Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 2.1920/21
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https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0027
DOI Heft:
1. Septemberheft
DOI Artikel:Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstausstellungen / Wettbewerb / Kunstauktionen / Aus dem Pariser Kunstleben / Schweizerische Kunstchronik / Londoner Kunstschau / Der Silberschatz von Hoby / Die Kunstbewegung in Bulgarien / Rudolf Mosse als Kunstsammler / Frankfurter Kunstmesse
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Rudolf Jvloffe als Kunftfammlet\
Rudolf Mosse, der im Alter von 77 Jahren in Berlin gestor-
ben ist, hinterläßt eine Galerie, die unter den Privatsammlungen
der Reichshauptstadt einen hervorragenden Platz einnimmt. Der
Quantität nach und der Qualität der Bilder und Skulpturen. Es
ist eine regelrechte moderne Galerie. Neben harmlosen Bildern,
für deren Erwerbung zweifellos menschliche Motive mitgesprochen
haben — Mosse hat so manchen Künstlers Not gelindert — hängen
Werke ersten Ranges. Aber die Qualitäten überwiegen hier. Unter
ihnen sehen wir das berühmte Gemälde von Israels .„Von
Nacht zum Licht“, ferner zwei Leibi, dann den „Flüchtling“ von
Menzel, die „heilige Muse“ von B o e c k 1 i n , die „Italienerin“
von T h o m a , die „Windgötter“ Feuerbachs, die „Heimkehr“
Uhdes. Natürlich ist auch Liebermann da, dann Ludwig von
Hofmann, Kalckreuth und Corinth. Und neben den
„Radikalen“ sind auch hier die Berliner und Münchner „Konser-
vativen“ zu Hause, von Anton von Werner bis Meyerheim und
Knaus, von Lenbach bis Franz von Stuck. Unter den Bildern
der ausländischen Meister fällt das (im 2. Augustheft des „Kunst-
wanderers“ genannte) Gemälde „Am Fenster“ von Anders Zorn
auf und das Bildnis Rudolf Mosses von S t a u f f e r-B e r n. Unter
den prominenten Skulpturen der Galerie Mosse, die von Fritz
Stahl mit eindringlicher Sachkenntnis und künstlerischem Ge-
schmack geordnet worden ist, befinden sich Werke von Reinhold
Begas, darunter das Porträt der Frau Rudolf Mosse, ferner
Plastiken von Max Klein, Henrik Glycenstein, August Gaul,
Hugo Lederer u. a. A. D.
fvankfavtev Kunftmelfe.
Die erste Versteigerung der Frankfurter Kunstmesse darf auf
das ganz besondere Interesse der Kunstfreunde rechnen. Der in
diesen Tagen erschienene, mit ca. 150 Abbildungen voizüglich
illustrierte Katalog zählt 900 Nummern, die sämtlich von dem
sachverständigen Kollegium auf Güte und Echtheit überprüft
wurden. Der weitaus größte Teil des auf ihr zur Ausbietung
gelangenden Kunstgutes stammt aus Privatbesitz.
An größeren Sammlungen sind hervorzuheben:
1. der Kunstbesitz des Schlosses Obermörlen,
2. die Sammlung Frankfurter Meister aus dem Besitz
des Herrn C. B. in Frankfurt a. M.,
3. die Sammlung Münchener Meister aus dem Besitz
des Herrn L. in München,
4. die Kollektion expressionistischer Künstler aus einer
mitteldeutschen Sammlung,
5. die graphische Sammlung des Herrn Dr. P. in B.,
6. die Sammlung von Möbeln und Kunstgewerbe von
Frau R. in Frankfurt a. M.
Über die Bedeutung des Schloßbesitzes Obermörlen unter-
richtet im Katalog das dieser Abteilung vorangesetzte Vorwort.
Von den sich anschließenden fünf Privatsammlungen wäre Ähn-
liches zu sagen. Sie sind historisch gewachsen und haben so
den Reiz jeder guten Privatsammlung. Auch die übrigen Bestände
der Versteigerung enthalten nichts Gleichgültiges oder Minder-
wertiges. Viele Anmeldungen wurden nur deshalb zurückgewiesen,
weil sie der Qualitätshöhe nicht entsprachen, die sich die Ver-
steigerungsleitung gesetzt hatte.
Dem intelligenten Sammler wird die Versteigerung manche
Überraschung bieten. Sie wird am 7., 8., 9. Okt. 1920 unter
Leitung der drei führenden Auktionsfirmen: R. Bangel, H. Helbing
und F. A. C. Prestel stattfinden, die Ausstellung bereits am
25. Sept. 1920 in allen Festräumen des Römers eröffnet werden.
W. Sch.
Norbert Fischmann/München
Karlstraße Nr. 12 nächst Barerstraße
An= und Verkauf
WERTVOLLER ANTIQUITÄTEN UND GEMÄLDE
ALTER MEISTER — Angebote sehr erbeten
r ==—.=n
Im
„Kunstwanderer“
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimimiiiiiiiilliiiiiiiiiiiii
inserieren
die angesehensten
Kunsthäuser des
In- und Auslandes.
Alte Meister
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^
ANKAUF + VERKAUF
(Unter kunsthistorischer Leitung)
OsKar Goldmann, München
Briennerstraße 53 (gegenüber Caf£ Luitpold)
Telephon: 27340
erster und allererster
moderner Meister
Billigste Preise
Große Auswahl
Eduard Hehres,
München, Prinz Ludwigstr. 14/4
| nächst Karolinenplatz ^
Redaktionsschluss für das 2. Septemberheft: 24. September. — Redaktionsschluss für das 1. Oktoberheft: 6. Oktober.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.
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Rudolf Mosse, der im Alter von 77 Jahren in Berlin gestor-
ben ist, hinterläßt eine Galerie, die unter den Privatsammlungen
der Reichshauptstadt einen hervorragenden Platz einnimmt. Der
Quantität nach und der Qualität der Bilder und Skulpturen. Es
ist eine regelrechte moderne Galerie. Neben harmlosen Bildern,
für deren Erwerbung zweifellos menschliche Motive mitgesprochen
haben — Mosse hat so manchen Künstlers Not gelindert — hängen
Werke ersten Ranges. Aber die Qualitäten überwiegen hier. Unter
ihnen sehen wir das berühmte Gemälde von Israels .„Von
Nacht zum Licht“, ferner zwei Leibi, dann den „Flüchtling“ von
Menzel, die „heilige Muse“ von B o e c k 1 i n , die „Italienerin“
von T h o m a , die „Windgötter“ Feuerbachs, die „Heimkehr“
Uhdes. Natürlich ist auch Liebermann da, dann Ludwig von
Hofmann, Kalckreuth und Corinth. Und neben den
„Radikalen“ sind auch hier die Berliner und Münchner „Konser-
vativen“ zu Hause, von Anton von Werner bis Meyerheim und
Knaus, von Lenbach bis Franz von Stuck. Unter den Bildern
der ausländischen Meister fällt das (im 2. Augustheft des „Kunst-
wanderers“ genannte) Gemälde „Am Fenster“ von Anders Zorn
auf und das Bildnis Rudolf Mosses von S t a u f f e r-B e r n. Unter
den prominenten Skulpturen der Galerie Mosse, die von Fritz
Stahl mit eindringlicher Sachkenntnis und künstlerischem Ge-
schmack geordnet worden ist, befinden sich Werke von Reinhold
Begas, darunter das Porträt der Frau Rudolf Mosse, ferner
Plastiken von Max Klein, Henrik Glycenstein, August Gaul,
Hugo Lederer u. a. A. D.
fvankfavtev Kunftmelfe.
Die erste Versteigerung der Frankfurter Kunstmesse darf auf
das ganz besondere Interesse der Kunstfreunde rechnen. Der in
diesen Tagen erschienene, mit ca. 150 Abbildungen voizüglich
illustrierte Katalog zählt 900 Nummern, die sämtlich von dem
sachverständigen Kollegium auf Güte und Echtheit überprüft
wurden. Der weitaus größte Teil des auf ihr zur Ausbietung
gelangenden Kunstgutes stammt aus Privatbesitz.
An größeren Sammlungen sind hervorzuheben:
1. der Kunstbesitz des Schlosses Obermörlen,
2. die Sammlung Frankfurter Meister aus dem Besitz
des Herrn C. B. in Frankfurt a. M.,
3. die Sammlung Münchener Meister aus dem Besitz
des Herrn L. in München,
4. die Kollektion expressionistischer Künstler aus einer
mitteldeutschen Sammlung,
5. die graphische Sammlung des Herrn Dr. P. in B.,
6. die Sammlung von Möbeln und Kunstgewerbe von
Frau R. in Frankfurt a. M.
Über die Bedeutung des Schloßbesitzes Obermörlen unter-
richtet im Katalog das dieser Abteilung vorangesetzte Vorwort.
Von den sich anschließenden fünf Privatsammlungen wäre Ähn-
liches zu sagen. Sie sind historisch gewachsen und haben so
den Reiz jeder guten Privatsammlung. Auch die übrigen Bestände
der Versteigerung enthalten nichts Gleichgültiges oder Minder-
wertiges. Viele Anmeldungen wurden nur deshalb zurückgewiesen,
weil sie der Qualitätshöhe nicht entsprachen, die sich die Ver-
steigerungsleitung gesetzt hatte.
Dem intelligenten Sammler wird die Versteigerung manche
Überraschung bieten. Sie wird am 7., 8., 9. Okt. 1920 unter
Leitung der drei führenden Auktionsfirmen: R. Bangel, H. Helbing
und F. A. C. Prestel stattfinden, die Ausstellung bereits am
25. Sept. 1920 in allen Festräumen des Römers eröffnet werden.
W. Sch.
Norbert Fischmann/München
Karlstraße Nr. 12 nächst Barerstraße
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WERTVOLLER ANTIQUITÄTEN UND GEMÄLDE
ALTER MEISTER — Angebote sehr erbeten
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Kunsthäuser des
In- und Auslandes.
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(Unter kunsthistorischer Leitung)
OsKar Goldmann, München
Briennerstraße 53 (gegenüber Caf£ Luitpold)
Telephon: 27340
erster und allererster
moderner Meister
Billigste Preise
Große Auswahl
Eduard Hehres,
München, Prinz Ludwigstr. 14/4
| nächst Karolinenplatz ^
Redaktionsschluss für das 2. Septemberheft: 24. September. — Redaktionsschluss für das 1. Oktoberheft: 6. Oktober.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.
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