Goldschmiedeeinband zu Friedländers Dürer-Buch.
*
Pergament mit Beschlägen aus Goldfiligran und Silber-
triebarbeit. Die geschnittenen Kameen enthalten das Porträt
Dürers, Wappen und Wohnhaus des Buchbesitzers, in der Mitte
die Wartburg mit der Lutherbibel. Entwurf und Ausführung vom
Goldschmied Karl Berthold 1921. Das Buch bildete eine der
größten Sehenswürdigkeiten in der letzten Frankfurter Buchkunst-
messe.
ScbiüctEßt’tfcbe Kunftcbeonik.
Deut{cbe Gvapbik. in dev Scbtoefe-
in z ü r i c h wurde im Zusammenhang mit den internationalen
Festspielen am 1!. Juni eine große Ausstellung zeitgenössischer
deutscher Graphik eröffnet. Veranstalter ist der Kunst-
salon Wolfsberg, in dessen Gnade für die intimen Reize
des Schwarz-Weißblattes sehr geeigneten zahlreichen Räumen, die
Schau zur Ausstellung gelangt. Es werden gegen 100 der be-
kanntesten Graphiker mit über 600 Arbeiten vertreten sein. Dazu
kommen etwa 1000 Blätter, die in Mappen aufliegen. Die Ver-
anstaltung dürfte zu einer trefflichen Demonstration deutscher
Kunst werden.
180 Ho(2.{ebnittß dev Di(te(i=Seit.
Der unverhoffte Fund einer ganzen Kiste voll von Holz-
stöcken, die einst zur Illustrierung des Disteli- und Ziegler-
Kalenders und des „Postheiri“ dienten, veranlaßt Dr. Jules Coulin
zur Herausgabe einer Mappe mit 180 Drucken von diesen wohl-
erhaltenen alten Holzstöcken. Es finden sich darunter über 100
von den besten satirischen Bildern Distelis, der Heuschrecken-
zyklus, Kalenderzeichen, Monatsbilder; die schon geschichtlich
interessanten Holzschnitte Zieglers aus der Freischaren- und
Sonderbundzelt und manche der humoristischen Zeichnungen, die
Heinrich von Arx für den „Postheiri“ lieferte. Die Holzschnitte
sind einzeln auf Karton aufgelegt; so eignen sie sich zum ver-
gnüglichen, anregenden Blättern, zum Ausstellen und zu Wand-
schmuck. Der Mappe wird ein Begleitwort des Herausgebers und
ein Katalog beigegeben. Es ist eine einmalige numerierte Aus-
gabe vorgesehen, für Subskribenten zum Preise von 100 Franken.
Anmeldungen sind an den Herausgeber, Dr. Coulin in Basel,
Oberer Heuberg 22, zu richten, der auf Verlangen Prospekte der
Publikation zur Verfügung stellt. Die Subskription ist bis zum
30. Juni möglich.
*
In Basel findet eine große französische Kunst-
ausstellung statt. Hauptsächlich vertreten sind Delacroix,
Millet, Corot, Daumier, Courbet.
*
In Lausanne bereiten die beiden schweizer Verbände
„Werkbund“ und „L’Oeuvre“ eine große Ausstellung dekorativer
Kunst für den Frühling 1922 vor.
*
Im Genfer Museum sieht man, außer schönen Büsten
des kurz vor dem Kriege verstorbenen bedeutenden Bildhauers
Rodo (A. von Niederhäusern), im Saal des Dixhuitieme Pastellisten
Liotard ein hübsches Bild dieses Meisters: das Köpfchen der
Jungfer Baldauf nachmaligen Gräfin Dietrichstein, die den be-
rühmten Fahrenden zu der „Belle Chocolatifere“ (Galerie Dresden)
begeisterte. Vielleicht ist das Bildnis als Studie zu dem bekannten
Gemälde aufzufassen.
*
Im Verlag der Firma Boissomas, Photographie d’Art, Genf,
ist in einer französischen und einer deutschen Ausgabe ein bisher
aus 6 Bänden bestehendes Werk erschienen, das unter dem Titel
„Griechenland im Bilde“, „L’Image de la Grece“, vorzüglich in
das antike und moderne Athen, Epirus, Westmakedonien, Saloniki,
Smyrna einführt. Die Photos sind sämtlich nach Originalaufnahmen
des Verlegers angefertigt. Die tüchtigen, knappen Text- und
Fußnoten lieferten Baud-Bovy, Deonna, Atvanitakis, Chapuisat.
*
Das hübsche Unternehmen „Les Peintres Romands“ von
Grellet — im Verlag Spes, Lausanne — fährt fort zu erscheinen
Wichtig: Leopold Robert. W.
Patnfet; Kunftleberu
Das „Bulletin de la Vie artistique“ bringt eine inhaltreiche
und anregende Studie über „das französische Buch“ von Andr6
Marty. Viele zierliche Abbildungen nach Buchschmuck von Vierge
Guegan, Marquet, Laprade, Signac, Matisse.
*
Die schön ausgestattete Zeitschrift „L’Amour de
l’Art“, Herausgeber Louis Vauxcelles, Paris, bringt einen
höchst interessanten Aufsatz von Monod-Herzen, den er
auf Grund von Zeichnungen des dekorativen Künstlers
F. Schweiger (16. Jahrhundert, Museum Basel) geschrieben
hat. Diese Zeichnungen sind Aufrisse spätgotischer, schon von
der Renaissance betroffener Monstranzen, und Monod lauscht
ihnen höchst merkwürdige mathematische Verhältnisgesetze ab.
Näheres im Bulletin de la Vie artistique vom 1. März 1921.
Aus dev KünfHet’ioelt
Der berühmte Münchner Genremaler Eduard Grützner
feierte soeben das Fest seines 75. Geburtstages.
*
ln München ist der Maler Arpäd Schmidhammer
im Alter von 64 Jahren gestorben. Er war in Joachimsthai in
Böhmen geboren, lebte aber seit 1882 in München und stand dort
in der Reihe der hervorragendsten Illustratoren. Seit der Gründung
der „Jugend“ zählte der humorvolle, eigenartige Schmidhammer
zu den ausgezeichnetsten und beliebtesten Mitarbeitern der
Hirth’schen Zeitschrift.
*
Der bekannte Berliner Porträtist Conrad Kiesel ist im
Alter von 75 Jahren gestorben. Er war ein gebürtiger Düssel-
dorfer. 1890 erhielt er in Berlin die große Goldene Medaille.
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Pergament mit Beschlägen aus Goldfiligran und Silber-
triebarbeit. Die geschnittenen Kameen enthalten das Porträt
Dürers, Wappen und Wohnhaus des Buchbesitzers, in der Mitte
die Wartburg mit der Lutherbibel. Entwurf und Ausführung vom
Goldschmied Karl Berthold 1921. Das Buch bildete eine der
größten Sehenswürdigkeiten in der letzten Frankfurter Buchkunst-
messe.
ScbiüctEßt’tfcbe Kunftcbeonik.
Deut{cbe Gvapbik. in dev Scbtoefe-
in z ü r i c h wurde im Zusammenhang mit den internationalen
Festspielen am 1!. Juni eine große Ausstellung zeitgenössischer
deutscher Graphik eröffnet. Veranstalter ist der Kunst-
salon Wolfsberg, in dessen Gnade für die intimen Reize
des Schwarz-Weißblattes sehr geeigneten zahlreichen Räumen, die
Schau zur Ausstellung gelangt. Es werden gegen 100 der be-
kanntesten Graphiker mit über 600 Arbeiten vertreten sein. Dazu
kommen etwa 1000 Blätter, die in Mappen aufliegen. Die Ver-
anstaltung dürfte zu einer trefflichen Demonstration deutscher
Kunst werden.
180 Ho(2.{ebnittß dev Di(te(i=Seit.
Der unverhoffte Fund einer ganzen Kiste voll von Holz-
stöcken, die einst zur Illustrierung des Disteli- und Ziegler-
Kalenders und des „Postheiri“ dienten, veranlaßt Dr. Jules Coulin
zur Herausgabe einer Mappe mit 180 Drucken von diesen wohl-
erhaltenen alten Holzstöcken. Es finden sich darunter über 100
von den besten satirischen Bildern Distelis, der Heuschrecken-
zyklus, Kalenderzeichen, Monatsbilder; die schon geschichtlich
interessanten Holzschnitte Zieglers aus der Freischaren- und
Sonderbundzelt und manche der humoristischen Zeichnungen, die
Heinrich von Arx für den „Postheiri“ lieferte. Die Holzschnitte
sind einzeln auf Karton aufgelegt; so eignen sie sich zum ver-
gnüglichen, anregenden Blättern, zum Ausstellen und zu Wand-
schmuck. Der Mappe wird ein Begleitwort des Herausgebers und
ein Katalog beigegeben. Es ist eine einmalige numerierte Aus-
gabe vorgesehen, für Subskribenten zum Preise von 100 Franken.
Anmeldungen sind an den Herausgeber, Dr. Coulin in Basel,
Oberer Heuberg 22, zu richten, der auf Verlangen Prospekte der
Publikation zur Verfügung stellt. Die Subskription ist bis zum
30. Juni möglich.
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In Basel findet eine große französische Kunst-
ausstellung statt. Hauptsächlich vertreten sind Delacroix,
Millet, Corot, Daumier, Courbet.
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In Lausanne bereiten die beiden schweizer Verbände
„Werkbund“ und „L’Oeuvre“ eine große Ausstellung dekorativer
Kunst für den Frühling 1922 vor.
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Im Genfer Museum sieht man, außer schönen Büsten
des kurz vor dem Kriege verstorbenen bedeutenden Bildhauers
Rodo (A. von Niederhäusern), im Saal des Dixhuitieme Pastellisten
Liotard ein hübsches Bild dieses Meisters: das Köpfchen der
Jungfer Baldauf nachmaligen Gräfin Dietrichstein, die den be-
rühmten Fahrenden zu der „Belle Chocolatifere“ (Galerie Dresden)
begeisterte. Vielleicht ist das Bildnis als Studie zu dem bekannten
Gemälde aufzufassen.
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Im Verlag der Firma Boissomas, Photographie d’Art, Genf,
ist in einer französischen und einer deutschen Ausgabe ein bisher
aus 6 Bänden bestehendes Werk erschienen, das unter dem Titel
„Griechenland im Bilde“, „L’Image de la Grece“, vorzüglich in
das antike und moderne Athen, Epirus, Westmakedonien, Saloniki,
Smyrna einführt. Die Photos sind sämtlich nach Originalaufnahmen
des Verlegers angefertigt. Die tüchtigen, knappen Text- und
Fußnoten lieferten Baud-Bovy, Deonna, Atvanitakis, Chapuisat.
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Das hübsche Unternehmen „Les Peintres Romands“ von
Grellet — im Verlag Spes, Lausanne — fährt fort zu erscheinen
Wichtig: Leopold Robert. W.
Patnfet; Kunftleberu
Das „Bulletin de la Vie artistique“ bringt eine inhaltreiche
und anregende Studie über „das französische Buch“ von Andr6
Marty. Viele zierliche Abbildungen nach Buchschmuck von Vierge
Guegan, Marquet, Laprade, Signac, Matisse.
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Die schön ausgestattete Zeitschrift „L’Amour de
l’Art“, Herausgeber Louis Vauxcelles, Paris, bringt einen
höchst interessanten Aufsatz von Monod-Herzen, den er
auf Grund von Zeichnungen des dekorativen Künstlers
F. Schweiger (16. Jahrhundert, Museum Basel) geschrieben
hat. Diese Zeichnungen sind Aufrisse spätgotischer, schon von
der Renaissance betroffener Monstranzen, und Monod lauscht
ihnen höchst merkwürdige mathematische Verhältnisgesetze ab.
Näheres im Bulletin de la Vie artistique vom 1. März 1921.
Aus dev KünfHet’ioelt
Der berühmte Münchner Genremaler Eduard Grützner
feierte soeben das Fest seines 75. Geburtstages.
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ln München ist der Maler Arpäd Schmidhammer
im Alter von 64 Jahren gestorben. Er war in Joachimsthai in
Böhmen geboren, lebte aber seit 1882 in München und stand dort
in der Reihe der hervorragendsten Illustratoren. Seit der Gründung
der „Jugend“ zählte der humorvolle, eigenartige Schmidhammer
zu den ausgezeichnetsten und beliebtesten Mitarbeitern der
Hirth’schen Zeitschrift.
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Der bekannte Berliner Porträtist Conrad Kiesel ist im
Alter von 75 Jahren gestorben. Er war ein gebürtiger Düssel-
dorfer. 1890 erhielt er in Berlin die große Goldene Medaille.
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