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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0244

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236

Die Werkstatt der Kunst.

heft ^7.

feld, Besitzer der Künstlerfarbenfabrik Schönfeld 6c Lo. —
In München der Maler Prof. Ladislaus v. Lzachorski,
so Jahre alt.

Stipendien uncl Stiftungen

Berlin. (König!. Akademie der Künste zu Berlin.)
Wettbewerb um den Julius Helfftschen Preis für das
Jahr I9N- Der Preis im Betrage non zooo Mk. ist zu
einer Studienreise für einen deutschen Landschafts-
maler bestimmt. Bewerbungen sind bis zum i 5. April
l9>l bei der Akademie der Künste, pariser Platz H, ein-
zureichen. Ausführliche Programme können von dieser un-
entgeltlich bezogen werden. Der Senat, Sektion für die
bildenden Künste: L. v. Großheim. /I
Berlin. Die Berichtigung, die die „Werkstatt der Kunst"
in Heft fZ bracbte, ist objektiv unrichtig insofern, als
aus der Louise Wentzel Stiftung sowohl Herr Roloff als
auch Franz Martin künstroth je ein Reisestipendium
von Z500 Mk. erhielten.
Berlin. Don den zum Wettbewerb um den preußischen
großen Staatspreis zugelassenen Konkurrenten ging
nach dem Urteil der zuständigen Preisrichter der Maler
Leopold Jülich als Sieger hervor. Auf dem Gebiete der
Bildhauerei erhielt den großen Staatspreis — er beträgt beide-
mal Zooo Mk. — derBildhauerBernhardFrydag. Das
ausgeschriebene Stipendium der Karl Blechenschen-
Stiftung, das zu einer Studienreise nach Italien bestimmt
ist, wurde dem Maler Leopold Clauß, zurzeit Studierender
an der König!, akademischen Hochschule für die bildenden
Künste zu Berlin-Charlottenburg, zuerkannt.

Aus Künstler- unci Kunst-Vereinen

Berlin. (Vereinigung der Bildhauer Groß-Berlins
zum Vertriebe plastischer Kunstwerke.) Unter diesem
Namen hat sich eine Reihe Berliner Bildhauer zusammen-
geschlossen, um eine bedeutsame wirtschaftliche Frage ihres
Standes zur Lösuna zu bringen. Bisher wurden die
Kunstwerke fast ausschließlich von den Metallgießereien,
Marmorwerkstätten, Porzellan- und Terrakottafabriken zum
Vertriebe übernommen, die diese Driginalmodelle oft in
ihrem Inieresse äußerst vorteilhaft verwerteten, während
die bedrängte Künftlerschaft dabei kaum ihre Existenz hatte.
Um diesem Uebelstande zu begegnen und zugleich dem
großen Publikum bervorragende künstlerische Arbeiten an-
zutragen, ist diese Vereinigung gegründet worden. Dadurch
wird es auch dem weniger bemittelten Kunstinteressenten
ermöglicht, wirklich gute Plastiken zu erwerben. Es wird
beabsichtigt, der Vereinigung einen Kunstverein anzugliedern,
in dein jeder Privatperson durch Zahlung eines
Jahresbeitrages von 20 Mk. Gelegenheit geboten
wird, am Schlüsse des Jahres ein Kunstwerk in echtem
Material zu erhalten. Auf je ;o Mitglieder soll ein Werk
in Bronze oder in Marmor, auf je H Mitglieder ein solches
in Keramik fallen, außerdem soll jedes einzelne Mitglied
ein Kunstblatt der hervorragendsten Arbeit des Jahres er-
halten. Die Musterausstellung der Vereinigung befindet
sich Ritterstraße Z8 bei Hugo Wiesengrund; die geschäft-
liche Leitung hat BildhauerGswaldSchimmelpfennig,
(harlottenburg, Fasanenstraße fZ (Künstlerheiin) als Leiter
des Zentralbureaus in Händen, der zu jeder gewünschten
Auskunft gern bereit ist.
Berlin. Die Neuwahlen in der Secession werden,
wie der Berliner Lokalanzeiger zu berichten weiß, in einer
Vorverhandlung am fg. d. M., in der die Kandidaten für
den neuen Vorstand aufgestellt werden sollen, vorbereitet
werden. Am 26. d. M. findet dann die Generalversamm-
lung statt, in der die definitiven Wahlen erfolgen. Das
Ergebnis der Präsidentenwahl erregt naturgemäß das
größte Interesse, da der langjährige Führer der Secession,

Prof. Max Liebermann, infolge Auslosung gleichfalls
zur Wahl steht.
Berlin. Der Verein Berliner Künstler hat in seiner
Hauptversammlung die bisherigen Vorstandsmitglieder ein-
stimmig wiedergewählt. Ls sind dies Maler Prof. Rudolf
Schulte im Hofe (erster Vorsitzerider); Maler und Radierer
Dtto protzen (zweiter Vorsitzender). Maler G. H. Engel-
hardt wurde zum ersten Schriftführer ausersehen, Maler
W. Müller-Schönefeld zum zweiten Schriftführer. Ium
ersten Säckelmeister wählte man Kommerzienrat Hermann
Kretzschmar, zum zweiten Säckelmeister Architekt Georg
Roensch. Ferner wurden in dieser Hauptversammlung fol-
gende Künstler als Vertrauensmänner wieder- bezw. neu-
gewählt: Maler Franz Iüttner, die Professoren Heinrich
Kayser, Konrad Kiesel, Ernst Körner, Fritz Schaper, w.
Simmler, Karl Wendling, Hans Koberstein und Prof Hans
Looschen.
Budapest. (Die Landesgefellschaft für bildende
Künste) begeht am 26. März f9ll die 5 o. Wiederkehr
des Tages ihrer Gründung mit einer Festgeneralverfamm-
lung in Anwesenheit des Protektors der Gesellschaft, Erz-
herzog Josef, und unter Vorsitz des Präsidenten Grafen
Julius Audrüssy. An dieser Festsitzung, in der Aladär
Körösföi-Kriesch dem Andenken Bartholomäus Sz^kelys
einen Nachruf widmen wird, werden auch Vertreter sämt-
licher Kunstinstitutionen Ungarns teilnehmen.
Dresden. Der Grtsverband Dresden der Renten an stalt
für deutsche bildende Künstler sweimarj, der stärkste
der bestehenden Mrtsverbände, hielt am IZ. Januar d. I.
in den schönen Klubräumen der Kunstgenossenschaft im
Künstlerhaus einen Festabend ab, dem die Idee eines
Spazierganges auf der Milchstraße zugrunde lag: Kometen,
Fixsterne, Planeten und Aviatiker, Mond- und Marsbewohner
tummelten sich fröhlich in den stimmungsvoll beleuchteten
und mit humoristischen Sternbildern geschmückten Räumen
und ließen ihrer Künstlerlaune die Züge! schießen. Line
reich, mit meist humoristischen selbstgefertigten Gaben be-
schickte Tombola erhöhte die Stimmung.
Wien. (Der österreichische Künftlerbund) eröffnete
am Z. Januar die in der Galerie Arnot, Wien I,
Kärnterring iS, veranstaltete Ausstellung von Werken
seiner Mitglieder — Dieser Bund, der auf Grundlage
eines rein wirtschaftlichen Programmes ins Leben gerufen
wurde, konnte letzteres aus vielen Gründen, welche hier
nicht erörtert werden sollen, nicht durchführen. In der
Erkenntnis dieser Tatsache schreitet er nun zu einer Um-
gestaltung seiner Tendenz und beschränkt sich vor-
läufig auf die Klärung seiner künstlerischen werte. —
Das Bestreben des neuen Ausschusses geht nunmehr dahin,
eine Vereinigung von Künstlern und Künstlerinnen zu
schaffen. Der Ausschuß des österreichischen Künstlerbundes:
Vorstand: kaiserl. Rat Maler Ernst Krahl, f. Vorstands-
stellvertreter: Maler Fritz Lach, 2. Vorstandsstellvertreter:
Maler Jacques Sternfeld, Ausschußmitglieder: Maler Julius
Bosse, Maler Ernst Lzernotzky, Architekt August Ientsch,
Maler Erwin Pendl, Maier Prof. Ernst Leemann, Bild-
hauer Michael Six, Maler Konstantin Stoitzner, Maler
Karl weiß.

Vermischtes

Die Verantwortlichkeit des Architekten. Mit der Bau-
Polizeibehörde von Berlin haben jetzt von feiten der
Vereinigung Berliner Architekten Besprechungen
über die Verantwortlichkeit für alle bei seinem Bau
beschäftigten Unternehmer der Baupolizei gegenüber statt-
gefunden. Diese Verantwortlichkeit wird von der Bau-
polizei formell verlangt, es wird aber auch zugegeben,
daß sich der Architekt unter Iurückgreifen auf den Unter-
nehmer unter Aufstellung einer besonderen Vertrags-
bedingung entlasten kann.
 
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