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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Redaktioneller Teil
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Friedrich Goldscheider in Wien, II
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0382

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Die Werkstatt der Kunst.

heft 27.

wir haben diese Berichtigung Herrn Prof. Arthur
Schulz vorgelegt und werden von ihm gebeten, nach-
stehender Gegenerklärung Raum zu geben:
„In der Nr. 2Z der .Werkstatt der Kunst' hatte ich
mich über das Verhalten eines Herrn F. Goldscheider in
Wien geäußert und denselben eines Vertrauensbruches be-
zichtigt, weil derselbe Photographien meiner Originalmodelle,
die er sür seine Firma erwerben wollte, und die derselbe
mir nach H—5 Tagen versprach zurückzuschicken, aber trotz
meiner schriftlichen Ausforderung, die Photos zurückzu-
senden, widerrechtlicherweise einbehielt. Auf meine dies-
bezügliche Aufrage erhielt ich einen Bescheid, ohne Bei-
fügung der Photos, daß die Firma auf den Ankauf
der Modelle verzichten müsse, da die Firma ein ganz ähn-
liches Modell in ihrer Kollektion besitze, wie eins von den
meinigen, hiervon hat mir aber Herr Goldscheider bei der
Besichtigung meiner Modelle und Mitnahme der ihm an-
vertrauten Photos nicht das geringste erwähnt. — Erst
nach dringendsten Aufforderungen erhielt ich dann später
die Photographien zurück.
Herr Goldscheider ließ mich nun von seinem Rechts-
anwalt auffordern, meine Aeußerungen in diesem Artikel
in vollem Umfange zurückzunehmen.
Diesem Ansuchen des Herrn Goldscheider kann ich natür-
lich in keinem Falle Folge leisten und muß bei der Ansicht
bestehen bleiben, die wohl jeder der Kollegen teilen wird,
daß hier ein Vertrauensbruch vorliegt. Im übrigen hielt
ich es direkt für meine Pflicht, derartige Vorkommnisse zur
Kenntnis der Herren Kollegen kommen zu lassen."
Prof, ^rtlaur Sodulr, Bildhauer,
Berlin-Grünewald, höhmannstr. 6.
(hier steht nun Behauptung gegen Behauptung. Ls
wäre deshalb sehr erwünscht, wenn sich jeder Künstler, der
mit der Firma Goldscheidcr ähnliche oder andere Er-
fahrungen gemacht hat, unverzüglich bei der Schrift-
leitung der „Werkstatt der Kunst" melden wollte.
Die kollegiale Pflicht erfordert es, Herrn Pros. Arthur-
Schulz bei seinem zum allgemeinen Wohle unternommenen
Vorgehen nicht im Stiche zu lassen. Die Schrift-
lei tu ng.)

Der Kunltlalon Kaufmann in Köln
Sehr dringend gewarnt werden muß vor dem
Kunstsalon Kaufmann in Köln, Kaiser-Wilhelm-
Ring Hs. Die Firma hieß früher L. Kaufmann. Seit

einiger Zeit ist als „Besitzerin" ein Frl. Toni Kaufmann,
wohl die Tochter, vorgeschoben, von „Besitz" kann aber
kaum die Rede sein, denn der Gerichtsvollzieher ist ein oft
gesehener Gast dieses Salons. Kaufmann ist bei seiner
Wirtin angeblich kontraktbrüchig und dann von ihr ge-
pfändet worden. Dabei beschlagnahmte der Gerichts-
vollzieher auch viele Bilder, die nur kommissionsweise
ausgestellt waren. Lin großer Teil davon scheint schon
versteigert worden zu sein, ohne daß die Besitzer recht-
zeitig Einspruch erhoben. Der Geschäftsführer Meyer
manipuliert mit unwahren und verzögernden Angaben und
reagiert weder auf einfache noch auf eingeschriebene Briefe.
Alles Reklamieren hilft nichts mehr; die in ihrem Besitz
bedrohten Künstler mögen, wenn man sie mit unklaren
Auskünften hinziehen will oder ihnen gar nicht antworten
wird, sofort den Klageweg beschreiten.
v. w. v. ic.

Die Sprechstunde -es Redakteurs,
die bisher im Hotel „Askanischer Hof" wöchentlich zwei-
mal stattfand,
wurde ausgehoben.
Dagegen ist der Redakteur vormittags, am besten
zwischen 9 und zz Uhr, telephonisch unter
Aint Zehlendorf fO55
zu erreichen, und ist bereit, falls wichtige Dinge vorlicgen,
Besprechungen in Zehlendorf, Gertraudstraße tO, oder
in Berlin zu vereinbaren.
(IIAein Stadtbriefporto nach Zehlendorf!!)

UimkL tiMigk lßk MnctMl' ftmUeclin. Mikk kk. ft,
trat kolbenden lullult: ftLelllrrmrms neueste inikro-
clleinisclle Knulysen uncl clie Technik cler rörniscll-
pOlnpejaniscllen 'Wancklnsäerei. Von Trust Lerner.
(Lclrluss.) — Tleue >VeZe ckes Kunstuuterriclrts.
Von T. L. — Kunstteelluisclre Titeratur.

Vermischter Nachrichtenteil.

NunDkanckel uncl Versteigerungen

Innsbruck. Nach Meldungen hiesiger Blätter soll das be-
kannte Gemälde Defreggers „Das letzte Aufgebot",
das seinerzeit der verstorbene verlagsbuchhändl'er Frhr.
v. Lipperheide für 60 ooo X erworben hat und das bisher
im Schlöffe Neu-Matzen im Unterinntal hing, an das
Ausland verkauft worden fein. Kl

Aus Galerien unci Museen

Dresden, 20. Februar. (Der Dresdener Kunstgewerbe'
verein) hat an das Kgl. Finanzministerium eine Eingabe,
das Museum für sächsische Volkskunst betreffend, ge-
richtet. Diese Eingabe ist von den in Frage kommenden
Vereinen unterstützt worden. Kl
Gera. In Gera hat sich zwecks Errichtung eines Mu-
seums ein Komitee gebildet. Der Gemeinderat hat dem

Komitee das alte Waisenhaus überlassen. Der Ausbau
des Hauses erfordert 70 000 Mk. Kl
München. Aus dem Besitze der Modernen Galerie
(Thannhauser, München) wurde von der dem Städelschen
Kunstinstitut angegliederten Städtischen Galerie in
-Frankfurt a. M. sowie von der Sammlung des Neuen
Züricher Kunsthauses in Zürich eine Anzahl Zeich-
nungen von Max Mayrs Hofer angekanft. Kl
-l Denkmäler--

Jena, 6. Februar. Zum Gedächtnis von Ernst Abbe
wurde gestern in der Aula der Universität Jena die
Erzbüste enthüllt, die von den Fürsten der vier Erhalter-
staaten der Thüringischen Universität, dem Großherzog von
Sachsen-Weimar, den Herzögen von Sachsen-Altenburg,
Sachsen-Koburg-Gotha und Sachsen-Meiningen der Hoch-
schule gestiftet worden ist. Das Kunstwerk, eine Erzbüfte
in halber Figur, die in eine Nische der Nordwand der Aula
eingelassen ist, stammt von Prof. Adolf Hildebrand. Kl
 
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