Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 2.1920/21
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Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0510
DOI issue:
2. Augustheft
DOI article:Frankfurter Kunstmesse Herbst 1921 / Der Kunstsammler in der Karikatur / Kunstbrief aus Frankfurt a. M. / Ein Besuch im Moritzburger Schloß / Deutsche Gewerbeschau München 1922 / Londoner Kunstschau / Neuerwerbungen des Louvre / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstauktionen / Aus der Künstlerwelt / Ausgleich im Oldenburger Bilderkampf / Neue Kunstbücher
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0510
Aus dev Jvlufeumss und SammletnnelL
Die 6inbandkun{l:Aus{iel(ung im Bcctinec
Scbloßmufeum.
Wenige Tage nach der Anfang September erfolgenden Er-
öffnung des Schloßmuseums wird die im Weißen Saal statt-
findende Ausstellung „Deutsche Einbandkunst“ der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Veranstalter der Ausstellung ist der
Jakob Krausse-Bund, die Vereinigung deutscher Kunst-
buchbinder. In der Ausstellung werden u. a. neben etwa 200
künstlerischen Buchbinderarbeiten von Mitgliedern des Bundes
40 der seltensten Einbände aus dem Besitz der Preußischen Staats-
bibliothek Berlin gezeigt werden Etwa 30 Einbände sind aus
der vormals Königlich - Preußischen Hausbibliothek ausgewählt
worden, hier ragen die Einbände aus dem Besitz Friedrichs des
Großen hervor. Die sächsische Landesbibliothek in Dresden und
das Sächsische Haupt-Staatsarchiv haben 12 der schönsten Ein-
bände von Jakob Krausse, dem im 16. Jahrhundert wirkenden
Hofbuchbinder des Kurfürsten August von Sachsen ausgestellt.
Der Katalog, dessen Schriftleitung in den Händen des Kunst-
schriftstellers Ernst C o 11 i n liegt, bringt u. a. Beiträge über das
Wirken Jakob Krausses von Professor K. Beding, Dresden, dessen
Forschungen Licht über die Persönlichkeit und die Arbeiten
dieses alten Handwerksmeisters gebracht haben. Fräulein Christel
Schmidt, Dresden, bringt Beiträge zur Krausse-Forschung auf
Grund deren sie ihre Doktordissertation verfaßt hat. Über die
Bücherliebe Friedrichs des Großen schreibt Dr. Bogdan Krieger,
über die Ziele des Jakob Krausse-Bundes dessen Vorsitzender
Paul Kersten. Einbandkunst und Einbandliebhaberei behandelt
Dr. G. A. E. B o g e n g. Für den Einband des Kataloges kommen
moderne Buntpapiere zur Verwendung.
*
Geh. Hofrat Professor Dr. Marc Rosenberg in Karls-
ruhe ist am 22. August 70 Jahre alt geworden. Sein Name hat
internationalen Klang, denn man schätzt Rosenberg auch in den
kunstwissenschaftlichen und Sammlerkreisen des Auslandes als
den hervorragendsten Kenner der alten Goldschmiedekunst, die
er, wie kaum ein anderer, mit besonderem Erfolg zum Nutzen der
Wissenschaft erforscht hat. Seine Geschichte der Goldschmiede-
kunst und sein Buch „der Goldschmiede Merkzeichen“ sind
grundlegende und bleibende Werke. Marc Rosenbergs jüngste
Publikation ist Wenzel Jamnitzer gewidmet. Schon mtt 25 Jahren
schrieb er sein erstes Buch: es behandelte den „Hochaltar in
Altbreisach“, 1881 folgte seine Schrift über „Alte kunstgewerb-
liche Arbeiten aus der Ausstellung zu Karlsruhe“, 1882 erschienen
seine „Quellen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses“, und
ein Jahr später gab er gemeinsam mit Sauerwein sein „Schloß
zu Heidelberg“ heraus. 1889 veröffentlichte Rosenberg „Das
Skizzenbuch des Hans Baidung Grien itn Grosh., Kupferstich-
Kabinett Karlsruhe“, 1891 den „Silberschatz im Schloß zu Weimar“,
ein Jahr später „Die Kunstkammer im Großh. Residenzschloß
Garlsruhe“, um 1896 den „Silberschatz im Schlosse zu Dessau“.
Aber aus seiner kundigen Feder stammen noch eine Reihe anderer
kunstwissenschaftlich bedeutender Publikationen. Marc Rosen-
berg war lange Jahre ordentlicher Professor der Kunstgeschichte
und der Geschichte des Kunstgewerbes an der Technischen Hoch-
schule in Karlsruhe. Nun lebt der hochangesehene Gelehrte ganz
seinen privaten wissenschaftlichen Arbeiten.
*
Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volks-
bildung hat, wie die „Berliner Museen“ (Berichte aus den Preu-
sischen Kunstsammlungen) melden, dem Direktor des Münzkabi-
netts Geh. Regierungsrat Dr. M e n a d i e r den Abschied erteilt^
nachdem der Gelehrte in Verfolg des Gesetzes vom 15 Dezember
1920 am 1. April in den Ruhestand getreten ist. Professor Dr.
Kurt R e g 1 i n g ist, wie „Der Kunstwanderer“ seinerzeit schon
berichtet hat, vom 1. April 1S21 an zum Direktor des Münzkabi-
netts ernannt worden. Gleichzeitig wurden ernannt: der Kustos
beim Museum für Völkerkunde in Berlin Direktor Professor Dr
Ackermann zum Direktor der afrikanisch-ozeanischen Samm-
STUDIO
FÜR ARCHITEKTUR
UND INNENDEKORATION
MÜNCHEN
KAROLINENPLATZ 5
TELEPHON 23241
Ausgewählte Möbel und
Dekorations-Gegenstände
des besten Geschmackes
vornehmlich aus dem
achtzehnten Jahrhundert
Ständig wechselnd
ANKAUF
VERKAUF
English js translations.
Apply S. B., care of „Der Kunstwanderer“.
FREOERICK ROZENDAAL
ANTIQUITÄTEN
Abschätzungen
BERLIN W 66, Wilhelmstraße 48
===== Fernsprecher: Zentrum 112 49 -
520
Die 6inbandkun{l:Aus{iel(ung im Bcctinec
Scbloßmufeum.
Wenige Tage nach der Anfang September erfolgenden Er-
öffnung des Schloßmuseums wird die im Weißen Saal statt-
findende Ausstellung „Deutsche Einbandkunst“ der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Veranstalter der Ausstellung ist der
Jakob Krausse-Bund, die Vereinigung deutscher Kunst-
buchbinder. In der Ausstellung werden u. a. neben etwa 200
künstlerischen Buchbinderarbeiten von Mitgliedern des Bundes
40 der seltensten Einbände aus dem Besitz der Preußischen Staats-
bibliothek Berlin gezeigt werden Etwa 30 Einbände sind aus
der vormals Königlich - Preußischen Hausbibliothek ausgewählt
worden, hier ragen die Einbände aus dem Besitz Friedrichs des
Großen hervor. Die sächsische Landesbibliothek in Dresden und
das Sächsische Haupt-Staatsarchiv haben 12 der schönsten Ein-
bände von Jakob Krausse, dem im 16. Jahrhundert wirkenden
Hofbuchbinder des Kurfürsten August von Sachsen ausgestellt.
Der Katalog, dessen Schriftleitung in den Händen des Kunst-
schriftstellers Ernst C o 11 i n liegt, bringt u. a. Beiträge über das
Wirken Jakob Krausses von Professor K. Beding, Dresden, dessen
Forschungen Licht über die Persönlichkeit und die Arbeiten
dieses alten Handwerksmeisters gebracht haben. Fräulein Christel
Schmidt, Dresden, bringt Beiträge zur Krausse-Forschung auf
Grund deren sie ihre Doktordissertation verfaßt hat. Über die
Bücherliebe Friedrichs des Großen schreibt Dr. Bogdan Krieger,
über die Ziele des Jakob Krausse-Bundes dessen Vorsitzender
Paul Kersten. Einbandkunst und Einbandliebhaberei behandelt
Dr. G. A. E. B o g e n g. Für den Einband des Kataloges kommen
moderne Buntpapiere zur Verwendung.
*
Geh. Hofrat Professor Dr. Marc Rosenberg in Karls-
ruhe ist am 22. August 70 Jahre alt geworden. Sein Name hat
internationalen Klang, denn man schätzt Rosenberg auch in den
kunstwissenschaftlichen und Sammlerkreisen des Auslandes als
den hervorragendsten Kenner der alten Goldschmiedekunst, die
er, wie kaum ein anderer, mit besonderem Erfolg zum Nutzen der
Wissenschaft erforscht hat. Seine Geschichte der Goldschmiede-
kunst und sein Buch „der Goldschmiede Merkzeichen“ sind
grundlegende und bleibende Werke. Marc Rosenbergs jüngste
Publikation ist Wenzel Jamnitzer gewidmet. Schon mtt 25 Jahren
schrieb er sein erstes Buch: es behandelte den „Hochaltar in
Altbreisach“, 1881 folgte seine Schrift über „Alte kunstgewerb-
liche Arbeiten aus der Ausstellung zu Karlsruhe“, 1882 erschienen
seine „Quellen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses“, und
ein Jahr später gab er gemeinsam mit Sauerwein sein „Schloß
zu Heidelberg“ heraus. 1889 veröffentlichte Rosenberg „Das
Skizzenbuch des Hans Baidung Grien itn Grosh., Kupferstich-
Kabinett Karlsruhe“, 1891 den „Silberschatz im Schloß zu Weimar“,
ein Jahr später „Die Kunstkammer im Großh. Residenzschloß
Garlsruhe“, um 1896 den „Silberschatz im Schlosse zu Dessau“.
Aber aus seiner kundigen Feder stammen noch eine Reihe anderer
kunstwissenschaftlich bedeutender Publikationen. Marc Rosen-
berg war lange Jahre ordentlicher Professor der Kunstgeschichte
und der Geschichte des Kunstgewerbes an der Technischen Hoch-
schule in Karlsruhe. Nun lebt der hochangesehene Gelehrte ganz
seinen privaten wissenschaftlichen Arbeiten.
*
Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volks-
bildung hat, wie die „Berliner Museen“ (Berichte aus den Preu-
sischen Kunstsammlungen) melden, dem Direktor des Münzkabi-
netts Geh. Regierungsrat Dr. M e n a d i e r den Abschied erteilt^
nachdem der Gelehrte in Verfolg des Gesetzes vom 15 Dezember
1920 am 1. April in den Ruhestand getreten ist. Professor Dr.
Kurt R e g 1 i n g ist, wie „Der Kunstwanderer“ seinerzeit schon
berichtet hat, vom 1. April 1S21 an zum Direktor des Münzkabi-
netts ernannt worden. Gleichzeitig wurden ernannt: der Kustos
beim Museum für Völkerkunde in Berlin Direktor Professor Dr
Ackermann zum Direktor der afrikanisch-ozeanischen Samm-
STUDIO
FÜR ARCHITEKTUR
UND INNENDEKORATION
MÜNCHEN
KAROLINENPLATZ 5
TELEPHON 23241
Ausgewählte Möbel und
Dekorations-Gegenstände
des besten Geschmackes
vornehmlich aus dem
achtzehnten Jahrhundert
Ständig wechselnd
ANKAUF
VERKAUF
English js translations.
Apply S. B., care of „Der Kunstwanderer“.
FREOERICK ROZENDAAL
ANTIQUITÄTEN
Abschätzungen
BERLIN W 66, Wilhelmstraße 48
===== Fernsprecher: Zentrum 112 49 -
520