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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

DOI Heft:
1./2. Augustheft
DOI Artikel:
Schapire, Rosa: Aus spanischen Museen, [3]: Barcelona
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0541

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Aus fpantfcben jvlufecn: Barcclona

oon

Rofa SebapiüezHambuüg

iii.1)

\ /om Prado zu Madrid spricht die ganze Welt, das
* Museo de la Cuidadela im Parque zu Barcelona
erfreut sich außerhalb Spaniens, von eincr kleinen
Gruppe von Interessenten abgesehen, keineswegs des
Rufes, der ihm gebührt. Es sollen nicht müßige Ver-
gleichc mit dem Prado gemacht werden, der Prado gibt
einen Querschnitt durch europäische Malerci von der
Frührenaissancc bis in den Barock, der an Bedeutung

Museums durchaus gerechtfertigt wären; Aufsteilung
und Ucbersicht leiden unter dem beschränkten Raum im
Städtischen Museum.

lm Mittelpunkt unserer Betrachtung steht die roma-
nische Bilder- und Skulpturensammlung. Sie allein, der
Kernpunkt des Städtischen Museums, ist bis jetzt wiir-
dig aufgestellt und gut katalogisiert.2) Schon die
großen gotischen Altäre von Jaumc und Pere Serra,

Tafel mit 9 Bischöfen aus San Saturnino de Tabernoles

und Umfang seinesgleichen sucht, das Städtische
Museum in Barcelona dagegen hat rein katalanischen
Charakter. In diescr Beschränkung liegt seine Größe;
für das Studium mittelalterlicher katalanischer Wand-
und Tafelmalerei ist es schlechthin unentbehrlich.

Es besteht hier nicht die Absicht, auf die bedeutende
archäologische Abteilung des Städtischen Museums ein-
zugehen, die bemerkenswerte prähistorische, iberische,
griechische und römische Denkmäler besitzt — die
schönsten griechischen und römischen Fundc aus
Ampurias wurden hier untergebracht — auch die groß-
artige Stoff- und Keramik-Sammlung kann hier nur er-
wähnt werden. D'iese Abteilungen haben einen solchen
Umfang und eine solche Bedeutung gewonnen, daß A'b-
zweigungen cines Antiken und; Kunstgewerblichen

*) Vergl. ^Kunstwanderer“ 1.12. Novemberheft 1926, Aus
sparaischen Museen I Andalusien, uitid „Kunstwanderer“ 1.12. März-
heft 1928, Aus spanischen Museen II Madrid.

Lluis Dalman, Jaume Huguet u. a. sind in ihrer Wirkung
durch die ungünstige Aufstellung sehr beeinträchtigt.

Erst im Jalire 1906 wurden Fresken in Katalonien
entdeckt. Sie befanden sich meist in entlegenen,,
schwer erreichbaren kleinen Kirchen in Pyrenäentälern.
Die Museumsverwaltung (Junta de Museos de Barce-
lona) beauftragte den Maler Vallhonrat die Fresken zu
kopieren; an Ort und Stelle war ihr Studium schwierig,
da in den meisten Fällen neue Altäre die alten Freslken
in den Apsiden der Kirchen —dem Haupts'itz der Male-
rei — verdeckten. Angesichts der Bedeutung der Fres-
ken hat das „Institut d’Estudis Catalans“ zu Barcelona
eine große Publikation begonnen, von der bisher nur
vier Lieferungen3) erschienen sind. 1919 trat die Bewe-

2) Museo de la Ciudadela. Catälogo de la Secciön de Arts
Romänico por Joaquin folch y Torres. Barcelona
Thomas 1926.

3) Les Pintures Murals Catalanes mit Text von Prof. Pijoän.

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