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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

DOI issue:
1./2. Aprilheft
DOI article:
Londoner Kunstschau / Die deutsche Kunstausstellung in Warschau / Schweizerische Kunstchronik / 100 Jahr Archäologisches Institut / Museumspläne der Stadt Berlin? / Friedländer - der Nachfolger Bodes / Metzner und Lehmbruck / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Kunstwelt / Aus dem nordischen Kunstleben / Neue Kunstbücher
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0383

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sche und französische Arbeiten neben einer interessanten west-
deutschen Initiale aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Den inter-
essantesten und für den Berliner Markt bedeutungsvollsten: Teil
der Auktion bildet die ca. 250 Nummern umfassende Sammlung von
alten Handzeichnungen, in der sich charakteristische und
zum Teil höchst qualitätvolle Biätter befinden. Von den Italienern
seien erwähnt: Dosso Dossi, Luini, Rotari, Guercini, Tiepolo und
schließlich Guardi, der mit zwei köstlichen Architektur-Blättern ver-
treten st. Unter den französischen Zeichnungen sind viele der
größten Namen dcs 17. und 18. Jahrhunderts zu finden, vor allem
fioucher, von dem u. a. eine ungemein charmante, bis jetzt noch
unbekannte Hirtenszene stammt. Erwähnt seien auch noch die
vier Blätter des 19. Jahrh. von Constantin Guys, Delacroix, Manet
und Millet. Unter den deutschen Arbeiten treffen wir eine wünder-
volle Kampfszene von Jörg Breu und eine Darstellung cler Geburt
Mariae von dem Ulmer Striegel, neben einer Reihe sptiterer Blätter
aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Am umfangreichsten vertreten
sind die Vlamen und Niederländer.

Den Handzeichnungen folgen englische und französische
Graphik des 18. Jahrhunderts, unter denen sich viele Hauptblätter
von Bonnet, Janinet, Ward, Smith und Morland in zum Teiil
prachtvollen Exemplaren befinden, ferner englische Sportblätter,
die Namen wie Alkens, Hunt, Harris, Gutherland, Turner, Clifton,
Vernet u. a. zeigen. Unter den Abteilungen interessieren am meisten
zwei der wertvollenBeroliinensien, die berühmte um 1825 entstandene
Linden-Rolle, die mit ihrer reichen Staffage wohl das lebendigste
Bild von dem Straßenleben des biedermeierlichen Berlin gibt; da-
neben die Sammlung biidlicher und literarischer Urkunden zur
Architektur-Geschichte Berlins, die der Bcrliner Maler Miiiier um
1830 anlegte und damit ein historisches und künstlerisches Denk-
-mal fiir die Berliner Geschichte von einzigartiger Bedeutung schuf.

*

Atn 14. und 15. Mai, kurz vor der großen Versteigerung des
Pariser Bilderbesitzes S p i r i d o n , dessen Auktion am 31. Mai
vorgenommen werden wird, stcilen Paul Cassirer — Hugo
IJ e 1 b i n g die Sammlunig Dr. A. Breuer mit ihren Qualitäten
an o s t a s i a t i s c h e r Kunst zum Ausgebot. Der Katalog, fiir
den der Dircktor dcr Asiatischen Sammlungen in Berlin, Professor
Dr. Otto Kümmel, die Einleitung schrieb, gliedert sicli in die
Abteilungen „Jade“, „Kcramik“, „Lacke“, „Gewebe“, „Plastik“,
„Gemälde“, ,Bronze“. „Dr. A. Breue.r“, so schreibt Kümmel, „ge-
hört zu den ältesten Sammlern ostasiatischer Kunst in Deutschland.
Er begann seine Sammlung von bald drcißig Jahren in London, das
damals dem mit Sammleraugen Gesegneten ganz erstaunliche Mög-
lichkeiten bot. Er beging zunächst den Irrtum, zu suclien, was an-
dere suchten; sein erstes Zusammentreffen mit Ernst Grosse und
seinen Schätzen öffnete ihm aber das Auge iiber das, was an ost-
asiatischer Kunst wesentlich ist, und die erste Sammlung, eine
Sammlung wie viele andere im Kreise der Japan Spciety ging still
den Weg, den Sammlerirrtümer zu gehen pflegen. An ihre Stelle
trat in vieljähriger Arbeit, bei der sich Grosse selbst häufig för-
dernd beteiligte, in unermüdlichem Sichten und Aussondern ein
Neues, über das diese Auktion Rechenschaft ablegt. Das meiste

Leandro Bassano (1558—1623)
auf Leinwand Größe 103 X 80 cm

Die

Qalerie Ehrhardt & Co.

hat in

BERLINW9 und BADEN-BADEN

Lennestraße 6 A Luisenstraße 26

ständig eine große Auswahl erstrangiger
Gemälde der alten holländischen und
italienischen Schulen ausgestellt.

Die Äleue Freie Presse (Wien) schreibt über
den „Kunstwanderer“: . . . Der Inhalt ist nicht nur
für Fachkreise bestimmt, sondern jedermann, der
Anteil an moderner wie alter bildender
Kunst nimmt, zu interessieren geeignet.

GALERIE NORBERT FISCHMANN

GEMÄLDE UNI) SKULPTUREN

bedeutcnder alter Meister

ANTIKE MÖBEL

MÜNCHEN

BRIENNERSTRASSE 50b

(zwischen Wittelsbacher Palais und Schiller-Denkmal)

377
 
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