Kun(?aus{?eUungeru
Bei’tiru
Dic Q <r o ß c B c r 1 i n c r Kunstausstellun g befin-
det s,icb in diesem Jahr im Sc'hloß Bellevue, dais damit ziuim ersten
Mal frei zugänglich ist. 1785 vom jüngsten Bruder Friedricbs des
Großen crbaut, enthält es irn Innern nicht zu große, wohlpropor-
tionierte, gut belichtcte Räuriie, die für eine Ausstellun.g isehr ge-
eignet sind. Leider hat sich niüht ebcn Bestes hicr zusammen-
gefunden. Wenn es auch zum größten Teil Namen sind, die man
in der Jahrhundertausstellung so gut wiie in der A.kademie findet,
so scheint hier docli die Auswahl wenigcr sor.gfältig getroffen
worden zu sein. Zu den Weniigen, die auf einem guten Niveau
ste-hen, gehören außcr Lesser U r y A n n o t mit einem Bl-umen-
stilleben, Clara Arnheim, Grete Csaki-Copony, die
Entscliieden die beste der drei großen Kunstausstellunge-n die-
ses Monats ist die Frühjahrsausstellung der A k a d e m i e. Es ist,
als wenn dais Beste für sie zurückbehalten worden wäre un,d so
reiht sich mit weni.gen Ausn-ahmen nur Qualitativ Gutes a-n den Wän-
den. Da-s Gleiche gilt fiir die zahlreich vertreten-e Plastik, wie
üibe-rhaupt eine Zunahme des bi'ldhauerischen Werkes beobachtet
werden kann. Ein großer Teil der in den bei-den anderen Ausstel-
lungen Genannten ist auch hier zu sehen. Außerdem hä-uft sich
dais Nennenswertc. Charlotte Berends ,,Arabische Frau-en“,
ein helles Stillefoen von B r a n d e s , seh-r gut der „Wasserträger“
von B u d k o und das Bloe-m-Porträt von Büttner, Dix mit
zwei Bildnissen; die Wiener, vertreten diurch eine gu-te und inter-
essante B-e-hanidlung des The-mas der Hoch-zeit zu Kanaa von Fer-
din-and K i 11 in Te-mpera un-d großem Bireitformat, durch O.
Kokosc.hka, Feistauer un-d H ü b n e r, ein fo-liühender
Akt vo-n J a e c k e I, e-in stimmungsvoUes Straßenbild von E.
Anton Graff, P-orträt Hcrzog Karl von Meoklen-burg-Strelitz,
Vat-er der Königin Lo-uise
Versteiger-ung am 17. J-uni bei J-ac. Hecht, Berlin
H-intergärten von Ilse H-ahn, der Bootshafen von Hartig, da-s
intere-ssa-ntie Bild „Funktturm und Hochba-h-n“ von Nerlinger,
se.hr gut d-er Jahr-markt von Rah-el Sza-Mt, di-e Bildniisstuidi-e
Eokeners von Euigen Spiro, Sonnenfolumen von Was-ke u-n-d
die Chausise.e-a’rbei-ter von WoLlheim. Ei-genarti-g di-e abstrakt-e
Ko-mposition von Elsc Wolff, gut die 'Landsoha-ft von Augusta
v o n Z i t iz e w 11 z. Unter ;den Plasti-ken ragen die ,,-Gruippe“ und
das „Schweibende Mädchen“ von T h o r a k hervor, ferner das
Waöhis-iKinderfoildnis von W a li 1, die Porträtbüs-ten vo-n Meyer-
P y r i t z , di-e -in -anid-erem Zu-sammenhang hier bereits genann-ten
von Bmma Cott-a, die „ItaiMenerin“ von ILse Fehling-
Witting, Hitz-berger, Doirothea Schaper, ein-e Büste
vo-n R a-u s c h e r , -der Boxer von S c h m id t - C a s-s e 11 a un-d
Graph-iken von Heinsheimer, Kux, Sabine Leps-ius
und Sophie W o 1 f f.
F.ritsch, Xaver F-uhrs „Teic-h“, zeichnerisch in der Farbe,
d.as bewegte Stil-Ieben von N a y und von -den drei Pechstein
a-m be-sten das „Waschen -der Schafe“. Purrimann brin-gt ei-n
ausgezeichn-etes Strlie'ben n-ebst zwei Bildnässeii. Se-hr zart sind
-d-i-e Lan-dsc-haften von iRadziwill, durch -die -Farb-e wirkend
die Te-mjpera-hilder Seewalds. Das Wandbild ,;FlüchtIings-
f-rauen“ von Spiegel -ist allz-u literari-sch, so wie die „Große
Stund-e“, da*s Bild einer Geb-urt in einer Rli-n-ik von St-einer -an z-u
kial-ter Sachl-ichkciit I-ei-det. IJie ßil-der von Sc-hrimpf sind ei-gen-
-artig durch den dün-nen A-uftrag der in-einander üfo-ergehenden -Far-
foen und etwas glatt. Nicht zu vergessen sind die Porträ-ts von
E. R. W e i ß un-d die „Sklavinnen i-m Bad“ von Beutner. A-uch
än idiese-r Äusstellung hängen drei Bild-er von Liebermann.
Mit allen diesen ist iaber nur e-in k-leiner Teil dieissen lerwä.hnt, -was
hier an Sehen-swertem vertreten ist. Ein Drittel des Ausgestell-
470
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Dic Q <r o ß c B c r 1 i n c r Kunstausstellun g befin-
det s,icb in diesem Jahr im Sc'hloß Bellevue, dais damit ziuim ersten
Mal frei zugänglich ist. 1785 vom jüngsten Bruder Friedricbs des
Großen crbaut, enthält es irn Innern nicht zu große, wohlpropor-
tionierte, gut belichtcte Räuriie, die für eine Ausstellun.g isehr ge-
eignet sind. Leider hat sich niüht ebcn Bestes hicr zusammen-
gefunden. Wenn es auch zum größten Teil Namen sind, die man
in der Jahrhundertausstellung so gut wiie in der A.kademie findet,
so scheint hier docli die Auswahl wenigcr sor.gfältig getroffen
worden zu sein. Zu den Weniigen, die auf einem guten Niveau
ste-hen, gehören außcr Lesser U r y A n n o t mit einem Bl-umen-
stilleben, Clara Arnheim, Grete Csaki-Copony, die
Entscliieden die beste der drei großen Kunstausstellunge-n die-
ses Monats ist die Frühjahrsausstellung der A k a d e m i e. Es ist,
als wenn dais Beste für sie zurückbehalten worden wäre un,d so
reiht sich mit weni.gen Ausn-ahmen nur Qualitativ Gutes a-n den Wän-
den. Da-s Gleiche gilt fiir die zahlreich vertreten-e Plastik, wie
üibe-rhaupt eine Zunahme des bi'ldhauerischen Werkes beobachtet
werden kann. Ein großer Teil der in den bei-den anderen Ausstel-
lungen Genannten ist auch hier zu sehen. Außerdem hä-uft sich
dais Nennenswertc. Charlotte Berends ,,Arabische Frau-en“,
ein helles Stillefoen von B r a n d e s , seh-r gut der „Wasserträger“
von B u d k o und das Bloe-m-Porträt von Büttner, Dix mit
zwei Bildnissen; die Wiener, vertreten diurch eine gu-te und inter-
essante B-e-hanidlung des The-mas der Hoch-zeit zu Kanaa von Fer-
din-and K i 11 in Te-mpera un-d großem Bireitformat, durch O.
Kokosc.hka, Feistauer un-d H ü b n e r, ein fo-liühender
Akt vo-n J a e c k e I, e-in stimmungsvoUes Straßenbild von E.
Anton Graff, P-orträt Hcrzog Karl von Meoklen-burg-Strelitz,
Vat-er der Königin Lo-uise
Versteiger-ung am 17. J-uni bei J-ac. Hecht, Berlin
H-intergärten von Ilse H-ahn, der Bootshafen von Hartig, da-s
intere-ssa-ntie Bild „Funktturm und Hochba-h-n“ von Nerlinger,
se.hr gut d-er Jahr-markt von Rah-el Sza-Mt, di-e Bildniisstuidi-e
Eokeners von Euigen Spiro, Sonnenfolumen von Was-ke u-n-d
die Chausise.e-a’rbei-ter von WoLlheim. Ei-genarti-g di-e abstrakt-e
Ko-mposition von Elsc Wolff, gut die 'Landsoha-ft von Augusta
v o n Z i t iz e w 11 z. Unter ;den Plasti-ken ragen die ,,-Gruippe“ und
das „Schweibende Mädchen“ von T h o r a k hervor, ferner das
Waöhis-iKinderfoildnis von W a li 1, die Porträtbüs-ten vo-n Meyer-
P y r i t z , di-e -in -anid-erem Zu-sammenhang hier bereits genann-ten
von Bmma Cott-a, die „ItaiMenerin“ von ILse Fehling-
Witting, Hitz-berger, Doirothea Schaper, ein-e Büste
vo-n R a-u s c h e r , -der Boxer von S c h m id t - C a s-s e 11 a un-d
Graph-iken von Heinsheimer, Kux, Sabine Leps-ius
und Sophie W o 1 f f.
F.ritsch, Xaver F-uhrs „Teic-h“, zeichnerisch in der Farbe,
d.as bewegte Stil-Ieben von N a y und von -den drei Pechstein
a-m be-sten das „Waschen -der Schafe“. Purrimann brin-gt ei-n
ausgezeichn-etes Strlie'ben n-ebst zwei Bildnässeii. Se-hr zart sind
-d-i-e Lan-dsc-haften von iRadziwill, durch -die -Farb-e wirkend
die Te-mjpera-hilder Seewalds. Das Wandbild ,;FlüchtIings-
f-rauen“ von Spiegel -ist allz-u literari-sch, so wie die „Große
Stund-e“, da*s Bild einer Geb-urt in einer Rli-n-ik von St-einer -an z-u
kial-ter Sachl-ichkciit I-ei-det. IJie ßil-der von Sc-hrimpf sind ei-gen-
-artig durch den dün-nen A-uftrag der in-einander üfo-ergehenden -Far-
foen und etwas glatt. Nicht zu vergessen sind die Porträ-ts von
E. R. W e i ß un-d die „Sklavinnen i-m Bad“ von Beutner. A-uch
än idiese-r Äusstellung hängen drei Bild-er von Liebermann.
Mit allen diesen ist iaber nur e-in k-leiner Teil dieissen lerwä.hnt, -was
hier an Sehen-swertem vertreten ist. Ein Drittel des Ausgestell-
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