wird nichiS gelhan, und Spekulation'käufe wird es, so lange
die ErnteansstKien günstig sind, nicht geben.
Das heutige Geschält blieb biS jetzt Mittag sehr still,
die wenigen Abschlüsse betrafen, kleine Pöstchen Kunoschafts-
waure, .welche 52 — 58 fl. Nachweisen. Notirungen bleiben
daher vnnz dieselben.
London, 8. Juni. Die Nachfrage nach Hopfen ist
gering, und Preise sind nicht ganz mehr so fest; die Eigner
zeigen j tz: größere Lust znm Verkaufen. Das warme Wetter
der vergangenen Woche hat die Pflanze vorwärts gebracht,
und der Platzregen am Samstag Hai die Menge von Flöhen
und Läusen, welche bis jetzt immer mehr znnahm, etwas
Vermindert. — Der Import von fremden Hopfen in London
betrug Vorgängen? Woche 77 Ballen von Antwerpen, 83
voll Bremen, 22 von Hamburg, 6l von Oftende, 47 von
Rouerdnm und 77 von Terneuzen.
Zautcröuris, 6. Juni. Die Pflanze hat rapide Fort-
schritte gemacht und ist auch in jüngeren Hopfengärten be-
reits über die Stangen hinaus. Es hat jedoch stellenweise
eine Zunahme der Läuse stattgefunden. In den niedrigen
Lagen sind die Ftöhe hervorragend vorhanden. Wenn man
du je Thalsachen alle zusammennimmt, so befindet sich die
Pflanze, trotz ihres lebhaften Wachsthums, doch etwa- in
G.sahc.
Worcester, 6. Juni. Das Wetter der vergangenen
Woche war für das Wachsthum der Pflanze von sehr wohl-
thätig'-r Wul.ng, und sie ist in Folge dessen sehr weit
vorgekommen. Ebenso schnell folgen aver auch die Flöhe
un) Läuse narb. In einigen Gülten ist auch Honigihau
bemerkbar. — Am Markte ist jetzt wenig Hopfen angevoten,
uno die Preise ziehen an.
Maidstans und angrenzende Ortschaften, 8. Juni.
Seit das Wetter warm geworden, ist die Hopfenpflanze
fest gewachsen und Hut jetzt eine schöne Farbe. Sie war
vorher sehr gelb, und die kühlen, frostigen Morgen hatten
ihr Wach-tthnm aufgehoben, Manche Stöcke haben in Folge
dessen nbgeschi.ilien und neue daiür gezogen werden muffen,
und die Pflanzer, die dies ahnten, haben sehr weise gehanüelt.
Wo üer Erbfloh in größeren Mengen anftritt, ist d>e Pflanze
schwach, beginnt jedoch zu genesen. .^Es gab auch sehr viel
Fliegen, aber die Regenschauer am Samstag haben die
Pflanzen abgewaschen und gekrästigt, und wenn das Weller
warm dteiln, werden wir eine sehr große Besserung stalt-
finven sehen.
Aus Stadt und Land.
X Schwetzingen, 12. Juni. Gestern wurde hier
die amtliche Lehrerconfereuz unter dem Vorsitz
und der Leitung des Herrn Krelsschulrachs Strübe ab-
gshalaen, wobei sämmttiche Lehrer des Amtsbezirks anwesend
wa.cn. Gegenstände, die eingehend zur Berathung kamen,
waren: 1) Die Decttnatbruche, wie solche in Verbindung
mit den neuen Maaren klar und für die Schüler verständ-
lich zu behandeln sewn, besonders im Muttiplicieren und
Dividieren, wottlle. Herr Kreisschulrath selbst eine klare
und ausführliche Darstellung gab. 2) Wurden von den
Haupttehrern Eitel in Ebingen und Reinhard in
Wulußhelm gründlich gearbeitete Referate vorgetragen über
die gegebene Frage, wie das Wichtigste über die Verfassung
und politische Gi,.r'.chtuug unseres Großherzogthums in
der Obe.rl.affe der Volcsschule, beziehungsweise auch in
den Fornvi.tlMgsschttten zu behandeln sei. Wir können
HD. weder aus Vie.vcejerate, noch auf die darüber gepflogene
Lüsrusstou naher entgehen, da das eine ganze Abhandlung
ersorse.re. -schliepUH wurde von Hm. Kreisschulrarh
dao Schriftchen: „Die Segnungen der menschlichen Ge-
se^schast" von Ove-schulra.h Deimling zur Anschaffung
für dce Schuten zu obigem Zwecke empfohlen. Das
Schrif.chen verdiente auch wirklich, von Jedermann gelesen
zu we.den. Die Eouserenz vecuef m schönster Harmonie.
Ein srura es Me,ht wa.d noch dt rch e.nm ernwdernden
hnm..rigtDchn T.aft des Hrn. Kretsschulrachs und durch
eingelegte Gesänge gewürzt. Es war ein schöner, anregen-
der Lag für dte Lehrer, wie statt je in 2 Jahren jedes
Jahr enier starrsinden sollte.
* Schwetzingen, t2. J.mi. Wie man mit Bestimmt-
heit ver wnunen, macht der Mannheimer „Säag.-rduno"
mo g?n Lomttag eme Spazierfahrt yieher und wird Nach-
miiioas mn wm Zage 2" hier euureffm.
Z?hikipjisbnrg, 7. Juni. Gestern wurde die Leiche
eines Ginw.ttaea am hnffigm Neu-R>-ein gelänvet. Der
Betu.npüclle wurde als em Maurer an Germersheim reko-
g oszi ! inid soll dcn Tov gesucht haben.
Mannheim, 5. Juni. Nachdem die bisherigen Ver-
suche einer g r l.chen Verlegung ohne Ergebniß blieben, ist
nunmehr über das Bankhaus Gebrüder Zimmern in.Heidel-
berg und Mannheim und das Prlvatvermogen seiner of-
fenen Lhellhtiber das förmliche Gantoerfahren emgeleitet
und der Tag des Ausbruchs des Zahlungsunvermogens
auf den 29. April d. I. gancrichterlich festgestellt worden.
Wie wir übrigens Horen, sollen die Verhältnisse der Masse
derart sein, daß die Gläubiger auf Befriedigung des
weitaus großlen Thetts ihrer Ansprüche rechnen können,
so dag immer noch große Aussicht' auf Erledigung durch
einen Nachlaßvergtelch bestehen dürfte.
GerichLszeitrmg.
(Tagesordnung für die Schwurgerichtsfitzuugdes
II. HuarLal's 1874.) Montag, 15. Juni, Vormitags 9
Uhr: Anklage gegen Joh. Georg Reureuther und 7 Ge-
nossen von Binan wegen Wahlbestechung; Nachmittags 4
Uhr: Anklage gegen Georg Barman« von Beerfelden
wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Majestäts-
beleidigung ; Nachmittags 5 Uhr: Anklage gegen Kaplan
Franz Pfeiffer von Osterburken wegen Beleidigung eines
Mitglieds des Großh. Hauses. — Dienstag, 16. Juni,
Vormittags halb 9 Uhr: Anklage gegen Peter Adam Gärt-
ner, Eisenbahnexpeditionsgehilfe von Mannheim wegen
Unterschlagung im Amte; Nachmittags 4 Uhr: Anklage
gegen Ernst Mählmann von Brake wegen schwerer Körper-
verletzung. — Mittwoch, 17. Juni, Vormittags halb 9
Uhr: Anklage gegen die Postgehilfen Ernst Weiner von
Freiburg und Georg Stecher von Grünsfeld wegen Amts-
verbrechen. — Donnerstag, 18. Juni, Vormittags halb 9
Uhr: Anklage gegen Postmeister Huber von Tauberbischofs-
heim wegen Amtsverbrechen. — Freitag, 19. Juni, Vor-
mittags halb 9 Uhr: Anklage gegen Konrad Schnorr von
Mosbach wegen Meineids; Nachmittags 4 Uhr: Anklage
gegen Jakob Katzenberger und Jakob Engelhorn von
Wiesloch wegen Brandstiftung. — Samstag, 20. Juni,
Vormittags halb 9 Uhr: Anklage gegen Hermann Muley
von Neckarau wegen Mordversuchs; 'Nachmittags 4 Uhr:
Anklage gegen Jakob Wehe von Sandhofen wegen Körper-
verletzung mit nachgesolgtem Tode. — Montag, 22. und
Dienstag, 23. Juni, je Vormittags 9 Uhr: Anklage gegen
August Perpente von Schwetzingen wegen Unterschlagung
im Amte. — Mittwoch, 24. Juni, Vormittags halb 9
Uhr: Anklage gegen Georg Filsinger von Eschelbach wegen
Unterschlagung im Amte und Fälschung einer Privaturkunde;
Nachmittags 4 Uhr: Anklage gegen Kunigunde Bauer von
Bamberg und Elisabetha Schmitt geb. Banzer von hier
wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. — Don-
nerstag, 25. Juni, Vormittags halb 9 Uhr: Anklage gegen
Karl Bangert von Darmstadt wegen falschen eidlichen
Zeugnisses und falscher Anschuldigung; Vormittags halb
11 Uhr: Anklage gegen Adolf Keidel von Waldangelloch
wegen Diebstahls; Nachmittags 4 Uhr: Anklage gegen
Maria Fahlbusch von Mundenheim wegen Diebstahls. —
Freitag, 26. Juni, Vormittags halb 9 Uhr: Anklage
gegen Karl Gernet von Mannheim wegen Todtschlags und
gegen K. Kempermann und Andereas Spiegel gen. Muth von
Mannheim wegen Betheiligung an einer Schlägerei.
Aus Nah und Fern.
* (Musikanten rache.) Zu dem Pächter einer
stark besuchten Sommer-Restauration in Prag kamen
Mitglieder eines der vielen „beliebten Orchester" mit
Engagementsgesuchen, darauf sich stützend, daß sie beim
Vorgänger schon Musik gemacht hatten. Sie wurden aber
trotz ihrer sehr eindringlichen Bewerbung rundweg abge-
wiesen. Die Verschmähten brüteten Rache. Das rauhe
Wetter war endlich freundlicher und lluxitsr xluvius hatte
seine lange offen gehaltenen Schleusen endlich geschlossen.
Die Stadtbewohner strömten nach Langem wieder in das
Grün. Auch die erwähnte Restauration, welche an einer
öffentlichen Promenade liegt, war zum erstenmal stark be-
sucht, da es dort im Freien sehr angenehm ist. Es fing
schon zu dämmern au, eine angenehme Luft herrschte, als
wie ein Blitz aus heiterein Himmel der erste Regentropfen,
nein — der erste Mann mit aufgespanntem Regenschirm
die Promenade an der Restauration entlang passtrle —
ihm folgten in einiger Entfernung zwei andere ausgespannte
Paraplues, dann wieder eines und noch einige — kamen
in Sicht. Die Promenirenden oder harmlos die Sitzbanke
in der Anlage besetzt haltenden „Spaziergänger" streckten
wie auf ein Kommando sondirend die Hand aus und die
Gäste in der Restauration kamen gar plötzlich in Aufre-
gung. Es fielen zwar keine Regentropfen, auch die Bäume
sind schon stark belaubt, lassen also keine durchdringen,
und auch der Regenwolken konnte man ja durch dieselben
nicht sichtbar werden; Alle waren der festen 'Meinung es
müße regnen. Eine allgemeine Bewegung entstand. Alles
rief „Zahlen" und in kürzester Zeit war Alles auf den
Beinen, nach Hause eilend, denn die jüngsten langwierigen
Regengüsse waren noch in bester Erinnerung. — Es blieb
der schönste Abend bis auf einige Wölkchen. — Die
Schrecker mit den Schirmen aber waren die verschmähten
Musikanten und dem Chor der Rache mit Streichmusik
war das Complot, eineu allgemeinen Rückzug aus der
Restauration zu bewirken, glanzend gelungen.
* F r a n k e n : h a l, 9. Jam. H-uie ist die Com-
mission zur Prüfung der Kaiserglocke von Köln hier
eingeiroffen, Wie wir bestimm! millhetten können, sinü die
Herren vorüber einig, daß ver Guß als vorzüglich gelungen
zu belrachlen ist; nur besteht ein Zweifel unter den Herren
vorüber, ob der Ton der G ocke nicht um Ht-Ton differirt.
Bei näherer Prüfung stetste sich heraus, daß die beiven
übersandten, den Grundlon angebenven Stimmgabeln selbst
abweichend von einander sind. Mag dem nun sein, wie
ihm wollte, so viel ist gewiß, vom technischen Standpunkte
aus ist der Guß der Käiserglocke als durchaus gelungen erkannt.
Was vie Tonfülle anbelangt, so ist ein Mitglied der Com-
mission, Herr Dompsarrer Stein, der Ansicht, daß der Ton
nicht volu uinös genug sei. Es bleibt indessen doch zu be-
denken, ob es möglich ist, ein sicheres Unheil zu fällen bei
einem Riesenwerke von 522 Ctr., das lm Ganzen nur 2
Fuß von der Erde absteht und unter sich ein ebenfalls 2
Faß tiefes Loch hat, wodurch der Tonschall ohne Zweifel
beeinträchtigt wird. Möge man die Glocke von einer ange-
messenen Höhe aus läuten, so wird man sich von der Pracht
des Tones überzeugen können. Wird die Glocke für sich
allein geläutet, so hat es nichts zu sagen, ob der Ton um
^4 differirt. Werden dagegen die übrigen Glocken mitge-
läutet und die Käiserglocke als Brummbaß verwendet, so
dürfte es äußerst schwierig sein, die Differenz eines Viertel-
ion-s zu erkennen. Die Commission wird nun in Köln
Bericht vor dem Dombaukomitee erstatten und darf mit Be»
stimmtheit angenommen werden, daß am Tage von Sedan
die Kaisergiocke die deutsche Einheit verkünden wird.
* (U n b e k a n n t i n P a r i S.) Die „Presse" schreibt;
„Es wird der Personen genug geben, die man in Paris
nibt aufzufinden im Stande ist, wenn nicht die genaue
Adresse des Wohnorts ihren Namen beigefügt ist; aber wenn
eine Sendung die Bezeichnung führt: ,M. Düisrs L Paris,,
bann brauchte man wohl kein Pariser, ja nicht einmal ein
Franzose zu sein, um den Aufenthalt des Adressaten zu er-
mitteln. Da mag es denn immerhin als ein Curwsum
registrirt werden, daß die vielgertihntte französische Postan-
stalt eine aus Wien in Paris eingetroffene Journalsendung,
welche die einfache Adresse enthielt: „N. Püivrs L Paris"
mit der Bemerkung reiournirte: „Unbekannt in Paris.
So rasch ist der arme Thiers der Erinnerung seiner Zeit-
genossen entschwunden, er, der sich das Anrecht auf den
Dank eines jeden Franzosen erworben zu haben glaubte.
Oder sollte dieses „iueouuu" der Pariser Postanstalt eine
politische Demonstralivn vorstellen? Wir hatten diese Ve»
muihung des Wiener Blattes, wenn sie auch von einer
großen Rohheit französischer Beamten zeugen würde, für
das Wahrscheinlichere.
* (Was sind Titel, Orden und Würden!)
In Oesterreich sind zur Zeit viele solcher, welche meist in
der Epoche des Börsenschwindels entstanden, jetzt durch den
„Krach" in Frage gestellt. Es stehen auf dem Spiele: 14
Baronien, 29 Ritterschaften, 8 Adelsprädikate. 3 Leopolds-
orden, 7 Eiserne Kronen, 52 Franz Josef Orden, 10 Hof-
chargentitel und 4 diplomatische Funkiionslitel l
* Colmar, 9. Juni. Ein wahres Prachtstück
von Fruchtbarkeit ist eben im Garten des Bäckermeisters G.
Krätz zu schauen : eS ist einWe in stock, mit vielleicht mehr
denn 1000 Trauben bedeckt, so daß man Vpr der Ueberfülle
dieses Fruchisegens kaum noch die Traubenblätter sieht. Schon
j tzt mußte dieser belastete Weinstock durch Stützen vor dem
Zasammenbrechen geschützt werden.
* Der „Beobachter an der Oder", ein in Veuthen
(Oberschlesien) erscheinendes Blatt, ist das Opfer einer argen
Täuschung geworden. An der Spitze des am Sonnabend
erschienenen Blattes befindet sich fett gedruckt folgende De-
p sche: „Telegraphische Depesche des „Beobachters an dir
Ooer". In Beuchen am 5. Juni 12 Uhr Mittags ange-
kommen. Soeben ist in Glogau die Nachricht eingeiroffen:
Prinz Friedrich Karl ist König von Spanien
geworden. Die französischen Zeitungen sind hierüber wüthend.
Glogau flaggt."
Redaktion, Druck und Verlag von A. Katz in Schwetzingen.
Eingesandt.
Auf die in Nr. 65. des „Wieslocher Anzeigers"
erschienene Erklärung der Commandantur der Wieslocher
Feuerwehr hien, sehen wir uns veranlaßt, entschieden Ver-
wahrung dagegen einzulegen, als hätten wir in unserem im
„Schw. W." enthaltenen „Eingesandt, ^ Wiesloch 1.
Juni rc." das Wieslocher Feuerwehr-Corps und dessen
Eommando tief verletzend angegriffen. Das betr. Com-
mando scheint unfern Artikel irrig ausgelegt und aufge-
faßt zu haben. Der Verfasser der bekannten Lob-Artikel (!)
über das Hockenheimer Feuerwehrfest hat in seinen Aus-
lassungen gewissermassen hecvorleuchten lasten, als sei der
von ihm ausgesprochene ungerechtfertigte Tadel nicht nur
seine factisch behauptete Ueberzeugung, sondern auch die
des Wieslocher Feuerwehr-Corps resp. dessen Kommandan-
tur. Wenn wir also betr. Commandantur aufgefordert
haben, öffentlich zu erklären, daß sie diesen Jntriguen
serneftehe, so haben wir damit nur den Verfasser dieser
Artikel mit seinen grundlosen Behauptungen vor der Oef-
fentttchkeit isoliren und so dem Agitator dieser Sache
den Strich in die Rechnung machen wollen; haben aber
keineswegs die Wieslocher Feuerwehr noch dessen Com-
mandanmr angegriffen. Eine Aufforderung zur Wahrung
der Ehre ist noch lange kein Angriff und müssen wir leider
bedauern, daß das Wieslocher Feuerwehr-Commando sich
dadurch angegriffen glaubte, was nicht im Entferntesten
in unserer Aostcht lag. Was die übrigen Punkte unseres
„Eingesandt" anbelaugt, so sind dieselben mcht gegen das
Wieslocher Feuerwehr-Corps und dessen Kommando gerichtet,
dasselbe darunter nicht gemeint und somit auch nicht an-
gegriffen.
Nachdem nun das W. Feuerwehr-Commando in Nr.
67. des „W. Anz." erklärt hat, daß es an dieser leidigen
Sache nicht betheiligi sei, so fällt der Vorwurf und die
ganze Verantwortlichkeit dieser Sache auf den Urheber
derselben zurück, und erklären wir nochmals entschieden,
daß wir die Erklärung des W. Feuerwehr-Commando's
anerkennen und dasselbe noch dessen Corps-Ehre niemals
angreifen wollten und auch nicht angegriffen haben.
Den Arlckel in Nro. 65 des Schweßnigec Wochenbl.
„O Schwetzingen 1 Juni cc." zu widerrufen, wie das
Wieslocher Feuerwehr-Commando verlangt, steht nicht uns
zu, da wir mit diesem Artikel hinsichtlich dessen Autor-
schaft in keiner Beziehung stehen. Und somit betrachten wir
die Sache als erledigt. _ Mehrere Wieslocher.
""" Briefkasten. —————
Hrn. H. in M. Ihr Eing!andt ist für die Ausnahme insoferne
nicht geeignet, als dasselbe offenbar nur Nachthcil für gewisse hiesige
Geschäftsleute zum Zwecke hat. Wir sind Überhaupt nicht gewellt, di«
Spalten unseres Blattes zu in gewisser Beziehung ungerechtfertigter
Beeinträchtigung hiesiger Geschäftsleute zur Verfügung zu bellen;
überdicß würde betr. Publikation in jedem Falle nur Schlimmes für
Ihnen zur Folge haben._
»Wir erlauben uns aus das h utige Fnjerat der Herrm Ttraast
ch Cie, in Hamburg ganz besonders aufmerksam zu mache«,"
die ErnteansstKien günstig sind, nicht geben.
Das heutige Geschält blieb biS jetzt Mittag sehr still,
die wenigen Abschlüsse betrafen, kleine Pöstchen Kunoschafts-
waure, .welche 52 — 58 fl. Nachweisen. Notirungen bleiben
daher vnnz dieselben.
London, 8. Juni. Die Nachfrage nach Hopfen ist
gering, und Preise sind nicht ganz mehr so fest; die Eigner
zeigen j tz: größere Lust znm Verkaufen. Das warme Wetter
der vergangenen Woche hat die Pflanze vorwärts gebracht,
und der Platzregen am Samstag Hai die Menge von Flöhen
und Läusen, welche bis jetzt immer mehr znnahm, etwas
Vermindert. — Der Import von fremden Hopfen in London
betrug Vorgängen? Woche 77 Ballen von Antwerpen, 83
voll Bremen, 22 von Hamburg, 6l von Oftende, 47 von
Rouerdnm und 77 von Terneuzen.
Zautcröuris, 6. Juni. Die Pflanze hat rapide Fort-
schritte gemacht und ist auch in jüngeren Hopfengärten be-
reits über die Stangen hinaus. Es hat jedoch stellenweise
eine Zunahme der Läuse stattgefunden. In den niedrigen
Lagen sind die Ftöhe hervorragend vorhanden. Wenn man
du je Thalsachen alle zusammennimmt, so befindet sich die
Pflanze, trotz ihres lebhaften Wachsthums, doch etwa- in
G.sahc.
Worcester, 6. Juni. Das Wetter der vergangenen
Woche war für das Wachsthum der Pflanze von sehr wohl-
thätig'-r Wul.ng, und sie ist in Folge dessen sehr weit
vorgekommen. Ebenso schnell folgen aver auch die Flöhe
un) Läuse narb. In einigen Gülten ist auch Honigihau
bemerkbar. — Am Markte ist jetzt wenig Hopfen angevoten,
uno die Preise ziehen an.
Maidstans und angrenzende Ortschaften, 8. Juni.
Seit das Wetter warm geworden, ist die Hopfenpflanze
fest gewachsen und Hut jetzt eine schöne Farbe. Sie war
vorher sehr gelb, und die kühlen, frostigen Morgen hatten
ihr Wach-tthnm aufgehoben, Manche Stöcke haben in Folge
dessen nbgeschi.ilien und neue daiür gezogen werden muffen,
und die Pflanzer, die dies ahnten, haben sehr weise gehanüelt.
Wo üer Erbfloh in größeren Mengen anftritt, ist d>e Pflanze
schwach, beginnt jedoch zu genesen. .^Es gab auch sehr viel
Fliegen, aber die Regenschauer am Samstag haben die
Pflanzen abgewaschen und gekrästigt, und wenn das Weller
warm dteiln, werden wir eine sehr große Besserung stalt-
finven sehen.
Aus Stadt und Land.
X Schwetzingen, 12. Juni. Gestern wurde hier
die amtliche Lehrerconfereuz unter dem Vorsitz
und der Leitung des Herrn Krelsschulrachs Strübe ab-
gshalaen, wobei sämmttiche Lehrer des Amtsbezirks anwesend
wa.cn. Gegenstände, die eingehend zur Berathung kamen,
waren: 1) Die Decttnatbruche, wie solche in Verbindung
mit den neuen Maaren klar und für die Schüler verständ-
lich zu behandeln sewn, besonders im Muttiplicieren und
Dividieren, wottlle. Herr Kreisschulrath selbst eine klare
und ausführliche Darstellung gab. 2) Wurden von den
Haupttehrern Eitel in Ebingen und Reinhard in
Wulußhelm gründlich gearbeitete Referate vorgetragen über
die gegebene Frage, wie das Wichtigste über die Verfassung
und politische Gi,.r'.chtuug unseres Großherzogthums in
der Obe.rl.affe der Volcsschule, beziehungsweise auch in
den Fornvi.tlMgsschttten zu behandeln sei. Wir können
HD. weder aus Vie.vcejerate, noch auf die darüber gepflogene
Lüsrusstou naher entgehen, da das eine ganze Abhandlung
ersorse.re. -schliepUH wurde von Hm. Kreisschulrarh
dao Schriftchen: „Die Segnungen der menschlichen Ge-
se^schast" von Ove-schulra.h Deimling zur Anschaffung
für dce Schuten zu obigem Zwecke empfohlen. Das
Schrif.chen verdiente auch wirklich, von Jedermann gelesen
zu we.den. Die Eouserenz vecuef m schönster Harmonie.
Ein srura es Me,ht wa.d noch dt rch e.nm ernwdernden
hnm..rigtDchn T.aft des Hrn. Kretsschulrachs und durch
eingelegte Gesänge gewürzt. Es war ein schöner, anregen-
der Lag für dte Lehrer, wie statt je in 2 Jahren jedes
Jahr enier starrsinden sollte.
* Schwetzingen, t2. J.mi. Wie man mit Bestimmt-
heit ver wnunen, macht der Mannheimer „Säag.-rduno"
mo g?n Lomttag eme Spazierfahrt yieher und wird Nach-
miiioas mn wm Zage 2" hier euureffm.
Z?hikipjisbnrg, 7. Juni. Gestern wurde die Leiche
eines Ginw.ttaea am hnffigm Neu-R>-ein gelänvet. Der
Betu.npüclle wurde als em Maurer an Germersheim reko-
g oszi ! inid soll dcn Tov gesucht haben.
Mannheim, 5. Juni. Nachdem die bisherigen Ver-
suche einer g r l.chen Verlegung ohne Ergebniß blieben, ist
nunmehr über das Bankhaus Gebrüder Zimmern in.Heidel-
berg und Mannheim und das Prlvatvermogen seiner of-
fenen Lhellhtiber das förmliche Gantoerfahren emgeleitet
und der Tag des Ausbruchs des Zahlungsunvermogens
auf den 29. April d. I. gancrichterlich festgestellt worden.
Wie wir übrigens Horen, sollen die Verhältnisse der Masse
derart sein, daß die Gläubiger auf Befriedigung des
weitaus großlen Thetts ihrer Ansprüche rechnen können,
so dag immer noch große Aussicht' auf Erledigung durch
einen Nachlaßvergtelch bestehen dürfte.
GerichLszeitrmg.
(Tagesordnung für die Schwurgerichtsfitzuugdes
II. HuarLal's 1874.) Montag, 15. Juni, Vormitags 9
Uhr: Anklage gegen Joh. Georg Reureuther und 7 Ge-
nossen von Binan wegen Wahlbestechung; Nachmittags 4
Uhr: Anklage gegen Georg Barman« von Beerfelden
wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Majestäts-
beleidigung ; Nachmittags 5 Uhr: Anklage gegen Kaplan
Franz Pfeiffer von Osterburken wegen Beleidigung eines
Mitglieds des Großh. Hauses. — Dienstag, 16. Juni,
Vormittags halb 9 Uhr: Anklage gegen Peter Adam Gärt-
ner, Eisenbahnexpeditionsgehilfe von Mannheim wegen
Unterschlagung im Amte; Nachmittags 4 Uhr: Anklage
gegen Ernst Mählmann von Brake wegen schwerer Körper-
verletzung. — Mittwoch, 17. Juni, Vormittags halb 9
Uhr: Anklage gegen die Postgehilfen Ernst Weiner von
Freiburg und Georg Stecher von Grünsfeld wegen Amts-
verbrechen. — Donnerstag, 18. Juni, Vormittags halb 9
Uhr: Anklage gegen Postmeister Huber von Tauberbischofs-
heim wegen Amtsverbrechen. — Freitag, 19. Juni, Vor-
mittags halb 9 Uhr: Anklage gegen Konrad Schnorr von
Mosbach wegen Meineids; Nachmittags 4 Uhr: Anklage
gegen Jakob Katzenberger und Jakob Engelhorn von
Wiesloch wegen Brandstiftung. — Samstag, 20. Juni,
Vormittags halb 9 Uhr: Anklage gegen Hermann Muley
von Neckarau wegen Mordversuchs; 'Nachmittags 4 Uhr:
Anklage gegen Jakob Wehe von Sandhofen wegen Körper-
verletzung mit nachgesolgtem Tode. — Montag, 22. und
Dienstag, 23. Juni, je Vormittags 9 Uhr: Anklage gegen
August Perpente von Schwetzingen wegen Unterschlagung
im Amte. — Mittwoch, 24. Juni, Vormittags halb 9
Uhr: Anklage gegen Georg Filsinger von Eschelbach wegen
Unterschlagung im Amte und Fälschung einer Privaturkunde;
Nachmittags 4 Uhr: Anklage gegen Kunigunde Bauer von
Bamberg und Elisabetha Schmitt geb. Banzer von hier
wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. — Don-
nerstag, 25. Juni, Vormittags halb 9 Uhr: Anklage gegen
Karl Bangert von Darmstadt wegen falschen eidlichen
Zeugnisses und falscher Anschuldigung; Vormittags halb
11 Uhr: Anklage gegen Adolf Keidel von Waldangelloch
wegen Diebstahls; Nachmittags 4 Uhr: Anklage gegen
Maria Fahlbusch von Mundenheim wegen Diebstahls. —
Freitag, 26. Juni, Vormittags halb 9 Uhr: Anklage
gegen Karl Gernet von Mannheim wegen Todtschlags und
gegen K. Kempermann und Andereas Spiegel gen. Muth von
Mannheim wegen Betheiligung an einer Schlägerei.
Aus Nah und Fern.
* (Musikanten rache.) Zu dem Pächter einer
stark besuchten Sommer-Restauration in Prag kamen
Mitglieder eines der vielen „beliebten Orchester" mit
Engagementsgesuchen, darauf sich stützend, daß sie beim
Vorgänger schon Musik gemacht hatten. Sie wurden aber
trotz ihrer sehr eindringlichen Bewerbung rundweg abge-
wiesen. Die Verschmähten brüteten Rache. Das rauhe
Wetter war endlich freundlicher und lluxitsr xluvius hatte
seine lange offen gehaltenen Schleusen endlich geschlossen.
Die Stadtbewohner strömten nach Langem wieder in das
Grün. Auch die erwähnte Restauration, welche an einer
öffentlichen Promenade liegt, war zum erstenmal stark be-
sucht, da es dort im Freien sehr angenehm ist. Es fing
schon zu dämmern au, eine angenehme Luft herrschte, als
wie ein Blitz aus heiterein Himmel der erste Regentropfen,
nein — der erste Mann mit aufgespanntem Regenschirm
die Promenade an der Restauration entlang passtrle —
ihm folgten in einiger Entfernung zwei andere ausgespannte
Paraplues, dann wieder eines und noch einige — kamen
in Sicht. Die Promenirenden oder harmlos die Sitzbanke
in der Anlage besetzt haltenden „Spaziergänger" streckten
wie auf ein Kommando sondirend die Hand aus und die
Gäste in der Restauration kamen gar plötzlich in Aufre-
gung. Es fielen zwar keine Regentropfen, auch die Bäume
sind schon stark belaubt, lassen also keine durchdringen,
und auch der Regenwolken konnte man ja durch dieselben
nicht sichtbar werden; Alle waren der festen 'Meinung es
müße regnen. Eine allgemeine Bewegung entstand. Alles
rief „Zahlen" und in kürzester Zeit war Alles auf den
Beinen, nach Hause eilend, denn die jüngsten langwierigen
Regengüsse waren noch in bester Erinnerung. — Es blieb
der schönste Abend bis auf einige Wölkchen. — Die
Schrecker mit den Schirmen aber waren die verschmähten
Musikanten und dem Chor der Rache mit Streichmusik
war das Complot, eineu allgemeinen Rückzug aus der
Restauration zu bewirken, glanzend gelungen.
* F r a n k e n : h a l, 9. Jam. H-uie ist die Com-
mission zur Prüfung der Kaiserglocke von Köln hier
eingeiroffen, Wie wir bestimm! millhetten können, sinü die
Herren vorüber einig, daß ver Guß als vorzüglich gelungen
zu belrachlen ist; nur besteht ein Zweifel unter den Herren
vorüber, ob der Ton der G ocke nicht um Ht-Ton differirt.
Bei näherer Prüfung stetste sich heraus, daß die beiven
übersandten, den Grundlon angebenven Stimmgabeln selbst
abweichend von einander sind. Mag dem nun sein, wie
ihm wollte, so viel ist gewiß, vom technischen Standpunkte
aus ist der Guß der Käiserglocke als durchaus gelungen erkannt.
Was vie Tonfülle anbelangt, so ist ein Mitglied der Com-
mission, Herr Dompsarrer Stein, der Ansicht, daß der Ton
nicht volu uinös genug sei. Es bleibt indessen doch zu be-
denken, ob es möglich ist, ein sicheres Unheil zu fällen bei
einem Riesenwerke von 522 Ctr., das lm Ganzen nur 2
Fuß von der Erde absteht und unter sich ein ebenfalls 2
Faß tiefes Loch hat, wodurch der Tonschall ohne Zweifel
beeinträchtigt wird. Möge man die Glocke von einer ange-
messenen Höhe aus läuten, so wird man sich von der Pracht
des Tones überzeugen können. Wird die Glocke für sich
allein geläutet, so hat es nichts zu sagen, ob der Ton um
^4 differirt. Werden dagegen die übrigen Glocken mitge-
läutet und die Käiserglocke als Brummbaß verwendet, so
dürfte es äußerst schwierig sein, die Differenz eines Viertel-
ion-s zu erkennen. Die Commission wird nun in Köln
Bericht vor dem Dombaukomitee erstatten und darf mit Be»
stimmtheit angenommen werden, daß am Tage von Sedan
die Kaisergiocke die deutsche Einheit verkünden wird.
* (U n b e k a n n t i n P a r i S.) Die „Presse" schreibt;
„Es wird der Personen genug geben, die man in Paris
nibt aufzufinden im Stande ist, wenn nicht die genaue
Adresse des Wohnorts ihren Namen beigefügt ist; aber wenn
eine Sendung die Bezeichnung führt: ,M. Düisrs L Paris,,
bann brauchte man wohl kein Pariser, ja nicht einmal ein
Franzose zu sein, um den Aufenthalt des Adressaten zu er-
mitteln. Da mag es denn immerhin als ein Curwsum
registrirt werden, daß die vielgertihntte französische Postan-
stalt eine aus Wien in Paris eingetroffene Journalsendung,
welche die einfache Adresse enthielt: „N. Püivrs L Paris"
mit der Bemerkung reiournirte: „Unbekannt in Paris.
So rasch ist der arme Thiers der Erinnerung seiner Zeit-
genossen entschwunden, er, der sich das Anrecht auf den
Dank eines jeden Franzosen erworben zu haben glaubte.
Oder sollte dieses „iueouuu" der Pariser Postanstalt eine
politische Demonstralivn vorstellen? Wir hatten diese Ve»
muihung des Wiener Blattes, wenn sie auch von einer
großen Rohheit französischer Beamten zeugen würde, für
das Wahrscheinlichere.
* (Was sind Titel, Orden und Würden!)
In Oesterreich sind zur Zeit viele solcher, welche meist in
der Epoche des Börsenschwindels entstanden, jetzt durch den
„Krach" in Frage gestellt. Es stehen auf dem Spiele: 14
Baronien, 29 Ritterschaften, 8 Adelsprädikate. 3 Leopolds-
orden, 7 Eiserne Kronen, 52 Franz Josef Orden, 10 Hof-
chargentitel und 4 diplomatische Funkiionslitel l
* Colmar, 9. Juni. Ein wahres Prachtstück
von Fruchtbarkeit ist eben im Garten des Bäckermeisters G.
Krätz zu schauen : eS ist einWe in stock, mit vielleicht mehr
denn 1000 Trauben bedeckt, so daß man Vpr der Ueberfülle
dieses Fruchisegens kaum noch die Traubenblätter sieht. Schon
j tzt mußte dieser belastete Weinstock durch Stützen vor dem
Zasammenbrechen geschützt werden.
* Der „Beobachter an der Oder", ein in Veuthen
(Oberschlesien) erscheinendes Blatt, ist das Opfer einer argen
Täuschung geworden. An der Spitze des am Sonnabend
erschienenen Blattes befindet sich fett gedruckt folgende De-
p sche: „Telegraphische Depesche des „Beobachters an dir
Ooer". In Beuchen am 5. Juni 12 Uhr Mittags ange-
kommen. Soeben ist in Glogau die Nachricht eingeiroffen:
Prinz Friedrich Karl ist König von Spanien
geworden. Die französischen Zeitungen sind hierüber wüthend.
Glogau flaggt."
Redaktion, Druck und Verlag von A. Katz in Schwetzingen.
Eingesandt.
Auf die in Nr. 65. des „Wieslocher Anzeigers"
erschienene Erklärung der Commandantur der Wieslocher
Feuerwehr hien, sehen wir uns veranlaßt, entschieden Ver-
wahrung dagegen einzulegen, als hätten wir in unserem im
„Schw. W." enthaltenen „Eingesandt, ^ Wiesloch 1.
Juni rc." das Wieslocher Feuerwehr-Corps und dessen
Eommando tief verletzend angegriffen. Das betr. Com-
mando scheint unfern Artikel irrig ausgelegt und aufge-
faßt zu haben. Der Verfasser der bekannten Lob-Artikel (!)
über das Hockenheimer Feuerwehrfest hat in seinen Aus-
lassungen gewissermassen hecvorleuchten lasten, als sei der
von ihm ausgesprochene ungerechtfertigte Tadel nicht nur
seine factisch behauptete Ueberzeugung, sondern auch die
des Wieslocher Feuerwehr-Corps resp. dessen Kommandan-
tur. Wenn wir also betr. Commandantur aufgefordert
haben, öffentlich zu erklären, daß sie diesen Jntriguen
serneftehe, so haben wir damit nur den Verfasser dieser
Artikel mit seinen grundlosen Behauptungen vor der Oef-
fentttchkeit isoliren und so dem Agitator dieser Sache
den Strich in die Rechnung machen wollen; haben aber
keineswegs die Wieslocher Feuerwehr noch dessen Com-
mandanmr angegriffen. Eine Aufforderung zur Wahrung
der Ehre ist noch lange kein Angriff und müssen wir leider
bedauern, daß das Wieslocher Feuerwehr-Commando sich
dadurch angegriffen glaubte, was nicht im Entferntesten
in unserer Aostcht lag. Was die übrigen Punkte unseres
„Eingesandt" anbelaugt, so sind dieselben mcht gegen das
Wieslocher Feuerwehr-Corps und dessen Kommando gerichtet,
dasselbe darunter nicht gemeint und somit auch nicht an-
gegriffen.
Nachdem nun das W. Feuerwehr-Commando in Nr.
67. des „W. Anz." erklärt hat, daß es an dieser leidigen
Sache nicht betheiligi sei, so fällt der Vorwurf und die
ganze Verantwortlichkeit dieser Sache auf den Urheber
derselben zurück, und erklären wir nochmals entschieden,
daß wir die Erklärung des W. Feuerwehr-Commando's
anerkennen und dasselbe noch dessen Corps-Ehre niemals
angreifen wollten und auch nicht angegriffen haben.
Den Arlckel in Nro. 65 des Schweßnigec Wochenbl.
„O Schwetzingen 1 Juni cc." zu widerrufen, wie das
Wieslocher Feuerwehr-Commando verlangt, steht nicht uns
zu, da wir mit diesem Artikel hinsichtlich dessen Autor-
schaft in keiner Beziehung stehen. Und somit betrachten wir
die Sache als erledigt. _ Mehrere Wieslocher.
""" Briefkasten. —————
Hrn. H. in M. Ihr Eing!andt ist für die Ausnahme insoferne
nicht geeignet, als dasselbe offenbar nur Nachthcil für gewisse hiesige
Geschäftsleute zum Zwecke hat. Wir sind Überhaupt nicht gewellt, di«
Spalten unseres Blattes zu in gewisser Beziehung ungerechtfertigter
Beeinträchtigung hiesiger Geschäftsleute zur Verfügung zu bellen;
überdicß würde betr. Publikation in jedem Falle nur Schlimmes für
Ihnen zur Folge haben._
»Wir erlauben uns aus das h utige Fnjerat der Herrm Ttraast
ch Cie, in Hamburg ganz besonders aufmerksam zu mache«,"