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Pfälzer Bote für Stadt und Land — 1869

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— 431

bigen außerhalb den Grepzen Deutschlands. Die Kirche umfaßt
alle Nationen, und die Gläubigen aller Zungen find durch em
gemeinsames Band des Glaubens und der Liebe unter sich und
mit dem Mittelpunkte der Einheit, dem apostolischen Stuhle zu
Rom, vereinigt. Das haben auch seiner Zeit so viele katholische
Bischöfe aus weiter Ferne durch ihre Zuschriften an Erzbischof
Hermann bewiesen. , .
Die Art und das Maß der Ausführung des beabsichtigten
Denkmals hängt von dem Betrage der Mittel ab, welche zü die-
sem Zwecke zusammengebracht werden. Wir können von Seite
unseres Coinits's für jetzt nur die feierliche Versicherung abgeben,
daß wir uns der Wichtigkeit unserer Aufgabe und unserer Ver-
antwortlichkeit vollkommen bewußt sind, und daß wir auf das
Gewissenhafteste Alles anwenden werden, um die beste Ausführung
des Unternehmens zu sichern.
Von dem Fortgangs des Unternehmens und von den einge
gangenen Beiträgen wird öffentlich Nachricht gegeben und über
die Verwendung der Mittel wird seiner Zeit Rechenschaft abge
legt werden.
Freiburg im Breisgau, den 22. Juli 1869.
Lothar Kübel,
Bischof von Leuca i. x. i. Domdekan und
Erzbisthumsverweser.
Das Cömits zur Errichtung des Denkmale zu
Ehren des Erzbischofs Hermann:
Heinrich Freiherr v. Andlaw. Dr. Alzog, Geistl. Rath und Profes-
sor. Dr. Bader, Baurath a. D. Dr. Bock, Prof., Vorstand des techni-
schen Comitö's. v. Boemble, Hofgerichtsrath. Dr. St. Braun, Repetitor.
Wilh. Dürr, Hofmaler. L. Engeffer, Bauinspektor. H. Fineiseu, Dom-
präbendar. D. Gäß, Kaufmann. B. Herder, Verlagsbuchhändler. Max
Graf v. Kageneck. Joh. Krebs, Kaufmann. L. Marbe, Anwalt. Dr.
Orbin, Osficial und Domkapitular. Marmdn, Domkapitular und Dom-
pfarr-Rektor. Dr. Stolz, Professor. Ad. Strehle, Erzbischöfl. Geistl. Rath.
Dr. D., v. Waenker, Anwalt am Gr. Kreis - und Hofgericht. Weickum,
Domkapitular. Dr. Zell, Geh. Hofrath.

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* Heidelberg, 16. Sept. Wir haben unlängst über eine
Volksversammlung in Berlin gegen die -Klöster berichtet, welche einen
kläglichen Ausgang nahm durch eine allgemeine Keilerei der Theil-
NehMer unter einander selbst, wie dies bei dem Berliner Volke
als Schlußscene üblich zu sein pflegt. Nun hat seitdem wieder eine
Versammlung stattgesunden, welche aber durch das entschiedene Auf-
treten der katholischen Vereine Berlin's ein noch kläglicheres Ende
genommen hat. Die Katholiken, deren Interessen hier berührt
werden sollten, gedachten nicht müßige Zuschauer des Scandals ab-
zugeben, vielmehr erschienen sie in respectabler Zahl, fest entschlossen,
allen Ausschreitungen entgegen zu treten. Als es sich nun um die
Wahl des Vorsitzenden handelte, gelang es ihnen, den Präsidenten
des Berliner Arbeitervereines, Herrn Krebs, aus dem Felde zu schla-
gen und einen der Ihrigen, Herrn Bierbrauer Leid ecke zur Lei-
tung der Versammlung durchzusetzen. Beide Parteien begannen nun
ihre Lungen gegen einander in Bewegung zu setzen, bald hörte jede
Discusston aus und es entspann sich eine ächte Berliner „Keilerei",
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Langenburg zum Generallieutenant ernannt worden sind. Ferner
regnet es gestern Orden und Medaillen auf das Großh. Armeecorps.
Endlich ersehen wir aus der Karlsruher Zeitung, daß der Hof wegen
Ablebens der ^rau Fürstin v. Fürstenberg, Prinzessin von Baden,
auf 6 Wochen Trauer angelegt hat. Sonst ersehen wir nichts
aus der Karlsruher Zeitung. Dagegen wäre es möglich, daß ver-
schiedene Redakteure auch ohne Anordnung des Hofceremonienmeistets
mehrwöchentliche Trauer anzulegen hätten.
* Heidelberg, 16. Sept. Die Constanzer Zeitung hat ihr
früheres Geplänkel mit der Freiburger Amts-Collegin wieder ausge-
nommen. Sie nennt die Freiburger Zeitung „einfach ministeriell"
und macht ihr aus ihrem Servilismus einen Vorwurf. Nun fragen
wir aber die Constanzer Zeitung, in wie fern sie sich von dem an-
gegriffenen Blatte unterscheidet? Das eine ist Amtsblatt wie das
andere, das eine lobhudelt seit Wochen alle Regierungsakte wie das
andere, — wozu also das gegenseitige Vorwerfen langer Ohren ?
— Bruchsal, im Sept. Ueberall, wohin der hochw. Herr
Weihbischof Dr. Lothar Kübel während der Firmungsfeierlichkeit in
hiesiger Stadt seine Schritte lenkte, hinterließ der liebreiche Kirchen-
fürst die freudigsten und dankbarsten Erinnerungen. Von der so
liebevollen Herablassung zu Jedem, namentlich aber zu den Kleinen,
von den bischöflichen Worten der Belehrung, Ermahnung und Auf-
munterung wissen namentlich die hiesigen vier Pfarreien Vieles zu
erzählen.
Dasselbe aber ist auch in ganz besonders erfreulicher Weise
der Fall vvm katholischen Männerverein, welchen Bischof
Lothar am 9. Sept. Abends besuchte. Nach einer kurzen, feierlichen
Begrüßung von Seite des Herrn Präsidenten Fr. Hetterich er-
schallte vom Männerchor des Vereines das so herrliche Lied Kreutzers:
„das ist der Tag des Herrn" unter der meisterhaften Direktion des
Herrn Hofmusikus Grevö aus Karlsruhe, bei dessen persönlicher
Vorstellung der hochw. Bischof sichtbare Freude zeigte. Sodann er-
griff Herrn Stadtpfarrer Oberle das Wort und dankte in einer
nach Form und Inhalt meisterhaften Rede für dm Besuch Desjeni-
gen, dessen Name in den Räumen des Vereinslokals so oft schon
mit Wärme und Begeisterung genannt und ausgenommen wurde.
Beim Schluß der Danksagung forderte der Redner die Anwesenden
zu einem „Hoch" auf S. bischöfl. Gnaden auf, was dann auch drei-
mal weithin über den Platz erklang. Nach dem so herzlichen Liede
„die Kapelle" hielt der bochw. Herr Bischof selber eine längere An-
sprache an die Vereinsmitglieder, worin er ganz besonders den Zweck
des Vereines markirte und zur Ausdauer im Kampfe für die Rechte
und die Freiheit der Kirche auf gesetzlichem Wege ermunterte. Er
betonte dabei ganz besonders : offen und klar >eine Urberzeugung
auszusprechen thue ganz besonders Noth in unseren Tagen; Fluch
dem Heuchler, der anders denkt als er spricht, lauteten in
starkem Tone die bischöflichen Worte. Am Schluß der so gewalti-
gen Ansprache brachte der bischöfliche Redner ein dreifaches Hoch
auf Pius IX. aus, dessen Büste über dem Haupte des Bischofs in
einem prachtvollen Strahlenkranz von Gasflämmchen prangte. Als
der Bischof sich entfernte, wogte um seinen Wagen eine Menge
von mehreren hundert Personen, welche ihrem geliebten Oberhirten
ein dreifaches Hach nachriefen.
Der Abend des 9. September wird unserem Männerverein
in freudigster und dankbarster Erinnerung bleiben. Jenen Mit-
gliedern aber, welche keine Mühe und Mittel scheuten, vom Portal
des Hauses bis in das Lokal selber Alles auf das Schönste und
Sinnreichste zu verzieren und zu beleuchten, nochmals den besten
Dank! Das sonst sehr bescheidene Lokal des Vereins war durch
Transparente, Traperien, Kränze und Blumen wahrhaft zu einem
bischöfl. Besuche auf einige Stunden hergerichtet und ausgeschmückt.
— Bruchsal im Sept. Letzten Sonntag den 12. Sept.,
Abends 8 Uhr, that sich dahier im Gasthaus zum Wolf eine neue
Loge auf, jedoch nicht im Sinne von „Schurz und Kelle", sondern
im Sinne des seligen Kolping, des Vaters ber kathol. Gesellen-
vereine Deutschlands. In dem großen Saale des genannten Gast-
hauses war Alles auf das Schönste geziert, was durch die Be-
leuchtung eines Kronleuchters inmitten des Saales überall sichtbar
war. Viele Freunde der Gesellennereine, Ehrenmitglieder des neuen
Vereines und viele Mitglieder des Männervereins hatten sich zur
schönen Feier des Einzuges des kath. Gesellenvereins in sein neues
Vereinslokal eingefunden. Nach einer herzlichen Begrüßung von
Seite des Präses, des Herrn Caplan Schäfer, worin namentlich
des Gründers des Vereines, Herrn Pfarrer Eisen, dankbarft
gedacht wurde, wurden mehrere Lieder ernsten und humoristischen
Inhaltes auf's Schönste vorgetragen. Pfarrverweser Stang machte
in längerer Ansprache aufmerksam auf die Aufgabe des Gesellen-
vereines, sowie auf die großen Hindernisse, die sich der glücklichen
Lösung derselben so mächtig entgegenftemmen, und bezeichnete
namentlich den Unglauben, als die Quelle alles Nebels im socialen
Leben. Was sollten all' die Gesetze und Verordnungen zum Besten
oer arbeitenden Volksklassen, wenn der Glaube in ihrem Herzen
planmäßig unterdrück und die Hoffnung auf die himmlischen
Güter mit der Wurzel herausgerissen würoe; was sollten all' die
an sich lobenswürorgen namhaften Ausgaben des Staates für die
Bildung und gute Erziehung der Jugend, wenn schon die Kinder
 
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