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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Januarheft
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Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner Kunstschau
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Weidler, Charlotte: Altdeutsche Malerei in New York
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0233

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fiir 8200 Pf. gingen. Die Nachfrage war daher eine so große, weil
fast alle Frankiinschen Papiere und Dokumente vor 50 Jahren durch
die amerikaniische Nation angekauft wurden und jeder Beitrag dazu
eine willkommene Seltenheit darstellt.

Sir Charles Holmes, Direktor der National-Galerie, hat
sein Amt am letzten Tage des alten Jahres niedergelegt, utn sicli
ganz seiner Lleblingsbeschäftlilgung als Kunsthistoriker zu widmen.
Sei Nachfolger ist A. Daniel, früherer Vizedirektor der Britischen
Schule in Rom. Sir Charles hat es verstanden, die National-Galeriie
einem großen Kreise zu erschließen, denen die Kunst bisher wenig
sagte, und hat in Wort und Schrift gerade den unteren Schichten
alle Schönheiten des Museums verständliich miachen können.

Attdcutlcbe Malet?el tn JHeu? Vot?k.

Amerika entdeckt deutsche Kunst! Mit Ausnahme von Dürer,
Hoibein und Cranach, bisher ziemlich umbekannt, stiefmütterlich be-
handelt, wird sie, man könnte fast sagen über Nacht, zu sensatio-
neller Entdeckung.

Gegenwärtig fiindet bei Kleinberger in New York eine
Ausstellung früher deutscher Kunst, etwa vom Ende des 13. bis
Ende des :16. Jahrhunderts statt. Der reiche Besitz der Kleinberger
Galleries wurde durch Lelihgaben der größten amerikanischen Mu-
seen und bedeutendsten Privatsammlungen ergänzt. Die Ausstel-
lung zeigt fast 57 Biilder, Plastiken umd Wandteppiche von erstaun-
licher Qualität.

Es ist die größte und erfolgreichste Ausstellung dieser Art, die
je in Amerika zu sehen war. Nicht nur die größte, sondern auch
die fiir uns wichtigste, dcnn sie stellt die altdeutschen Meister auf
den Platz im internationalen Kunstleben, der ihnen gebührt.

Nie zuvor sali Amerika eine so unfassendc und klug zusammen-
gestellte Auswahl alter deutscher Kunst. Es hingen Einzelwerke
in prominenten Sammlugen, wie der von Pierpont Morgan gestiftete
kleine Dürer des Metropolitan-Museums, der auif der Nürnberger
Aussteliung zu sehen war, der große Cranach der Sammkmg Wor-
cester und die gotischen Wandteppiche des Metropolitan-Museums.
Die bedeutendste Pnivatsamm'lung alter deutsciher Kunst ist noch
immer die von Charles H. Worcester in Chicago, aus der aucli
diesmal eine Anzahl der wichtigsten ausgestellten Stücke kommt.
Von früher deutscher Plastik besitzt Amerika nur wenig. Verein-
zelte Meisterwerke tauchten auf Ausstellungen auf, sehr selten aber
auf Auktiomen. Bekannt ist Valentiners mutiges Eintreten für deut-
sche Kunst der Vergangenheit und Gegenwart. Erst die Klein-
beriger-Aussteilung giibt — obgleich unsere Größten: Dürer und
Grünewald fehlen — ein Ganzes, charakterisiert eindrucksvoll das
Spiegelbild der großen Blütezeit altdeutscher Malerei.

Die bisherige etwas abfällige Auffassung altdeutscher Malerei
wurde gründliichst revidliert. Dle Kritiken bewundern die mit
minutiöser Genauigkeit gezeichneten Details, das prachtvolle Kolo-
rit: „Die Bilder haben cine so außergewöhnlich hohe Qualität des
Zeiehnerlischen, wie man sie bei allen anderen Schulen vergebens
sucht. Unverkennbar sind dic meisten dentschen Maler in erster

FRITZSCHE

CHINA

Keramiken / Porzellane / Teppiche
Kleinkunst etc.

BERLIN W8, WILHELMSTRASSE 49

TELEFON: ZENTRUM 1J89

tKunst* und Tlntigujtätenßandiung

c2Jl. ofafomon

Qegründet 1834

Ondaber: GugenSatomon

beeidigter Sachverständiger bei dem Jlmtsgericht T)resden

Celephon: 1*222 ‘Dresden, dfcßfoßstr. 26 Celephon: 1*222

DR. GOTTSCHEWSKI / DR. SCHÄFFER

FRÜHER GALERIE DR. SCHÄFFER

GEM/ELDE ALTER MEISTER

I II III II III II I I I I II I II.II 11 I 11III11 I llll I IIIHI l'lllll I 11 I I I IIII I 11 IIII I IIIII 11 llllllll III I llllll 111 I I

BERLIN W 9 / FRIEDRICH - EBERT - STRASSE 7

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