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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Februarheft
DOI Artikel:
Bombe, Walter: Der Fall Dossena
DOI Artikel:
Londoner Kunstschau / Aus Amerikas Kunstleben / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0288

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fangenen Deutschen, Oeste'rreicher und Slowenen, ist eine Freude
sondergleichen, aber die Quellen seiner Kunst sind fiir mich rätsel-
haft geblieben, weil diese Phantasie und diese raffinierte Technik,
selbst in einem durch jahrhundertelange Ueberzüchtung „belasteten“
Lande wie Italien, im Grunde docli jedes Verglciches spottet.

(D i e A b b i 1 d u n g e n z u m ,,F a 11 D o s s e n a“ w i r d
„Der Knnstwanderer“ in seinem nächsten Heft
v e r ö f f e n 11 i c h e n.)

Londonct? Kun{tfcbau.

Unser Londoner Referent schreibt uns: Wegen der
der Nation hinterlassenen Erbschaft des Bierbrauers Lord Iveagh
(besser als Guinness in der Außenwelt bekannt) herrschen juristi-
sche Schwierigkeiten, die durch einen Parlamentsakt beseitigt wer-
den sollen. Lord Iveagli vermachte dem Volke die als „Iveagh-
Stiftung“ bekannten 65 Meisterwcrkc, welche vor einem Jahre in
der Kgl. Akademie in ihrer Gesamtheit ausgestellt waren und so-
wohl die großen Holländer, Belgier, Italiener wie auch Engländer
umfassen. Als dauerndes Heim stiftete er ferner den dicht bei
London gelegenen Landsitz Ken Wood, dessen Park als Volks-
park gedacht ist, sovvie eine Summe von einer Million Mark zum
Unterhalt des Ganzen. Aber die darauf bezüglichen Nachträge des
Testamentes sind nicht den englischen Gesetzen zufolge testierf
worden, und wenn die Erben nicht einverstanden wären, so gäbe
es keine Erbschaft für das Reich. Vorläufig sind Bilder, Haus und
Park dalier noch Familiengut. Da aber die Söhne des Verstorbenen
den Willen ihres Vaters bis ins kleinste ausführen wollen, so soll
durch einen Privatantrag das Parlament die Angelegenheit ordnen
und Park, Haus und Bildersammlung, die allein 10 Millionen Mark
wert ist, endgültig der Nation zusichern.

*

Ein Skizzenbuch R o m n e y s ist der Kgl. Akademie seitens
des Direktors der Nationalen Kunst-Galerie zu Dublin gestiftet
worden. Es enthält über 40 Skizzen sowie Notizen des Kiinstlers,
darunter eine Reihe von Porträtentwürfen der Lady Hamilton aus
der Zeit ilires Zusammenlebens mit Nelson. Auf der ersten Seite
des Heftes sind die Namen einer Anzahl Personen aufgeführt, die
ihm s. Zt. noch das Honorar für ihre Porträts schuldig waren!

*

Bei dem Festessen des englischen Verbandes der Buch-
antiquare protestierten bekannte Kunstexperten und Schriftsteller
gegen die Spekulationswut auf dem Büchermarkte, die fantastische
Preise hervorbringt. Es sammelten jetzt nicht Liebhaber, sondern
reine Spckulanten, die den Markt an sich reißen. Die vielen tau-
sende von Sammlern, die England vor allem hervorbringt, müssen
dabei lcer ausgehcn und nach und nach vom Buche abschwenken.
Man erzieht eine Oberschicht ohne jegliche Stützen, die einmal in
sich zusammenfallen wird, wenn die „Mode“ itn Sammeln bibliophi-
ler Dinge vorbei ist. Diese Warnung ist nicht nur zeitgemäß, son-
dern ihre Wahrheit wird allseitig anerkannt. Vorläufig wird sie
freiiich wenig helfen.

*

Bei Hurcombs in Piccadilly zahlte Blake 54 000 Mark für
eine Saloneinrichtung der Königin Anna in Walnuß, aus Sofa, sechs
Stühlen und zwei Hockern bestehcnd. Für ein Chippendalc-Sofa
gab Harris 14 000 Mark. Ascher kaufte einen kleinen Guardi,
Blick auf einen zerfallenen Bogengang, für 25 000 Mark. Ein
Gainsborough, Damenbildnis, fiel Ledger zu (20 000 Mark).
Ein Lawrence - Porträt kaufte Agnew fiir 12 000 Mark. Staal
erwarb zwei hohe chinesische Mandarin-Deckelvasen, famille rose
(10 200 Mark), drei kleine chinesische Teller gingen an Botibol
(8000 Mark), während zwei winzige famille verte achteckige
Deckelvasen von de Pinna für 6 400 Mark gekauft wurden.

*

Chinesische Schnitzereien in .1 a d e , Lapislazuli, Bernstein,
Quartz, Malachit usw. bei C h r i s t i e s zogen viele Liebhaber die-
ser begehrten Kleinkunst an, von denen manche nur fünf bis sechs
Zentimeter hoch waren. Die besten Preise erzielten: Eine Deckel-
vrase aus Lapislazuli mit Drachen beschnitzt, eine Korallengruppe

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