Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

DOI Heft:
1./2. Januarheft
DOI Artikel:
Die Kern-Versteigerung / Ein neues Museum in Florenz / Dekorative Kunst in Frankreich / Ein Ledermuseum in Offenbach a. M. / Kunstausstellungen / Kunstauktionen
DOI Artikel:
Duve, Helmuth: Versendung von Kunstwerken ins Ausland: über ihre rechtliche Sicherung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0240

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
war sehr rege; unter den anwesenden Käulern waren Museums-
vorstände, deutselie ud ausländische Sammler und Händler ver-
treten. Der zahlreichen Beteiligung entsprechend wurden durcli-
weg sehr gute und zum Teil tiberraschcnd hohe Preise erzielt.
Das Hauptinteresse wandte sich den Porzellanen der deutschen
Manufakturen zu, die der Anzahl nach vorherrschend waren, auch
d.ie anderen kuustgewerblichen Gegenstände waren bei Sammlern
und Händlern sehr begehrt, darunter besonders die Emailsachen,
Gläser, Elfenbei.narbeiten und Silbersachen. Die kleine Atizahl Ge-
niälde dieser Satnmlung, sowie die im Anhang befindlichen Bilder
Alter Meister aus Hamburger Privatbcsitz fanden ebenfalls reges
Interesse. Die guten Qualitätsstücke erzielten Preise, aus denen
liervorgeht, daß das Interesse fiir altc Meister noeh itnmer im Stei-
gen begriffen ist.

Decfendunq oon Kunßu^ecken
ins Ausland.

Qbec ibt?e cecbtticbe Stcbecung.
üon jietmufb Duoc.

Schon mancher ist durch Erbschaft oder Geschenk plötzlich
unerwartet in den Besitz eines wertvollen Kunst- oder Antikgegen-
standes gekommen. Wenn auch selten, so gibt es ja auch Funde
von hoher Bedeutung oder glückliche Entdeckungen, wonach dies
oder jenes Gemälde beispielsweise mit unzweifelhafter Gewißheit
diesem oder jenem Meister zuzuschreiben sei. In jedem Falle ist
die genaue Bestimmung und Erweisung des Wertes, den der Gegen-
stand hat, von Wichtigkeit, und man muß dabei eine Wertung nach
ganz verschiedenen Gesichtspumkten unterscheiden: Zunächst han-
delt es sich um den persönlichen Wert, den das fragliche
Stück allein für den rechtmäßigen Eigentümer hat, sofern das Stück
cben von einem bestimmten Kiinstler ist, dann um den allgemein
i'dealen Wert, den es als Betra rhtungsobjekt für das Inter-
esse derjenigen hat, denen es geistig et vas bedeutet; weiterhin hat
es als Aussagemedium über den Geist einer Zeit eine k u 11 u r e 11 e
Bedeutung für Volk oder Menschheit; außerdem repräsentiert
es einen i d e e 11 e n W e r t in sich, sofern es einmal iuind unersetz-
bar ist, sodann einen materiellen, der ebenso in dem Auf-
wand an technischer Geschicktlichkeit, die zu seiner Herstellung
nötig war, wie auoh in der Kostbarkeit der verwendeten Materialien
sich ausdrückt, und endlich —• last not least — kommt der f i n a n -
z i e 11 e W e r t in Frage, in dem sicih Schönheit, Seltenheit und
Herstellerschaft des Kunstobjektes preisgemäß repräsentieren. Es
gibt ja bekanntlich unersetzbare Liebhaberwerte, für die der Eigen-
tümer realiter keinen Preis angeben kann, und es ist sonderbar
genug, aber wahr, daß ein Gegenstand, fiir den ein Sammler iund
Kenner vielleioht ein Vermögen opfern würde, um ihn zu besitzen,
für jeden andern keinen andern Wert zu haben braucht als den
Marktpreis des Materials, aus dem er besteht. Eine genaue Fixie-
rung des Wertes in einer der hier angeführten Hinsichten ist nicht
möglich, weil es sicli hier nicht um einen realen Verbrauchswert,
sondern um eimen idealen N.utzwert handelt, dessen Bestimmung
schwankt und der jeweiligen Beurteilung von Seltenheit, Schön-
heit und Eigenart sowie den Gesetzen von Angebot und Nachfrage
unterliegt. Hinzu kommt für die genaue Wertbestimmung evtl.
die glaubhafte und unwiderlegliche Beweisführung der Echtheit oder
Priorität des betreffenden Geigenstandes, wofür die scharfsinnigsten
Indizien beigebracht werden müssen. Für den kauflustigen Inter-
essenten ist nicht nur der einwandfreie Nachweis über die Herkunft
eines Antikgegenstandes wichtig, sondern auch die Zeugnisse über
den Besitzerwechsel und den vcrbrieften Nachweis des augenblick-
lichen Besitzerrechtes, durch den sicli dcr gegenwärtige Eigentümer
zu legitimieren hat. Weil der Gegenstand ursprünglich aus der Hand
des Künstlers oder Verfertigers kommt, so ist dieser in jedem Falle
der Ureigentümer, dem — solange der Gegenstand besteht — ein
gewisses geistiges Anteilrecht noch zusteht.

Sei es nun, daß Eigentumsübertragung an einem wertvollen
Gegenstand stattfin-det, so geschieht dies meist nicht durch einen
einfachen Kauf oder Geschenk, sondern durch Vermittlung Dritter,

I“

Sitzender Jürke Prof. paut Scheurich

Plasfiken / Ta f e 1 g e s c h i r r e

nach künsflerischen Modellen

Staatl. Porzellan - Manufaktur Meissen

T)resden-A 1 \J Laeipzig-C 1

Schloßsfraße 36 Soethestraße 6

B e r 1 i n W 50
Budapesfer Straße 9 a
im j-Iause des Gapifols am Zoo

RUDOLF SCHMIDT u.Co.

ANTIQUITÄTEN G. M. B. H.

Illlllllllllllllllll llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

ANTIKE GEMÄLDE

llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

AN- UND VERKAUF

B E R L I N W 8

WILHELMSTRASSE 46-47
TELEFON: ZENTRUM 7761

234
 
Annotationen