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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Septemberheft
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Fries, C.: Die Zollbauweise
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0029

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2,50 m Lange. Diie Tragteile der Konstruktion sind in
die Dach'wandung verlegt. Streben, Unterzüge, Binder
etc. sind überflüssig. Die halbkant gesteilten Lamellen
werden rautenmäßig zusammengefügt. Sie sind ein-
seitig kurviert und erge'ben so die Krümmung des Netz-
werkes, welche für die Tragfähigkeit des Gewölbes den
Ausschlag gibt. Kreuzgewölbe, Kuppeln, Zeltdächer
und dergl. sind auf diese Weise leicht herstellbar. Die
Konstruktion paßt sich statisch den Festigkeitsgraden

neu angelegt werden. Der Rhjdhmus des Aufbaues ist
tagcweise genau bestimmt, und bei Bereitschaft der
Bauelemente läßt die Montierung sich 'in wenigen Tagen
vollziehen. Der cbm umbaute Raum stellt sich auf
16,50 bis 21,50 Mark, je nach den örtlichen Verhälitnissen.
In einer Wohnung der Siedlung „H'igne Scholle“ in Halle
beträgt die Miete einer Wohnfläche von 72 qm 25 Mark
monatlich. Der Zollbau hat sich für landwirtschaftliche
Anlagen, Festhalien und Kirchen vorzüglich bewährt.

Dänische

Knpelle

Entwurf

Areh. Prof. Bartning

des Holzes an. Die Lamellen übertragen infolge der
Gewölbewirkung des GesamtSystems Druckkräfte auf-
einander. Der hohe Brettquerschnitt gleicht die Höhe
jeder Biegungsbeanspruchung aus. Seitliches Aus-
kuicken wird durch die umlaufenden Lamellenzüge ver-
hindert. Die Verb'indung der Lamel'len untereinander
geschieht durch Maschinenschrauben. Der Holz-
verbrauch ist durch die sorgfältige Ausnutzung der Holz-
eigenschaften auf ein Minimum reduziert. Dies bedingt
wieder die Niedrigkeit der Trahsport- und Lagerkosten,
bei überaus geringem Eigengewicht. Das Zollbaudach
ist ohne Schwierigkeit zusammenzusetzen, kann aber
ebenso leicht wieder abmontiert und an anderer Stelle

Er ist dem Ziegelbau gleichwertig, in wärmetechnischer
Hins'icht überlegen, stets trocken, schalldämpfend und
nagelbar. Die St. Augustinuskirche in Heilbronn, die
„Rheinhalle“ zu Koblenz, eine Wohnhausgruppe zu
Hamburg-Eggendorf, eine Siedlung in Saarbrücken, eine
Münchener Villenkolonie legen außer den vielen Bauten
in Merseburg und Hälle beredtes Zeugnis für die Vorzüge
der neuen Bauart ab. Sie bedeutet eine Meehanisierung
der Zimmermannsarbeit und diirfte bald maßgebende
Geltung erlangen. Alle näheren Informationen erteilt
das „Europäische Zollbau-Syndikat“ im Kolonialhaus in
der Lützowstraße, wo auch Fachleuten die Lizenzen zu
Bauunternehnumgen dieser Art erteiit werden.

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