mutig der religiösen Themen. Die Rolle der religiösen Theater
mag für äußere Dinge mitwirken, für die künstlerische Konzeption
Grünewalds sind sie gegenstandslos. Deshalb fort mit dem
„Pfingstwunder“ der „abstrakten Ecclesia“, wenn Grünewald das
hohe Lied von der Mutter voller Gnaden, Königin der Engel und
Königin des Rosenkranzes singt, die einmal irdisches Mutterglück
in seligstem Vergessen auf den Armen trägt. Der Schein ver-
blaßt um ihr Haupt, aber die Himmel erstrahlen und die Engel
jauchzen und sie selbst betet ihr gnadenvolles Glück an.
Von Gottes Thron strahlen Ströme von Gnade, Liebestat
und Geistesgewalt, unversieglich und ewig, in diesen Strahlen
lebt erst auf das holde Wunder, vom Himmel zur Erde projiziert,
die Menschwerdung Christi.
W. K. Z ü I c h.
Dte BeetbouenzAuslfellung
dev pt?eußifd)en Staatsbibliothek
Die Beethoven-Ausstellung der Preußischen Staatsbibliothek
fesselt jetzt weite Kreise. Sie bietet auch tatsächlich den Freunden
des Großmeisters der Musik, dessen 150. Geburtstag jetzt
in aller Welt gefeiert wurde, außerordentliche Kostbarkeiten dar.
Der unvergleichliche Schatz an Beethoven - Handschriften, auf
den Prof. Dr. Wilhelm A 11 m a n n in einem Vortrage, der der
Eröffnung der Ausstellung voranging, hingewiesen hat, liegt in
den Vitrinen ausgebreitet. Hier stehen wir vor der Missa >olemnis,
dort vor der 4. 5. 7. 8. und 9. Symphonie, hier vor dem Manu-
skript zum Egmond, dort vor den unschätzbaren Skizzenbüchern
des Meisters, die uns Kunde geben von der Entwicklung seiner
Arbeiten.
Es ist eine außerordentlich interessante und lehrreiche Aus-
stellung und wir danken sie nicht bloß der Generalverwaltung der
Preußischen Staatsbibliothek Geheimrat Dr. Harnack, sondern
auch dem von Professor Dr. Ludwig Darmstädter geleiteten
Verein der Freunde der Preußischen Staats-
bibliothek, der bereits seit 1914, dem Jahre seiner Gründung,
außerordentlich ersprießliches geleistet hat. Wir möchten hervor-
heben, daß besonders das Interesse, die Urkunden des Deutschen
Volkes möglichst vollständig zu bewahren, seinerzeit zur Grün-
dung des Vereins geführt hat und daß heute mehr als je diese
Zusammenfassung Deutscher Urkunden wichtig ist.
Unter den bedeutenden Erwerbungen des Vereins, die natür-
lich der Staatsbibliothek zugutekommen, befindet sich u. a. das
1918 gekaufte Schönbarth-Buch, eine Handschrift des 16. Jahr-
hunderts, ferner das Brevlarium Coloniense. Unter den neueren
Erwerbungen befinden sich z. B. auch 203 Briefe Hans von Bülows,
146 Briefe Joseph Joachims an den Komponisten von Bronsart,
4 Briefe von Johann Christian Bach. Als Geschenke, die der Ver-
ein ebenfalls der Bibliothek überwies, sind jüngst dem Verein
zugegangen: von Antiquar Jacques Rosenthal in München,
Suetons vita Caesarum . . ., eine Handschrift des 15. Jahrhunderts,
von Direktor Franz Krojanker in Berlin: Eine Sefer-Thora
auf Pergament.
Die Preußische Staatsbibliothek gewährt übrigens den Mit-
gliedern des Vereins der Freunde der Preußischen Staatsbiblio-
thek, dessen Förderung im Interesse der Allgemeinheit wünschens-
wert wäre, eine Reihe von Vorteilen. So erhalten sie jährlich
die Reproduktion eines seltenen graphischen oder typographischen
Werkes.
Aus dev Künlilet’iüelh
In Stockholm ist William Pape gestorben. Sein Tod
ist tragisch zu nennen: Pape wurde, als er zur Festsitzung der
Nobelstiftung ging, von einem Auto überfahren. In der Berliner
Kunstwelt hat man diese Nachricht mit umso größeren Bedauern
aufgenommen, als Pape ein Könner war, dessen urwüchsiges
reiches Maltalent anerkannt wurde, obgleich man in manchen
Kreisen in ihm bloß den „Hofmaler“ Wilhelms II. sah. William
Pape wurde 1859 in Carlshütte bei Rendsburg geboren. Er studierte
ALTE MEISTER
AN- UND VERKAUF
Oskar W. Goldmann
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiNiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
München, Briennerstr. 53
gegenüber Cafe Luitpold
Telephon 27 340 □□ Telephon 27 340
* NUMISMATIK *
tnsbefontere tji?CecJj£|cfte im6 TOmilcge TFG&nsjert.—o
"XeTtctilTarLCe CTCedaiTrero ixrrÄ STixPetFero
KUNST DES KLASSISCHEN
ALTERTUMS U.D. RENAISSANCE
me&efortöee'e CLetsy-pE-Lfcfre , cjfi.ecfj'C.IcBe. •cömifcFje—>
•STatltiP u. •PtTeinPu.rtfü
Dr. JACOB HIRSCH
JSeeidüjIer» ■ßaccfioei^ftcc.Tciäuyer’
3er.SSöp.'£5fa!eT?, MÜNCHEN ,cijöJtr«, ^7.
ÜBerrtccTsme noa 2£>_>.PKoroert. ix. ßctxxfyuuTsj&n., ‘AvtPauf
eirz^stnec' Jslixc&s,. fozove cjctryjec
Stoftaufpon iSibtiptyiton
-DÜujrmrfen Sterten aJter3eton.
i>ati6fd)ri|fcnmitun6 ebne.
Jtttalßrßien:,.aiten: drucken.,
fiinjßlnfltöürfjßm Donffißdj
f* Stammbüchern u.fm
l iHtartln. 5£mlaußr 1
<öeriag5buct)bän&Ur u. fHntiquar
Berlin W 35
F. A. Kurfürst 9438
Blumeshof 9
9—4
erbittet Angebote erstrangiger
ladet ein zur Besichtigung
alter und moderner Meister,
auserwählter Arbeiten alter
auch großer Objekte
und moderner Meister ?.
An- und Verkaufsvermittlunu wird
diskret behandelt und gern honoriert
172
mag für äußere Dinge mitwirken, für die künstlerische Konzeption
Grünewalds sind sie gegenstandslos. Deshalb fort mit dem
„Pfingstwunder“ der „abstrakten Ecclesia“, wenn Grünewald das
hohe Lied von der Mutter voller Gnaden, Königin der Engel und
Königin des Rosenkranzes singt, die einmal irdisches Mutterglück
in seligstem Vergessen auf den Armen trägt. Der Schein ver-
blaßt um ihr Haupt, aber die Himmel erstrahlen und die Engel
jauchzen und sie selbst betet ihr gnadenvolles Glück an.
Von Gottes Thron strahlen Ströme von Gnade, Liebestat
und Geistesgewalt, unversieglich und ewig, in diesen Strahlen
lebt erst auf das holde Wunder, vom Himmel zur Erde projiziert,
die Menschwerdung Christi.
W. K. Z ü I c h.
Dte BeetbouenzAuslfellung
dev pt?eußifd)en Staatsbibliothek
Die Beethoven-Ausstellung der Preußischen Staatsbibliothek
fesselt jetzt weite Kreise. Sie bietet auch tatsächlich den Freunden
des Großmeisters der Musik, dessen 150. Geburtstag jetzt
in aller Welt gefeiert wurde, außerordentliche Kostbarkeiten dar.
Der unvergleichliche Schatz an Beethoven - Handschriften, auf
den Prof. Dr. Wilhelm A 11 m a n n in einem Vortrage, der der
Eröffnung der Ausstellung voranging, hingewiesen hat, liegt in
den Vitrinen ausgebreitet. Hier stehen wir vor der Missa >olemnis,
dort vor der 4. 5. 7. 8. und 9. Symphonie, hier vor dem Manu-
skript zum Egmond, dort vor den unschätzbaren Skizzenbüchern
des Meisters, die uns Kunde geben von der Entwicklung seiner
Arbeiten.
Es ist eine außerordentlich interessante und lehrreiche Aus-
stellung und wir danken sie nicht bloß der Generalverwaltung der
Preußischen Staatsbibliothek Geheimrat Dr. Harnack, sondern
auch dem von Professor Dr. Ludwig Darmstädter geleiteten
Verein der Freunde der Preußischen Staats-
bibliothek, der bereits seit 1914, dem Jahre seiner Gründung,
außerordentlich ersprießliches geleistet hat. Wir möchten hervor-
heben, daß besonders das Interesse, die Urkunden des Deutschen
Volkes möglichst vollständig zu bewahren, seinerzeit zur Grün-
dung des Vereins geführt hat und daß heute mehr als je diese
Zusammenfassung Deutscher Urkunden wichtig ist.
Unter den bedeutenden Erwerbungen des Vereins, die natür-
lich der Staatsbibliothek zugutekommen, befindet sich u. a. das
1918 gekaufte Schönbarth-Buch, eine Handschrift des 16. Jahr-
hunderts, ferner das Brevlarium Coloniense. Unter den neueren
Erwerbungen befinden sich z. B. auch 203 Briefe Hans von Bülows,
146 Briefe Joseph Joachims an den Komponisten von Bronsart,
4 Briefe von Johann Christian Bach. Als Geschenke, die der Ver-
ein ebenfalls der Bibliothek überwies, sind jüngst dem Verein
zugegangen: von Antiquar Jacques Rosenthal in München,
Suetons vita Caesarum . . ., eine Handschrift des 15. Jahrhunderts,
von Direktor Franz Krojanker in Berlin: Eine Sefer-Thora
auf Pergament.
Die Preußische Staatsbibliothek gewährt übrigens den Mit-
gliedern des Vereins der Freunde der Preußischen Staatsbiblio-
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wert wäre, eine Reihe von Vorteilen. So erhalten sie jährlich
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In Stockholm ist William Pape gestorben. Sein Tod
ist tragisch zu nennen: Pape wurde, als er zur Festsitzung der
Nobelstiftung ging, von einem Auto überfahren. In der Berliner
Kunstwelt hat man diese Nachricht mit umso größeren Bedauern
aufgenommen, als Pape ein Könner war, dessen urwüchsiges
reiches Maltalent anerkannt wurde, obgleich man in manchen
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Pape wurde 1859 in Carlshütte bei Rendsburg geboren. Er studierte
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