Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1874

DOI chapter:
März (No. 26 - 38)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.33305#0112

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ten nicht gedacht; diese Rückwirkung ist aber im vollsten
Maße gekommen, und zwar so, daß inan allerwärtS von -
großen Verlusten unserer Pcmdrwrthe beim Ban des Tabaks '
spricht. Man gibt hauptsächlich der Ueberproduction. sowie !
^o-.r in keinem richrigeir Verhältnisse renn Eiugangszoll stehen- -
den Producnon steuer die Schuld. Die Ueberproduction in i
Deutschland allein ist nicht die Ursache des schlechten Ke- s
schSfts sondern die Uederprvdnction in den überseeischen Ta- i
bakdiflricten, die, animirt durch die hohen Preise und be- i
aünßigt durch bessere Ümratische Verhältnisse, rasch sich aus-
dehnte. Betrachten wir ferner das VerhSltmß des Eingangr»
zollS ans fremde Tobake gegenüber der Productionssteuer auf
deutsches Gewächs in Bezug auf die Preise der einzelnen Sor-
ten. Der niedrigste Pieis für Pfälzer Tabak >st Heuer bei
dem Producenten 9 fl., der höchste 22 fl. per Centner, und
vertheilt sich die Productionssteuer von 6 Thlr. per Morgen
auf 1 fl. bis 1 fl, 30 kr. per Centner. Der Eingangszoll
auf überseeisch? Tobake betrügt ein- für allemal ohne Unter-
schied des Preises der Waaie 4 Thlr. per Centner. Wenn
wir also annehmen, daß z. B. die Java-Tabake per Centner
lOO fl, bis 250 fl,, die Habana-Deckbläiter 300 fl, bis
700 fl. kosten, so ist die Besteuerung der deutschen Tabaks
gegenüber dem ausländischen Gewächs eine unvcrhältnißmäßig
höhere. Bei einem Durchschnittspreise des deutschen Tabaks
von 15 fl. Per Centner, und einer Steuer von ca. 1 fl, bis
1 fl, 30 kr, per Centner beträgt die Besteuerung ca. 6 bis
10 Procent des Werths, der Zoll dagegen bei einem Durch-
schnittspreis von
100 fl. bis 200 fl. per Ctr. für Javatabak 7 bis 2ch's Proc.
300 „ „ 700 „ „ „ „ Hab.-DeckblattLfls „ 1
je höher der Werth, desto niedriger der Zoll. Vor allem
ist also nothwendig, eine Verzollung des ausländischen Ta-
baks nach dem Werth einzuführen. Geschähe dieses, so
würde man in tabakbauenden Kreisen auch gegen eine Er-
höhung der Productionsstencr nicht viel einzuwenden haben.
Die Tabakssteuer incl, der Eingangszölle betrug im Jahre
1871 für das ganze deutsche Reich die kaum nennenswerthe
Summe von 4,081,556 Thlr.; bei einer Erhöhung der
Productionsstencr in Deutschland und der folgerichtigen Re-
gnlirung der Eingangszölle nach dem ungefähren Werth
dieser Tabake wäre diese Summe leicht auf das zehnfache
gebracht, ohne daß dadurch andern als den Rauchern eine
Steuer auferlegt wäre, denn nur der Raucher bezahlt die
Steuer, der Oekouom und Fabrikant legt dieselbe mir vor.
Wir sind der festen Ueberzeugung, daß auch nach einer Er-
höhung der EiugangSzölle nicht weniger geraucht wirs; wer
gewöhnt ist, eine feine Cigarre zu rauchen, kann diese
Steuer auch ertragen; ans die Consumtionspreise der deut-
schen Tabake wird eine Erhöhung der Prodnctionssteuer auf
20 Thlr. per Morgen wenig Einfluß haben. Auf der an-
dern Seite würde durch eine gerechte Erhöhung des Ein-
gangszolls ans die im Verhäklniß zu ihre!» Werth zu niedrig
besteuerten Tabake unsere deutschen tabakbauenden Provinzen
vor einer Ueberschwemmung mit fremden Tabaken im Falle
einer Ueberproduction verschont bleiben, »nd das mühsame
Geschäft des Tabakbauens würde wenigstens einigermaßen
lohnend werden. Wir fügen hier bei, daß es in Deutsch-
land Distrikte gibt, die vermöge der Beschaffenheit des Bo-
dens auf den Bau des Tabaks angewiesen sind. Hamburg
und Bremen haben für Lieferung überseeischer Tabake —
ausgenommen Java-Tabake — das Monopol für ganz
Deutschland, uns es war daher auch nicht zu verwundern,
wenn bei den Verhandlungen über das letztjährige Steuer-
project ein Bremer Handelsherr in Berlin die deutschen
--Tabake als so werihvoll und concurrenzfähig hinstellke, und
in maßgebenden Kreisen Londoner Marktberichte, worin ent-
ripptes ausgesuchtes Pfälzer Deckblatt mit einem anscheinend
hohen Preise noiirt war, vertheilie, gerade diese Agitation
der Importeure aber ist es, die unsere Producenten sitzt
animirt, eine gerechte Revision der Tabakbesteuerung, sowie
einen dem Wcrthe der Waare entsprechenden Eingangszoll
der überseeischen Tabake herbeizuwünschen, selbst aus dis Ge-
fahr hin, daß die heutige Prodnctionssteuer um das Dop- !

Allerlei.
— (Abermals z u s a m m e n g e w a ch s e n c
Zwillinge.) DaS Pariser Blatt „La Presse" vom
23. Febr. meldet: Dr. Balle hat gestern der medicinischen
Facultät ein 16jähriges Mädchen vorgestellt, das einen
zweifachen Oberleib hat. Jeder dieser Leiber führt ein
ganz selbstständiges Lesen; das im Uebrigen ganz gesunde
Doppelwesen besitzt nur zwei Beine, von denen jedes einem
der beiden Leiber angehört.
— (Der älteste Maler der Gegenwart)
und wohl aller Zeiten, Johann Friedrich Maximilian v.
Waldeck in Paris, hat sein 108. Jahr erreicht. Er machte
schon 1785 eine Entdeckungsreise nach Südafrika mit und
war 1794 als Freiwilliger mit der französischen Armee
in Jialien. Später machte er wiederum Entdeckungsreisen
in Afrika, Ostindien und Südamerika. Darauf war er eine
Zeit lang in London, dann wieder in Paris. Die Stra-
pazen eines so bewegten Lebens Haber, ihn nicht gehindert,
doch in seinem hundertsten Lebensjahre zwei Bilder zu malen,
welche aus der Pariser Weltausstellung 1867 erschienen. Er
genießt ein? kleine Rente von der französischen Regierung,
welche ihm 1826 auf Lebenszeit für einige Arbeiten ge-
währt wurde. Man hatte freilich keine Ahnung davon,
daß er sie so lange beziehen würde.
— Stuttgart, Nach dem „Schm. M." sind
bei einem Brande im Kloster zu Kirchheim acht Per-
sonen vorörannt. Die Ursache des Brandes ist folgende:

pelte oder Dreifache erhöht würde. Unsere Producenien er- >
achten eine Revision in dieser Hinsicht sitzt nach der Pro-
duction und dem Handel für durchaus unschädlich; w.'-nn
dagegen das Budget des Reichstages rS erheischt, neue Ein-
naZmsqukllen zu suchen, so könnte man dem für den Finanz-
mann so verlockenden Monopol in die Hände fallen, und
wie hoch alsdann dem weniger bemittelten Mann sein Ta-
bak und seine Cigarren zu stehen kommen, läßt sich aus den
Preisen, die man da bezahlt, wo das Monps!, z. B. in
! Frankreich, Oesterreich eingeführt ist. beurtheilm.
Aus Stadt und Land.
* Schwetzingen, 5. März. Wie man aus zuverlässiger
Quelle erfahren, wurde Herr Amts-Akluar Carl Minuig
dahier mit Palent Großh. Ministerium des Innern bei
dc>n hiesigen Großh. Bezirksamte definitiv angcstellt.
Ir AkLkntztzeim, 5. März. Die Lehrer des obern Be-
zirks Schwetzingen, denen sich auch solche aus den angren-
zenden Bezirken Wiesloch und Bruchsal anschließeu, kommen
monatlich zusammen, um sich über Berufsangelegenheiten
gegenseitig ihre Erfahrungen auszutauschen, und durch Ein-
übung von Gesängen auch gesellig zu unterhalten.
Eine solche Versammlung hat nun auch gestern hier
statigesunden. und ist dadurch den Stammgästen der Zahn-
scheu Bierwirthschaft durch Gesang und Deklamation ein
vergnügter Abend bereitet worden. Besonderen Beifall ern-
tete Herr Lehrer B. von N. durch Vortrag de» Liedes
„der schlaue Hansel." Möge sich solcher Besuch hier öfters
wiederholen.
* Keidelsterg, 3. März. Der altkatholische Pfarrer
Herr Dirks ist hier eingetroffen und wird die Seelsorge
für Heidelberg, Mannheim und Offenbach besorgen. Näch-
sten Sonntag. 8. März, 3H', Uhr wird Herr Pro-
fessor Friedrich aus Manchen dahier Vortrag halten,
um damit die Gemciudebilvung eiuzuleiten. Ohne Zweifel
werden auch viele auswärtige Gesinnungsgenossen sich an
dem Vortrag des Herrn Friedrich erbauen.
Aus Nah und Fern.
— München, 24 Febr. David Friedrich Strauß
war im Jahr 1863 mit Friderike Goßmaun im Hause
eines Münchener Freundes zusammeiigetroffin, kurz bevor die
berühmte Künstlerin in Begleitung ihres Gatten die Reise
nach Syrien antrat. Hierauf bezieht sich das folgende kleine
Gedicht, dar er ihr gleichsam als Reisesegen widmete:
Wird dein Fuß die heil'gen Stätten,
Holde Pilgerin betreten,
Bitt ich, wenn sie nach mir fragen,
Ihnen meinen Gruß zu sagen.
Zwar vom Ketzer, dem sie grollen,
Werde» sie den Gruß nicht wollen ;
Doch ihr Zorn wird schnell vergehen.
Wenn sie auf die Botin sehen.
—- (A u ch schon falsche R e i ch S m ü n z e n.)
Wie populär die deutschen Reichsinünzeu in Bayern geworden
sind, beweißt der Umstand, daß sich bereits die Privatindustrie
der Prägung derselben bemächtigt hat. Am 25. Febr. tauchte
nämlich in dem Dorfe Trudring. Bezirksamt München,
rechts der Isar, ein falsches Einmarkstück auf, unseres Wissens
die erste falsche Reichsmünze. Dieselbe trägt das Münz-
zeichen ^ der Berliner Münzstätte, besteht aus schlechtem
Zinn und ist jedenfalls in einer nach einem Stücke ange-
fertigten Form gegossen. Neben der grauen Farbe und dem
stumpfen Gepräge ist ein Hauptmerkmal der Umstand, daß
von der Jahreszahl nur die beiden ersten Ziffern 18 kennt-
lich, die letzten aber gänzlich verwischt sind. Untersuchung
ist' eingeleitet.
— Dem „Volkstaat" entnehmen wir die iniereffante
Noliz, daß der Kalender des vor Kurzem in Paris vor
Gericht gestellten alten Republikaners Raspail als einen
glänzenden Siegeslag u. A. auch den Tag von Dijon
feiert, an dem 25000 Mann Franzosen unter Garibaldi,

denen es an All.-m gefehlt, 70,000 „Preußen und Pom-
mern," die au allem Ueberfluß gehabt, besiegt hätten. ES
kann nach Datum und Neben-Umständsn kein Zweifel sein :
gemeint ist jener Heldenkampf der Brigade Kelteler, bei
welchen! die deutschen Truppen während des Krieges ihre
einzige Fahne verloren, und sie so ruhmvoll verloren, daß
der Feind selbst nicht den Math hatte, sie als eroberte
Trophäne zu betrachten. Diese Brigade also, welche ihre
Aufgabe der Beschäftigung und Dupirung Garibaldi'»,
während Manteuffel in dem Rücken Bourback'.'s nach Süden
vordrang, so glänzend gelöst hat, und dis allerchöchstenS
6000—7000 Combattanten umfaßte, dies? Brigade ist für
Raspail und für alle Die, welche gesinnungstüchtig und.ur»
theiislos sein Buch lesen ans 70,000 Mann angcschwollen.
So wird in Frankreich heule Geschichte getrieben. Entweder
weiß Raspail es selbst nicht besser, oder er hält eS für
patriotisch, seine Landsleute anzuschmeicheln, daß die Balken
krachen. Welch-S von beiden w',7 inan "orzirhrn? Nun kommt
aber Vas Merkwü Der „Bocksstaat", das Blatt der
internationalen Verbell'" . der unbestechliche rücksichts-
lose Wahrheitsfreund, ' doch — wir wollen nicht sagen
Hr. Raspail für sein- Ivwnkere! gehörig den Kopf gewaschen,
aber doch ein sanftes Wort der Berichtigung einflicßm taffen?
Gott bewahre. Der „Volksstaat" druckt die Notiz des Hrn.
Raspail über die französische Heldenthat als empfehlende
Probe des Naspail'schen Buches ab und sagt weiter kein
Sterbenswort über die Sache!
— (Falsches Geld.) Es kursiren aus Kupfer und
Zink gegossene Zweiguldenstücke württembergischen GeprägeS
mit der Jahreszahl 1874, welche indeß an der bräunlichen
Farbe und d?m porösen Aussehen leicht als falsch erkannt
werde» können.
— (F l e is ch p r e i s e.) DaS „Uracher Amtsblatt"
enthält folgende Anzeige; Wegen fortgesetzten Abschlags
des Fleisches im Viehhof zu Stuttgart fihe ich mich veran-
laßt, von heute an gutes Rindfleisch (nicht Ktthfleisch) per
Pfund 16 kr. auSzuhauen. Metzger Mußgäu. Ebendaselbst
empfiehlt Metzger Karl Müller junge» fettes Rindfleisch,
das Pfund zu 18 kr.

Standesbuch-Auszitge vor Stadtgememve
Schwetzingen.
vom Monat Februar 1874.
4. H e ü o r e n e.
Februar.
I. D. h. B. u. Landw. Joh. Wagner II. c. T. Susanne.
1. D. Schuhmacher Gg. Khrle hier e. T. Marie-
6. D. h. B. u. Schuhmacher Martin Möhlinger e. T. Maria.
,4. unehelich c. S. Carl.
5. unehelich e. S. Johann Heinrich.
S. D. Reallchrer Fz. Miliner hier e. T. Mathilde E'ise.
17. D. h. B. u. Chirurg Joses Kolb e. T. Susann».
18. D. Ingenieur Alfred Eberlin e. S. Richard Alfred.
20. D. Bürgermeister H. Wittmann e. T- Katharina.
20. D. h. B. und Kirschner Joseph Kaufmann c. T. Elisabeth«.
21. Dem Unterlchrer Jakob Herbei hier c. S. Cart Fr. Wilhelm.
26. D. h. B. u. Fuhrmann Ludwig Henn e. T. Helen«.
28. D. h. B. u. Bildhauer Gg. Häßler e. S. Ga. Rudolf.
S. I c r - h e k 1 ch t e.
1. Peter Durian, Fabrikarbeiter hier, und Ottilie Stuhlträgrr v. hier.
6. K e st o r s e « e.
Februar.
2. Barbara Lutz led. Dienstmagd 28. I. a. v. Plankstadt.
3. Fried. Kromer Mb. v. hier, 78 I. «.
10. Philipp Häring 72 I. a. Tagner von hier.

Redaktion, Druck und Verlag von A. K a tz in Schwetzingen.

Für Form und Inhalt der Inserate sind nur die Einsender
derselben verantwortlich, nicht di« Redaktion.

Zu spät! Lk

zu spät, Sic haben zu lange gewartet —
man sich wohl etwas härteres für einen
Kranken und dessen Angehörige Lenken, als diese leider nur zu oft
wahren Worte? Doch selbst solchen Leidenschaften können wir das be-
rühmte ca. 260 Seiten starke IllttstrrLtc Buch: „vr. Air»)'s
Raturheitmethods" empfehlen; es wird ihnen Trost und wenn
der Körper noch irgend lebensfähig ist, Hilfe, Heilung bringen.
Preis nur 36 kr. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, am schnellsten
aber direct von Richters Verlags-Anstalt in Luxemburg uns Leipzig.

' Es war ein Todter im Hause, bei dem Nachts nach katho-
! lischer Sitte gewacht wurde; die Wächter schliefen ein, die
! Lichter brannten herab und entzündeten ihre Unterlage.
— In Frankreich ist eine neue Jagdliebhaberei
an der Tagesordnung, deren erste Einführung das Land
der AcclimationZgesellschaft verdankt. Man jagt Käng-
uruhs. Die Thiere scheinen in Frankreich gut sorizukom-
men und vermehren sich namentlich sehr schnell. ES haben
daher verschiedene große Grundbesitzer diese australische
Eigenthümlichkeit in ihre Wildparks ausgenommen, die Jagd-
freunden nunmehr neuen und interessanten Sport bietet.
Die große Gattung dieser Thiere ist zur Zeit noch etwas
zu kostspielig für Jagdzwecke, denn da? Paar kostet 80 bis
100 Pfd. St. Die kleinere Sorte ist indessen zu 10 Pf.
St. das Paar zu haben, wobei sich schon die Anlage einer
Känguruhstandes verlohnt. Die Societe d'Dcclimatisation
hat kürzlich 22 Paar kleiner Känguruhs in ihren Park
ausgesetzt.
— (Der Brief eines Selbstmörders.)
Pariser Blätter veröffentlichen ein inieffantes Schreiben, das
auf dem Nachttische eines jungen Mannes gefunden wor-
den ist, der sich im Kohleudampf erstickt hat. Das Schrei-
i den lautet: „Ich habe zum Enden die Stunden gewählt,
j m der Margot mit ihrer offenen Weste (uvso sou xilst sn
! voöur) eben zu Nacht ißt. Vielleicht verlangt in dem Mo-
! mente, da ich die Kohlen entzünde, die Offene Weste die
i Rechnung .... Hier ist sie, diese Rechnung: Eine Treu-
i losigkeit, ein Mann in Verzweiflung und ein Souper bei

Brebant; Summe : eine Leiche. Da? ist meine; ssrver'
doum! . Laurent Jeanit."
— Chicago. Auf der Stadteisenbahn wurde jüngst
mit gutem Erfolg ein Versuch mit einer neuen Straßen-
locomotive gemacht, welche — kein Feuer, also auch kein
Feuerungsmaterial und keinen Heizer braucht. Der Kessel
der Locomoiivc, 8 Fuß lang und 3 Fuß im Durchmesser,
war bis zu "/« seines Inhalts mit kaltem Wasser gefüllt,
und dieses wurde nicht, wie gewöhnlich durch Feuer, sondern
dadurch in Dampf verwandelt, daß man mittels einer ei-
sernen Rühre unmittelbar vor Beginn der Fahrt Dampf
in das Wasser des Kessels leitete, welcher in einem am
Depot befindlichen VorrathSkessel derart erzeugt war, daß
der Dampfmeßapparat daran 200 Pfd. Druck anzeigte.
Sobald eine Temperatur von 170 Grad im Kessel erreicht
war, setzte sich die Locomotive mit einem schweren, für vier
Pferde bestimmten Wagen in Bewegung und legte nahezu
5 Kilometer in zehn Minuten zurück, wobei sie nur 80
Pfd. Dampf verbrauchte. Nachdem sie dieselbe Strecke zu-
rückgefahren war, brachte sie, wieder an ihrem Ausgangs-
punkte angelangt, noch 57 Pfd. Danipf von ihrem Vorrathe
zurück. Dieses Experiment zeigt deutlich, daß die feuerlose
Locomotive sehr wohl als Ersatzmittel für Pferde sich zur
Einführung aus allen Siadt-Eisenbahnen eignet.
— Aus Amerika wirs ielegraphirt, daß ein Eisen-
bahnzug auf der Great Western Railway in Brand
gerieth, und acht Personen geiödtet, vierzehn verletzt wurden,
ehe der Zug zum Stehen gebracht wurde.
 
Annotationen