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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Redaktioneller Teil
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Wie können wir den fliegenden Kunsthandel bekämpfen?, V
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Wie macht man ein gutes Geschäft?
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Verband Deutscher Kunstvereine, I
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0558

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550

Die Werkstatt der Kunst.

Heft HO.

Ziehung unentgeltlich zu informieren und auch die Rauf-
objekte auf ihre Echtheit und ihren Wert ebenso unent-
geltlich zu prüfen und abzufchätzen."
Prag, im Juni
Im Namen der Prager Rünstlervereinigungen:
Runstverein für Böhmen, Prag I, Rudolfinum.
Deutsch-böhmischer Künstlerbund, Prag I, Rudolfinum.
jeclnotu urnelcu vplvarnpall, Prag I, Gerbergasse H.
Zpolelr vptvurnpcü umelcu „Nunes", Prag II, Wasser-
gasse 38.
OmeleckL Leseäa, Prag II, Iungmannstraße 39.
Verein deutscher bildender Rünstler in Böhmen, Prag II,
Graben 26.
Me mackl man em gutes Geschäft?
Man schreibt uns:
„Ls ist geradezu erheiternd, auf welche weise
heutzutage Verlagsanstalten die Leistungen der Künstler
für ihre Zwecke auszunützen suchen.
Lin nettes Beispiel hierfür gibt die altrenom-
mierte Hofkunstanstalt von Franz Hanfstaengl in
München, indem sie an diejenigen Künstler, welche
im Kataloge der Glaspalastausstellung mit einer
Illustration eines Werkes vertreten sind, folgende
Karte versendet:
München, Datum des Poststempels.
Sehr geehrter Herr!
Für den Katalog der
„Jubiläumsausstellung im Glaspalast I9M"
wurde Ihr Kunstwerk photographiert.
Im Bedarfsfälle bin ich bereit, Ihnen Silberkopien
(Bildgröße ca. t5: t9 cm) auf Karton zum Preise von
2 Mk. zur Verfügung zu stellen.
Da es wohl auch im Interesse des Verkaufes
der Mriginale liegen dürfte (!), ist es Ihnen vielleicht
angenehm, solche Kopien während der Dauer der Aus-
stellung dort zum Verkauf aufgelegt zu sehen und bei
etwaiger Nachfrage in den Münchener Kunsthandlungen
zu wissen. Ich bitte Ihr ev. Einverständnis damit gleich-
falls auf anhängender Karte freundlichst zu vermerken.
Kgl. Bayr. Hofkunstanstalt.
Bisher war es bei den Verlagsanstalten üblich,
das photographische Neprodnktionsrecht zu erwerben,
indem entweder eine prozentuale Beteiligung an
dem Lrlös der verkauften Kopien oder eine ein-
malige Entschädigung gezahlt wurde. Im un-
günstigsten Falle erhielt der Künstler eine größere
Anzahl Freiexemplare.
Nunmehr soll der Künstler aber gar nichts
erhalten, er soll sogar jede Kopie mit 2 Mk. be-
zahlen. Dafür wird in ihm die schöne Hoffnung
erweckt, daß durch die Auslegung der Photographie
im Glaspalaste und in Kunsthandlungen der Ver-
kauf des Originales gefördert werden dürfte.
Diese Fürsorge der Verlagsanstalt wäre gerade-
zu rührend, wenn nicht die besondere Art der Spe-
kulation allzu deutlich in die Erscheinung träte. Ls
ist wohl zu hoffen, daß kein Künstler in seinem
eigenen Interesse und in dem seines Standes und
seiner Berufsgenossen von diesem allzu freundlichen

Entgegenkommen Gebrauch machen wird. Sind
wir denn dazu da, die Geschäfte der Verlagsanstalten
zu besorgen und deren Dividenden zu erhöhen?"
Verband Deutscher Runltvereme. I
vom 20.—2t. Juni tagte in Hannover der ver-
band Deutscher Kunstvereine. Diese zweite Jahres-
versammlung hatte ein so reiches und wichtiges Pro-
gramm, daß nicht nur die Existenzberechtigung und die
Lebensfähigkeit des Verbandes als bewiesen gelten dürfen,
sondern daß man jetzt auch die Zeit für ein öffentliches
wirken als gekommen ansehen kann. Man wird also
sehr bald in den Regierungen der Bundesstaaten mit der
offiziellen Gründungsanzeige die Visitenkarte des Verbandes
abgeben und in der presse dem Publikum und den Künstlern
mit einem statistischen Material über die Tätigkeit
der Kun st vereine in den letzten to Jahren auf-
warten, das nun auch den letzten Nörglern die Augen
über die segensreiche und wirklich erfolgreiche Tätigkeit
der Kunstvereine öffnen wird!
Den Vorsitz im verbände führt Graf v. Moy, Lxz.,
der auch die zweite Jahresversammlung in Hannover
leitete. Dem Ausschuß gehören außer ihm an die Herren:
Direktor Pixis-München, Konservator Or. R. Reiche-
Barmen, Gberamtmann Eckhard-Mannheim, Geheimrat
vr. Schelcher-Dresden und Verlagsbuchhändler Schlöbke-
Hannover. An Stelle des ausscheidenden Malers Segisser-
Karlsruhe, dem die Versammlung telegraphisch den Dank
des Verbandes für seine bisherige opferwillige Mitarbeit
ausfprach, wurde vr. Gronau, Direktor der Kasseler Ge-
mäldegalerie, in den Ausschuß gewählt.
In der Versammlung waren folgende Kunstver-
eine, entweder durch eigene Delegierte oder durch Stimm-
übertragung, vertreten: Altenburg (pixis), Augs-
burg (pixis), Barmen (Or. Reiche), Darmstadt (pixis),
Dresden (Geheimrat Schelcher), Düsseldorf, Lomnitz,
Essen (Gosebruch), Fürth (vr. Spaet), Graz (pixis),
Hamburg (Sack), Hannover (Schlöbke, Fricke), Heidel-
berg (Or. Nagel), Hof (pixis), Jena (Or. Kropp), Karls-
ruhe (Engelhard, Prof. Lieber), Kassel (Or. Gronau),
Kiel (Fürst), Klagenfurt (Fricke), Königsberg (Ander-
son), Leipzig (pixis), Magdeburg (Hofrat Brodersen),
Mannheim (Eckhard), München (Graf v. Mop, Exz.),
München-Gladbach (Or.Reiche), Oldenburg (tom Dieck),
Salzburg (Pixis), Stuttgart (widenfohler), Wies-
baden (pixis). — Neu ausgenommen wurde der Kunst-
verein Görlitz.
Aus dem Rechenschaftsbericht über das abgelaufene
Geschäftsjahr ist hervorzuheben, daß es Herrn Direktor
Pixis-München, dem Geschäftsleiter des Verbandes, ge-
lungen ist, dem verbände und seinen Mitgliedern einige
sehr wichtige Vergünstigungen und Vorteile zu verschaffen.
Die Frachtvergünstigung von sG/g für die Ausstel-
lungen des Verbandes ist eine große Erleichterung, indirekt
auch für die Künstler, doch sollten diese darauf achten,
daß sie als Absender den Frachtbrief selbst unter-
zeichnen und dies nicht durch den Spediteur besorgen
lassen. Da die Sendung an den Absender zurückgeht, so
wird sie dem Unterzeichner des Frachtbriefes wieder zu-
gestellt, eventuell also dem Spediteur, der dann dem Künstler
unnötige Gebühren berechnen würde.
Bedingungen für diese Frachtbegünstigungen.
t. Für welche Ausstellungen Frachtbegünstigungen ge-
währt werden, wird von Fall zu Fall bekannt gegeben.
Die Begünstigung besteht, sofern nichts anderes bestimmt
wird, in der frachtfreien Rückbeförderung unter den
nachstehenden Bedingungen.
2. Gesuche um Frachtbegünstigungen für Ausstellungen
find möglichst frühzeitig, mindestens vier Wochen vor
 
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