veranstaltet diese Galerie in Berlin eine Ausstellung von
Werken deutscher und französischer Künstler aus dem Beginn
des 20. Jahrhunderts.
Kupfer aus
Moliere Oeuvres
1691
Speyer und Peters,
Berlin
pcanKfuttt a. JyI.
Im graphischen Kabinett der Kunsthandlung H. Trittler,
Inhaber Paul Schütz, stellt Oskar Laske, Wien, sein gesamtes
graphisches Werk — Aquarelle, Radierungen und Lithographien —
aus.
Hamburg.
Die Galerie Commeter hat zur Feier ihres hundert-
jährigen Bestehens eine außerordentlich reichhaltige
Ausstellung veranstaltet, in der Werke von Menzel, Feuerbach,
Böcklin, Leibi, Schuch, Trübner, Thoma, Liebermann u. a. sowie
Bilder von Cözanne, van Gogh, Hodler, Monet, Renoir, Munch
u. a. vertreten sind. Den schön ausgestatteten Katalog leitet
Anton Lindner mit einem vortrefflichen Aufsatz „Die großen
Kunstmakler Harzen, Commeter, Lichtwark“ ein, der einen er-
wünschten Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Hamburger
Kunstlebens bedeutet. In einem zweiten Aufsatz, den Gustav
Pauli schreibt, behandelt der Direktor der Hamburger Kunst-
halle in überaus feinsinniger Weise den Kunsthandel im Dienste
der Kultur.
Köln.
Im Monat September bringt Hermann Abels in seinem
graphischen Kabinett eine große Sammlung Kupferstiche von
Joh. El. Ridinger (1698—1767) zur Ausstellung.
KunftausftellungerL
Bauten.
Im Kunstverein Bautzen (Stadtmuseum) stellt Arthur
Schlubeck, Berlin-Grunewald, Porträts und Landschaften aus.
Ein mit Photogravüren geschmückter Katalog orientiert über die
Ausstellung.
Bocbum.
Man schreibt uns aus Bochum: Nachdem vor einigen Jahren
in unserer Industriestadt in dem alten ehemaligen Adelssitz
„Haus Rechen“ ein Stadt. Museum gegründet wurde, das außer
Reliquien und Schriften des Bochumer Jobsiaden - Dichters
Dr. C. A. Kortum, hauptsächlich altwestfälische Möbel und Haus-
haltsgegenstände enthält, ist vor einigen Wochen eine städtische
Gemäldegalerie eröffnet worden. Den Grundstock derselben
bildet das graphische Werk des Dürerschülers Heinrich Alde-
grever (geb. 1502 in Paderborn), das in seinen besten Stichen
nahezu vollzählig zusammengebracht werden konnte. Außerdem
sind dank des Entgegenkommens des Ministeriums und der Ver-
waltung der Nationalgalerie in Berlin aus Staatsbesitz einige
50 Gemälde und Plastiken, unter denen sich Werke erster Meister
befinden, als Leihgabe für kürzere Zeit zur Verfügung gestellt
worden. Auch für Wanderausstellungen rheinisch-westfälischer
Künstler und Vorträge namhafter Kunsthistoriker sollen die
geschmackvollen Räume der Galerie zur Verfügung gestellt
werden. Dr. H.
CbcmniK-
Die Ausstellung Gerstenberger zeigt eine graphische
Sonderausstellung, die unter vielem anderm Blätter von Max
Liebermann, Lovis Corinth, Max Klinger, Hans Thoma, Otto
Grelner, Adolf Menzel, Hermann Struck, Ferdinand Schmutzer,
Ernst Oppler, Franz v. Stuck u. a. enthält. Die Arbeiten von
Käthe Kollwitz und W. Steinhausen bilden hier Sondergruppen.
Düffeldorf.
Die Galerie Flechtheim stellt im August - September
neue Bilder von Braque, Burchartz, Derrain u. a. aus. Im Oktober
Leipzig.
Während der Herbstmesse in Leipzig (28. August bis
4. September) wird im Museum der bildenden Künste am Augustus-
platz zum erstenmal eine Messe-Kunstschau veranstaltet,
und zwar vom Leipziger Kunstverein unter der Bezeichnung
„Leipziger Jahres - Ausstellung (L.J.A.) 1921“. Hier gelangen
jurierte Werke der Malerei, Plastik und Graphik von
Mitgliedern des Vereins L. J. A. und dessen Gästen zur Ausstellung.
Damit erhält das Festprogramm der Leipziger Heibstmesse eine
besondere Bereicherung. Ist man doch schon bisher stets be-
strebt gewesen, den vielen Meßfreunden in Leipzig auch auf
künstlerischem Gebiete, wie Theater, Konzert, Gesang, einen
besonderen Kunstgenuß zu bereiten. P. S.
jvjannbetm.
Was uns als niedlicher Ziergegenstand langweilig zu werden
anfing oder höchstens noch ein Lächeln abgewann und der
praktischen Hausfrau einen Seufzer entlockte — in den leuchtenden,
schimmernden, von wildem Leben erfüllten Porzellanbauten, die
wir in diesen Wochen in unserer Kunsthalle zu bewundern
Gelegenheit haben, hat es sich zu einer neuen Welt verjüngt,
deren Formen wir zu ahnen beginnen, deren Grenzen wir aber
auch nicht im entferntesten zu erkennen vermögen. Es hieße
der Phantasie, ja vielleicht sogar der Tatkraft des einzelnen
Schranken setzen, wollte man die Ausbau- und Verwendungs-
möglichkeiten fiir die ausgestellten Porzellane auf Grund von
bereits gewonnenen Erfahrungen zu erwägen versuchen. Man
muß vielmehr gleich Prof. Hans Poelzig, dem Schöpfer dieser
neuen Porzellane, und gleich Dr. Fritz Wiehert, dem energie-
vollen Erbauer dieser 26. Ausstellung des „Freien Bundes“, den
Blick so weit vorauszuschicken trachten, bis auch wir sehen,
auch wir im Innersten erleben, was noch entstehen kann: ein
Innenraum ganz aus Porzellan. Mit praktischen Fragen darf an
ein solches Werk allerdings nicht herangetreten werden, daß nur
Schönheit, höchstes rhythmisches Gefühl, gesundeste Phantasie
und den klarsten Kunstgeist offenbart. Diese Hände, die jenen
großen Wolkenleuchter modellierten, in lockeren Ballungen, daß
das Licht wie Abendgold hindurchsickert, dann verdichtet, daß
der Kampf zwischen hellen und finsteren Mächten entfesselt
erscheint, — sie formten und fühlten nur nach dem beschleunigten
480
Werken deutscher und französischer Künstler aus dem Beginn
des 20. Jahrhunderts.
Kupfer aus
Moliere Oeuvres
1691
Speyer und Peters,
Berlin
pcanKfuttt a. JyI.
Im graphischen Kabinett der Kunsthandlung H. Trittler,
Inhaber Paul Schütz, stellt Oskar Laske, Wien, sein gesamtes
graphisches Werk — Aquarelle, Radierungen und Lithographien —
aus.
Hamburg.
Die Galerie Commeter hat zur Feier ihres hundert-
jährigen Bestehens eine außerordentlich reichhaltige
Ausstellung veranstaltet, in der Werke von Menzel, Feuerbach,
Böcklin, Leibi, Schuch, Trübner, Thoma, Liebermann u. a. sowie
Bilder von Cözanne, van Gogh, Hodler, Monet, Renoir, Munch
u. a. vertreten sind. Den schön ausgestatteten Katalog leitet
Anton Lindner mit einem vortrefflichen Aufsatz „Die großen
Kunstmakler Harzen, Commeter, Lichtwark“ ein, der einen er-
wünschten Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Hamburger
Kunstlebens bedeutet. In einem zweiten Aufsatz, den Gustav
Pauli schreibt, behandelt der Direktor der Hamburger Kunst-
halle in überaus feinsinniger Weise den Kunsthandel im Dienste
der Kultur.
Köln.
Im Monat September bringt Hermann Abels in seinem
graphischen Kabinett eine große Sammlung Kupferstiche von
Joh. El. Ridinger (1698—1767) zur Ausstellung.
KunftausftellungerL
Bauten.
Im Kunstverein Bautzen (Stadtmuseum) stellt Arthur
Schlubeck, Berlin-Grunewald, Porträts und Landschaften aus.
Ein mit Photogravüren geschmückter Katalog orientiert über die
Ausstellung.
Bocbum.
Man schreibt uns aus Bochum: Nachdem vor einigen Jahren
in unserer Industriestadt in dem alten ehemaligen Adelssitz
„Haus Rechen“ ein Stadt. Museum gegründet wurde, das außer
Reliquien und Schriften des Bochumer Jobsiaden - Dichters
Dr. C. A. Kortum, hauptsächlich altwestfälische Möbel und Haus-
haltsgegenstände enthält, ist vor einigen Wochen eine städtische
Gemäldegalerie eröffnet worden. Den Grundstock derselben
bildet das graphische Werk des Dürerschülers Heinrich Alde-
grever (geb. 1502 in Paderborn), das in seinen besten Stichen
nahezu vollzählig zusammengebracht werden konnte. Außerdem
sind dank des Entgegenkommens des Ministeriums und der Ver-
waltung der Nationalgalerie in Berlin aus Staatsbesitz einige
50 Gemälde und Plastiken, unter denen sich Werke erster Meister
befinden, als Leihgabe für kürzere Zeit zur Verfügung gestellt
worden. Auch für Wanderausstellungen rheinisch-westfälischer
Künstler und Vorträge namhafter Kunsthistoriker sollen die
geschmackvollen Räume der Galerie zur Verfügung gestellt
werden. Dr. H.
CbcmniK-
Die Ausstellung Gerstenberger zeigt eine graphische
Sonderausstellung, die unter vielem anderm Blätter von Max
Liebermann, Lovis Corinth, Max Klinger, Hans Thoma, Otto
Grelner, Adolf Menzel, Hermann Struck, Ferdinand Schmutzer,
Ernst Oppler, Franz v. Stuck u. a. enthält. Die Arbeiten von
Käthe Kollwitz und W. Steinhausen bilden hier Sondergruppen.
Düffeldorf.
Die Galerie Flechtheim stellt im August - September
neue Bilder von Braque, Burchartz, Derrain u. a. aus. Im Oktober
Leipzig.
Während der Herbstmesse in Leipzig (28. August bis
4. September) wird im Museum der bildenden Künste am Augustus-
platz zum erstenmal eine Messe-Kunstschau veranstaltet,
und zwar vom Leipziger Kunstverein unter der Bezeichnung
„Leipziger Jahres - Ausstellung (L.J.A.) 1921“. Hier gelangen
jurierte Werke der Malerei, Plastik und Graphik von
Mitgliedern des Vereins L. J. A. und dessen Gästen zur Ausstellung.
Damit erhält das Festprogramm der Leipziger Heibstmesse eine
besondere Bereicherung. Ist man doch schon bisher stets be-
strebt gewesen, den vielen Meßfreunden in Leipzig auch auf
künstlerischem Gebiete, wie Theater, Konzert, Gesang, einen
besonderen Kunstgenuß zu bereiten. P. S.
jvjannbetm.
Was uns als niedlicher Ziergegenstand langweilig zu werden
anfing oder höchstens noch ein Lächeln abgewann und der
praktischen Hausfrau einen Seufzer entlockte — in den leuchtenden,
schimmernden, von wildem Leben erfüllten Porzellanbauten, die
wir in diesen Wochen in unserer Kunsthalle zu bewundern
Gelegenheit haben, hat es sich zu einer neuen Welt verjüngt,
deren Formen wir zu ahnen beginnen, deren Grenzen wir aber
auch nicht im entferntesten zu erkennen vermögen. Es hieße
der Phantasie, ja vielleicht sogar der Tatkraft des einzelnen
Schranken setzen, wollte man die Ausbau- und Verwendungs-
möglichkeiten fiir die ausgestellten Porzellane auf Grund von
bereits gewonnenen Erfahrungen zu erwägen versuchen. Man
muß vielmehr gleich Prof. Hans Poelzig, dem Schöpfer dieser
neuen Porzellane, und gleich Dr. Fritz Wiehert, dem energie-
vollen Erbauer dieser 26. Ausstellung des „Freien Bundes“, den
Blick so weit vorauszuschicken trachten, bis auch wir sehen,
auch wir im Innersten erleben, was noch entstehen kann: ein
Innenraum ganz aus Porzellan. Mit praktischen Fragen darf an
ein solches Werk allerdings nicht herangetreten werden, daß nur
Schönheit, höchstes rhythmisches Gefühl, gesundeste Phantasie
und den klarsten Kunstgeist offenbart. Diese Hände, die jenen
großen Wolkenleuchter modellierten, in lockeren Ballungen, daß
das Licht wie Abendgold hindurchsickert, dann verdichtet, daß
der Kampf zwischen hellen und finsteren Mächten entfesselt
erscheint, — sie formten und fühlten nur nach dem beschleunigten
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