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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 2.1920/​21

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1. Augustheft
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Kunststiftung für die Stadt Paris / Kunstausstellungen / Aus der Künstlerwelt / Vom holländischen Kunstmarkt / Londoner Kunstschau / Plastik-Ankäufe in Sachsen / Bibliographische und bibliophile Notizen m/ Neue Kunstbücher / Neue Kataloge / Kleine Kunstchronik
DOI Heft:
2. Augustheft
DOI Artikel:
Frankfurter Kunstmesse Herbst 1921 / Der Kunstsammler in der Karikatur / Kunstbrief aus Frankfurt a. M. / Ein Besuch im Moritzburger Schloß / Deutsche Gewerbeschau München 1922 / Londoner Kunstschau / Neuerwerbungen des Louvre / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstauktionen / Aus der Künstlerwelt / Ausgleich im Oldenburger Bilderkampf / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0493

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Einordnung und Größe der Radierungen der mechanischen Regel-
mäßigkeit, die die französischen Kupferstichwerke des achtzehnten
Jahrhunderts zwingt, sich gänzlich unterworfen hätte. Um so
mehr, als das Kompositionsvermögen des Künstlers ihm die
Arbeit des Vignettisten erlaubt. Auch darin, auch in den glück-
lichen Einfällen, wie etwa dem des Geistkopfes im Personen-
verzeichnis oder der fast ironisch-theatralischen Schlußgruppe
(denn der alten Shakespearebühne war ihr Hamlet ein Spektakel-
stück) bewährt sich der Illustrator. Daß die äußere und innere
Ausstattung des Werkes (Druck von Otto v. Holten-Berlin und
Heinrich Wetteroth-München, Japan-Büttenpapier von van Gelder
Zonen-Amsterdam, Überwachung des Urtextes von Professor
Lewin Lothar Schücking) höchste Ansprüche erfüllt, ist unter den
gegenwärtigen Verhältnissen dem Verlage dankbar anzuerkennen.
Rühmenswert ist weiterhin der Einbandentwurf, der wohl nicht
ohne Absicht ein Illustrationsmotiv (S. 123) aufnimmt und das
in seiner Art vorbildliche radierte Vorsatz. Mit dieser Hamlet-
ausgabe ist ihren Urhebern ein Buch gelungen, das nicht ein
Sammlungs- und Schaustück bleiben sollte. In den Anregungen,
die ihren Lesern die Liebhaberausgabe vermittelt, liegt, neben
ihr Bedeutung, beispielgebend für die Buchkunstentwicklung zu
wirken, ihr nicht zu unterschätzender Nutzzweck. Schon deshalb
ist das Dogma eines allein seligmachenden Buchideals zu ver-
werfen. Es führen viele Wege zum Tempel der Buchschönheit,
kurze und lange. Daß aber die Anfänge eines neuen schönen
Buches ein Halbjahrtausend zurückreichen, dürfte immerhin nicht
allzuhäufig sein. Es ist der Fall für die nach langen Vorarbeiten
eben in der Officina Serpentis entstehende Ausgabe der
Divina Commedia, die zum erstenmale in bewunderns-
werter Holzschnittwiedergabe SandroBotticelli’s klassische
Illustrationen vollständig, soweit sie vorhanden sind, einem
Dantedruck edelster Form eingliedert.

G. A. E. B o g e n g.

JHßue KunßbücbetL

Gottfried von Lücken: Die Anfänge der burgundischen
Schule. Ein Beitrag zum Aufleben der Antike in der
Baukunst des 12. Jahrhunderts. Verlag Benno Schwabe
& Co., Basel.

Der Verfasser zeichnet in einer sachlichen, von reichem
Abbildungsmaterial gestützten Arbeit ein wichtiges Stück mittel-
alterlicher Baugeschichte, die Entwicklung des burgundischen
Kirchenstils, auf. Im Gegensatz zu der Auffassung Dehlos, der
ln der Kirche von Cluny, diesem Meisterwerk der eigentlich
burgundischen Schule, ein Ereignis von vehementer Plötzlichkeit,
einer jener seltenen Bauten, auf welche die Bezeichnung
Schöpfungsbau im eminenten Sinne paßt, sieht, sucht Lücken
auch hier die baugeschichtlichen Zwischenglieder zu finden, die
von den primitiven Bauten vom Anfang des 11. Jahrhunderts bis
zu dem Höhepunkt führen, den die Kirche von Cluny darstellt.
Er beschreibt den Weg vom romantischen Wandbau zur freieren
Gliederung der Pfeiler- und Deckengewölbe, der dann wieder
unter dem Einfluß antiker Baukunst eine Beruhigung und Zu-
sammenfassung im flächenhaften Wandstil erfährt.

Solche Abhandlungen sind in ihrer anspruchslosen Diktion
wichtige Fundamente zur Erkenntnis der Stilgeschichte.

Aus der vorliegenden Arbeit geht belehrend hervor, daß die
Renaissance nicht, wie es heute zum abgegriffenen Schlagwort
zu werden anfängt, als ein plötzlicher Sündenfall der gotischen
Vollkommenheit aufzufassen ist, daß antike Einflüsse nicht nur
in der frühromanischen Kunst wirksam gewesen sind, sondern
daß sie in verhältnismäßig kleinen Intervallen immer wieder auf-
tauchen, daß die Antike auch aus der Gotik überhaupt nicht
wegzudenken ist.

Sascha Schwabacher.

*

Der Verein der Plakatfreunde in Berlin-Charlotten-
burg veröffentlicht im Verlag „Das Plakat“ unter dem Titel
„Unsere Reklamekünstler. Zweite Folge. Selbstbekenntnisse und
Selbstbildnisse“ ein auch künstlerisch amüsantes Büchlein.

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