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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Septemberheft
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Kunst auf der Leipziger Messe / Aus der Kunstwelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0044

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brandt aus?“ Doch seine bedeutendsten Bücher erschienen in
seinen letzten Lebensjahren. Ueber das im Buchverlag Rudolf
Mosse herausgegebene wissensreiche Werk „Weg zur Kunst“ ist
an dieser Stelle ausführlich gesprochen worden, und auch sein
einzigartiges Buch „Paris. Eine Stadt als Kunstwerk“, das im
gleichen Verlage gedruckt wurde, hat ,,Der Kunstwanderer“ erst
vor kurzem gewürdigt. Fritz Stahl bewies mit diesem Buche, daß
er zu den besten und tiefsten Kennern der Architektur und ihrer
Entwicklu'ngsgeschichte zählte. Einen Tag vor seinem unerwarteten
piötzlichen Hinscheiden, vollendete er ein Buch über Rom. Der
Name und das Wirken Fritz Stahls werden nicht vergessen werden.

*

Otto Gerstenberg, der langjährige Leiter der
„Victoria“ in Berlin, beging am 11. September in voller geistiger
und körperlicher Frische seinen achtzigsten Geburtstag.
Gerstenberg steht in der ersten Reihe jener passionierten deutschen
Kunstsatnmler, die in dem Aufsuchen höchster Qualitäten der Kunst
ihre Kulturmission sehen. Er hat schon um jene Zeit mit detn
Sammeln begonnen, als Geheimrat Eduard Arnhold seine große
Galerie moderner deutscher und französischer Malerei auszubauen
strebte. Damals hatte er sich bereits prominente Werke aus dem
Kreis der Corot bis Courbet, Manet bis Renoir und Monet gesichert.
Daneben aber sammelte Generaldirektor Gerstenberg mit viel
Geschmack und Verständnis giuch alte Meister, vorwiegend Hollän-
der des 17. Jahrhunderts, und schließlich auch die stärksten Namen
und Qualitäten der alten wie der neuen Graphik. Dürer und Rem-
brandt, Meryon, Whistler bis Anders Zorn sind im Gerstenberg-
sclren „Kupferstichkabinett1 in hervorragender Weise vertreten.
Der „Kunstwanderer“ wünscht dem kenntnisreichen Berli'ner Kunst-
freund noch viele Jahre erfolgreichen Sammelns.

*

In München ist Franz von Stuck, der Maler und Bild-
liauer, gestorben. Sein Lebenswerk wird hier noch bespro-
chen werden.

*

Die städtische Kunstdeputation in Berlin hat von dem Berlitier
Maler Paul Paeschke zwei Werke angekauft, und zwar:
„Spielwiiese im Treptower Park“ und ein Berliner Straßenbild
„Jerusalemer Straße am Dönhoffplatz“.

Kunßau Ktlo nen.

Bcrlin.

ORIGIN AL-GRAPHIK

ALTER UND MODERNER MEISTER

Aldegrever, Altdorfer» Amman, Backhuizen, Bega, Beham. della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breughel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edeünck,
Gellie, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman

-H ■ w * i «: «■ -

Appian, Besnard, Bone, Bracquemond Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lepire, Manet,
Meryon, MHIet, Whistler, Zorn

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Alte und moderne Graphik. Preis frs. 5.—

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Das „Berliner Tageblatt“ nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“

Di'e Gemälde aus dem Besitz des bekannten Großindustriellen
Alfred G a n z, Luzern, gelangen im Spätherbst bei Paul
Cassirer zur Versteigerung. Die durch besondere Qualitäten
ausgezeichnete Galerie moderner Meister enthält fünfzehn Haupt-
werke von Lovis Corinth, damnter das berühmte Porträt
Rittners als Florian Geyer, dic „Schleiertänzerin“ und das Selbst-
porträt von 1918, ferner Hauptwerke von Böcklin, Trübner, Lieber-
mann, Thoma, Paula Becker-Modersohn, Hodler, Derain, Vlaminck,
Othon Friesz u. a.

*

Fiir den 6. und 7. November bereitet Rud. Lepkes Kunst-
Auktionshaus eine Versteigefung vor, die sicherlich lim In- und Aus-
lande dais höchste Interesse beanspmohen wird. Es handelt sich
um Kunstwerke aus Leningrader Muse-en und
SchJössern (Eremitage, Palais Mic'haillof, Gatschina u. a.) Es
stimmt natürlich nicht, daß von Seiten der Sowjet-Regierung irgend
ein Ausverkauf von Museen oder Staatsgut an Kunstwerken statt-
findet oder beabsichtigt ist. Es handelt sich um nichts weiter als um
den Verkauf solcher Kunstwerke, die bei dem. ungeheuren Reich-
tum an Schätzen für die Museen leicht entbehrlich sind. Gerade die
französische Kunst des 18. Jahrhunderts hat in Rußland immer
begeisterte Verehrer gefunden und die russisclien Zaren und Kaise-
rinnen haben mit Vorliebe seit Katharina der Großen diese Kunst-
gattung für ihre Paläste bevorzugt. So ist es erklärlich, daß man
wohl die meisten Roentgen-Möbel von unerhörter Schönheit und die
meisten Biisten von Houidon, um nur einige Beispiele zu nen-nen,
in Rußland findet. Es geht im iibrigen den russischen

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