5eite H82.
Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für )nncn-Dekoration.
Mktober-cheft.
euheiten in
Zamprnschirmen.
anipenschirme sind in Paris ein bedeutenderer Handelsartikel als irgend
wo anders. Wie in Gesterreich die Frucht- oder Gemüsehändler, so
sieht inan hier die Lampenschirmfabrikanten durch die Straßen ziehen
und ihre Waaren anpreisen. Natürlich sind es nur die billigeren Sorten,
die auf diese Weise ausgeboten werden: glatte, grüne Lampenschirme, zierliche,
durchbrochene oder aus Kreppseidenpapier gefertigte, did aus lang herabhängendem
leichtem Seidenstoff zu bestehen scheinen re. Nit diesen Schirmen kommt dann auch
gewöhnlich ein Gestell zum Verkauf, das über den Eylinder gezogen oder in einer
anderen Ausführung an demselben befestigt wird und auf welchem der Schirm
ruht. Lamxenglocken finden nämlich hier nur sehr wenig Verwendung und dies ist
der Grund, weshalb Lampenschirme einen so großen Umsatz haben und die Neu-
heiten für den kommenden Herbst bereits jetzt gezeigt werden. Auf die Arbeits-
oder Studierlampe setzt man fast nie eine Glocke und man kann daher eine solche
in einfacher Ausstattung nur höchst selten bekommen. Die käuflichen Glocken sind
meist sehr elegant oder für die ganz kleinen, bunten Lämpchen bestimmt, die seit
einiger Zeit hier sehr beliebt geworden sind. Selbst die allerkostbarsten, mehrere
Fuß hohen Lampen sieht inan fast immer nur mit Lampenschirmen geschmückt,
die man dann natürlich entsprechend schön herstellt. Augenblicklich herrscht die
Mode, Lampenschirme möglichst umfangreich zu machen, und nicht rund,
sondern in drei, vier oder mehrere Spitzen ausgehend. Bisher fertigte
man die theuersten aus Webstoffen an, die für den Herbst fabrizirten
find aber auch vielfach aus Papier, und zwar hat man es verstanden,
darin prächtige Sachen herzustellen, die nur bei genauer Inspektion
erkennen lassen, aus welchem Material sie eigentlich bestehen.
Mehr noch für den Winter als für den Herbst sind wohl
Lampenschirme bestimmt, bei denen Harlequinskaxxen als
Vorbilder dienten, obgleich man ja allerdings nach dieser
Richtung hin nicht gar zu streng zu sein braucht und
wohl diese Schirme schon verwenden wird, ehe Prinz
Larneval wieder seinen
Einzug hält. In allen
nur denkbaren Farbenzu-
sammenstellungen sind die-
selben zu haben, oben
gehen sie in eine viereckige
Geffnung aus, die an je-
der Ecke mit einer gol-
denen Kugel geschmückt
ist; unten sich sehr ver-
breiternd und in sechs oder
mehrere Felder getheilt,
sind sie mit schmalen,
herabhängenden, bunten
Paxierstreifen geschmückt,
an denen je eine kleine
Schelle hängt. Ein solcher
Lampenschirm wäre na-
türlich direkt über einer
Glocke nicht zu benützen,
da die leichten Papier-
streifchen bald verkohlen
würden, über den großen
Gestellen jedoch kommen
sie mit der Flamme in gar keine Berührung. — Die im vergangenen Winter so
sehr beliebten Schirme aus leichtem Seidenstoff mit darüber fallender Spitze, hat
man ebenfalls täuschend aus Papier nachgeahmt und zwar derart, daß entweder
der innere Theil Stoff und nur die Spitze aus Papier ist, oder auch der ganze
Schirm aus Kreppseidenpapier besteht. Die elfteren macht man in allen Größen
und für Lampen, letztere klein für Kerzen. Die großen Schirme sind manchmal
wunderschön, die in zierliche Falten gelegte Papierspitze ist mit Flittern überstreut,
wie z. B. eine rosa Spitze über gleichfarbigem Stoff, auf welcher Perlmutterflitter
liegt, eine andere in orangegelb mit Silberflittern. Wenn das Licht durch diese
Schirme scheint, so macht es einen feenhaften Eindruck.
Andere Spihenlamxenschirme wieder sind mit Blumenguirlanden verziert, die
aus Papier gefertigt sind. Ganze Veilchengewinde umgeben z. B. einen solchen,
der für eine mehrere Fuß hohe Lampe bestimmt ist. Die Guirlanden sind an den
sechs Feldern des Lampenschirmes festonartig ausgenommen und Tuffs der Blumen
noch hie und da aufgesetzt, ein kleiner Kranz davon schmückt oben herum den
Schirm. Bei einem anderen ist dieses Arrangement in gelben Marguerites ausge-
führt und noch ein anderer besteht fast ganz aus heliotroxfarbenen Blüthen, die
über die Spitze in kleinen Zwischenräumen hingestreut sind.
Reizend ist ein Schirm aus glattem Papier, den unten eine Rüsche einfaßt,
die aus kleinen Lilien besteht; oben breitet eine Riesenlilie ihre Blätter aus, die
— allerdings etwas naturwidrig — sich ganz nach unten biegen und einen mit
schwarzen Punkten bestreuten Kelch sehen lassen. Andere sehr umfangreiche Lampen-
schirme wieder sind aus weißem Papier, vollständig rund, ohne in Felder getheilt
zu sein, oben und unten mit farbigen Rüschen verziert und mit oft sehr großen
Blumenmustern, die mit Vorliebe die Nodeblumen, Grchideen, darstellen, bemalt.
Diese Schirme sind aber kaum schön zu nennen, höchstens dann, wenn die Malerei,
wie es allerdings öfter der Fall, eine gute und die Zusammenstellung der Blüthen
eine besonders geschmackvolle ist. Hübscher sehen Lampenschirme aus, welche aus
Seidenkrepppapier hergestellt und aus acht schmalen, nach unten spitz zusammen-
gehenden Blättern, die sich ein wenig umbiegen, zusammengesetzt sind. Jedes dieser
Blätter zeigt über seine ganze Länge hochstehende Rippen, die sich, schräg gehend,
immer in der Mitte treffen. Bben bildet eine Rüsche den Abschluß. Diese Schirme
sind besonders schön in rosa und in gelb. Da man sich, wie ich schon manchmal
Gelegenheit hatte, zu erwähnen, für alles Japanische hier immer noch sehr lebhaft
interessirt, so stehen natürlich auch Lampenschirme dieses Genres hoch in Gunst.
Manchmal gleichen dieselben vollständig den großen bunten Schirmen, die sonst als
Kaminvorsetzer oder dergl. dienen. Dann fehlt aber selbstverständlich der Stock und
die losen Stäbe und die Schirme lassen sich nicht anders als mit einem passenden
Gestell benutzen. Bei anderen jedoch sind auch die losen Stäbe vorhanden und zwar
werden diese Schirme derart gemacht, daß die Stäbe nach außen kommen und also zu
sehen sind. Man fertigt letztere daher aus ganz leichtem gold oder silber bemaltem
Holz oder gibt auch den langen Stäben die eine, den kurzen losen die andere Farbe.
Der Rest ist aus dem leichten bunten japanischen Papier und in klein sind diese
Lampenschirme verhältnißmäßig sehr billig und außerordentlich hübsch. Schirme,
lang und schmal, fast wie die Form eines Zuckerhutes, oder wiederum sehr
breit und flach, gehören auch zu den Neuheiten. Aus irgend einem harten,
festen Papier gefertigt, würden dieselben recht häßlich aussehen, wenn
sie nicht in einem ganz eigenthümlichen Gestell säßen, statt, wie dies
sonst der Fall, über einem solchen. Dieses Gestell ist aber sehr zier-
lich aus einem gold-, silber- oder kupferglänzendem Metall gefer-
tigt, zeigt kleine Blumen, Blätter, Rosetten oder dergl., die
sonst den Lampenschirm schmücken, was besonders, wenn sich
ein kräftiges Licht darunter befindet, sich sehr gut macht.
Wie oben erwähnt, stellt man für Kerzen kleine Schirme
aus Papier her, bei denen der untere Theil gleich
leichtem Seidenstoff, der obere wie Spitze erscheint.
Die Variationen darin
sind natürlich unendlich;
bald sind diese Schirmchen
vollständig rund, bald
zeigen sie ein kleines Dach
mit herabfallendem Vo-
lant, andere schließen oben
und unten, wie ihre grö-
ßeren Vorbilder mit schma-
len Rüschen ab rc., und
jede nur erdenkliche Farbe
ist vertreten. Allerliebst
sehen auch die Schirmchen
aus, die irgend eine grö-
ßere Blume darstelle», wie
eine Rose, eine Georgine,
eine Nohnbliithe, eine
Riesenaster. Dieselbensind
nämlich aufs Natürlichste
nachgeahmt, indem jedes
Blüthenblättchen wieder-
gegeben ist, sowie der grüne
Kelch, in dem die Blume
sitzt und der oben das
kleine Dach bildet. Aus durchsichtigem Gelpapier bestehen andere Kerzenschirmchen,
die jedoch nicht über das Licht gehängt werden, sondern dasselbe vorn decken. Diese
bilden kleine Fächer von irgend einer beliebigen Farbe, sind bemalt oder mit schmalen
Streifen aus Silber- oder Goldpaxier an der unteren breiten Seite geschmückt, denn
man hängt sie so an, daß die Spitze des Fächers nach oben kommt. Aus gleichem
Material fertigt man Schmetterlinge an, die als Lichtschirmchen dienen und bei
denen man natürlich der Fantasie den freiesten Spielraum läßt, da alle bunten und
metallischen Farben hierbei ja Verwendung finden können. Andere Schirmchen aus
Gelxapier stellen kleine Bilder in einem schmalen Rahmen, der gewöhnlich aus
gold- oder silbergestrichenem Holz besteht, dar, und je nach dem höheren oder ge-
ringeren Preise ist natürlich die Malerei besser oder schlechter ausgeführt. Blumen-
zweige oder Bouquets, Vögel, Käfer, Schmetterlinge bilden gewöhnlich die Vor-
würfe, doch sieht man auch manchmal eine ganze Landschaft en mininwie, wie
z. B. ein solches Schirmchen, das einen kleinen Feldbach mit daran stehenden Bäumen
zeigt und darüber der mattblaue Himmel mit rosigen Wölkchen. Lenrralbl. f. d. öst. pap.-Znd.
Gusseiserne Os'rnplatten Vvr Zerspringen zn bewahren. Bekanntlich
zerspringen die eisernen Platten, womit die eisernen oder gemauerten Gefen belegt
sind, sehr leicht; wird die Erhitzung der Platten bis zum Glühendwerden getrieben,
so erhalten sie Risse; die nachträgliche Flickerei ist wenig von Bestand, wegen des
schlechten Aussehens auch nicht immer angebracht. Da nun durch Zerspringen der
Platten und durch Umstürzen der darauf befindlichen Töpfe mit feuergefährlichen
Massen leicht Unglück geschehen kann oder doch zum mindesten ein Verlust an Ma-
terial eintritt, so ist es erwünscht, solchen Schaden zu verhüten. Eine solche Schutz-
vorrichtung ist leicht anznbringen. Wenn man Schmiedeeisenstäbe in die Platte mit
eingießen läßt, und zwar an jeder Seite, oben und unten je einen Stab, ferner
zwischen die in der Platte etwa befindlichen Löcher je einen Stab, so ist die Platte
durch die größte Hitze nicht zu zerstören, bis schließlich der Guß verbrennt.
^Abbildung Nr. »zq. Schmiedeeiserne^ Thürnufssh. Lntw. v. Prof. H. Götz.
Verkleinerung a. d. Werk: Götz, die bad. Abth. i. d. Runstgewerbe-Ausftellung, München X888, Verlag v. Alexander Roch, Darmstadt.
Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für )nncn-Dekoration.
Mktober-cheft.
euheiten in
Zamprnschirmen.
anipenschirme sind in Paris ein bedeutenderer Handelsartikel als irgend
wo anders. Wie in Gesterreich die Frucht- oder Gemüsehändler, so
sieht inan hier die Lampenschirmfabrikanten durch die Straßen ziehen
und ihre Waaren anpreisen. Natürlich sind es nur die billigeren Sorten,
die auf diese Weise ausgeboten werden: glatte, grüne Lampenschirme, zierliche,
durchbrochene oder aus Kreppseidenpapier gefertigte, did aus lang herabhängendem
leichtem Seidenstoff zu bestehen scheinen re. Nit diesen Schirmen kommt dann auch
gewöhnlich ein Gestell zum Verkauf, das über den Eylinder gezogen oder in einer
anderen Ausführung an demselben befestigt wird und auf welchem der Schirm
ruht. Lamxenglocken finden nämlich hier nur sehr wenig Verwendung und dies ist
der Grund, weshalb Lampenschirme einen so großen Umsatz haben und die Neu-
heiten für den kommenden Herbst bereits jetzt gezeigt werden. Auf die Arbeits-
oder Studierlampe setzt man fast nie eine Glocke und man kann daher eine solche
in einfacher Ausstattung nur höchst selten bekommen. Die käuflichen Glocken sind
meist sehr elegant oder für die ganz kleinen, bunten Lämpchen bestimmt, die seit
einiger Zeit hier sehr beliebt geworden sind. Selbst die allerkostbarsten, mehrere
Fuß hohen Lampen sieht inan fast immer nur mit Lampenschirmen geschmückt,
die man dann natürlich entsprechend schön herstellt. Augenblicklich herrscht die
Mode, Lampenschirme möglichst umfangreich zu machen, und nicht rund,
sondern in drei, vier oder mehrere Spitzen ausgehend. Bisher fertigte
man die theuersten aus Webstoffen an, die für den Herbst fabrizirten
find aber auch vielfach aus Papier, und zwar hat man es verstanden,
darin prächtige Sachen herzustellen, die nur bei genauer Inspektion
erkennen lassen, aus welchem Material sie eigentlich bestehen.
Mehr noch für den Winter als für den Herbst sind wohl
Lampenschirme bestimmt, bei denen Harlequinskaxxen als
Vorbilder dienten, obgleich man ja allerdings nach dieser
Richtung hin nicht gar zu streng zu sein braucht und
wohl diese Schirme schon verwenden wird, ehe Prinz
Larneval wieder seinen
Einzug hält. In allen
nur denkbaren Farbenzu-
sammenstellungen sind die-
selben zu haben, oben
gehen sie in eine viereckige
Geffnung aus, die an je-
der Ecke mit einer gol-
denen Kugel geschmückt
ist; unten sich sehr ver-
breiternd und in sechs oder
mehrere Felder getheilt,
sind sie mit schmalen,
herabhängenden, bunten
Paxierstreifen geschmückt,
an denen je eine kleine
Schelle hängt. Ein solcher
Lampenschirm wäre na-
türlich direkt über einer
Glocke nicht zu benützen,
da die leichten Papier-
streifchen bald verkohlen
würden, über den großen
Gestellen jedoch kommen
sie mit der Flamme in gar keine Berührung. — Die im vergangenen Winter so
sehr beliebten Schirme aus leichtem Seidenstoff mit darüber fallender Spitze, hat
man ebenfalls täuschend aus Papier nachgeahmt und zwar derart, daß entweder
der innere Theil Stoff und nur die Spitze aus Papier ist, oder auch der ganze
Schirm aus Kreppseidenpapier besteht. Die elfteren macht man in allen Größen
und für Lampen, letztere klein für Kerzen. Die großen Schirme sind manchmal
wunderschön, die in zierliche Falten gelegte Papierspitze ist mit Flittern überstreut,
wie z. B. eine rosa Spitze über gleichfarbigem Stoff, auf welcher Perlmutterflitter
liegt, eine andere in orangegelb mit Silberflittern. Wenn das Licht durch diese
Schirme scheint, so macht es einen feenhaften Eindruck.
Andere Spihenlamxenschirme wieder sind mit Blumenguirlanden verziert, die
aus Papier gefertigt sind. Ganze Veilchengewinde umgeben z. B. einen solchen,
der für eine mehrere Fuß hohe Lampe bestimmt ist. Die Guirlanden sind an den
sechs Feldern des Lampenschirmes festonartig ausgenommen und Tuffs der Blumen
noch hie und da aufgesetzt, ein kleiner Kranz davon schmückt oben herum den
Schirm. Bei einem anderen ist dieses Arrangement in gelben Marguerites ausge-
führt und noch ein anderer besteht fast ganz aus heliotroxfarbenen Blüthen, die
über die Spitze in kleinen Zwischenräumen hingestreut sind.
Reizend ist ein Schirm aus glattem Papier, den unten eine Rüsche einfaßt,
die aus kleinen Lilien besteht; oben breitet eine Riesenlilie ihre Blätter aus, die
— allerdings etwas naturwidrig — sich ganz nach unten biegen und einen mit
schwarzen Punkten bestreuten Kelch sehen lassen. Andere sehr umfangreiche Lampen-
schirme wieder sind aus weißem Papier, vollständig rund, ohne in Felder getheilt
zu sein, oben und unten mit farbigen Rüschen verziert und mit oft sehr großen
Blumenmustern, die mit Vorliebe die Nodeblumen, Grchideen, darstellen, bemalt.
Diese Schirme sind aber kaum schön zu nennen, höchstens dann, wenn die Malerei,
wie es allerdings öfter der Fall, eine gute und die Zusammenstellung der Blüthen
eine besonders geschmackvolle ist. Hübscher sehen Lampenschirme aus, welche aus
Seidenkrepppapier hergestellt und aus acht schmalen, nach unten spitz zusammen-
gehenden Blättern, die sich ein wenig umbiegen, zusammengesetzt sind. Jedes dieser
Blätter zeigt über seine ganze Länge hochstehende Rippen, die sich, schräg gehend,
immer in der Mitte treffen. Bben bildet eine Rüsche den Abschluß. Diese Schirme
sind besonders schön in rosa und in gelb. Da man sich, wie ich schon manchmal
Gelegenheit hatte, zu erwähnen, für alles Japanische hier immer noch sehr lebhaft
interessirt, so stehen natürlich auch Lampenschirme dieses Genres hoch in Gunst.
Manchmal gleichen dieselben vollständig den großen bunten Schirmen, die sonst als
Kaminvorsetzer oder dergl. dienen. Dann fehlt aber selbstverständlich der Stock und
die losen Stäbe und die Schirme lassen sich nicht anders als mit einem passenden
Gestell benutzen. Bei anderen jedoch sind auch die losen Stäbe vorhanden und zwar
werden diese Schirme derart gemacht, daß die Stäbe nach außen kommen und also zu
sehen sind. Man fertigt letztere daher aus ganz leichtem gold oder silber bemaltem
Holz oder gibt auch den langen Stäben die eine, den kurzen losen die andere Farbe.
Der Rest ist aus dem leichten bunten japanischen Papier und in klein sind diese
Lampenschirme verhältnißmäßig sehr billig und außerordentlich hübsch. Schirme,
lang und schmal, fast wie die Form eines Zuckerhutes, oder wiederum sehr
breit und flach, gehören auch zu den Neuheiten. Aus irgend einem harten,
festen Papier gefertigt, würden dieselben recht häßlich aussehen, wenn
sie nicht in einem ganz eigenthümlichen Gestell säßen, statt, wie dies
sonst der Fall, über einem solchen. Dieses Gestell ist aber sehr zier-
lich aus einem gold-, silber- oder kupferglänzendem Metall gefer-
tigt, zeigt kleine Blumen, Blätter, Rosetten oder dergl., die
sonst den Lampenschirm schmücken, was besonders, wenn sich
ein kräftiges Licht darunter befindet, sich sehr gut macht.
Wie oben erwähnt, stellt man für Kerzen kleine Schirme
aus Papier her, bei denen der untere Theil gleich
leichtem Seidenstoff, der obere wie Spitze erscheint.
Die Variationen darin
sind natürlich unendlich;
bald sind diese Schirmchen
vollständig rund, bald
zeigen sie ein kleines Dach
mit herabfallendem Vo-
lant, andere schließen oben
und unten, wie ihre grö-
ßeren Vorbilder mit schma-
len Rüschen ab rc., und
jede nur erdenkliche Farbe
ist vertreten. Allerliebst
sehen auch die Schirmchen
aus, die irgend eine grö-
ßere Blume darstelle», wie
eine Rose, eine Georgine,
eine Nohnbliithe, eine
Riesenaster. Dieselbensind
nämlich aufs Natürlichste
nachgeahmt, indem jedes
Blüthenblättchen wieder-
gegeben ist, sowie der grüne
Kelch, in dem die Blume
sitzt und der oben das
kleine Dach bildet. Aus durchsichtigem Gelpapier bestehen andere Kerzenschirmchen,
die jedoch nicht über das Licht gehängt werden, sondern dasselbe vorn decken. Diese
bilden kleine Fächer von irgend einer beliebigen Farbe, sind bemalt oder mit schmalen
Streifen aus Silber- oder Goldpaxier an der unteren breiten Seite geschmückt, denn
man hängt sie so an, daß die Spitze des Fächers nach oben kommt. Aus gleichem
Material fertigt man Schmetterlinge an, die als Lichtschirmchen dienen und bei
denen man natürlich der Fantasie den freiesten Spielraum läßt, da alle bunten und
metallischen Farben hierbei ja Verwendung finden können. Andere Schirmchen aus
Gelxapier stellen kleine Bilder in einem schmalen Rahmen, der gewöhnlich aus
gold- oder silbergestrichenem Holz besteht, dar, und je nach dem höheren oder ge-
ringeren Preise ist natürlich die Malerei besser oder schlechter ausgeführt. Blumen-
zweige oder Bouquets, Vögel, Käfer, Schmetterlinge bilden gewöhnlich die Vor-
würfe, doch sieht man auch manchmal eine ganze Landschaft en mininwie, wie
z. B. ein solches Schirmchen, das einen kleinen Feldbach mit daran stehenden Bäumen
zeigt und darüber der mattblaue Himmel mit rosigen Wölkchen. Lenrralbl. f. d. öst. pap.-Znd.
Gusseiserne Os'rnplatten Vvr Zerspringen zn bewahren. Bekanntlich
zerspringen die eisernen Platten, womit die eisernen oder gemauerten Gefen belegt
sind, sehr leicht; wird die Erhitzung der Platten bis zum Glühendwerden getrieben,
so erhalten sie Risse; die nachträgliche Flickerei ist wenig von Bestand, wegen des
schlechten Aussehens auch nicht immer angebracht. Da nun durch Zerspringen der
Platten und durch Umstürzen der darauf befindlichen Töpfe mit feuergefährlichen
Massen leicht Unglück geschehen kann oder doch zum mindesten ein Verlust an Ma-
terial eintritt, so ist es erwünscht, solchen Schaden zu verhüten. Eine solche Schutz-
vorrichtung ist leicht anznbringen. Wenn man Schmiedeeisenstäbe in die Platte mit
eingießen läßt, und zwar an jeder Seite, oben und unten je einen Stab, ferner
zwischen die in der Platte etwa befindlichen Löcher je einen Stab, so ist die Platte
durch die größte Hitze nicht zu zerstören, bis schließlich der Guß verbrennt.
^Abbildung Nr. »zq. Schmiedeeiserne^ Thürnufssh. Lntw. v. Prof. H. Götz.
Verkleinerung a. d. Werk: Götz, die bad. Abth. i. d. Runstgewerbe-Ausftellung, München X888, Verlag v. Alexander Roch, Darmstadt.