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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Novemberheft
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Peter, Kurt von: Camille Pissarro
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Die Auktion Six / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Sächsischer Kunstverein / Corinths "Rittner als Florian Geyer" von der Stadt Berlin erworben / Kunsthandel und Kunstwissenschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0137

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künstlerischen Austauseh mit Cezanne; das teilweise leuchtende
Kolorit in seinen Landschaften weist die Beeinflussung durch
Cezanne auf. (In der neoimpressionistischen Farbenzerlegung hat
er sich, unter der Wirkung von Seurats Bilderm, versucht, aber nur
sehr vorübergehend, da er sich von den Mechaniken der Methode
abgestoßen fühlte.) Seit er in Pontoise wohnt, hört er aiuf im Salon
auszustellen. 1874 schickt er sechs Landschaften zu Nadar, 1876 ist
er bei Durand-Ruel. Tatkräftig su-cht er diejemige KunS't zu propa-
gieren, die unter dem Namen „Impressionismus“ bekannt ist. Im
Jahre 1883 siedelt er nach Eragny-Bagineourt an der Oise über, wo
er einige seiner besten ländlichen Werke vollbringt. Mit 66 Jaliren
wird er seinen Augen zuliebe vom Fenster aus malend ein Interpret
von Stadtansichten. Er beginnt, im Jahre 1896, mit dem Hafen, den
Brücken und Dampfern von Rouen, der Stadt, die auch in 44 Radie-
rungen seiner Hand auf das wundervollste erscheint — er war der
e.inzige Impressionist, der in dieser Kunst etwas Bedeutendes gelei-
stet hat; es folgen Dieppe, Le Havre, Paris. In seiner letzten Zeit
wohnte er Boulevard Morland Nr. 1, an der Seine. Wenn er, in
seinen Pariser Ansichten, das Seineufer, die Boulevards, die Plätze
in den verschiedensten atmosphärischen Beleuchtungen darstellt,
detailliert er in diesen Fernbildern, die oft aus großer Höhe gesehen
sind, docli die einzelnen Formen (ohtie die Massenjeinheitswirkung
zu vernichten); m,it Vorliebe verwendet er graue, leichte, pulveri-
sierte Töne. In seinen Landschaftsbildern hat er Felder, Wiesen,
Bauerngärten mit dem feinsten Gefühl wiedergegeben: Mehr nocli
als Millet ist er von der konventionellen Ueberlieferung abgewichen,
hat das letzte der alten, klassischen und romantischen Tradition ab-
gestreift und vermeidet, durchaos im Gegensatz zu Millet, seinen
Bauern biblische Größe zu geben. Die menschliche Figur hat ihren
natürlichen Platz, ist Körper mit der Umwelt, von der sie ein Aspekt
ist, wie der Wind, w.ie das Wasser, die Sträucher, die Sonne. Ohne
Revolte, aber aucli ohne Resignation akzeptiert sie die Welt, pathe-
tisches Protestieren liegt ihr fern; aber es ist ein neues Magnificat
der menschlichen Sensibilität, das Pissaro geschaffen — konzentriert
und edel in der Substanz wie in der Wirkung ist sein Werk.

Kurt v o n P e t e r.

Dte Auktion Six.

B«2t JMenltriö in Amüerdam.

Ueber den Verkauf der Kollektion S ix in den.Verkaufsräumen
bei Frederik M u 11 e r & Co. in Amsterdam unter der Leitung von
Ant. W. M. Mensing geht uns die nachstehende Liste der erzielten

Preise zu:

Nr. B il d e r : fl.

3 Gerrit Adriaansz-Berckheyde: Das Schloß Hemstede 17 000
9 Cornelis Duart: Die Milchhändlerin.II 000

13 Jan van der Heyde: Das alte Delft. 108 000

14 Meindert Hobbema: Der Weiher im Gehölz . . . 360 000

15 Pieter de Hoogh: Holländisches Interieur .... 140000

Erworben durch die Societe Rembrandt fiir das Rijks-
museum in Amsterdam

FRITZSCHE

CHINA

Keramiken / Porzellane / Teppiche
Kleinkunst etc.

BERLIN W 8, WILHELMSTRASSE 49
TELEFON: ZENTRUM 1189

t'Kunst* und Tlntiguitäienßandlung

fll. ofafomon

Qegründet 1834

TJnTaber: GugenSaJomon

beeidigter Sachverständiger bei den: jftmtsgericht ])resden

Celephon: 1*222 ‘Dresden, ofcßioßsir. 26 Celephon: 1*222

DR. GOTTSCHEWSKI / DR. SCHÄFFER

FRÜHER GALERIE DR. SCHÄFFER

GEMJELDE ALTER MEISTER

I I II Illl IIIIIII I II llllllllllll I 11 ■ ..III lllll I ■ 11111 I 11 l l l l 111 IIIIIIIII llll ■ III ...

BERLIN W 9 / FRIEDRICH - EBERT-STRASSE 7

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