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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0454

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 32.


lingen a. d. Saar und des Sitzungssaales für den Bezirks-
ausschuß im neuen Regierungsgebäude zu Düsseldorf bereit-
gestellt. Jur Gewinnung künstlerischer Entwürfe für diese
Aufgaben hat der Kunstverein zwei Preisausschreiben er-
lassen, auf Grund deren Maler Herm. Lasch die Ausmalung
der Aula des Realgymnasiums in Völklingen und Maler
Joseph Kohlschein d. I. die Herstellung von Wandgemälden
im Sitzungssaal für den Bezirksausschuß übertragen wurde.
Ebenfalls aus den Mitteln des Fonds K wurde ein Ma-
donnenbild von Alb. Diemke erworben und der neuerbauten
St. Antoniuskirche in Gberkassel als Geschenk überwiesen.
Zur Verlosung unter die Mitglieder wurden auf der vom
Verein veranstalteten Ausstellung für insgesamt 56000 Mk.
Kunstwerke angekauft. Als Vereinsgabe für t9N ist eine
Mappe mit künstlerisch vollendeten Reproduktionen nach
Gemälden von Prof. Llaus Meyer, Prof. L. Kampf, Prof.
Hugo Mühlig und Franz Kiedrich in Vorbereitung, die,
wie wir hoffen, bei unseren Mitgliedern Beifall finden
wird. Außerdem gibt die Vereinsleitung demnächst ein
Jahrbuch mit literarischen und künstlerischen Beiträgen
heraus, das an sämtliche Mitglieder verteilt werden soll. /I
Frankfurt a. M. Dem Bericht des Verwaltungsrates des
„Frankfurter Kunstvereins" über das Geschäftsjahr
erstattet an die Generalversammlung der Aktionäre
vom so. März t9lst entnehmen wir folgende Einzelheiten:
Die Inventarisierung von Kunstschätzen in Frankfurter
Privatbesitz wird eifrig gefördert. Bei Errichtung eines
Steinhausen-Kabinetts im Städelschen Kunstinstitut
wurde das Gemälde „vor dem Heimgang" der städtischen
Galeriedeputation zur Einverleibung in das Steinhausen-
Kabinett geschenkweise zur Verfügung gestellt. Lin
Werk „Altfrankfurter Volkstrachten" von Friedrich
Hottenroth wurde etwas subventioniert. Die Abonnenten
erhielten als Vereinsblatt für das Jahr Max Lieber-
manns Griginalradierung „Die Netzflickerinnen". Die Zahl
der Abonnenten übertrifft mit 3538 die des Vorjahres
um 58. Die Zahl der Einzelbesucher betrug 3HH3 gegen
7750 im Vorjahre. Die Zahl der Besucher an Volks-
tagen stieg von 2^58 im Jahre t9O9 auf 3678 im Be-
richtsjahre. Der Verkaufsumsatz, der in den Vorjahren
einen Rückgang erfahren hatte, hat sich befriedigend ge-
staltet. /I
Weimar. Die unter dem Protektorat des Großherzogs von
Sachsen stehende Renten- und Pensionsanstalt für
deutsche bildende Künstler (Maler, Bildhauer, Archi-
tekten, Kunstgewerbler, Musterzeichner, Kupferstecher, Zeichen-
lehrer u. dgl.) mit dem Sitz in Weimar hat soeben den
Bericht über ihr Geschäftsjahr erscheinen lassen, wir
entnehmen diesem Bericht kurz folgendes: Die im Vorjahre
zum Ausdruck gebrachte Hoffnung, daß das Anstaltsvermögen
beim Schluß des Rechnungsjahres t9l0 die erste volle
Million überschritten haben werde, ist in Erfüllung ge-
gangen. Auch die Mitgliederzahl ist wieder erheblich ge-
wachsen. Die Satzung der Anstalt wurde nach den reichs-
gesetzlichen Bestimmungen umgearbeitet und beschlossen, die
Möglichkeit einer Versicherung der Ehefrauen und einer
Witwen- und Waisenversicherung zu schaffen. Die neue
Satzung wird zurzeit von dem Kaiserlichen Aufsichtsamt
für Privatversicherung geprüft. An Rentnern zählt die
Anstalt zurzeit H8. Diese Zahl dürfte in den nächsten
Jahren erheblich wachsen. Da die Anstalt ehrenamtlich
verwaltet wird, so betrugen die gesamten Verwaltungskosten
nur rd. H780 Mk. Grtsverbände bestehen zurzeit in Berlin,
Kassel, Darmstadt, Dessau, Dresden, Düsseldorf,
Frankfurt a. M>, Hamburg, Karlsruhe, Königs-
berg i. Pr., Leipzig, München, Nürnberg, Posen,
Stuttgart und Weimar. Die Gründung von Grtsver-
bänden in Erfurt und Hannover wird angestrebt. Das
Gesamtvermögen der genannter: Grtsverbände beträgt rd.
85 500 Mk. und ist durch die Erträge von veranstalteten
Festlichkeiten usw. erheblich gestiegen. Dem Grtsverbände
in Darmstadt ist im Jahre t9lo der Großherzog von Hessen
und dem Grtsverbände München der Prinzregent Luitpold

von Bayern als außerordentliche (unterstützende) Mitglieder
beigetreten. —Interessenten wird auf Wunsch der Jahres-
bericht, der noch manches Interessante enthält, kostenlos
durch die Geschäftsstelle in Weimar zugesandt. KI
-Stipendien unä Stiftungen -
Brüstest 26. April. Der „La patriote" zufolge haben
Münchener Künstler der Königin der Belgier aus
Anlaß der Wiederherstellung und in dankbarer Erinnerung
an den Herzog Karl Theodor eine Reihe von Gemälden,
die Sujets aus der bayerischen Heimat darstellen, überreicht
und ferner eine Stiftung von 3000 Frcs. Rente
jährlich, mit der die Witwen belgischer Künstler von der
Königin bedacht werden sollen. KI
Leipzig. Die beiden, bei der diesjährigen Leipziger Aus-
stellung zur Verteilung kommenden Villa-Romana-
Preise erhielten unter 55 Konkurrenten Fritz Rein und
Ludwig Lauer, beide aus Berlin. KI
Wien. Gberbaurat Fellner hat zum Andenken an seinen
kürzlich verstorbenen Sohn dem Künstlerhause eine
Stiftung von toooo Kronen für einen Architekten ge-
widmet. KI

- Personalien -—
Berlin. Den: Maler Adolf Schladitz, Lehrer an der
Akademischen Hochschule für bildende Künste in Lharlotten-
burg, ist der Titel Professor verliehen worden. KI
Dresden. In das Direktorium der Herrmann-Stif-
tung, die unter Verwaltung der Dresdener Kunstgenossen-
schaft steht, wurden neu gewählt: die Maler Georg Lü hrig,
Joh. Walter-Kurau und Walther Witting. KI

^ocieskälle

London. Der bekannte Kunsthändler Lharles Wert-
heimer ist, 66 Jahre alt, an den Folgen einer Operation
gestorben. KI


Runstkanäel und Versteigerungen


Frankfurt a. M. Am 29. Mai beginnt die Firma Adolph
Heß Nächst, Mainzer Landstraße qy, die Versteigerung
wertvoller D 0 ub letten des kaiserlich en Münzkabinetts
der Eremitage in St. Petersburg und von Münzer:
und Medaillen verschiedener Länder. Lin illustrierter Katalog
ist erschienen. KI
München. Die Witwe Franz v. Lenbachs hat zwei Tizians
aus der Sammlung ihres Gatten für 60 000 Pfund Sterling
an einen Londoner Kunsthändler verkauft. Die Bilder ge-
hörten früher zu der Sammlung des Grafen Barbarigo in
Padua und wurden von Lenbach auf Anraten Bodes ge-
kauft. KI
- Vermisstes-

Budapest. Die zwischen den Bildhauern Josef Rona und
Georg Zala einerseits und dem Ministerialrat Alexius
K. Lipp ich andererseits entstandene Affäre, in deren Folge
Ministerialrat Lippich gegen die beiden Bildhauer eine
Klage wegen Verleumdung, begangen durch die Presse, an-
strengte, hat auch das Unterrichtsministerium beschäftigt,
das gegen den genannten Ministerialrat eine Disziplinär-
untersuchung durchführte. Nun, nachdem die Untersuchung
eingehend geführt worden ist, zahlreiche Zeugen verhört
und die Akten auf viele Jahre zurück geprüft worden sind,
hat der Disziplinarrat des Ministeriums die Angelegenheit
unter dem Vorsitz des Unterrichtsministers Grafen Johann
Zichy drei Tage lang verhandelt und den Ministerialrat
von sämtlichen gegen ihn erhobenen Beschuldigungen ein-
hellig freigesprochen. K!
 
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