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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 3.1892

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Amerikanisches Kunstgewerbe: Beachtenswerthe Winke für die Beschickung der Weltausstellung in Chicago 1893
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Bücherschau
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Briefkasten
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Zu unserem Preisauschreiben
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Ein Wort an unsere geschätzten Leser
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https://doi.org/10.11588/diglit.6760#0117

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Seite 88.

Illustr. kun st ge werbt. Zeitschrift für Innen-Dekoration.

Ukai-Heft.

geordneten Thüren bei uns auf dem Lande finden, ist sehr beliebt und reich ver-
ziert ausgestattet. Das Schloß selbst zeigt oft die wunderlichsten altmodischen
Formen und Lonstructionen, besonders das mittelalterliche offene Kastenschloß;
reich verzierte Schließbleche von mächtigen Dimensionen sind beliebt.

Im (Obergeschoß sind, wie schon gesagt, die Schlafräume untergebracht mit
Schrankeinbauten, die mit einfachen Spinden. Börten und Schränken ausgestattet
sind und die Leibwäsche und Kleider aufnehmen, sowie die Waschtische und alles
was man gern dem Auge entzieht, weil das Schlafzimmer am Tage als Aufenthalts-
raum der einzelnen Familienmitglieder dient und demzufolge als behaglicher Wohn-
raum ausgestattet ist. Außer dem Bett erinnert nichts an den Schlafraum in
unserem Sinne; Schreibtisch und alle sonstigen Möbel des Wohnraumes mit den
unzähligen kleinen Ausschmückungsgegenständen, die der jeweilige Bewohner nach
seinem Geschmacke grupxirt. geben ihm einen individuellen behaglichen Tharakter.
In Folge der Schrankeinbauten ändert sich auch die Toilette der Dame an Form und
Ausstattung.— Lin Schrankeinbau dieser Ltage dient für Unterbringung des gesammten
Leinenvorrathes. so daß auch dieses für unsere Hausfrauen so wichtige Möbel, wie
alle Kleiderschränke und Kommoden, wegsällt. Das Badezimmer, welches Wasser-
closet und Waschtisch mitenthält, ist ebenfalls wohnlich und behaglich ausgestattet.

Im Aeußeren des Gebäudes, das durch Grupxirung. Veranden und Balcons,
sowie Lrkerausbauten sehr malerisch wirkt, ist Anbringung von reichen Schmiede-
eisenarbeiten. wie Fackelhalter. Feuerbecken. Fahnenhalter. Wasserspeier rc. sehr

mcherschau.

A. so L. Streitensteld, die Musternrappe des Dekoratörs (Verlag
von Heßling H Spielmeyer. Berlin). Die auf dem Gebiet der Dekorations-
Malerei und Dekorations-Kunst bekannten beiden Fachleute bieten in dem vorlie-
genden Werk eine Sammlung von ZS Tafeln, bestehend in farbigen Vorlagen für
Fensterdekorationen, sortieren. Erker. Nischen. Bettbehänge. Toiletten, Kamin-
und Spiegeldekoration. Die Entwürfe zeigen durchweg viel (Originalität in der
Komposition, einzelne scheinen sogar für ganz besonders kapriziöse Launen etwaiger
Besteller berechnet zu sein. Auch die Farben-Zusammenstellung zeugt im Allgemeinen
von vornehm geläutertem Geschmack, wenn es auch mit Rücksicht auf die, im großen
Publikum manchmal recht fragwürdigen Ansichten über Farbenharmonie, bei einem,
wie im vorliegenden Fall ziemlich umfangreichen Werk. Vorkommen muß. daß
einige für das geübtere Auge weniger schöne Effekte unterlaufen. — Unter den
vielen, gerade für Dekoratöre gebotenen Vorlage-Werken. wird das vorstehend Be-
sprochene indeß eine recht beachtenswerthe Stellung einnehmen und mag es jedem
Fachmann zur Anschaffung empfohlen sein. —

Scherer. Technik und Geschichte der Intarsia (Verlag von T. <v.
Weigel Nächst, Leipzig). (Obwohl die Technik der Intarsia schon Jahrhunderte
alt ist und in kunstgewerblichen Zeitschriften wieder und immer wieder mehr oder
weniger erschöpfende Abhandlungen erschienen sind, besaß bis jetzt doch nur Italien,
die Keimath der Intarsia, in den Werken von Dinocebietii, Arenlet, 'betrieb,
Locke usw. eine eigentliche Literatur dieser Technik in größerem Umfang. Dankens-
wertst muß es daher erscheinen, daß es. angesichts der Bedeutung, welche die ein-
gelegte Holzarbeit in immer weiterem Maße gewinnt, auch ein deutscher Forscher
unternahm, das weit verstreute und schwer zu übersehende geschichtliche Material
zu sammeln, zu sichten und in gedrängte Fassung zu bringen. Das Werk will,
wie der Verfasser selbst ausdrückt, keineswegs den Anspruch der Vollständigkeit
macben. aber für den Forscher und den Fachmann, welcher sich auch für die geschicht-
liche Entwickelung einer von ihm geübten Kunst interessirt. wird es eine willkommene
und nutzbringende Erscheinung sein und in diesem Sinne wünschen wir dem Werk
auch weiteste Verbreitung. — Die Handhabung der Technik der Intarsia ist. wie
es eigentlich bei einem Werk, das sich nur die historische Behandlung zur Aufgabe
gemacht hat. selbstverständlich ist. nur soweit als nothwendig berührt und soll dieser
Theil gewissermaßen nur die Einleitung zu den weiteren Abtheilungen sein. Es
folgen: Intarsia und verwandtes im Alterthum und Mittelalter, — Intarsia in
Italien. Ihre Blüthe im Zeitalter der Renaissance. Mit z Unterabtheilungen,
— Die Intarsia in den übrigen Ländern. In Deutschland, Frankreich. Holland.
England. Spanien. — Die 25 in den Text gedruckten Abbildungen liefern interessante
Beispiele über die mannigfachen Erscheinungsformen der Intarsia und tragen er-
heblich zu dem Werth des Werkes bei. Ebenso werthvoll dürfte es namentlich
für Forscher sein, daß in Fußnoten auf ältere einschlägige literarische Arbeiten, sowie
Abbildungen Bezug genommen ist.


Briefkasten.

6. 6. in t. Das zu stickende Muster wird erst auf besonders präparirtes Papier
gezeichnet, sodann mit der sogenannten Stechmaschine durchstochen. Darauf wird
das Papier mit ebenfalls besonders präparirter Farbe eingerieben, auf den betr.
Stoff gelegt und erhitzt, resp. vorsichtig aufgeplättet. Das ganze Verfahren erheischt
indeß eine ziemliche Uebung und sind auch, wenn Sie nicht öfters solche Aufzeich-
nungen zu machen haben, die Anschaffungskosten des benöthigten Materials zu
unverhältnißmäßig hohe. Sie wenden sich in einzelnen Fällen vielleicht am Besten
an die Firma Winterstein A (puaas, Leipzig, Wiesenstraße (g d.. welche die lieber-
tragung solcher Zeichnungen gegen geringes Entgelt besorgen dürfte.

in r.. ll. ?. in 8., L. X. in l>. Wir können nur bestätigen, daß das „Zu-
schneidesystem für Tapezierer und Dekoratöre" des Herrn Lugen Schwinghammer,
Stuttgart, sich in Praxis ganz vorzüglich bewährt hat, worüber uns vor längerer
Zeit verschiedene Anerkennungsschreiben Vorgelegen haben. — Auch für alle sonstigen
Fächer des Dekorationswesens gilt Herr Schw. als anerkannt erfolgreicher Lehrer.

krau k. l>. in Kr. Wir bringen in Erfüllung Ihres Wunsches, sowie desjenigen
einer ganzen Reihe von Leserinnen im Juni-Heft einzelne Klavier-Dekorationen
sowie Arrangements für moderne Aufstellungen, bei denen das Klavier z. B. mit der
schmalen Seite an der Wand steht, die Klaviatur nach dem Fenster gerichtet. Es mag
zugegeben sein, daß diese Art der Aufstellung dem an das Althergebrachte gewöhnten
Auge in den ersten Tagen etwas eigenthümlich vorkommt, indeß zeigt sich dieselbe
bei Anbringung dekorativen Schmuckes äußerst dankbar und auch für die Klangfülle
des Instrumentes ist das Freistehen recht vortheilhaft.

ktlübeilnbriiinnt I.. in b/. Für freundliche Auskunft besten Dank, das ausgegebene
Abonnement haben wir prompt besorgt und bitten um fernere Empfehlung.

u lllchrm Wm8ll«8slkmbm!

die Hefte unserer Zeitschrift jeweils ca. 2 Wochen vor Erscheinen im Druck
fertig gestellt werden müssen, können wir das von den meisten unserer Leser
jedenfalls schon im vorliegenden Heft erwartete Ergebnis) unseres Preis-Ausschreibens:

„wie können unsere Frauen zur Ausschmückung unserer lvohnräume beitragen!"

leider noch nicht veröffentlichen, da die Beurtheilungs - Kommission in der kurzen
Zeit ein endgültiges Resultat noch nicht feststellen konnte. Wir bitten daher um
freundliche Nachsicht und werden im Juni-Heft gleichzeitig mit dem Lr-
gebniß auch die

erstprämiirtv Rvnkurrrn; - Arbeit

veröffentlichen.

Die Schriftleitung der

Nustr. kl»istgc»»'iM. Zl'ilstlii'ift für Iiumi-Nrligmtio»
Darnrstcrdt.

Ein Wort oil nnsrre grlWtrn Kjer!

/T^s sind uns seit Beginn dieses Jahres und ganz besonders wieder
nach Erscheinen des „Spezialheftes für Möbel- und Holzbild-
hauer-Arbeiten", so zahlreiche Abonnements-Bestellungen, lediglich
infolge freundlicher Empfehlung seitens der geschätzten Leser zugegangen,
daß wir uns gedrungen fühlen, wiederholt an dieser Stelle unfern
Dank für solch' liebenswürdiges Interesse zu bekunden.

Daß das fortwährende Steigen der Abonnentenzahl sich auch in
gleicher Weise aus unsere Schaffens-Lust und -(straft überträqt,
werden unsere Leser am Besten aus der immer mehr fortschreitenden
textlichen und illustrativen Bereicherung der Zeitschrift ersehen, und bald
könnten wir gewiß auch zu der ebenso werthvollen, als kostspieligen
Erweiterung, zu den, der Farbenstimmung wegen manchmal fast unent-
behrlichen „chromolithographischen Beilagen" schreiten, wenn
unsere Leser uns bei Lösung eines ebenso einfachen, als leicht durch-
führbaren Exempels behülflich sein würden, nämlich: wenn es sich
jeder Leser angelegen sein ließe, uns aus keinem Lreundes- und
Bekannten-Lreise im Laufe des Jahres nur einen Abonnenten zuzu-
sührcn. Es ist dies um so leichter, als unsere Zeitschrift nicht nur
bei den Fachleuten des (stunstgewerbes, sondern überhaupt bei Jedem,
welcher Sinn für eine geschmackvolle und behagliche Wohnungs-Ein-
richtung hat, das lebhafteste Interesse erregt, wofür zahlreiche Abon-
nenten in hohen und höchsten (streifen den besten Beweis liefern.

Unsere Auflage wäre auf diese Weise mit einem Schlage ver.
doppelt, und wir selbst in der angenehmen Lage, alle in unserm
Rcdaktions-Derzen noch schlummernden Ideen für zweckmäßige Erwei-
terung der Zeitschrift zu verwirklichen. —

Unseren liebenswürdigen Förderern im Boraus wärmsten Dank
und freundlichsten Gruß!

Die Schrisileitung der

Milstr. klliisfWii. JeMrisi für Nmien-Momiion

Dcrrnrstcrdt.

st,. Iltpftvlt allen (Orten geeignete schneidige und repräsentable
kl. Persönlichkeiten, welche geschäftliche oder gesellschaft-

liche Beziehungen in Architekten - Kreisten, zu Angehörigen der
Möbel- und Dekorations-Branche und in brlsteren und besten
Privat-Rreisten haben.

behufs Erwerbung von Abonnenten

gegen entsprechende Provision.

Die Geschäftsstelle der

JUnstr. llnnstzcw. Zeitschrift für Innrn-Vekoration

D a r m st a d t.
 
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