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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

DOI issue:
1./2. Juniheft
DOI article:
Lechner, Felix: Raritäten und Kuriositäten aus Privatsammlungen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0455

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Rat?ttäten und Kut?io(ltäten aus Pt’toatfammlunöGn

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Sehluß.*)

LJrodukte der Wiener Manufaktur sind in meiner
Sammlung reichlich vorhanden. Die meisten
Figuren, Gruppen, Vasen und Service sind im herrlichen
Wer'ke „Geschichte der K. K. Wiener PorzeMan-
manufaktur“ von J. Folnescics und Dr. E. W. Braun und
in dem prächtig ausgestatteten Katalog der Wiener
Porzellan-Sammlung von Karl Mayer, gleichfalls von
Folnescics beschrieben, so daß mir nur wenige Stiicke
zur Besprechung übrigbleiben.

A'bb. 9

Es sind dies vor allem zwei V a s e n von bemer-
kenswerter Eigenart, die ich mit diesem reichen, ge-
schmackvollen Dekor weder in einer Sammlung ange-
troffen, noch irgendwo reproduziert sah. Sie stammen
aus hocharistokratischem Besitze und solien C.eschcnke
des Kaisers gewesen sein.

Die Wandung dieser Vasen (Abb. 9) ist rnit Gold-
netz, Palmetten und anderem Blätterwerk reich ver-
ziert. Als Flenkel goldene, nach abwärts gekehrte
Pyramiden, die gold bronzierte, geflügelte, weibliche
Sphinxköpfe tragen.

*) Siebe „Der Kunstwanderer“, März u-nd April 1929.

In der Mitte der Vasen in ausgesparteri Feldern iu
goldenem Rahmen die Miniatur Kaiser Franzl.
v o n Oesterreich, gemalt von Anton Schwendt,
nach eineni Stiche von F. L. Neubauer und seine vierte
Gemahlin Karoline A u g u s t e. Der Dekor der
beiden Gefäße von Josef Geyer (Abb. 10). Wien 1825.
Blaumarke, Fiöhe 25 cm, breiteste Stelle 15 crn.

Abb. 10

Zu den Raritäten meiner Sammlung muß eine Büste
des Kaisers Franzl. gezählt werden, von der
der bese Kenner Wiener Porzellans Dr. E. W. Braun in
Troppau behauptet, daß nur zwei Exemplare dieser
Statuette bekannt sind. Sie dürfte von Niedermayer
modelliert sein. Wien, um 1750. Blaumarke, Hölie
21V2 cm.

Nicht minder interessant und in der Literatur nicht
besprochen bzw. nicht bildlich dargestcllt, ist die Biiste
Kaiser Joseph II. (Biskuit) Abb. 12, die um 1785
modelliert sein mag. Wien, Blaumarke.

Aus dcr Pcriode der Dekadenz der Wiener
Porzellan-Manufaktur (weiße, eingepreßte Marke) sei

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