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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Augustheft
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Original und Reproduktion / Dresdner Kunstausstellungen / Die Jubiläums-Ausstellung des deutschen Künstlerbundes in Köln / Thüringer Fayencen / Moderne Holzschnittkunst in Polen / Aus dem Kunstleben Hollands / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Neues aus dem Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0566

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rige Welt des Dorfelends, der Arbeit und der Armut; selten behan-
delt er rein religiöse Gegenstände, aber alle seine Holzschnitte
sind in einem gewissen Sinne religiöse, von einem evangelischen
Geiiste, warmer Liebe zu den Einfältigen, Enterbten und Müden
beseelt.

Aus dem Kunßteben jioüands.

Bei R. W. P. d e V r i e s sind in der jüngsten Graphik-

Auktion nachstehende Preise gezahlt worden:

Nr. Handzeichnungen: fl.

13 L. Backhuizen.160,—

28 C. Pz. Bega. 200,—

31 Cl. Pz. Berchem.110,—

41 J. Binck. 625,—

68 F. Boucher.100,—

74 Cr. v. d. Broeck.150,—

76 J. Brueghel. 400,—

77 Idem. 340,—

115 A. van Dyck.180,—

267 H. Goltzlus. 250,—

268 Idem. 340,—

269 J. van Goyen. 375,—

279 H. Bäidung Griin. 200,—

316 J. v. Kessel.150,—

322 Ph. de Koninck. 200,—

331 Lallemand.150,—

338 P. Lastman.170,—

340 a W. v. Leen.115,—

389 P. Molyn.150,—

407 R. Nanteuil. 200,—

446 P. Quast. 270,—

500 P. P. Rubens. 200,—

504 Idem.100,—

529 A. Schouman.120,—

629 M. de Vos.120,—

Nr. G r a p h i k : fl.

911 Rembrandt. 600,—

912 Idem. 255,—

915 Idem.126,—

916 Idem. 275,—

921 Idern. 700 —

925 Idem. 205,—

1025 Visscher .100,—

1060 Zeeman. 625,—

1065 M. A. J. Bauer. 230,—

1082 F. de Goya. 300,—

londoneü Kunftfcbau.

Aus London schreibt unser Kunstreferent: Dean Swifts
„Gullivers Reisen“, erste Auflage des Jahres 1726, aus der Panter-
Biibliothek kamen bei S o t h e b y s auf 1800 Pf. St. fiir die zwei
kleinen Papierbände, die Quaritch dafür gab. Ein weiteres Exem-
plar fiel an den New Yorker Wells mit 900 Pf. St. Vier Bände der
Prosa- und Gedichtswerke des iriischen Geistlichen gingen an Dobell
für 500 Pf. St.

Ferner kaufte H. M. Clark ein Bordonesches Damenbiidnis
(1550 Pf. St.); Belisi zahite 420 Pf. fiir Credis „Jungfrau mit dem
Kind“, während Zink 620 Pf. fiir zwei Paneelen gab, die Szenen
aus dem Leben eines päpstlichen Märtyrers darstelien und von dem
Sienesen Bernardino Fungai gemalt sind. Ein kleines Herren-
porträt von Corneille de Lyon nalim Rothschild für 350 Pf. St.

Aujs dem Panterschen Silberschatz stammte ein Trinkkrug,
Dublin 1694, für den die Goldsmiths & Silversmitihs Company
2571 Pf. St. gab. Permain kaufte eine silberne Chokolatiere mit
Ständer (1708) für 1280 Pf. St„ wie auch eine ganze Reihe anderes
altirisches Silber, o. a. Kuchenkörbe, Tablette, Krüge. Zuckerstreuer,
die wohl alle für Amerika bestimmt sind, wo das irische Silber
hoch im Werte steht.

Bei Christies wurde eine wundervolle siiberne Tasse,
1576 datiert, von Permain für 1344 Pf. erstanden, was einem Unzen-
preis von 2400 Mark gleichkommt. Eine Tasse v. J. 1693, Zeit
Wilhelm v. Oranien und Maria v. England, ging ebenfalls an Per-
main für 301 Pf. Ein Krug auis der gleichen Periode kaufte der-
selbe Händler für 72 Pf. Diese Stücke kamen, wie auch die folgen-
den, aus dem Nachlaß Lord Revelstokes: Zwei Briefe des Dichters
Burns, die Maggs für 880 Pf. kaufte, und Stiche Valentin Greens
nach Reynolds Gräfin Harrington (Danieli, 350 Guiin.) bezw. Rey-
nolds Lady Betty Delme (Colnaghi, 270 Guin.).

Der langjährige englische Premierminister Lord B a 1 f o u r ,
jetzt im vorgeschrittenen Alter, löst sein herrliches Stadthaus auf,
wobei vieles zur Versteiiigeirung gelangt. Der Pariser Hallyn kaufte
zwei Kang-Hsi-Katzen für 440 Guin. Nach New York wanderten
eine Sevresschüssel (125 Guin.) und zwei Dresdener Vasen (240
Guin.), die Simmons kaufte. Sechs langgestreckte Stühle, Zeit
Wilhelm und Mary, gingen an M. Harris (680 Guin.), Bacri gab
340 Guin. für zweii Sevres-Kandelaber, E. Phlllips 730 Guin. für
einen kleinen runden Tisch mit Sevres-Einlagen. Später zahlte
Mallett 850 Guin. für drei Kang Hsi famille-verte-Vasen aus dem
Besitze des Erzdekans Watkins.

Die ameriikanische Nachfrage nach englischen Jagdbildern
zeigte sich bei C h r i s t i e s , als Knoedler 4200 Guin. für eine
typische Szene, „Aufbruch zur Jagd“ von George Stubbs, zahlte.
Ein anderer Stubbs, das Bild des berühmten Rennpferdes „Eclipse“
ist priivatim am gleichen Tage von Ellis & Smiith nach Amerika
verkauft worden. Der Preis soll in die hunderttausende Mark
gehen. Es wird darauf hingewiesen, daß diie englische Nationai-
Galerie nur ein eiriziges Exemplar der Arbeit dieses Malers besitzt.
Für zwei Sartorius’sche Jagdbilder — um zu dem Auktionssaal zu-
rückzukehren — gaben Ackermanns 2900 Guin., ein Stallbild von
James Ward kostete Sabin 1150 Guin., Knoedler erstand für 4000
Guin. einen sehr schönen Gheeraedts, Porträt der Frau Layton
aus der Zeit Jakobs I. von England. Was dem Bilde einen beson-
deren Rciz verleiht, ist die Tatsache, daß der Ueberwurf und die
Handschuhe, in denen die Dame gemalt wurde, von ihrem Nach-
kommen, dcm General Sir John Headilam, mit dem Bilde zusammen
versteigert wurden. Für Amerika, wohin es wohl geht, wieder ein
neuer Reiz! Ein Bild der Frau James Harkness von Beechey
brachte 1000 Guin. (Gooden & Fox). Schongauers „Christi Geburt“
ging an Swift (525 Guin.). Zink gab 620 Guin. fiir eine Cima da
Conegliano-Paneele der Jungfrau nrit dem Kinde. Ein kleines
Herrenbild von Messina ging an Bellisi (790 Pf.), während Tootli
720 Guin. fiir Lawrences Porträt des John Bradburne za'hlte. Sabin
gab 3100 Guin. fiir ein reizendes Bild von Guardi, „Insel San
Giorgio Maggiore“.

Die Sammlung der Fürstin Paley, Tante des Zaren durcli ilire
morganatische Ehe mit dem Großherzog Paul von Rußland, ist von
einem Syndikat nach gerichtlicher Auseinandersetzung mit der
fiirstin einerseits und den Sowjets andererseits bei C r i s t i e s
in zweitägiger Auktion aufgeteilt worden. Das kostbarste Stiick
am 6. Juni war ein Satz Louis XV.-Mcbel mit vergoldeten Rahmen
und Sitze aus Beauvaiser Gobelins als Ueberzug. Sofa und acht
Sessel kamen auf 2887 Pf„ die Moss Harris dafür gab. Der zweit-
nächste Preis, 1470 Pf„ zahlte E. PhiHips fiir zwei Marketerie-
Kommoden, ebenfalls Louis XV„ während ein flämischer Gobelin,
friihes 18. Jahrhundert, mit Seegöttern, Amphritite und Nymphen,
P. D. Borght gezeichnet, auf den gleichen Betrag kam (Loibes).
Polovstoff erwarb einen anderen Salon Louis XVI. mit Fabelmotiven
fiir 1260 Pf. An Pollak fielen zwei Bergeren, Ludwig XV., mit
Beauvaiser Bezügen (756 Pf.), wie auch zwei Kandelabren, Lud-
wig XVI., Kinder, die Blumentöpfe halten (44)1 Pf.) und zwei weitere
mit chinesischen Figuren (483 Pf.). Vicars erstanden zwei große
Steingruppen mit spielenden Amoren (924 Pf.). Ein Sofa und sechs
Sessel mit handgesticktem Bezug, Ludiwiig XV., kaufte Stettiner für
714 Pf„ ein Spinett von Pascal Taskin. 1788, nahm Weiß (441 Pf.).
Zwei Leuchter mit chinesischen Hirschen, je für drei Kerzen ge-
dacht, gingen an Janesick (609 Pf.). Founes kaufte eine Louis XVI.-
Uhr von Le Paute gemacht fiir 420 Pf.

Am zweiten Tage zahlte H. Simmons 1417 Pf. für zwei
chinesische Figuren, Ho-Ho-Vögel in famille-rose emailiiert.

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