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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0032

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2-^

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 2.

das damit einen wertvollen Grundstock zu einer Sammlung
von Handzeichnungen erhält. Kl
Karlsruhe i. B. (Großherzogliche Galerie.) Die Um-
gestaltung der großherzoglichen Gemäldegalerie in Karls-
ruhe ist jetzt abgeschlossen worden, und die Sammlungen
von Werken der alten und modernen Schulen bieten sich
in dem neuen stattlichen Rahmen in wohlgelungener An-
ordnung. In dem angebauten neuen Flügel haben über
dem Thoma-Museum die alten Meister ihren Platz erhalten,
die Altdeutschen, Niederländer, Holländer, Franzosen, Spanier
und Italiener. Der ältere Bau enthält nunmehr in neuer
Anordnung einzig noch die Werke des Jahrhunderts.
Eine Reihe von Sälen wurde eingerichtet, die ganz dem
Schaffen einzelner Meister gewidmet sind, so für Anselm
Feuerbach, Ferdinand Keller, dann gemeinsam für Gustav
Schönleber und Hermann Baisch, für Karl Theodor Lessing
und August Schirmer, endlich ein geschmackvolles Kabinett
für Wilhelm Trübner. Dazwischen finden sich die Säle und
Kabinette aus dem Ende des t8. Jahrhunderts, der Bieder-
meierzeit, und diejenigen, die die Werke aus der Mitte
des tst. Jahrhunderts vereinigen. Auf zwei Korridoren
sind Kopien und Bilder von besonderem Interesse für Baden
vereinigt. Kl
Kiel. Dem Schleswig-Holsteinischen Kunstverein
ist von den Erben des verstorbenen Iustizrats Brandt ein
wertvolles Gemälde „Eichengruppe" von Louis Gurlitt
geschenkt. Kl
Wien. Der wiener „Zeit" entnehmen wir folgende Mit-
teilung über den Ausbau der Modernen Galerie.
„Bekanntlich besteht der Plan, die Moderne Galerie durch
Einbeziehung der österreichischen Kunst der älteren Ver-
gangenheit zu einer österreichischen Staatsgalerie
auszugestalten. Für die Durchführung dieses Planes wurde
der Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale
ein ausführliches Programm vorgelegt, in dem es heißt:
Die verschiedenen Sammlungen des Reiches weisen zwei
wesentliche Lücken auf, in deren Ausfüllung dein Staat
eine ungemein wichtige Aufgabe erwächst. Die eine dieser
Lücken betrifft die moderne Kunst, also jenes Gebiet,
dem die Moderne Galerie gewidmet war. Die künftige
Aufgabe dieser Abteilung der staatlichen Sammlung wäre
folgende: Die Entwicklung der gesamten Kunst vom Ende
des achtzehnten Jahrhunderts an bis in die Gegenwart
ist in ihren hauptsächlichen Richtungen und wegen dar-
zustellen, und zwar sollen dabei im wesentlichen nur jene
Erscheinungen zum Ausdruck kommen, denen eine richtung-
gebende, schöpferische Bedeutung zukommt, und diese sollen
in charakteristisch erschöpfenden und ästhetisch vollwertigen
Werken zur Vertretung gelangen. Als zweiter Hauptpunkt
des Programms der Staatsgalerie wäre die Organisierung
einer Kunstsammlung aufzustellen, die der österreichischen
Kunst ohne zeitliche und lokale Einschränkung,
also von ihrem Ursprung bis zum Ende des achtzehnten
Jahrhunderts, wo sich die moderne Abteilung anschließt,
eine Stätte bieten würde. Aufgabe der staatlichen Samm-
lung würde es sein, dieser Entwicklung nach Möglichkeit
entgegenzuwirken und freiwerdendem Kunstgut ein schützen-
des Obdach zu bieten, das ihm bisher fehlte. Ihre Tätig-
l.it würde in engster Fühlung mit den Grundsätzen der
modernen Denkmalpflege vorzugehen haben, die vorschreiben,
daß jedes Kunstwerk tunlichst an den: Ort und in dein
Zusammenhang zu erhalten ist, für den es geschaffen
wurde. Die Jentralkommission beschloß, das Programm
auf das wärmste für die Durchführung zu befürworten." K!

Kus Kkaciemien mici Uunsjsckulen

Berlin. Wiederbeginn der Malschule Lilly Bernheim:
Anfang Oktober. Berlin-Wilmersdorf, Pfalzburgerstr. 58,1.
Telephon: Amt Wilmersdorf H7 57. Kl
Darmstadt. (Die Kunstschule Adolf Beyer) begann
ihr to. Schuljahr ain 5. Oktober. Der Unterricht findet,

wie seither, in Zeichnen und Malen, Porträt, Akt, Land-
schaft, Graphik usw. statt. Ausführlicher Prospekt frei
auf Wunsch. K
München. Für das Anstaltsgebäude der Lehr- und Versuchs-
anstalt für Photographie, Chemigraphie, Lichtdruck und
Gravüre, Bau und Errichtung, sind ^55 000 Mk. ausgeworfen
worden. K!
Prag. Das „Prager Tageblatt" berichtet: „Neue Pro-
fessoren an der Prager Kunstakademie, wie die ,Union'
meldet, werden zu Beginn des Schuljahres tstfo/tt an
der Kunstakademie in Prag zu Professoren ernannt: der
Maler Max Svabinsky und Architekt Ioh. Kotera,
ferner die deutschen Maler Krattner und Brömse.
Aus die Ernennung der beiden deutschen Maler zu Pro-
fessoren mußte man nun schon zwei Jahre warten. Obwohl
sie längst inl Budget bewilligt war, wurde sie dennoch
nicht durchgeführt. Nun hört man plötzlich auch von der
Ernennung zweier tschechischer Professoren, trotzdem bis-
her an der Akademie nur ein einziger deutscher
Professor und sonst lauter tschechische prosessoren wirkten.
Zweifellos ist das ein Zugeständnis an die Tschechen, mit
dem die Ernennung der deutschen Professoren wieder wett-
gemacht werden soll. Gegen die qualitative Eignung der
tschechischen Professoren ist natürlich keine Einwendung
zu erheben." K

Personalien

Breslau. Die Ernennung des ordentlichen Professors an
der Technischen Hochschule zu Darmstadt, Vr. Rudolf
Kautzsch, zum ordentlichen Professor für mittlere und
neuere Kunstgeschichte an der Universität Breslau als Nach-
folger von Prof. Muther ist erfolgt. K!

Stipendien uncl Stiftungen

Karlsruhe l. B. Der verstorbene Maler und Professor der
Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, Ernst Schürth,
hat seiner Vaterstadt Neuft adt 85 000 Mk. für Schulbildungs-
zwecke und seinen gesäurten Haus- und Grundbesitz vermacht.
Auch das Waisenhaus in Lahr und verschiedene Karlsruher
Anstalten hat er bedacht. K

Kus Künstler- unci Kunst-Vereinen !—

Berlin. (Bericht der „Freien Vereinigung der Gra-
phiker zu Berlin".) Die Mitglieder werden höfl. daran
erinnert, daß demnächst wieder eine Vereinsgabe für
unsere Gönner ausgewählt werden muß. An dieser Kon-
kurrenz dürfen sich nur Mitglieder unserer Vereinigung
beteiligen. Der Endtermin, bis zu dem Arbeiten hierfür
einzureichen sind, sowie die näheren Bestimmungen werden
alsbald bekanntgemacht. Die fünfte Wanderausstellung ist
Ende September in der Kunsthütts in Chemnitz geschloßen
und zurzeit in Ludwig Möllers Kunstsalon in Lübeck aus-
gestellt. Die Mitglieder, die noch mit Beiträgen rückständig
sind, werden gebeten, dieselben umgehend dem Unter-
zeichneten zu übersenden. Johannes Plato, Schrift-
führer, Berlin-Schöneberg, Gothaerstr. 5. Ki

Die „Behrendt-Farbe" wurde vom Kunstmaler Fritz Beh-
rendt, Grafrath bei München, ursprünglich für eigenen
Bedarf hergestellt und nach langem Sclbstgcbrauch auf den
Markt gebracht, von dein Bestreben geleitet, eine solide
erstklassige Künstler-Oelfarbe durch bescheidene Preise der
Allgemeinheit nutzbar zu machen. Anerkennungen von
vielen Künstlern und der sich stetig vergrößernde Absatz
der „Behrendt-Farbe" bestätigen, daß Behrendt seinerzeit
ein dringendes Bedürfnis der Maler erkannt hatte und
an der immer vollkommeneren Befriedigung desselben
fortgesetzt arbeitet. K!
 
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