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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Juliheft
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Ludwig XVII. / Neuerwerbungen des Thüringer Museums / Zur Jubiläums-Ausstellung des Rostocker Kunstvereins / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Sir John Everett Millais und die englische Kunstrenaissance / Neues Museum in Rom / Neues vom Kunstantiquariat / Neue Kusntbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0528

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Die dem bekännten Chin a-Sammler Johnstone ge-
tiörenden Porzellane kameti toei Cristies unter den
Hammer. Den Höchstpreis brachte eine Kang-He-Schiissel, früher
in der Kennedy-Kollektion, auf der ,in schwarzem Grund Vögel,
Tiere und Pflanzen in rot, griin und weiß wundervoll emailliert
waren. H. Simmons erwarb das herrliche Stiick für 3780 Pf. Eiti
Satz der „Acht Unsterblichen“, Kang-He, jede Figur etwa 36 cm
lioch, ging an Partridge (2048 Pf„)„ Un.ter diesen Halbgöttern be-
findet sich auch eine Frau, Ho Seen Ko, die mit einem Spiegel in
der Hand dargestellt ist. Partridge erwarb ebenfalls ei.ne Pfirsich-
bliitenflasche auf Elfenbeinständer fiir 2100 Pf. Eine Vase mit kur-
zem Becherhals und Lotusblumeu-Motiv ging an Partridge für 997
Pfund; eine ähnliehe Vase auf Holzständer an Hancock (946 pif.);
zwei ächteckige Jardiniereri mit durchbrochenem Muster kaufte de
Pinna (577 Pf.), ebenso aucli zwei KyLingestalteu mit jungem spie-
lendem Kylin auf achteckigen Ständern (840' Ff.). Ein brauines
Jadepofkissen mit zwei Tigern im Relief geschnitzt, Sung-Arbeit,
ergab 504 Pf., ein Weirikrug mit weißer Arbeit auf blauem Grunde
474 Pf., eine flache Vase mit rundem Körper auf Holzständer
504 Ffund.

Dcr steigende Wert des „alten C r o m e“, wie der engHsche
Landschafter stets genannt wird, zeigte sich wiederunr bei Kuight
Frank & Rutley, wo ein Flußbild von ihm auf 12 000 Mark kam.

St. Bl.

Kun^ausÜeltungcn*

Bectin.

Eine so interessante wie originelle Ausstellung „Antike Rah-
men“ veranstalteten gemeinsam die Firmen Rotil (Paris) und Pyg-
malion (Berlin), um einem Gegenstand Aufmerksamkeit zu ver-
schaffen, dem kein Geringerer als Wilhelm von B o d e Aufsätze
und den Plan eines leider nicht mchr erlebten Buches gewidmet hat.
Bild und Rahmen sind Korrelate, die nicht zu trennen sind, und die
Rolle des letzteren ist nicht so nebensächlich, wie zu Ungunsten
des Bildes auch heute noch viele Leute glauben. Abgesehen von
der Uebersicht iiber die historische Entwicklung in dieser Ausstel-
lung, ist durch sie auch die prinzipielle Frage, ob glatter oder ge-
schmiickter Rahmen vorzuziehen wäre, wieder angeregt worden.
Iti Frankreich u,nd Italien bringt man dem Rahmen schon lange
Interesse entgegen, und vor einigen Jahren ging die größte italieni-
ische Rahmensammlung — Volpi aus Florenz — an Pygmalion über
und ist 'hier mit ausgestellt. Es sind außerdem Rahmen des i5. bis
18. Jahrhunderts aus Frankreich, den Niederlauden und Deutschland
gesammelt worden und man könnte schon alleiti die Ornamentik
dieser Zeit an ihnen studieren, derm mit wenigen Ausnahmen sind
alle Stücke reich geschmückt; Schnitzereien, Intarsien in verschie-
denstem Material, Glas-, Spiegel-, Schildpatt- und Perlmutterbelag
bereichern die Erscheinung der Rahmen, die so aus der untergeord-
neten Stellung eines dienenden Giiedes zu einer selbständigen ,Bc-
deutung erhoben werden, die man an den be,sten Stücken auch dann
gelten lassen muß, wenn sie die Wirkuing des Bildes nach irgend
einer Richtung hin umbiegt oder gar schwächt. Die Demonstration
guter und schlcchter Rahmung liätte die Ausstellung noch eimdring-
licher gestaltet.

Das Andenken Theo von Brockhusens feiert anläß-
lich seines 10. Todestages die Galerie Möller. Trotz der Anleh-
nung an Van Gogh entstanden Bilder von starkem Eigenwert, aus-
gezeichnete, lichtdurchflutete Landschaften, in denen kleine, bunte
Farbflecke in den meist grau-grünen Gesamtton gesetzt sind. Be-
sonders die Küsten- und Seebilder sind von großem Reiz.

Bei H a r t b e r g zeigen Willy J a e c k e 1 und Ernst
F r i t s c h die Ergebnisse der Zeit, die sie als Gäste der nach dem
Krieig wiedereröffneten Academia Tedesca in Rom verbrachten.
Jaeckel, ganz dem Reiz einer blühenden, warmen Farbe hingegeben,
die besonders im Pastell bezaubert. Seine rosigen Akte Oider das
Porträt einer Italienerin mit blauem Hut vor rostrotem Grund ge-
hören zum Besten. Neben ihm erscheint Fritsch mit Landschaften
umd Städtebildern, teils aus Italien, teils aus Paris, matter, herber,
weniger um die Farbe als um die Gestaltung bemüht.

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PORZELLÄN

MANUFAKTUF^

BERLIN

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