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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 5.1894

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Reinigen von Teppichen
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Das Reinigen von Parketböden
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Schlechten Geruch in Zimmern zu verbessern
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https://doi.org/10.11588/diglit.11721#0162

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Seite s20.

Zllustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Znnen-Dekoration.

August-Heft.

peinigen von °Meppichen.

^^^etroleum- und Stearin-Flecke werden vor dem Reinigen mittelst
^ Benzin entfernt. Die kleineren Teppiche werden in lauwarmem
Wasser naß gemacht, dann durch kalte schwache Sodalösung durch-
gezogen, damit die darauffolgende Seife auch stehen bleibt, jetzt
mit starker kalter Seifenlösung an beiden Seiten gebürstet. Nach
dem Bürsten wird die
Seife mit dem losge-
bürsteten Schmutz mit
der Hand oder Bürste
von der rechten Seite
herunter gepreßt und
dann kalt und warm
so oft gespült, bis das
Spülwasser keine Seife
mehr enthält. Wäh-
rend des Spülens ist
es gut, die Teppiche
in der Schleuder tüchtig
auszudrehen, dabei,
wenn die Maschine gut
läuft, einige Timer
Wasser nachzuschütten,
wodurch die Seife gut
ausgedrückt wird. Nun
werden sie mit Salz-
säure abgesäuert und
mehreremal nachge-
spült. — Die großen
Teppiche werden aber
nicht erst ganz naß
gemacht, da sie, weil
das Bürsten ziemlich
lange dauert, etwas
Farbe verlieren könn-
ten. — Beim Bürsten
wird nun erst die linke
Seite fertig gemacht;
von der rechten Seite
wird immer nur ein
so großes Stück naß
gemacht, als eben ge-
bürstet wird, und wird
gleich der gebürstete
Theil in ein Faß mit
reinem kaltem Wasser
fallen gelassen. Die
folgende Behandlung
ist wie bei den kleinen
Teppichen, nur mit
dem Unterschied, daß
die Salzsäure auf zwei
oder, wenn es ganz
große Teppiche sind,
aus dreimal zugesetzt
wird, damit, da der
große Teppich nicht so schnell umgezogen werden kann, auch
gleichmäßig gesäuert wird. Man braucht sich nicht zu ängstigen,
wenn auch die gelben und grünen Farben bei dem Waschen etwas
abblassen, nach dem Säuern sieht man nicht, daß eine Farbe
Heller geworden ist.

Vorstehendes gilt von gestickten und Plüsch-Teppichen. Die
Velour-Teppiche, trotzdem sie billiger sind, erfordern viel mehr
Aufmerksamkeit, da die linke Seite sehr steif ist und durch Naß-

werden leicht unegal wird, d. h. weniger glatt, wodurch der Teppich
nachher auf dem Fußboden nicht gut liegt. Diesem Nebelstande
kann man am besten abhelfen, wenn der Teppich nach dem
Dämpfen, so lange er noch etwas feucht ist, auf eine runde Stange,
die so lang wie der Teppich ist, breit aufgerollt, dann aufgestellt
und einige Tage stehen gelassen wird, bis er trocken ist. Da
diese Art Teppiche zu früh abgenutzt werden, ist es besser, solche,

die schon zu viel ab-
getretene Wolle zeigen,
mit einer weichen
Bürste zu behandeln,
da sonst die harte
Waschbürste zu viel
abgenutzte Wolle noch
mit abreißt und bei
solchen gewaschenen
Teppichen dann die
grauen leinenen Rip-
pen sichtbar werden.

W. Zärber-Ztg.)

Das Krinigrn
Vvn Parkrtböden.
Ls ist durchaus nicht
nöthig, daß geölte
und demzufolge unge-
wichste parketböden
mit Stahlspähnen ab-
gerieben werden, was
eine sehr große An-
strengung ist, sondern
es genügt vollkommen,
wenn man dieselben
mit Laugenstein und
ganz feinem Sank
gründlich putzen läßt.
Der Boden wird da-
mit sehr schön, ebenso
als wenn er mit Stahl-
spähnen gereinigt wor-
den wäre. Sobald ev
dann ganz trocken ist,
nehme man gutes
Leinöl ohne jedweden
Lack, lasse es gut
warm werden, trage
es mit einem Lappen
aus und reibe mit einem
wollenen Tuche tüchtig
nach. Geschieht die
Reinigung des Bodens
auf diese Art etwa
zwei Mal des Jahres,
so wird er selbst nach
jahrelanger Benützung,
doch stets hell unb
schön bleiben.

Schlechten Geruch irr Dimmern zu verbessern. Man
stelle ein feuersicheres Gesäß mit glühenden Aohlen in das Zimmer,
streue ein paar Aaffeelöffel voll frisch gemahlenes Aasfeepulver
darauf, verschließe hernach das Zimmer bis auf die Alappfenster
und verlasse sodann dasselbe. Nach Verlauf von wenigen Minuten
kehre inan, die Thüre hinter sich offen lassend, ins Zimmer zurück
und öffne sogleich die Fenster auf so lange bis man glaubt, daß
jede Spur von Aohlendampf verschwunden sei. —
 
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