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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 2.1920/​21

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1. Maiheft
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Kunstausstellungen / Dürers jugendlichs Selbstbildnis / Kunstauktionen / Londoner Kunstschau / Schweizerische Kunstchronik / Pariser Kunstleben / Der Japan- Sammler Gustav Jacoby † / Amerika und Shelleys Handschriften / Verein Deutscher Antiquitätenhändler in Hamburg / Die Ausstellung der Dokumenten-Sammlung Darmstaedter / Neue Kunstbücher / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0375

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bekannte Dekorationsmaler Kautzky.“ Dann verließen wir das
Atelier und ich sagte ihm: „Wo wollen wir essen?“ Er: „Wo
immer, nur eine Bedingung: wir gehen nur dahin, wo keine
Künstler sind, denn solche will ich nicht sehen“. Wir gingen in
eine bayrische Bierhalle, dann etwas promenieren und wieder in
eine andere bayrische Bierhalle, und so blieben wir bis zwei Uhr
nachts beisammen. Dann begleitete ich den Meister zu seinem
Hotel — es war dies Tegetthoff in der Johannisgasse — und da
sagte er mir zum Abschied: „Ich fahre morgen nach Berlin, es
ist da die Komiteesitzung, da ich die lenkbare Flugmaschine nun
definitiv habe“.

(Die Handzeichnung Böcklins zur Keller-Medaille war vor
kurzem, wie im zweiten Dezemberheft des „Kunstwanderers“
berichtet wurde, in Wien ausgestellt. — Über Böcklins Flugstudien,
seine „Aufsätze über den Vogelflug“ usw., orientiert das ausge-
zeichnete Buch „Neben meiner Kunst“, das Ferdinand Runkel
in Berlin gemeinsam mit Carlo Böcklin im Jahre 1909 veröffent-
licht hat und das immer ein hervorragendes Quellenwerk für die
Böcklinforschung sein wird. Die Redaktion.)

Pat’tfet’ Kunftleberu

Sita neu entdecktes lÜet?k Benuenuto Cettims.

In einer der letzten Sitzungen der Acadümie des Inscriptions
in Paris bewies, wie die Neue Zürcher Zeitung meldet, Maurice
Roy mit einem ausgiebigem Aktenmaterial, daß die bis jetzt
allerdings nur mit gewissen Vorbehalten Jean Qoujon zu-
geschriebene „Diana mit Hirsch“ (eine der Zierden des Louvre),
die vor der Revolution einen Brunnen des Schlosses von Anet
zierte, von Benvenuto C e 11 i n i stammt, der sie wahrscheinlich
in Frankreich ausgeführt hat. Die populäre Tradition wollte, daß
Jean Goujon diese Gruppe, welche die Geliebte Henris II., Diane
de Poitiers, darstellt, gemacht habe, um den Italiener, dessen
Dianarelief (die „Nymphe von Fontainebleau“) nach dem Schloß
von Anet transportiert worden war, auszustechen. Die beiden
Werke, deren Ähnlichkeit allgemein aufgefallen war, werden nun-
mehr sicher einem einzigen Künstler, Cellini, zugeschrieben.
Schon in der Biographie Jean Goujons von dem Louvrekonservator
Paul Vitry (Paris, Laurens 1908) war die Autorschaft Goujons, da
sie sich auf kein sicheres Zeugnis, sondern nur auf eine Tradition
stütze, angezweifelt worden.

*

In Paris ist die große Ausstellung der Societö nationale
eröffnet.

*

Im Museum Galliera, Paris, wird eine Frühlings-
ausstellung „Der moderne Schmuck in der Her-
stellung von Uhren und Schmucksachen“ vor-
bereitet, welcher sich eine geschichtliche Uhrenausstellung an-
schließen soll.

*

In Pariser Künstler- und Kunsthistorikerkreisen herrscht
große Aufregung über den Verfall des Schlosses von Ver-
sailles, besonders des rechten Flügels, und es wird nach
unverweilter Aufnahme von Wiederherstellungsarbeiten verlangt.

*

Der Kunstschriftsteller Charles Läger hat ein kurz-
weiliges Buch geschrieben: „Courbet selon les caricatures et
les Images“. (Verlag Paul Rosenberg). Manet, Daumier, Baude-
laire nehmen darin einen bedeutenden Raum ein und der Streit
zwischen Klassizismus und Romantik einerseits und dem Realismus
anderseits, welcher die Jahre von 1850 bis 1870 erfüllte, wird
anschaulich und witzig dargestellt

Marcel Aubert, Hilfskonservator an der Skulpturen-
abteilung des Louvre, widmet der Pariser Notre-Dame
eine viele wichtige, wenn auch meist negative Ergebnisse an den
Tag fördernde gelehrte Untersuchung, die auch in Deutschland
interessieren wird. („Notre-Dame de Paris, sa place dans
l’histoire de l’architecture du XIIeauXIVe siecle“. 4°. 20 Tafeln
und 30 Abbildungen, Verlag Laurens. 40 Fr. Subskriptionspreis).

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Herausgegeben von Adolph Donath |

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schlagewert für jeden Kunstsammler und

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liehen Aufsätzen eine Uebersicht über den

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Kunstmarkt des Jahres I9J9—1920 aus


der Feder des Herausgebers enthält.


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Inhalt: Max J. Friedländer: Über das Expertisen wesen / |


Heinrich Zimmermann: Ein Salzborger Kreuzigungs- |


bild / Gustav Pauli: Verschollene Dürerzeichnungen


in Radierungen Wenzel Hollars / Robert Schmidt:


Ein Familienmonument aus Ludwigsburger Porzellan /


Hanns H. Josten: Zur Löwenfinck-Frage / Gustav


E. Pazaurek: Dannecker und seine Beziehungen zu

:

Rußland/Julius Schlosser: ,,Armeleutekunst alter Zeit /


Adolph Donath: Der deutsche Kunstmarkt 1919—1920.


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