Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 2.1920/21
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https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0424
DOI Heft:
1./2. Juniheft
DOI Artikel:Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Corot-Preise in Brüssel / Bibliographische und bibliophile Notizen / Schweizerische Kunstchronik / Pariser Kunstleben / Aus der Künstlerwelt / Londoner Kunstschau / Münchner Kunst in Newn York / Der Archäologe Louis Sambon † / Schwedische Ausgrabungen in Griechenland / Tagung der sächsischer Ortsmuseen / Frankfurter Kunstmesse / Neue Kunstbücher / Kleine Kunstchronik / Jahrbuch für Kunstsammler
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Institut de France preisgekrönt worden, während seine klassische
und fast vereinzelt dastehende Sammlung von Gegenständen aus
der Theatergeschichte aller Zeiten von der italienischen
Regierung angekauft wurde und im Mailänder Scala-Theater-
museum untergebracht ist.
Scbu)edt{cf)c
Ausgrabungen in örtecbenlancL
Auf Anregung des schwedischen Kronprinzen beginnen dem-
nächst in der Nähe der einstigen berühmten Schliemannschen
Ausgrabungen von Mykenä durch schwedische Archäologen Aus-
grabungen, von denen man sich bei der hochentwickelten Aus-
grabungstechnik der nordischen Archäologie große Ergebnisse
verspricht. Der hier in Frage kommende Platz liegt, der Neuen
Zürcher Zeitung zufolge, etwa sieben Kilometer von Nauplia und
heißt Kastraki, wird aber mit Sicherheit für das schon von Homer
erwähnte Asine gehalten. Hier befinden sich mächtige Ruinen
von Festungswerken der gleichen Art wie die Schliemannschen
Ausgrabungsstellen von Mykenä und Tiryns. Als der schwedische
Kronprinz im letzten Herbst Griechenland besuchte, erregten die
Ruinen bei Asine seine Aufmerksamkeit, und er gab dann die
Anregung zu einer schwedischen Ausgrabung an jenem Platz.
Nachdem Dozent Axel Persson Voruntersuchungen ausgeführt,
die griechische Regierung ihre Genehmigung erteilt und die
nötigen Mittel von schwedischer Seite zur Verfügung gestellt
worden sind, können die Ausgrabungen ins Werk gesetzt werden.
Schon Schliemann, seit dessen mykenäischen Ausgrabungen über
dreißig Jahre verflossen sind, hatte seine Blicke auf Asine gerichtet
und soll an Ausgrabungen daselbst gedacht haben, war aber nicht
zur Ausführung der Absicht gekommen. An verschiedenen Stellen
finden sich noch Spuren der einstigen Bebauung, und im Erdreich
liegen zerstreut eine Menge Vasenscherben, die meisten dem
mykenäischen und geometrischen Kunststil angehörig. Nach
antiken Zeugnissen ist der Platz im 8. Jahrhundert v. Chr. von
den Argivern zerstört worden.
Ay
Moderner Meister
des In- und Auslandes
Z
«f.
Carl Nicolai s Berlin W10
Viktoriastraße Nr. 26 a
Kunsthandlung Medici-Gesellschaft m. b. H.
Handzeichnungen alter Meister □ An- und Verkauf nur erstklassiger Kunstwerke.
Berlin W. 15, Bayerischestraße 6. Amt Uhland 4308.
Berlin W 35
F. A. Kurfürst 9438
Blumeshof 9
9—4
erbittet Angebote erstrangiger
ladet ein zur Besichtigung
alter und moderner Meister,
auserwählter Arbeiten alter
auch großer Objekte
und moderner Meister
An- und Verkaufsvermittlung wird diskret behandelt und gern honoriert
Tagung dcü fäcbfticben Ortsmufeeru
Am 19. und 20. Mai fand im Brühlschen Festsaal der
Dresdner Kunstgewerbeschule nach über acht Jahre langer Unter-
brechung wieder eine Tagung der sächsischen Orts-
museen statt. Von 64 Ortsmuseen waren ca. zwei Drittel
vertreten.
Professor Dr. B e r 1 i n g hielt den ersten Vortrag über die
Beratungsstelle des Landesamts für Denkmal-
pflegewährend und nach dem Kriege. Nachdem er
die bereits bekannten Aufgaben der Beratungsstelle dargelegt
hatte, führte er aus, daß es derselben trotz schwieriger Verhält-
nisse gelungen sei, sich für die Erhaltung einzelner historisch
wichtiger Gebäude einzusetzen. So wurde z. B. der Plan, in
Pirna das alte gotische Klostergebäude frei zu machen und zu
konservieren, um darin das städtische und das Gebirgsmuseum
unterzubringen, von dem Landesamt tatkiäftig unterstützt, ein
altes Schachtgebäude bei Halsbrücke erhalten usw. Schon bald
ein Vierteljahrhundert bemüht sich die Landesstelle um die Er-
haltung des alten Franziskaner Klosters mit Friedhof in Zittau.
Weiterhin wurde eine Sammlung des Notgeldes und dessen Ver-
teilung an die einzelnen Museen durchgeführt. Schließlich stellte
Prof. Berling drei Forderungen für die Tätigkeit der Ortsmuseen
auf: 1. scharfe Abgrenzung des Sammelgebiets, 2. Erhaltung und
3. Zugänglichmachung des Materials. Dabei müßten die örtlichen
Bedingungen den Arbeitsplan des Museums bestimmen. Weiter
forderte er künstlerische Aufstellung und Ausstattung und
charakterisierte die Eigenschaften eines Heimatmuseums.
Oberlehrer Fink aus Annaberg hielt sodann einen Vortrag
über die Museen des Erzgebirges, wobei er das Ent-
stehen von Kleinsammlungen als erfreulichen Erfolg in Orts-
museen betonte. Auf seine reichen Erfahrungen als Leiter des
Annaberger Museums, an dem er auf eine 36jährige Tätigkeit
Jahrgang 1—12 ungebunden
zu verkaufen. Dr. Honig,
Schmargendorf, Breitestr.46
(Telefon: Pfalzburg 2716)
FREDERICK ROZENDAAL
ANTIQUITÄTEN ====-
Abschätzungen
BERLIN W 66, Wilhelmstraße 48
— Fernsprecher: Zentrum 112 49 ====-
416
und fast vereinzelt dastehende Sammlung von Gegenständen aus
der Theatergeschichte aller Zeiten von der italienischen
Regierung angekauft wurde und im Mailänder Scala-Theater-
museum untergebracht ist.
Scbu)edt{cf)c
Ausgrabungen in örtecbenlancL
Auf Anregung des schwedischen Kronprinzen beginnen dem-
nächst in der Nähe der einstigen berühmten Schliemannschen
Ausgrabungen von Mykenä durch schwedische Archäologen Aus-
grabungen, von denen man sich bei der hochentwickelten Aus-
grabungstechnik der nordischen Archäologie große Ergebnisse
verspricht. Der hier in Frage kommende Platz liegt, der Neuen
Zürcher Zeitung zufolge, etwa sieben Kilometer von Nauplia und
heißt Kastraki, wird aber mit Sicherheit für das schon von Homer
erwähnte Asine gehalten. Hier befinden sich mächtige Ruinen
von Festungswerken der gleichen Art wie die Schliemannschen
Ausgrabungsstellen von Mykenä und Tiryns. Als der schwedische
Kronprinz im letzten Herbst Griechenland besuchte, erregten die
Ruinen bei Asine seine Aufmerksamkeit, und er gab dann die
Anregung zu einer schwedischen Ausgrabung an jenem Platz.
Nachdem Dozent Axel Persson Voruntersuchungen ausgeführt,
die griechische Regierung ihre Genehmigung erteilt und die
nötigen Mittel von schwedischer Seite zur Verfügung gestellt
worden sind, können die Ausgrabungen ins Werk gesetzt werden.
Schon Schliemann, seit dessen mykenäischen Ausgrabungen über
dreißig Jahre verflossen sind, hatte seine Blicke auf Asine gerichtet
und soll an Ausgrabungen daselbst gedacht haben, war aber nicht
zur Ausführung der Absicht gekommen. An verschiedenen Stellen
finden sich noch Spuren der einstigen Bebauung, und im Erdreich
liegen zerstreut eine Menge Vasenscherben, die meisten dem
mykenäischen und geometrischen Kunststil angehörig. Nach
antiken Zeugnissen ist der Platz im 8. Jahrhundert v. Chr. von
den Argivern zerstört worden.
Ay
Moderner Meister
des In- und Auslandes
Z
«f.
Carl Nicolai s Berlin W10
Viktoriastraße Nr. 26 a
Kunsthandlung Medici-Gesellschaft m. b. H.
Handzeichnungen alter Meister □ An- und Verkauf nur erstklassiger Kunstwerke.
Berlin W. 15, Bayerischestraße 6. Amt Uhland 4308.
Berlin W 35
F. A. Kurfürst 9438
Blumeshof 9
9—4
erbittet Angebote erstrangiger
ladet ein zur Besichtigung
alter und moderner Meister,
auserwählter Arbeiten alter
auch großer Objekte
und moderner Meister
An- und Verkaufsvermittlung wird diskret behandelt und gern honoriert
Tagung dcü fäcbfticben Ortsmufeeru
Am 19. und 20. Mai fand im Brühlschen Festsaal der
Dresdner Kunstgewerbeschule nach über acht Jahre langer Unter-
brechung wieder eine Tagung der sächsischen Orts-
museen statt. Von 64 Ortsmuseen waren ca. zwei Drittel
vertreten.
Professor Dr. B e r 1 i n g hielt den ersten Vortrag über die
Beratungsstelle des Landesamts für Denkmal-
pflegewährend und nach dem Kriege. Nachdem er
die bereits bekannten Aufgaben der Beratungsstelle dargelegt
hatte, führte er aus, daß es derselben trotz schwieriger Verhält-
nisse gelungen sei, sich für die Erhaltung einzelner historisch
wichtiger Gebäude einzusetzen. So wurde z. B. der Plan, in
Pirna das alte gotische Klostergebäude frei zu machen und zu
konservieren, um darin das städtische und das Gebirgsmuseum
unterzubringen, von dem Landesamt tatkiäftig unterstützt, ein
altes Schachtgebäude bei Halsbrücke erhalten usw. Schon bald
ein Vierteljahrhundert bemüht sich die Landesstelle um die Er-
haltung des alten Franziskaner Klosters mit Friedhof in Zittau.
Weiterhin wurde eine Sammlung des Notgeldes und dessen Ver-
teilung an die einzelnen Museen durchgeführt. Schließlich stellte
Prof. Berling drei Forderungen für die Tätigkeit der Ortsmuseen
auf: 1. scharfe Abgrenzung des Sammelgebiets, 2. Erhaltung und
3. Zugänglichmachung des Materials. Dabei müßten die örtlichen
Bedingungen den Arbeitsplan des Museums bestimmen. Weiter
forderte er künstlerische Aufstellung und Ausstattung und
charakterisierte die Eigenschaften eines Heimatmuseums.
Oberlehrer Fink aus Annaberg hielt sodann einen Vortrag
über die Museen des Erzgebirges, wobei er das Ent-
stehen von Kleinsammlungen als erfreulichen Erfolg in Orts-
museen betonte. Auf seine reichen Erfahrungen als Leiter des
Annaberger Museums, an dem er auf eine 36jährige Tätigkeit
Jahrgang 1—12 ungebunden
zu verkaufen. Dr. Honig,
Schmargendorf, Breitestr.46
(Telefon: Pfalzburg 2716)
FREDERICK ROZENDAAL
ANTIQUITÄTEN ====-
Abschätzungen
BERLIN W 66, Wilhelmstraße 48
— Fernsprecher: Zentrum 112 49 ====-
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