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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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596

Äie Werkstatt der Kunst.

Heft §3.

vermischter Nachrichlenteil.

Geplante Ausstellungen

Berlin. (Warnung!) Der Kgl. Polizeipräsident
zu Berlin gibt soeben bekannt: „Trotz wiederholter
Warnungen sind noch immer gewerbsmäßige Ausstellungs-
unternehmer und -agenten bemüht, deutsche Firmen gegen
erhebliche Geldbeträge durch Inaussichtstellung wertloser —
weil ohne allgemeinen öffentlichen Wettbewerb erworbener
— goldener und anderer Medaillen und Lhrendiplome usw.
zur Beteiligung an zweifelhaften oder völlig nichtssagenden
Ausstellungen zu bewegen. Line Anzahl dieser Ausstellungs-
unternehmer hat den Sitz ins Ausland (England, Süd-
amerika usw.) verlegt und versucht von dort aus seine
unlauteren Geschäfte zu machen. Zu diesen Ausstellungs-
agenten gehört auch der hier ausgewiesene, zurzeit wegen
Betrugs gerichtlich verfolgte russische Untertan Siegmund
Dobschiner, der auch gegenwärtig wieder, und zwar allem
Anscheine nach unter dem falschen Namen S. Bruck, vor:
London aus eine rührige Tätigkeit entwickelt. Auch zur
Beschaffung von Titeln und Grden erbietet sich dieser.
Vor dem Treiben dieser Personen kann nur dringend ge-
warnt werden. Gewerbetreibende, welche Einladungs-
schreiben an Ausstellungen erhalten, tun gut, zunächst über
den Charakter der Ausstellung Erkundigungen bei der
Ständigen Ausstellungskommission für die DeutscheIndustrie,
hier, Roonstraße oder bei den Grtspolizeibehörden (in
Berlin bei dem Gewerbekommissariat) einzuziehen. Bemerkt
wird noch, daß nach tz H des Gesetzes gegen den unlauteren
Wettbewerb vom 7. Juni derjenige mit Gefängnis
bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 5000 Mk.
oder mit einer dieser Strafen bestraft wird, wer in der
Absicht, den Anschein eines besonders günstigen Angebots
Hervorzurusen, in öffentlichen Bekanntmachungen oder in
Mitteilungen, die für einen größeren Kreis von Personen
bestimmt sind, über den Besitz von Auszeichnungen wissent-
lich unwahre und zur Irreführung geeignete Angaben
macht." ' KI
RölN a. Ah. (Kunstausstellung der „Vereinigung Kölner
Künstler" im Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln.) Die
Ausstellung findet statt vom ; 5. November bis zum
2 3. Dezember und umfaßt Werke der Malerei, Skulptur,
graphischen Künste sowie des Kunstgewerbes. Werke, die
bereits in Köln ausgestellt gewesen sind, werden nicht zu-
gelassen. Bei Bildern von mehr als 2 m größter Aus-
dehnung ist vorherige Anfrage bei der Ausstellungsleitung
erforderlich, ebenso bei großen Skulpturen unter Angabe
des Gewichts und Materials. Die Anmeldungen müssen
spätestens bis zum November erfolgen. Als Ein-
lief erungsterm in ist die Zeit vom t. November bis
zum t 2. November festgesetzt. Die Geschäftsleitung
der Ausstellung hat der Direktor des Kunstgewerbemuseums
Or. Lreutz übernommen. KI
Magdeburg. Vom Gktober bis zum letzten No-
vember findet in den neuen Räumen des Magdeburger
Kunstvereins und denen des dortigen Kuustgewerbe-
vereins eine große Ausstellung statt, die den Titel führen
soll: Magdeburger Kun st fchau l 9 lV Tine allgemeine
Einsendung findet nicht statt. Ls werden vielmehr nur
solche Werke zugelassen, deren Einsendung durch die
Ausstellungsleitung, Th. Brodersen öc Eo., G. m. b. p. in
Weimar, erbeten werden. Sendungen von nicht ein-
geladenen Künstlern gehen auf deren Kosten
zurück. KI
Rom. (Warnung!) Anläßlich der gegenwärtig in Rom
und Turin stattfindenden offiziellen Internationalen Aus-
stellungen wird —- ähnlich, wie dies seinerzeit gelegentlich
der Weltausstellungen Paris tyoo und Brüssel ;9;o ge-
schah — und zwar vornehmlich in Rom der Versuch ge-
macht, durch Inszenierung privaterWinkelausstellnngen
und durch hiermit verbundenen Vertrieb wertloser

Medaillen, Aussteller auch des Auslandes zu schädigen.
Pinter diesen Unternehmungen, deren hochtrabenden und zur
Irreführung geeigneten Titeln die tatsächliche völlige
Bedeutungslosigkeit widerspricht, stehen zum Teil
notorische Ausstellungsschwindler. Die „Ständige
Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" warnt
vor jeder Beteiligung und vor dem ev. strafbaren Ge-
brauch folcher,, Ausstellungen". K
Stuttgart. Wie der „württembergische Staatsanzeiger"
erfährt, soll zur Einweihung des neuen Kunstausstellungs-
gebäudes auf dem Theaterplatz in Stuttgart unter dem
Protektorat des Königs eine große Kunstausstellung
vom Mai bis Gktober 1Y15 stattfinden. K

Eröffnete Ausstellungen

Baden-Baden, 28. Juli. (Kunstausstellung Baden-
Baden t 9 l V) Die erste Abteilung der Kunstausstellung
Baden-Baden „Deutsche und Schweizer Kunst", wurde
am Juli geschlossen, während die zweite Abteilung,
„Gesamtausstellung Münchener Kunst", am 30. Juli er-
öffnet wird und bis Ende Gktober dauert. In der ersten
Abteilung wurden bis zum Schluß noch folgende Ver-
käufe abgeschlossen: an Gemälden: G- A. Koch,
„Azaleen" und „Feldberg"; P. Dahlen, „Am Strande"; A.
Luntz, „Kirschbäume am Waldrand"; L. Liebich, „Winter-
sonne"; R. Treumann, „Nebelschleier", „An der Gos" und
„Landschaft bei Baden-Baden"; P. v. Ravenstein, „Schwarz-
waldidylle"; F. Keller, „Dianenbad"; p. Permanns, „Dk-
tobertag in Amsterdam"; an Plastik: p. Gsell, „Jagd-
falke" (Silberbronze); an Graphiken: Arbeiten von p.
v, Volkmann (tl), E. Vrlik (2), p. Thoma, K. Kollwitz
(2), A. Schinnerer, R. Treumann (H), p. Schroedter, p.
v. Ravenstein, K. F. Zähringer, B. Stiller, L. Pfefferle. Kl
Bamberg, 28. Juli. (Im Kunstverein): Avisbrief Nr. I
vom 23. Juni bis 20. Juli und Avisbrief Nr. 2 vom ;2.
bis 29. Juli ausgestellt. Kl
Barmen. (Kun st verein Barmen — Ruhmeshalle.)
Wanderausstellung des „Sonderbundes", die die in
der Düsseldorfer Kunsthalle ausgestellt gewesenen rheinischen
Werke des „Sonderbundes" und eine Reihe neuer, zur Er-
gänzung hinzugekommener Werke umfaßt. Die Wanderaus-
stellung geht von Barmen im September nach Köln und im
Gktober nach Bonn. — Aus der im Juni stattgefundeuen Kol-
lektivausstellung von Frz. Marc-München, einem Mitglieds
der „Neuen Münchener Künstlervereinigung", wurden die
Gemälde „Weidende Pferde", „Lammträger" und „Badende
Frauen" verkauft und von einem Kunstfreunde der Ga-
lerie des Kunstvereins das Gemälde „Weibliche Akte
auf Rot" zum Geschenk gemacht. — An Geschenken
erhielt die Galerie ferner die Gemälde „Weiblicher Akt"
von Wilhelm Eckstein-Düsseldorf und „Tennisplatz" von
Adolf Erbs löh-Barmen („Neue Künstlervereinigung
München"). — Aus der ebenfalls im verfloßenen Monat
stattgehabten Ausstellung aus Privatbesitz: „Leibl und sein
Kreis", die in weitesten Kreisen das größte Interesse fand,
ging das Gemälde „Steg bei Ferch" von Karl Schuch f
(aus dem Besitz des perrn Earl paberstock-Berlin) in
Barmer Privatbesitz über. Außerdem wurden von Alexander
Bertrand-Düsseldorf das Gemälde „Lütt Malen", von Wenzel
pablik Itzehoe das Blumenstück „Rhododendron", von Max
Kiewer-Barmen drei kleinere Gemälde und von Vscar van
Pout-München ein Temperabild verkauft. Kl
Berlin. (Die Galerie Eduard Schulte) bringt in ihrer
August-Ausstellung Sammlungen folgender Künstler: Walter
Bertelsmann-Worpswede, Grethe Dethlefs-Charlottenburg,
Ernst Eimer-Groß-Lichen, Clemens Fränkel-Leonie, Emil
Grau-Königsberg, Pans v. Payek-Dachau, C. Albert pubert-
palensee, Walter Klein-Berlin, Frieda Kniep-Stettin, Willy
Lucas-Düsseldorf, Momme Nissen-München, Prof. Franz
 
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