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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

DOI issue:
1./2. Juliheft
DOI article:
Riess, Margot: Paläste und Kirchen in Umbrien
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0514

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ster war, der inzwischen wohl sein Bestes von dem
Schüler gelernt hatte.

Vom 5. bis zum 15. Jahrhundert läßt sich dcr Kir-
chenbau in Perugia verfolgen. l)er kleine, außerhalb
der Stadt auf luftiger Anhöhe gelegene Rundbau von S.
Angelo mit antiken, von vicr Kapellen unterbrochenen
Säulenkreis mag, wie man in Rom es so vielfach fin-

liken der ehemals reichen Stadt haben Jahrhunderte
gebaut, oft wie im Falle des Domes ein wunderliches
Gemisch provinziell abgewandelter Stile zurticklassend.
Von annähernd gleicher Einheitlichkeit wie jene uralte
Rundkirche ist jedoch das rund ein Jahrtausend später
entstandene kleine Bethaus des lil. Bernhard, ein wah-
res Kompendium der Kunst der Frührenaissance, mit

Perugia, Palazzo Publico

det, aus einem heidnischen Tempel zum christlichen
Heiligtum umgewandelt worden sein; das Ganze aske-
tisch schlicht nnd außen mit seinem tief abfallenden
pultdache von einer bewußten Armut fast wie ein nur
eben aufgestelltes Zelt wirkend. An den großen Basi-

der ziervollen Vcrklaminerung der Formen, dem Inein-
andergreifen von Bogen, Ornament, Nische, Figur, früh-
lingshaft in hellfarbenem Mannor strahlend. Selten nur
noch kann einem heute ein so geschlossener Eindruck
von einer mittelalterlichen Stadt vermittelt werden wie

Perugia, Pinacoteca Vannucci. pliot. Alinari

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