Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

DOI Heft:
1./2. Augustheft
DOI Artikel:
Suhle, Arthur: Ein neuer Medaillenschautisch im Münzkabinett Berlin
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0548

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
miinzen auf Friedrich Stoltze (1891), auf die Ehepaare
Mumm von Schwarzenstein (1896), Kunze (1898) und
Passavant (1900), alles Frankfurter Bürger, Präge-
medaillen, die, wie es damals sowohl in Wien als auch
in Paris iiblich geworden war, im Großen ausgeführt und
dann durch die Reduktionsmascliiue verkleinert wur-
den. Doch bald überwiegt bei Kowarzik der franzö-

Abb. 1

Aegypten geplante Reise andeuten sollen. Auch die
entzückende Kindergruppe auf der Rückseite der
Prägemedaille auf die Familie Rothhan möchte ich an
dieser Stelle nennen.

Die Gußpiaketten sind ebenso wie cjie Präge-
medaillen im Großen ausgeführt und dann verkleinert,
doch wußte er bei dieser Arbeitsweise den Medaillen-

Abb. 3

sische Einfluß, zuerst bei der kleinen Prägemedaille, die
er auf die Verlobung seiner Stieftochter Else von Guaita
gemacht hat. Diese ist mit dem Brautschleier als Hin-
tergrund und einem strahlenden Stern über dem Haupt
dargestellt. Auch die Ende dcr 90er Jahre entstande-
nen Plaketten mit flachem Relief auf Clara Monneron
und Wilhelm Kessler (Abb. 1) sind in französischem
Stile gearbeitet, und zwar scheint ihm dabei Vernon
als Vorbild gedient zu haben; sie sind auch in Paris
gcgossen. Diesen belden genannten Stücken schließt
sich das 1904 auf seine Erau gemachte an; den Hinter-
grund bilden hier hohe Palmen, welche eine nach

Abb. 2

stil wohl zu wahren, da er — wie schon gesagt — sich
schon von Jugend an mit dem liarten Metall vertraut
gemacht hatte und beurteilen konnte, wie das in Wachs
im Großen ausgeführte Modell in der Verkleinerung in
Metall wirken mußte. Diese Methode liatte er augen-
scheinlich auch von den Franzosen, da sie in Wien nicht
gebräuchlich war. Ein besonders schönes Stück dieser
Zeit ist die Prägemedaille aus dem Jahre 1901 auf den
Frankfurter Gesangsprofessor Julius Stockhausen, von
der wir neben der Prägung auch den großen Bronzeguß
des Originalmodells ausgestellt haben.

Abb. 4

542
 
Annotationen