich
nur inslachen und konventionellen deko-
rativen Farben bewegen und sollte den
,Grund durchschneidende Linien oder For-
men möglichst vermeiden, ausgenommen,
wo es der nöthige Ausdruck und die
Deutlichkeit der Ornamente erheischt, daß
eine derartige Unterbrechung stattfinde.
Naturgetreue Sujets sind dem dekorativen
Prinzips entgegen, weil sie den Begriff
des Flachen aufheben, weil sie zugleich
in ihrer detaillirten und täuschenden Dar-
stellung das Auge zu sehr in Anspruch
nehmen und wegen ihres anspruchsvollen
Hervortretens die Ruhe des Gesammt-
bildes stören.
Einige der besten Proben solcher
Wanddekorationen in Seide, Sammt,
Papier und anderen Stoffen sind mono-
chrome Behandlungen textiler Muster —
wobei das Ornament selbstverständlich
flach sein muß und den allgemeinen Eindruck nicht unterbrechen darf. Bei geringster
Aufmerksamkeit auf die Wahl der Muster kann eine solche monochrome Flächen-
dekoration, wobei die Technik gleichsam die Muster angibt, kaum schlecht ausfallen,
während oft sehr große Eleganz und Schönheit aus diesem Prinzips hervorging.
In diesen vortrefflichen Worten ist knapp und kurz ausgedrückt, welchen
Karakter eine Wanddekoration haben muß, und sollen die folgenden Zeilen dies
noch etwas ausführlicher behandeln:
Zunächst ist festzuhalten, daß der Dekoratör, ganz gleich ob Maler oder Tape-
zierer, bei seiner wandschmückenden Thätigkeit den Karakter, sowie die bauliche
Bestimmung der Wand im Auge behalten und dies auch in seiner Arbeit zum
Ausdruck bringen muß. Die erste Funktion derselben ist aber die des Raum-
abschlicßens und Schützens (vergl. die verwandten Worte: „Wand", „Gewand")
und muß deshalb in ihrer Dekoration das Grundmotiv dieses Zweckes, die schützende
und umhüllende Decke, zur Geltung kommen. Hervorstechender Karakter der Decke
ist aber wiederum die Fläche, also muß — wie obiges Zitat schon verlangt —
diesem Umstand im Wandschmuck auch Rechnung getragen werden.
Durch die Metamorphose, welche die Wand von der raumabschließenden, schützend
! herabhängenden oder ausgespannten Decke oder Portiere — deren erste Verhärtung,
wenn der Ausdruck erlaubt ist, sich in der spanischen oder Scheerwand zeigt — bis
zum architektonischen, d.h. stutzenden, das Gebälk und die nach oben abschließende
Decke tragenden Glieder durchgemacht hat, ist aber nun noch eine zweite Funktion
hinzugekommen, die nicht minder Beachtung verdient wie die erstgenannte, wird
! also ihr abschließender Karakter in der Dekoration durch strenges Festhalten an der
! Flächenbehandlung gewahrt, so die des Tragens in der Karakterisirung von Unten
und Oben. Alles Tragende strebt ja selbstverständlich nach Oben, um der Gegen-
wirkung der auf ihr ruhenden Last zu begegnen, respektive die nöthige Kraft ent-
gegensetzen zu können. Diese tragende
oder aufstrebende Eigenschaft prägt man
nnn derart aus, daß das „Unten" sich
stets durch schwerere Formen oder dunklere
und ernstere Farben auszeichnet, wäh-
rend das „Oben" die leichteren und ge-
fälligeren Formen, wie auch hellere und
glänzendere Farben beansprucht. Die
Mitte bildet in Form und Farbe den
Uebergang zwischen beiden. Bei der
Wand besteht diese Dreitheilung in Sockel,
wand und Fries mit Gesims, bei der
Säule in Basis, Schaft und Kaxitäl.
Aber das „Unten" und „Oben" er-
fordert noch mehr Ausdruck im Wand-
schmuck. Line quadratische Formel und
farbig glatte Wandfläche würde diese
Eigenschaften nicht zeigen, folglich auch
nicht die tragende und stützende Be-
stimmung; sie ist in Bezug auf „Oben"
und „Unten" vollständig indifferent für
uns. Erst die größere Höhe im verhält-
niß zur Breite prägt ihre aufrechte Stel-
lung aus, und dem Dekoratör fällt die
Aufgabe zu, wandfiächen, die in der
Wirklichkeit die quadratische Form be-
sitzen, diese letztere scheinbar zu beseitigen
und die Wand durch ihren Schmuck der-
artig zu gestalten, daß sie für uns in
der Illusion die vorgenannten, unser
künstlerisches Gefühl befriedigenden Funk-
tionen ausspricht. Abgesehen von der
angeführten Dreitheilung wird schon ein
in seinen Formen aufstrebendes Wand-
muster dazu beitragen. Größere auf-
rechtstehende Gliederungen, wie auch
Pilaster und Friese, Lintheilung in Fül-
lungen, die im Verhältniß zur Höhe be-
deutend schmäler sind — besonders bei
unverhältnißmäß längeren als hohen
Wänden, welche mehr den liegenden
Karakter zeigen. Schmuck durch aufstre-
bendes Rankenwerk ü. dergl. werden vol-
lends dem schönen Schein Genüge thun.
Nimmt man hinzu, daß der dekori-
rende Maler und Tapezierer bei alledem
noch auf die an die wand zu stellenden
Möbel, die Bilder und den sonstigen
Zimmerschmuck in Bezug auf Form und
Farbe Rücksicht zu nehmen hat, so wird
man das Schwierige, aber auch das Schöne
seiner Aufgabe begreifen, selbst wenn
man ganz von den Detailarbeiten, den
Zeichnungen und Farben absieht. Hierin
liegen Aufgaben, die oftmals recht schwierig zu lösen sind.
Richtig erfaßt wurde die Bedeutung der wand als Dekorationsobjekt im Alter-
thum und zwar namentlich von den Griechen, wie dies Angesichts der hohen Ent-
wickelung ihrer Kunst gar nicht anders zu erwarten war. Was sie in diesem speziellen
Falle zu leisten im Stande waren, zeigen uns die in Pompeji ausgegrabenen Werke.
Wird man auch Manches darunter vorfinden, das unserem heutigen Geschmacke nicht
mehr entspricht, das Wesen der Wand wird man doch immer in diesen Dekorationen
ausgeprägt sehen und insofern werden diese Vorbilder nach dauernden Werth besitzen.
Das Aufrechtstehen der Wand, wie dies durch den Schmuck derselben ausgedrückt
werden soll, ist vorzugsweise in den pompejanischen Wandmalereien berücksichtigt und
karakterisirt worden. Die im Eingang dieses Artikels erwähnte horizontale Drei-
theilung in Sockel, Wandfläche und Fries war überall angewandt und bewirkte, da
man dieselbe auch in der Färbung glücklich durchführte, d. h. zum untersten Glieds
tiefe, womöglich schwarze Farbe wählte, die Wand aber in helleren freundlicheren
Tönen bemalte, während der Fries oben die hellsten und lebhaftesten Farben zeigte,
daß der Raum hell, frei und wohnlich erschien. (Schluß folgt.)
' Abbildung Nr. 287. AgchtlirlHIländrr in Bronce und Glas.