Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (10.1910/1911)

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 5.

59

Redaktioneller Teil.

Ter-
min
Ausstellungen und Stipendien
(Alle näheren Auskünfte erteilt die Schriftleitung.)
Näh. Heft
Ter-
min
Ausstellungen und Stipendien
(Alle näheren Auskünfte erteilt die Schriftleitung.)
8
15.
Nov.
Schluß der XI. Iahresausstellung des Vereins
bildender Künstler in Graz.
37
H.
Dez.
11-
Dez.
Schluß der Graphischen Ausstellung im Buch-
gewerbemuseum in Leipzig.
-u
15.
Nov.
Schluß der Fächerausstellung des Künstlerinnen-
vereins in München.
39
S.
535
Schluß der Ausstellung alter und neuer Glas-
perlenarbeiten in Stuttgart.
2H
20.
Nov.
Einlieferung für die Ausstellung des Kunst-
vereins in Hanau a. M.
2
11-
Dez.
Schluß der H. Herbstausstellung der A. D. K. G.
und des K.-v. in Hannover.
36
20.
Nov.
Eröffnung derAusstellung,,ZeichnendeKünste"
der Secession in Berlin.
11-
Dez.
Schluß der Schwarz-Weiß-Ausstellung der
„Neuen Secession" in Berlin.
36
27.
Nov.
Schluß der l2. Iahresausstellung der Frank-
furter Künstler im Kunstverein Frankfurt
a. M.
H3
HH
23.
Dez.
Schluß der Ausstellung der „Vereinigung Köl-
ner Künstler" inKöln, Kunstgewerbemuseum.
2
27.
Nov.
Eröffnung der Ausstellung „Kunst und Kunst-
gewerbe im Dienste des Kindes" in Danzig.
3f.
Dez.
Schluß der Internationalen Kunst- und Kunst-
gewerbe-Ausstellung in Santiago (Ehile).
12
30.
Nov.
Anmeldung für die Kunstgewerbe-Aus-
stellung des Deutsch - Vstschlesischen Kunst-
chereins in Tesch en.
21
1-
Ian.
Anmeldung für die Ausstellung des Meraner
Künstlerbundes (III. Abteilung) in Meran
(Burghof.)
1-
Dez.
Schluß der I. Ausstellung der „Künstlerver-
einigung Dresden" in Dresden.
21
1-
Ian.
Eröffnung der Wanderausstellung des Ver-
bandes Deutscher Illustratoren in Straß-
burg i. L.
1-
Dez.
Eröffnung der Wanderausstellung des Ver-
bandes DeutscherIllustratoren in Heidelberg.
1-
Ian.
Eröffnung der Ausstellung der „Freien Ver-
einigung der Graphiker zu Berlin" in Erfurt
(Kunstverein).
—
1-
Dez.
Eröffnung der Ausstellung des Kunstvereins
in Hanau a. M.
2
1-
Dez.
Eröffnung der Ausstellung der „Freien Ver-
einigung der Graphiker zu Berlin" inDefsau
(Anhaitischer Kunstverein).
—
t.-ts.
Ian.
Einlieferung zur Kunstausstellung „Waid-
mannsheil" bei Del Vecchio in Leipzig.
5.
Ian.
Schluß der Ausstellung des Kunstvereins in
Hanau a. M.
2
1-
Dez.
Anmeldung zur Kunstausstellung „Waid-
mannsheil" bei Del Vecchio in Leipzig.
io.
Ian.
Einlieferung für die Ausstellung des Meraner
Künstlerbundes (III. Abteilung) in Meran
(Burghof.)
r.-eo.
Dez.
Einlieferung für die Internationale Kunst-
ausstellung t911 in Rom.
IX
Ans.
Dez.
Schluß der I. Graphischen Ausstellung der
Neuen Secession in Berlin.
HH
10.
Ian.
Schluß der Ausstellung „Zeichnende Künste"
der Secession in Berlin.
-1

Kann clas Kelck etwas
kür die Künstler tun? II
(Dgl. Nr. HZ vom 8. August 1(9 (o)
Unsere Nr. HZ vom 8. August brachte einen Artikel
von Dtto Marcus, „Rann das Reich etwas für die
Künstler tun?" Der Artikel legte dar, wie vorteilhaft es
für die Interessen der Kunst und der Künstler wäre, wenn
ein Lnteignungsrecht an Kunstwerken geschaffen
würde. Der Gedanke muß gewissermaßen in der Luft ge-
legen haben, denn fast gleichzeitig brachte der „Kunstwart"
einen Aufsatz des bekannten Reichstagsabgeordneten Or.
Heinz potthoff, der fast genau den gleichen Gedanken
verfolgt. Er hat allerdings nur das direkte Interesse des
Publikums an den hervorragendsten Kunstwerken vor
Augen. Den Künstlern ist es natürlich auch von Wichtig-
keit, daß die gewaltigen Mittel, die heute zum Ankauf
alter Werke aufgewendet werden müssen, den lebenden
Künstlern und damit indirekt der modernen Kunst und der
Allgemeinheit zugute kommen möchten. Das Ziel ist jeden-
falls das gleiche und nur ausgesprochene Kunstspekulanten
können dagegen sein, wenn die Künstler energisch für die
Idee eintreten, muß sie auch Tat werden können!

wir lassen den Artikel des „Kunstwart", dessen Ab-
druck Herr Or. potthoff bereitwilligst gestattet hat, folgen.
Enteignung von Aunstwerken
Durch eine Reihe von Tageszeitungen ging kürzlich
eine Notiz über das teuerste Gemälde. Irgendein ameri-
kanischer Millionär soll ein Bildnis von Franz Hals für
mehr als zwei Millionen Mark erworben haben. Gleich-
zeitig wurde mitgeteilt, daß auch Pierpont Morgan schon
einmal zwei Millionen für ein Bild bezahlt habe. Man
muß annehmen, daß diese Käufe nicht nur auf renom-
mistischem protzentum beruhen, sondern daß es sich wirklich
um ganz hervorragende, einzigartige Kunstwerke handelt
— zwei Millionen sind der Iahresarbeitsverdienst von
zweitausend deutschen Arbeiterfamilien, sie entsprechen dem
Iahresbudget eines deutschen Kleinstaates und sind auch
für einen Amerikaner kein Pappenstiel, was würden wir
nun sagen, wenn der Erwerber solches Kunstwerkes oder
sein Erbe tatsächlich ein kulturloser Aebersnob wäre, wenn
wir läsen, daß er betrunkenen Gästen ein besonders aus-
gesuchtes Vergnügen bereitete, indem er sie im Spiegelsaale
mit Pistolen nach dem Millionenbilde schießen ließe. Die
Vernichtung der Millionen könnte uns kalt lassen — aber