dorf. Von Wilhelm Schadow, dem Kunstschul-
führer, sind gute frühe Bildnisse da (Prinzessin Marianne
von Preußen mit den Söhnen), auch eine nazarenische
„Anbetung der Hirten“ und der bekannte „Jäger“. Der
größte Schiiler der beriihmten Akadernie, R e t h e 1,
zeigt in zwei kleinen feinen Frühwerken die neue Histo-
rienkunst, im „Barbarossa“ und im „Christus auf dein
niszeichnung (Schadow), Pforr mit der berühmten
Nazarenerinkunabel „Sulamith und Maria“, C o r n e -
1 i u s mit dem „Engelsköpfchen“, Ph. V e i t mit einem
„Madonnenbild“, S c h n o r r mit schönen Blättern.
l)ie Brüder ülivier fehlen nicht. Ferdinand 0 1 i v i e r s
uubekannte „Italienische Landschaft“ und die Klein-
bilder „Am Brunnen“ und „Heimkehr“ (1825) sind
See“. D e g e r vertritt die Kirchenkunst, H ii b n e r
die Historie, Geselscuap das Genrc und L e s s i n g
mit Schirmer, S c h e u r e n , Achenbach die
neue Landschaftsmalerei, die sich aus der nord-
deutschen Romantik Friedrichs zum rheinischen Realis-
mus entwickelt. Ihr Vollender, Andreas A c h e n -
b a c h , ist mit drei Bildern gewürdigt, uuter denen dic
„Norwegische Landschaft“ von 1840 hervorragt.
Schließlich seien Ramboux und Niederee nicht
vergessen, die beide Düsseldorf viel verdanken.
R a m b o u x , dessen Museum italienischer Aquarell-
Juwelen dieser Galeriewand. F o h r s Jugendaquarelle,
F r li a r d s und 11 o r n y s Blätter vertreten die welt-
liche, S t e i n 1 e s und F ü h r i c h s Blätter die reli-
giöse Kunst dieser Schule. Ernst F r i e s, wie
Fohr aus Hcidelberg stammend, erscheint auch liier be-
deutender als sein Bruder Bernhard. Auch der einsame
W a s m a n n gehört mit drei Bildern hierher.
Preiler, der Nachfahre Hornys aus Weimar, be-
schlicßt mit einer „Via Noinentana“ die deutsch-
römisehe Reihe. Die Neudeutschen Hamburgs sind
durch Gensler und S p e c k t e r angedeutet. Die
M. v. Schwind
Ausgestellt
bei
Hugo Heibing —
Ludwigs Qalerie
in
Berlin
kopien Düsseldorf erwarb, gehörte zu den Ncudeutschen,
die in Rom und Italien ihren Kunstst'il fanden. Diese
Deutsch-Römer leben hier in guten Kunstwerken wieder
auf. Als ihr Vorläufer, der Meister der Vedute,
Hackert mit einem Neapelbild. Dann Altmeister
K oc h mit drei Meisterwerken: einer frülien „Schwei-
zerlandschaft“ „Ruth und Boas“ und der „Serpentara“,
seine Freunde R o h d e n nnd R e i n h a r t. Die Füh-
rer der neuen Lukasgilde schließen sich an: Over-
b e c k mit zwei religiösen Aquarellen und einer Bild-
Berliner Scliule wurde, im Hinblick auf die von Kern,
Mackowsky und mir zusammengestellte historische
Ausstellung des Vereins Berliner Künstler, natürlich ab-
sichtlich weniger berücksichtigt. Um aber Berlin nicht
ganz zu übergehcn, hat man fünf bekannte Meister
zitiert: Blechen mit einer feinen Oelstudie „Blick
auf Sanssouci“, G a e r t n e r mit einem typischen
Blick auf die „Schloßfreiheit“, H o s e m a n n mit einer
Rokokoszene „Die Erklärung“, Menzel mit der
meisterlichen Gouache „Raubtierfütterung“ und mit
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führer, sind gute frühe Bildnisse da (Prinzessin Marianne
von Preußen mit den Söhnen), auch eine nazarenische
„Anbetung der Hirten“ und der bekannte „Jäger“. Der
größte Schiiler der beriihmten Akadernie, R e t h e 1,
zeigt in zwei kleinen feinen Frühwerken die neue Histo-
rienkunst, im „Barbarossa“ und im „Christus auf dein
niszeichnung (Schadow), Pforr mit der berühmten
Nazarenerinkunabel „Sulamith und Maria“, C o r n e -
1 i u s mit dem „Engelsköpfchen“, Ph. V e i t mit einem
„Madonnenbild“, S c h n o r r mit schönen Blättern.
l)ie Brüder ülivier fehlen nicht. Ferdinand 0 1 i v i e r s
uubekannte „Italienische Landschaft“ und die Klein-
bilder „Am Brunnen“ und „Heimkehr“ (1825) sind
See“. D e g e r vertritt die Kirchenkunst, H ii b n e r
die Historie, Geselscuap das Genrc und L e s s i n g
mit Schirmer, S c h e u r e n , Achenbach die
neue Landschaftsmalerei, die sich aus der nord-
deutschen Romantik Friedrichs zum rheinischen Realis-
mus entwickelt. Ihr Vollender, Andreas A c h e n -
b a c h , ist mit drei Bildern gewürdigt, uuter denen dic
„Norwegische Landschaft“ von 1840 hervorragt.
Schließlich seien Ramboux und Niederee nicht
vergessen, die beide Düsseldorf viel verdanken.
R a m b o u x , dessen Museum italienischer Aquarell-
Juwelen dieser Galeriewand. F o h r s Jugendaquarelle,
F r li a r d s und 11 o r n y s Blätter vertreten die welt-
liche, S t e i n 1 e s und F ü h r i c h s Blätter die reli-
giöse Kunst dieser Schule. Ernst F r i e s, wie
Fohr aus Hcidelberg stammend, erscheint auch liier be-
deutender als sein Bruder Bernhard. Auch der einsame
W a s m a n n gehört mit drei Bildern hierher.
Preiler, der Nachfahre Hornys aus Weimar, be-
schlicßt mit einer „Via Noinentana“ die deutsch-
römisehe Reihe. Die Neudeutschen Hamburgs sind
durch Gensler und S p e c k t e r angedeutet. Die
M. v. Schwind
Ausgestellt
bei
Hugo Heibing —
Ludwigs Qalerie
in
Berlin
kopien Düsseldorf erwarb, gehörte zu den Ncudeutschen,
die in Rom und Italien ihren Kunstst'il fanden. Diese
Deutsch-Römer leben hier in guten Kunstwerken wieder
auf. Als ihr Vorläufer, der Meister der Vedute,
Hackert mit einem Neapelbild. Dann Altmeister
K oc h mit drei Meisterwerken: einer frülien „Schwei-
zerlandschaft“ „Ruth und Boas“ und der „Serpentara“,
seine Freunde R o h d e n nnd R e i n h a r t. Die Füh-
rer der neuen Lukasgilde schließen sich an: Over-
b e c k mit zwei religiösen Aquarellen und einer Bild-
Berliner Scliule wurde, im Hinblick auf die von Kern,
Mackowsky und mir zusammengestellte historische
Ausstellung des Vereins Berliner Künstler, natürlich ab-
sichtlich weniger berücksichtigt. Um aber Berlin nicht
ganz zu übergehcn, hat man fünf bekannte Meister
zitiert: Blechen mit einer feinen Oelstudie „Blick
auf Sanssouci“, G a e r t n e r mit einem typischen
Blick auf die „Schloßfreiheit“, H o s e m a n n mit einer
Rokokoszene „Die Erklärung“, Menzel mit der
meisterlichen Gouache „Raubtierfütterung“ und mit
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