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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Redaktioneller Teil
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II. öffentliche Künstlerversammlung in Berlin
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Heinrich Deiters in Düsseldorf: zu seinem 70. Geburtstag
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0070

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62

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 5.

Line erfolg- und segensreiche Tätigkeit ergab sich aus
seiner Tätigkeit in der Genossenschaft: er wurde verschie-
dentlich als Vertreter der Genossenschaft und des Reiches
auch ins Ausland delegiert, so nach Amsterdam, nach Wien,
nach Antwerpen. Auch die Ausstellung in Düsseldorf ^880
sah ihn lebhaft am Werke. — An diese reiche und bewegte
Wirksamkeit schloß sich eine lebhafte literarische Betätigung,
nicht nur im Dienste der Berussgenossen, sondern auch im
Dienste eines allgemeinen künstlerischen Interesses. — Außer
seiner „Geschichte der Deutscher! Kunstgenossenschaft" sei
hier — unter einer ganzen Reihe von Fach- und Kampf-
schriften — namentlich eine Broschüre erwähnt, die seiner-
zeit bahnbrechend wirkte und die die Vorläuferin einer
jetzt allgemein herrschenden Ansicht war. Ls handelt sich
um eine Schrift, betitelt: „Restauration und Vandalismus".
Jeder in der Geschichte der Kunstpflege Bewanderte wird
sich einer Zeit erinnern, in der ein mißverstandenes Stil-
gefühl anfing, die öffentlichen Gebäude, Kirchen usw. zu
„reinigen", in der Art, daß man kostbare Kulturdenkmäler
opferte und zerstörte, weil sie angeblich irgendwo nicht „in
den Stil" paßten. Um diese Zeit fing inan auch an, den
altehrwürdigen Münsterer Dom zu „reinigen", indem man

die Epitaphien herausriß usw. — was den Sohn der Stadt
so empörte, daß er sich zu einer geharnischten Schrift hin-
setzte, eben zu besagter Broschüre. Der Erfolg davon war,
daß die Regierung sich ins Mittel legte, der Zerstörung
Einhalt gebot und dem Dom die alte Schönheit erhielt —,
der Humor davon freilich war, daß die, die den Profit
davon hatten, die Münsteraner, bitter — bitterböse auf
den Schreiber waren, weil nämlich — Gendarmen den
Weiterabbruch im Dom verhinderten. — Ach ja: Idee und
Ausführung! Die kleine Schrift machte indes Schule. In
der Folge erhoben sich weitere Stimmen, die gebieterisch
die Erhaltung unserer Baudenkmäler forderten; heute hält
man den Zerstörer ehrwürdiger Kulturdenkmäler gottlob
schon allgemein für den Banausen, der er ist!"

llnsöi'ö Ilöuiigö keilLgö, clik MlllMi' kllliMeclin. Mikk kik. 3,
üat tollenden Inlmlt: Wenn Lilüer lun^e gerollt
geblieben sind. Von T. K. — Oescüicüte der
Wandmalereien (les Domes Kacüen. Von Dani
Oerüarclt, Düsseldorf. — Das 8cüriKr:eiclmen. Von
jsoüann Nai. — Diteratnran^eiZe.

vermischter Nachrichtenteil.

- Geplante Ausstellungen -
Brüssel. An der in Brüssel zusammengetretenen Konfe-
renz des Lo n sei! Lupe r len r der Internationalen
Föderation der Ständigen Ausstellungskomitees
nahmen teil die Delegierten von Belgien, Dänemark,
Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Oester-
reich, der Schweiz und Ungarn. Die Verhandlungen er-
streckten sich auf die von der deutschen Reichsregierung an-
gekündigte diplomatische A us stellungskonferenz, auf
die ihr seitens der Föderation zu unterbreitenden Vorlagen
und auf das Programm der späterhin gleichfalls nach
Berlin einzuberufenden Versammlung der Stän-
digen Ausstellungskomitees. Die Frage des Feuer-
schutzes der Ausstellungen wurden einer besonderen Kom-
mission übertragen, zu der Sachverständige aus allen Ländern
zugezogen werden sollen. Zu einem von dem Propaganda-
komitee der zweiten Weltausstellung Lüttich t9ts/t9t8
ausgesprochenen Wunsche, das Projekt zu unterstützen, hat
der Tonseil Luperieur sich einstimmig ablehnend ver-
halten. Zu Ehren der Konferenz fanden verschiedene
Festlichkeiten statt. Im Anschluß an die Tagung hielt der
Präsident des belgischen Komitees, früherer Minister Fran-
cotte, im großen Festsaale der Ausstellung einen öffent-
lichen Vortrag über die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit
der internationalen Regelung des Ausstellungs-
wesens, wie sie in der Föderation angestrebt wird. Kl
Mainz. Der „Verein Mainzer Malerinnen" (F. Best,
M. Deninger, B. Lewino, Th. Probst, M. Schödler, L.
weihrich) und Gäste veranstalten in Mainz in den Räumen
des alten Iustizpalastes erne Ausstellung. Eröffnung:
to. November; Schluß: Ende Dezember. KI
-Eröffnete Ausstellungen-
Bamberg, 2H. Oktober, vom 28. September bis 20. Ok-
tober war Serie Nr. IV im Kunstverein ausgestellt. KI
Berlin. (Kupferstich ka binett.) Ausstellung von neuen
Erwerbungen t9lO. Die ausgestellten Zeichnungen,
Kupferstiche und Holzschnitte sind eine Auswahl aus den
Neuerwerbungen dieses Jahres, sie sind zumeist auf den
im Frühjahre zu Stuttgart siattgesundenen Versteigerungen
der Sammlungen Freiherr v. Lanna-Prag und Theobald-
London gekauft worden. Die Auktion v. Lanna bot eine
außerordentliche Gelegenheit, den Bestand an Zeichnungen
deutscher Meister des t5. und t6. Jahrhunderts zu ver-
mehren. Die Theobald-Sammlung enthielt die Werke der

größten Kupferstecher und Radierer in ausgesucht schönen
Drucken. Kl
Berlin. (Bei Paul Lassirer): Sammlung von Vincent
van Gogh ff. Kl
Braunschweig. (Dörbandts Kunstsalon.) Sammlungen
Gemälde von: w. Bertelsmann-Worpswede, H. Hamann-
Weimar und Th. Schindler-Mannheim. K
Breslau, 22. Oktober. Anders Zorn hat zurzeit in
Breslau im Kunstsalon Ernst Arnold (Tauentzien-Platz 3)
eine Ausstellung seiner Gemälde und Radierungen ver-
anstaltet. K
Danzig. (Verein für Kunst und Kunstgewerbe in
Danzig.) Ausstellung in der Peinkammer: Gemälde von
Fritz A. Pfuhle vom 20. Oktober bis H. November. K
Dresden, 2;. Oktober. Trü bner-Ausstellung in der Galerie
Ernst Arnold (Schloßstraße); ferner eine Sammlung Ge-
mälde von Alfred Lüdke. K
Düsseldorf. (Bei Eduard Schulte) neu ausgestellt: Prof.
Hans Bo hrdt-Dahlem (I2). K
Groß-Lichterfelde-Berlin. (Der Groß-Lichterfelder
Künstlerverein) eröffnete seine 5. Kunstausstellung im
großen Saale des Rathauses am t5. Oktober. Die Kom-
mission sür die Kunstausstellung t9;o besteht aus Lugen
Schmidt-Herboth (Vorsitzender) und Joses Reinhart (Schrift-
führer).
Deidelberg. (Kunstverein.) Neu ausgestellt: M. Loewe-
Bethe-Leipzig (;9), Frl. A. Pinkernelle-München (t-P, Peter
Jos. Schmitz-Köln (8), A. Müller-Grantzow-München (2),
Rob. Korn-Berlin (5), Paul Felgentreff-München (p. K
Karlsruhe, 2H. Oktober. (Im Badischen Kunstverein)
sind neu ausgestellt: Werke von H. Liesegang-Düsseldorf.
P. Segisser-Karlsruhe, „Neue Künstlervereinigung - Mün-
chen". —- Ls wurden verkauft: Delgemälde von Friedr.
Fehr-Karlsruhe, A. Gebhard-Karlsruhe, K. Kayscr-Frank-
surt, K. Mutter-Durlach, H. Schroedter-Karlsruhe, A. von
Werner-Berlin; Plastik von W. Sauer-Karlsruhe, L. Stadel-
Hofer-München; Graphik von H. von Volkmann-Karls-
ruhe. Kl
Mannheim. (Mannheimer Kunstverein.) Ab t8. Ok-
tober neu ausgestellt: Gedächtnisausstellung von F. von
Reznicek und Rudolf Wilke-München (2-t2 Zeichnungen,
Aquarelle usw.), Sammlung von Max Lressenreiter-Lrost-
berg (2t), Johanna Reincke-Feldberg i. Mecklenburg (z),
M. Strakosch-München (^), Karl Schott-Stuttgart (t), Erwin
Günther-Düsseldorf (t). Ls sei auch besonders auf die
vom Großherzoglichen Kupferstichkabinett veranstaltete Aus-
 
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